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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Regionalkrimi

Rachemelodie
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Wer dieses Buch liest, hat öfter eine Melodie im Ohr - "Die Gedanken sind frei", jedoch mit dem Text "Die Rache ist mein". Mit diesem "Song" beginnt das Buch und fesselt den Leser sofort. Wer will Rache ...

Wer dieses Buch liest, hat öfter eine Melodie im Ohr - "Die Gedanken sind frei", jedoch mit dem Text "Die Rache ist mein". Mit diesem "Song" beginnt das Buch und fesselt den Leser sofort. Wer will Rache und Vergeltung und wofür?

Das beschauliche Berlin-Tegel steht im Fokus des Krimis und startet auch gleich mit einem Mord in einem Kiosk. Der frisch pensionierte Kommissar Ostrowski sollte sich eigentlich um seine unter starken Depressionen leidende Frau kümmern. Da er mit ihr nicht gut zurecht kommt und die Kollegen in der Nähe hört, beschließt er den Tatort aufzusuchen. Dort entdeckt er eine Parallele zu einem 14 Jahre alten Fall. Hatten er und sein Kollege und Freund Kemal den Richtigen geschnappt? Sinnt jemand auf Rache, oder steckt was ganz anderes dahinter? Die Morde gehen weiter...

Die Protagonisten sind detailreich beschrieben, ohne den Leser zu langweilen. Selbst die Kompetenzrangeleien im Präsidium, die man sie häufig liest, sind interessant. Die Perspektivenwechsel vom Ermittler, zum Täter und zum auf rachesinnenden Siewert sind interessant und verleihen der Geschichte mehr Tiefgang. Zwischendurch werden Themen wie schwierige Familiensituation des Kommissars behandelt, die die Geschichte gekonnt abrunden.

Der Fall an sich ist spannend und fesselnd, auch wenn ich recht schnell einen Verdacht hatte, schaffte es der Autor auch den einen oder anderen falschen Verdacht zu wecken. Als Leser möchte man dann natürlich wissen, ob man richtig liegt und wie sich die Geschichte insgesamt weiterentwickelt. Das Ende war schlüssig und überraschend, aber leider etwas zu kurz und die eine oder andere Frage blieb mir zu offen.

Der Schreibstil war echt ansprechend und leicht verständlich. Krimifans werden ihre Freude an dem Gmeiner-typischen Regionalkrimi haben!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für Jung & Alt ein Augenschmaus

Buchtiere
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Ein kleines, feines Bilderbüchlein, dass den Leser - klein wie groß - in die Welt des Alphabets und der Tiere entführt. Jedes der Tiere beschäftigt sich auf seine Art und Weise mit dem Themenkomplex Bücher ...

Ein kleines, feines Bilderbüchlein, dass den Leser - klein wie groß - in die Welt des Alphabets und der Tiere entführt. Jedes der Tiere beschäftigt sich auf seine Art und Weise mit dem Themenkomplex Bücher und Lesen.

Die reimende Geschichte zu jedem Tier ist für junge und ältere Leser verständlich und meist auch sehr lustig. Es lässt sich sehr schön vorlesen und die zugehörigen Tuschezeichnungen sind nicht nur sehr treffend, sondern auch sehr liebevoll und detailreich. Die Farben sind so gewählt, dass sie für Kinder schön bunt sind, für Erwachsene aber nicht zu knallig, wie man es oft von Kinderbüchern kennt. Die Motive sind außergewöhnlich und bleiben daher auch leicht im Gedächnis.

Das Buch als solches ist sehr hochwertig gestaltet! Hardcover, Lesebändchen und hochwertiges Papier machen aus dem so schon schönen Buch, ein tolles Geschenkbuch für Kinder und große Bücherfans. Zum ABC-Lernen würde ich das Buch nicht direkt verwenden, weil es da doch noch geeignetere Bücher gibt, in die Kind auch mal reinschreiben kann, aber beim Vorlesen und Betrachten kann das Interesse an Buchstaben bestimmt größer werden.

Erstleser werden mit dem Büchlein allein noch ihre Schwierigkeiten haben, aber ab der 2. /3. Klasse müsste jedes Kind damit zurecht kommen und in vielen Fällen wohl auch Gefallen daran finden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Quell der Emotion - Lesehöhepunkt 2014

Ein Mann namens Ove
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Ein Mann namens Ove, ist 59, Witwer, in den Vorruhestand abgeschoben und zusätzlich ein pedantischer Rechthaber, maulfauler Einzelgänger, Regelliebhaber und ausgesprochener Bürokratenhasser geworden. Er ...

Ein Mann namens Ove, ist 59, Witwer, in den Vorruhestand abgeschoben und zusätzlich ein pedantischer Rechthaber, maulfauler Einzelgänger, Regelliebhaber und ausgesprochener Bürokratenhasser geworden. Er war nicht immer so, aber nach dem Tod seiner Frau Sonja und hatte er nur noch eine alltägliche Routine und die Arbeit, doch auch diese wurde ihm genommen, er soll in den Vorruhestand. Neben der Kontrolle der Nachbarn beschäftigen ihn daher nur noch Selbstmordabsichten, um seiner Frau wieder nahe zu sein, aber da hat er nicht mit der Aufdringlichkeit und Tollpatschigkeit seiner Nachbarn gerechnet...die seine Pläne nicht nur durchkreuzen, sondern auch Zugang zu seinem Herzen finden.

