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Veröffentlicht am 21.08.2018

Gefühlvoller Roman, der Gegenwart und Vergangenheit verbindet

Zwischen uns ein ganzes Leben
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Ich hatte schon lange kein Buch mehr in der Hand, das mich so gefesselt hat. Mit Unterbrechungen habe ich es in eineinhalb Tagen gelesen. Der Schreibstil ist angenehm, abwechslungsreich und durchaus fesselnd. ...

Ich hatte schon lange kein Buch mehr in der Hand, das mich so gefesselt hat. Mit Unterbrechungen habe ich es in eineinhalb Tagen gelesen. Der Schreibstil ist angenehm, abwechslungsreich und durchaus fesselnd. Die Aufteilung in zwei Handlungsstränge war nicht störend, mir hat es gut gefallen. Eine Kleinigkeit fand ich dabei nicht so toll: Mal fand der Wechsel zwischen den Handlungssträngen mit Zeithinweis statt, mal fast ohne Vorwarnung - hier wäre meines Erachtens konsequente Umsetzung gefragt gewesen.

Zum Buchinhalt verweise ich zum einen auf den Klappentext, zum anderen versuche ich auch das ein oder andere darzustellen: Im ersten Handlungsstrang wird ab dem Jahr 1940 das Leben der jüdischen Studentin Judith in Paris bis zu ihrer Deportation geschildert. Handlungsstrang zwei schildert das Leben der Angestellten Beatrice in Washington, die mit ihrem Leben sehr unzufrieden ist und versucht, ihm eine neue Wendung zu geben.

Die Abschnitte mit Judith haben mich sehr gefesselt und auch ein Stückchen Vergangenheit meiner Großtante und meines Großonkels in München (mit dem KZ Dachau vor der Haustür) vor Augen geführt. Besonders berührend fand ich die Szenen mit dem Kätzchen.

Die Szenen um Beatrice sind wie ein Roman der aktuellen Zeit geschrieben, mit ihnen bin ich nur teilweise warm geworden. Hier hat mich der Teil gefesselt, wie sich Beatrice mit Jacobina anfreundet.

Das Verbinden der Handlungsstränge war mir - leider - zu vorhersehbar und plötzlich, zusätzlich hat es auf mich sehr konstruiert gewirkt. Zufälle im Leben hin oder her, das waren doch einige Zufälle zu viel. Das Buchende kam fü rmich dann sehr abrupt und war für rmich nicht so richtig abgerundet.