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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2018

Nicht ganz überzeugt

Gedenke mein
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Gina Angelucci ermittelt in ihrem ersten Fall und der hat es in sich. Petra Weber ist auch nach zehn Jahren noch überzeugt, dass ihr Exmann nicht erweiterten Selbstmord beging und ihre Tochter noch irgendwo ...

Gina Angelucci ermittelt in ihrem ersten Fall und der hat es in sich. Petra Weber ist auch nach zehn Jahren noch überzeugt, dass ihr Exmann nicht erweiterten Selbstmord beging und ihre Tochter noch irgendwo glücklich lebt. Allerdings sucht die Polizei nicht nach ihr, bis Weber die Ermittlerin Angelucci mit dem Fall konfrontiert. Gina ermittelt erfolgreich in „Cold cases“.
Ich fand es spannend zu sehen, wie Cold cases aufgerollt werden, welche Hürden Ermittler zu nehmen haben und dergleichen. Schnell bemerkt Gina, dass die Kollegen in der Vergangenheit große Fehler gemacht haben und der Fall nicht so klar ist, wie es zunächst den Anschein hatte. Gina setzt alle Hebel in Bewegung, um den Fall zu lösen.
Obwohl der Schreibstil sehr gut zu lesen war und der Fall an sich spannend, fehlte mir das gewisse Etwas. Zu früh hatte ich schon einen konkreten Verdacht, einige Finten waren viel zu leicht zu durchschauen und mir fehlte etwas die Raffinesse. Manche Länge war einfach nur nervig, aber immerhin war das Privatleben der Ermittler nicht viel zu ausufern gehalten.
Der zweite Fall um Gina war, zumindest für mich, deutlich besser.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Wieder spannend!

Der Schatten
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In Wien soll alles neu beginnen und besser werden – so der Plan der jungen Journalistin Norah Richter. Sie ist quasi erst angekommen, als eine alte Bettlerin ihr auf offener Straße prophezeit, dass sie ...

In Wien soll alles neu beginnen und besser werden – so der Plan der jungen Journalistin Norah Richter. Sie ist quasi erst angekommen, als eine alte Bettlerin ihr auf offener Straße prophezeit, dass sie am 11. Februar einen Menschen aus freien Stücken und gutem Grund ermorden wird. Das ist nur der Auftakt einer schier unglaublichen, aber spannenden Geschichte…
Die Autorin hat einen recht poetischen und trotzdem leicht verständlichen Schreibstil, der es erlaubt im Nu durch die Geschichte zu kommen. Hier war das auch wieder der Fall. Ständig rätselt man mit, was hinter allem stecken mag, kommt dank Anspielungen auf die abstrusesten Ideen, verwirft wieder manches und erst gegen Ende kam ich dann auf die tatsächliche Lösung – positiv überrascht wurde ich dennoch. Einzig nachdem der Fall schon geklärt ist, die Spannung weitgehend verpufft ist, kamen mir noch ein paar Seiten zu viel (rund 20). Diese klärten zwar offene Fragen, aber so richtig war ich da nicht mehr bei der Sache.
Raabes Bücher sind unblutig, aber düster und irgendwie psychologisch so fesselnd, dass ich sie kaum mehr weglegen möchte. Wobei – ganz stimmt das nicht. Die Falle fand ich genial und auch der Schatten, aber ihr zweites Buch „Die Wahrheit“…naja, der Wahrheit die Ehre- das war nicht Raabe wie ich es mir vorstelle. Zum Glück gab es noch eine zweite Chance von mir, sonst hätte ich eine wirklich gut konstruierte Geschichte verpasst.
Die Protagonistin Norah war mir von Beginn an zwar irgendwie in manchen Belangen sympathisch, aber auch eine Spur seltsam vorgekommen – in deutlich mehr Bereichen. Genau die richtige Mischung für mich, um zwar mit ihr mitzufiebern, aber auch ein wenig an ihr zu zweifeln. Die weiteren Figuren waren auch sofort greifbar und machten die besondere Geschichte rund.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Einfach wow!

Guten Morgen, Genosse Elefant
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Juri ist 12 Jahre alt und lebt mit seinem Vater eigentlich recht gut versorgt im städtischen Zoo. An seine Mutter kann er sich nicht mehr erinnern, er hat schon so manchen Zwischenfall (üb)erleben müssen ...