Zu Beginn war Ove einfach einer jener pedantischen Menschen, die auf jedes Detail bei ihren Nachbarn achten, damit alles seine Ordnung hat und er was zu tun. Dies war meist sehr amüsant, nicht selten müsste ich über seine Schilder und die Reaktion auf Nicht-Einhaltung schmunzeln, manchmal gar schallend lachen. Die Rückblicke in Oves Leben reichen zurück bis in seine Kindheit und zeigen, warum Ove der wurde, der er nun mal ist. Früh die Eltern verloren musste er sich durchschlagen und schaffte es meist auch recht gut, bis die "weißen Hemden", die Bürokratie in sein Leben tritt.

Die Geschichte ist bewegend, tiefgründig und geht unter die Haut. Von Lachen, über Kopfschütteln, Entsetzen bis hin zu ein paar Tränen, war beim Lesen alles dabei. Das lässt sich sehr leicht und flüssig lesen, behandelt es doch (wenn auch überspitzt an mancher Stelle) die Themen, die uns alle bewegen: Freundschaft, Liebe und auch Trauer, Verlust. Ove ist eine Art "Superheld", den man wie seine Nachbarn immer mehr ins Herz schließt, je besser man den Mann und seine Geschichte kennenlernt.

Humorvoll wird die harte Schale geknackt und der liebevolle, weiche Kern kommt zum Vorschein, der besonders gegen Ende für Taschentuch-Alarm sorgt. und auch wenn der Buchdeckel gefallen ist, den Leser weiter beschäftigt. Ein Buch, dass soviel über das wahre Leben beinhaltet, dass es immer wieder im Alltag vor meinem inneren Auge erscheint. Der Gedanke "Ove würde jetzt..." kam mir nicht nur einmal.

Mein Lesehighlight 2014, das ich jedem, der gerne liest, nur empfehlen kann!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von Beginn an spannend...mit überraschenden Wendungen!

Die Unbekannte
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George Foss wird überrascht. Es ist die Art Überraschung, von der er gleich weiß, dass sie trotz Freude viel Unheil bringen wird. Unheil, dass schon früher Leben kostete - trotzdem kann er nicht von der ...

George Foss wird überrascht. Es ist die Art Überraschung, von der er gleich weiß, dass sie trotz Freude viel Unheil bringen wird. Unheil, dass schon früher Leben kostete - trotzdem kann er nicht von der gleichermaßen geheimnisvollen wie hübschen Frau ablassen. Sein ruhiges, beschauliches Leben endet, als sie ihn um einen Gefallen bittet. Obwohl er es besser wissen müsste, hilft er ihr mit weitreichenden Folgen nicht nur für ihn, sondern auch Personen in seinem Dunstkreis - George muss erkennen, dass er einem perfiden Plan aufgesessen ist...

Die Geschichte entwickelt sich langsam in zwei Erzählsträngen. Es erzählt die Geschichte vor 20 Jahren und die Gegenwart. Beide Ebenen sind gleichermaßen interessant, spannend und gut zu verstehen . Die Spannung baute sich im langsam, aber beständig auf. Die Cliffhanger veranlassen den Leser immer weiter zu lesen, sodass man das Buch kaum weglegen kann. Überzeugt haben mich auch die Charaktere (auch wenn die Naivität des Protagonisten an mancher Stelle fast schon nervig war) und die geschickten, teils unerwarteten Wendungen. Ein offenes Ende lässt Spielraum für einen zweiten Teil (den ich auf jeden Fall lesen würde) oder eigene Überlegungen, was mir sehr gut gefallen hat.

Es lässt sich flüssig lesen und war somit schnell verschlungen! Ein psychologischer Thriller der den Eindruck erweckt, man wisse wie es weitergeht, doch dann kommt alles ganz anders...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderschönes, aber auch sehr trauriges Kinderbuch, dass zum Nachdenken anregt

So riecht Glück
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Der Familienhund Locke hatte ein schönes Leben, spielte mit den Kindern und wurde gut versorgt, bis zu dem Tag, an dem alles zerstört wurde. Ein Bombe zerstört sein schönes Leben. Die Familie ist weg, ...

Der Familienhund Locke hatte ein schönes Leben, spielte mit den Kindern und wurde gut versorgt, bis zu dem Tag, an dem alles zerstört wurde. Ein Bombe zerstört sein schönes Leben. Die Familie ist weg, das Haus zerstört, niemand kümmert sich um den Hund, der nun auf sich gestellt ist. Er schließt sich einem Rudel anderer Hunde an, versucht das Beste aus seiner Situation zu machen, sucht weiterhin seine Kinder...wird er sie finden, kann er das Kriegsgeschehen überstehen, den Hunger und all das Leid?

Erzählt wird die Geschichte aus Lockes Perspektive. Der Hund beschreibt die Welt, wie sie vor und während des Krieges ist, wie er seine Familie vermisst und den einen oder anderen Verlust erlebt. Man erlebt mit ihm die Angst, Unsicherheit und Verzweiflung die zu Kriegszeiten herrschen muss, doch der Hund gibt niemals auf. Egal wie groß der Rückschlag ist, der hofft darauf seine Familie wieder zu finden, besonders das Mädchen Janinka und den kleinen Mirek.

Es ist eine meist sehr traurige Geschichte, die durch die Hundeaugen jedoch für junge Leser leichter zu verarbeiten sein dürfte. Die kurzen Kapitel sind gut verständlich geschrieben und lassen sich daher leicht lesen.

Meinem 10-jährigen Sohn hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl es sehr traurig war und nachdenklich machte. Das Buch sollte kein jüngeres Kind allein lesen, zumindest sollte eine Bezugsperson in der Nähe sein, um Fragen zu beantworten und notfalls auch mal zu trösten.