Cover-Bild Zwischen uns ein ganzes Leben
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 27.06.2018
  • ISBN: 9783104907734
Melanie Levensohn

Zwischen uns ein ganzes Leben

Roman
Drei Frauen – getrennt durch ein halbes Jahrhundert, verbunden durch ein Versprechen
Paris, 1940: Für die jüdische Studentin Judith wird es unter der deutschen Besatzung immer gefährlicher. Zusammen mit ihrer großen Liebe Christian, Sohn eines Bankiers, plant sie heimlich die Flucht. Doch plötzlich ist sie spurlos verschwunden.
Mehr als fünfzig Jahre später in Washington: Auf Jacobina lastet ein Versprechen, das sie ihrem Vater gegeben, aber ihr Leben lang nicht eingelöst hat. Sie soll ihre unbekannte Halbschwester Judith finden. Jetzt bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Da trifft sie auf die junge Französin Béatrice. Die beiden Frauen freunden sich an. Gemeinsam machen sie sich auf eine Suche, die sie weiter führt, als sie je erwartet hätten …
Paris, 20. Dezember 1943
Meine Geliebte,
seit den frühen Morgenstunden sitzen wir im Keller und warten darauf, dass etwas passiert. In der Stadt heulen ununterbrochen die Sirenen, aber noch sind keine Bomben gefallen.
Vor drei Tagen bist Du verschwunden, und mit Dir ist alles Licht aus meinem Leben gewichen. Mein Herz ist stumm vor Schmerz. Ich mache mir fürchterliche Vorwürfe. Hätte ich Dich bloß nicht alleine gelassen, so kurz vor unserer Flucht. Du bedeutest mir alles. ALLES!
In meiner Verzweiflung schreibe ich an die Adresse Deines Vaters, die ich in Deinem Tagebuch gefunden habe. Ich bete für Dich, Geliebte, und für eine neue Welt, in der unsere Liebe einen Platz hat.
In Liebe
C.
Béatrice las den Brief erneut. Dann ließ sie das Blatt sinken und starrte ins Leere.
"Jacobina", flüsterte sie, "ich glaube, ich habe etwas gefunden."

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2021

Die Auswirkungen eines Versprechens

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Auf dem Sterbebett nimmt Jacobinas Vater ihr das Versprechen ab, nach ihrer bis dato unbekannten Halbschwester Judith zu suchen, zu der er den Kontakt durch den Krieg verlor.
Jahrzehnte später vegetiert ...

Auf dem Sterbebett nimmt Jacobinas Vater ihr das Versprechen ab, nach ihrer bis dato unbekannten Halbschwester Judith zu suchen, zu der er den Kontakt durch den Krieg verlor.
Jahrzehnte später vegetiert Jacobina alt und einsam in ihrer Wohnung dahin.
Beatrice ist Karrierefrau und PR-Managerin der Weltbank. Durch Zufall lernt sie die Sozialorganisation „Sunset Aid“ kennen und durch diese wiederrum Jacobina, die sie um Unterstützung bei der Suche nach Judith bittet.
Die beiden ungleichen Frauen haben sich nicht gesucht und dennoch gefunden und reflektieren beide durch- und miteinander auf der Suche nach Judith ihr Leben. Beatrice falsch gesetzte Prämissen und Prioritäten in Bezug auf Partnerschaft und Karriere machen Platz für das wirklich wichtige im Leben: das Miteinander! Und Jacobina erfährt endlich einmal in ihrem langen und freudlosen Leben das Gefühl etwas richtig gemacht zu haben.
Auch wenn alles durch vorherschaubare Zufälle zu konstruiert und unglaubwürdig wirkt, ist es die Botschaft hinter dem Roman, die berührt: Menschlichkeit und Unterstützung deren, die es mehr gebrauchen können.
Durch den gefälligen Schreibstil, die übersichtlichen Kapitel sowie die fesselnde Handlung konnte ich dieses Buch nicht aus der Hand legen und habe es innerhalb eines Tages/der anschließenden Nacht durchgelesen. Ich denke, dies spricht für das Buch! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Kurzweiliges Lesevergnügen

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In Montreal (1982) sitzt Jacobina am Krankenbett ihres Vaters. Vor 21 Jahren ist sie fortgegangen, er hatte ihr nie verziehen. Gesprächig war er nie, sie hatten kein inniges Verhältnis, ihrer Mutter war ...