Juri ist 12 Jahre alt und lebt mit seinem Vater eigentlich recht gut versorgt im städtischen Zoo. An seine Mutter kann er sich nicht mehr erinnern, er hat schon so manchen Zwischenfall (üb)erleben müssen und nun wird sein Vater, ein Veterinär, zum Stählernen gerufen. Der Leser erfährt, wie das Leben im Dunstkreis um Stalin, inmitten von Gewalttätigkeiten und Willkür, aussah.
Ein solches Buch habe ich noch nie gelesen - das steht schon mal fest, genauso wie die Tatsache, dass ich gerne öfter ein solches Buch lesen würde. Es ist teils urkomisch, dank des ganz speziellen Ich-Erzählers, teils schockierend und einfach nur traurig. Häufig waren die Situationen vieles zugleich.
Der lockere Schreibstil und die interessante, etwas skurrile Geschichte, haben mich das Buch fast in einem Rutsch lesen lassen. Besonders angetan hat es mir allerdings Juri, der zwar auf den ersten Blick ziemlich benachteiligt wirkt, aber sich trotzdem eine gewisse Fröhlichkeit bewahrt. Man fragt sich immer wieder, wie es Juri ergehen wird, ob er mit heiler Haut aus der Geschichte rauskommt, fiebert mit ihm, wenn man ihn und sein Handeln auch nicht immer so nachvollziehen kann. Er kennt keine Angst, ist in manchen Gebieten hochintelligent, aber um seine Lebensweisheit ist es nicht so gut bestellt - warum das so ist sollte der interessierte Leser selbst rausfinden. Unterhalten haben mich in diesem Zusammenhang auch die Regeln von Juris Vater.
Ein Buch für Leser, die besondere Geschichten mögen, selbst wenn sie eigentlich weniger Interesse am Politischen haben.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Selbstoptimierung = Glück?

Rette mich, wer kann
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Jette hat eine nächtliche Radioshow und erfährt on air schier unglaubliches, was ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Ohne Mann, ohne Job, ohne Wohnung und mit unsicherem Auftreten hat sie es nicht leicht ...

Jette hat eine nächtliche Radioshow und erfährt on air schier unglaubliches, was ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Ohne Mann, ohne Job, ohne Wohnung und mit unsicherem Auftreten hat sie es nicht leicht sich zu Recht zu finden, aber sie setzt sich selbst eine Frist, um sich zu optimieren, ihre Ziele zu erreichen und somit das ganz große Glück zu finden. Nur – geht das so einfach?

Selbstoptimierung ist nicht so mein Ding, daher war ich ziemlich skeptisch, wollte dem Buch aber eine Chance geben. Zunächst gefiel mir die Geschichte nicht sonderlich gut. So richtig konnte ich mit der Protagonistin nichts anfangen, die Witze zündeten bei mir nicht so, sodass ich zwischendurch drei andere Bücher gelesen habe und immer nur wenige Seiten in diesem Buch gelesen habe. Mit der Selbstoptimierung Jettes, fand ich überraschend Gefallen an dem Buch und habe es quasi in einem Rutsch durchgelesen – das hat mich positiv überrascht. Die Selbstoptimierung habe ich extrem gelungen dargestellt vorgefunden – mit allen Vor- und Nachteilen (Jette wurde nicht unbedingt sympathischer, aber einen Tick authentischer…). So nach rund 100 Seiten hatte mich das Autorenduo mit Witz, einem Tick Drama und dem Patchworkwahnsinn überzeugt. Der Schreibstil ist durchgängig gut lesbar und hat über weite Strecken sehr überzeugt. Mir gefiel auch die Auflösung des Buches, wenn es auch in Teilen ziemlich vorhersehbar war.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Erwartungen nicht erfüllt!

Das Mädchen, das in der Metro las
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Ich mag französische Autoren, Bücher über Bücher und hatte entsprechend hohe Erwartungen. Die waren viel zu hoch und konnte nicht erfüllt werden. Zurück bleibt leider eine ziemlich große Enttäuschung, ...

Ich mag französische Autoren, Bücher über Bücher und hatte entsprechend hohe Erwartungen. Die waren viel zu hoch und konnte nicht erfüllt werden. Zurück bleibt leider eine ziemlich große Enttäuschung, aber ich habe zweierlei daraus gelernt:

- Am besten keinerlei Erwartungen hegen
- Bücher über Bücher/das Lesen kommen mir so schnell nicht mehr ins Haus

Aber von Anfang. Haptisch war ich sehr überzeugt und die Lesefreude, auch aufgrund meiner Erwartungshaltung, war immens. Schon der Beginn war dann relativ zäh und ich habe zwischendurch immer wieder andere Bücher gelesen, weil ich glaubte einfach nicht in der richtigen Stimmung für dieses Buch zu sein. Doch weit gefehlt, denn es wurde und wurde einfach nichts. Die Geschichte konnte mich nicht fesseln und plötzlich war ich auch schon am Ende angelangt, denn die rund 180 Seiten sind eigentlich im Nu weggelesen. Gefallen haben mir an mancher Stelle der recht poetische Schreibstil und die eine oder andere Wendung, aber ansonsten war die Geschichte fad, ganz besonders die Protagonisten blieben blass. Juliette lebt in Paris, fährt mit der Metro zur Arbeit und beobachtet Leser, weil sie sehr neugierig ist. Sie selbst ist hat einen langweiligen Alltag, bis Soliman auftaucht und sie ausbricht.
Die Geschichte war „nett“ und nicht mehr, da viel Potenzial verschenkt wurde. Außerdem stimmt für mich einfach auch das Preis-Leistungsverhältnis einfach nicht, aber das ist noch einmal eine andere Sache.