In Montreal (1982) sitzt Jacobina am Krankenbett ihres Vaters. Vor 21 Jahren ist sie fortgegangen, er hatte ihr nie verziehen. Gesprächig war er nie, sie hatten kein inniges Verhältnis, ihrer Mutter war sie immer näher gestanden. „Du musst Judith finden, versprich es mir!“ Jacobina weiß nichts von Judith, ihrer Halbschwester - und plötzlich empfindet sie Zuneigung zu ihrem zeitlebens doch so unnahbaren Vater. Verspricht ihm, nach ihr zu suchen. Er erzählt von Paris und Claire Goldemberg: „Ich habe sie geliebt.“ Er musste zurück nach Polen, der Zweite Weltkrieg kam ihnen dazwischen.

Wir sind in Paris, schreiben das Jahr 1940. Die Jüdin Judith lernt den wohlhabenden Christian kennen und lieben, jedoch wird es für sie immer gefährlicher, sie muss untertauchen.

In Washington D. C. arbeitet Beatrice 2006 bei der Weltbank. Die gebürtige Französin unterstützt ihre in Frankreich lebende Mutter, ihr Job erlaubt ihr ein unabhängiges Leben. Nebenher engagiert sie sich ehrenamtlich und lernt so Jacobina kennen. Die beiden Frauen freunden sich an und bald hilft Beatrice ihr, das lange zurückliegende Versprechen, Judith zu finden, doch noch einzulösen.

Drei Frauen begleite ich abwechselnd im Gestern und Heute. Ihre Leben könnten unterschiedlicher nicht sein. Da ist zum einen Judith, die all die Qualen des Nazi-Regimes als Jüdin erleiden musste. Der geschichtliche Hintergrund ist nachvollziehbar und gut geschildert. Die Autorin nimmt ihre Leser an die Hand, gewährt Einblick ins sehr entbehrungsreiche Leben der auch in Frankreich verfolgten Juden. Mit Christian, ihrem Verloben, bekommt man eine Vorstellung, dass die wohlhabende Schicht durchaus andere Möglichkeiten hatte, diese dunkle Zeit einigermaßen glimpflich zu überstehen.

Mit Beatrice und Jacobina, die sich auf die Suche nach Judith machen, verbinden sich diese drei so unterschiedlichen Frauen. Im Holocaust-Center findet Beatrice nicht nur die Spur in die Vergangenheit, sie lernt auch Gregoire kennen, der sie tatkräftig unterstützt. Er ist ehrenamtlich für eine Hilfsorganisation tätig, wird danach wieder auf sein Weingut in Frankreich zurückkehren.

Ein sehr eingängiger Schreibstil, der mich schnell alles um mich herum vergessen ließ, mich sofort gefangen nahm. „Zwischen uns ein ganzes Leben“ hat mich in seinen Bann gezogen und mich nicht mehr los gelassen. Ein vor einem halben Jahrhundert gegebenes Versprechen lenkt das Leben der Protagonisten in ganz andere Bahnen, als ursprünglich geplant. Ich habe mit ihnen gehofft, gebangt und mich gefreut, bin ihren Spuren gerne gefolgt. Es war alles dabei – Familie, Liebe, Leid und Freud, spannend und authentisch geschildert.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Werden sie Judith finden?

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Judith ist eine junge Frau und Jüdin. Während dem zweiten Weltkrieg geht sie eine Beziehung mit dem Sohn eines sehr erfolgreichen Bankdirektors ein. Eine verbotene Freundschaft.

Viele Jahre später ...


Judith ist eine junge Frau und Jüdin. Während dem zweiten Weltkrieg geht sie eine Beziehung mit dem Sohn eines sehr erfolgreichen Bankdirektors ein. Eine verbotene Freundschaft.

Viele Jahre später macht sich Josefina, die Stiefschwester von Judith, gemeinsam mit Beatrice auf die Suche nach ihr.
Wird Josefina ihr Versprechen einlösen können indem sie Judith findet ?

Meine Meinung:

Diese Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Die Hauptpersonen in der Gegenwart kommen nicht sehr sympathisch rüber im Gegensatz zu denen aus dem zweiten Weltkrieg. Es dauert ein bisschen, bis es spannend wird, dann aber hat mich das Buch nicht mehr losgelassen. Ich hätte gerne viel mehr Kapitel aus dem zweiten Weltkrieg gehabt.
Die Personen und Handlungen werden sehr gut erklärt und verständlich beschriebenen. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein Hingucker, das mir sofort aufgefallen ist.

4 Sterne für dieses Buch und eine Kaufempfehlung für alle Leser.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Drei Frauen, drei Geschichten

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Beatrice ist eigentlich da wo sie immer sein wollte. Sie arbeitet bei der Weltbank in Washington in der Presseabteilungen. Sie ist in einer Beziehung und kann sich ein gutes Leben leisten. Doch ist das ...

Beatrice ist eigentlich da wo sie immer sein wollte. Sie arbeitet bei der Weltbank in Washington in der Presseabteilungen. Sie ist in einer Beziehung und kann sich ein gutes Leben leisten. Doch ist das wirklich das was sie will? Bei der Arbeit läuft es schlecht und mit der Tochter ihres Freundes gibt es immer wieder Probleme. Als Beatrice Jacobina kennenlernt, ändert sich vieles. Die alte Dame hat vor zwanzig Jahren ihrem Vater versprachen das sie nach ihrer Halbschwester Judith sucht. Judiths Spur verliert sich 1943 in Paris, wo sie als Jüdin in die Gänge der Nazies geriet. Beatrice macht sich auf Spurensuche, doch das ist nicht einfach.

In einem zweiten Handlungsstrang werden Judiths Erlebnisse in Paris während der Besatzung durch die Deutschen beschrieben. Dies war für mich der interessanteste und auch emotinalste Teil des Buches. Man erlebt hautnah mit, wie sich das Leben einer ganz normalen jungen Suptudentin immer mehr zum Schlechten verändert, wie ihr immer mehr Verboten wird. Wie sie plötzlich in ihrer Stadt nicht mehr erwünscht ist.
Der Teil um Beatrice war vor allem während der Spurensuche spannend und auch Jacobina war Klasse. Allerdings hat mir der Teil rund um Beatrice Beziehung zu viel Platz eingenommen und ich hätte gerne etwas mehr von Jacobina erfahren.

Der Roman lässt sich sehr gut lesen und auch die Zeitsprünge sind so eingearbeitet, das sie den Lesefluss nicht gestört haben. Für Liebhaber von Familiengeschichten und Romanen die ans Herz gehen.

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Veröffentlicht am 21.08.2018

Gefühlvoller Roman, der Gegenwart und Vergangenheit verbindet

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Ich hatte schon lange kein Buch mehr in der Hand, das mich so gefesselt hat. Mit Unterbrechungen habe ich es in eineinhalb Tagen gelesen. Der Schreibstil ist angenehm, abwechslungsreich und durchaus fesselnd. ...

Ich hatte schon lange kein Buch mehr in der Hand, das mich so gefesselt hat. Mit Unterbrechungen habe ich es in eineinhalb Tagen gelesen. Der Schreibstil ist angenehm, abwechslungsreich und durchaus fesselnd. Die Aufteilung in zwei Handlungsstränge war nicht störend, mir hat es gut gefallen. Eine Kleinigkeit fand ich dabei nicht so toll: Mal fand der Wechsel zwischen den Handlungssträngen mit Zeithinweis statt, mal fast ohne Vorwarnung - hier wäre meines Erachtens konsequente Umsetzung gefragt gewesen.

Zum Buchinhalt verweise ich zum einen auf den Klappentext, zum anderen versuche ich auch das ein oder andere darzustellen: Im ersten Handlungsstrang wird ab dem Jahr 1940 das Leben der jüdischen Studentin Judith in Paris bis zu ihrer Deportation geschildert. Handlungsstrang zwei schildert das Leben der Angestellten Beatrice in Washington, die mit ihrem Leben sehr unzufrieden ist und versucht, ihm eine neue Wendung zu geben.

Die Abschnitte mit Judith haben mich sehr gefesselt und auch ein Stückchen Vergangenheit meiner Großtante und meines Großonkels in München (mit dem KZ Dachau vor der Haustür) vor Augen geführt. Besonders berührend fand ich die Szenen mit dem Kätzchen.

Die Szenen um Beatrice sind wie ein Roman der aktuellen Zeit geschrieben, mit ihnen bin ich nur teilweise warm geworden. Hier hat mich der Teil gefesselt, wie sich Beatrice mit Jacobina anfreundet.

Das Verbinden der Handlungsstränge war mir - leider - zu vorhersehbar und plötzlich, zusätzlich hat es auf mich sehr konstruiert gewirkt. Zufälle im Leben hin oder her, das waren doch einige Zufälle zu viel. Das Buchende kam fü rmich dann sehr abrupt und war für rmich nicht so richtig abgerundet.