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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat nicht meinen Geschmack getroffen

Blood on Snow. Das Versteck (Blood on Snow 2)
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Der Protagonist, Dealer Jon, hat sich mit den falschen Leuten angelegt und ist nun auf der Flucht. Es hat ihn in den nördlichen Teil Norwegens verschlagen. Dort taucht in dem kleinen Ort Kasund, in mitten ...

Der Protagonist, Dealer Jon, hat sich mit den falschen Leuten angelegt und ist nun auf der Flucht. Es hat ihn in den nördlichen Teil Norwegens verschlagen. Dort taucht in dem kleinen Ort Kasund, in mitten einer sektenartigen Verbindung, auf und muss ständig auf der Hut sein, denn der Fisherman will Rache und hat die besten Leute engagiert um Jon zu finden…doch auch vor Ort sind nicht alle mit dem Erscheinen des Fremden einverstanden. Wird er weiterziehen, doch noch ermordet oder findet er noch einen Ausweg?

„Nesbo ist soooooo toll, den musst du unbedingt lesen“ und ähnliche Äußerungen habe ich nicht selten gehört und nun bekam ich tatsächlich einen geschenkt. Leider konnte das dünne Buch mich nicht wirklich überzeugen. Weder gefielen mir die Figuren, noch die Geschichte als solche besonders gut. Der ganze religiöse Hintergrund war mir zu viel des Guten, während Spannung kaum aufkam. Manche Szene war echt nichts für schwache Nerven, aber nicht aufgrund der ach so spannenden Geschichte, sondern aufgrund einer ekelhaften Idee, von der ich nicht überzeugt bin, dass es überhaupt klappen könnte. Besonders wenig gelungen fand ich jedoch das Ende. Auf mich wirkte es unglaubwürdig, einfach zu schön, um wahr zu sein…Der Schreibstil an sich war nicht schlecht, sondern gut und flüssig, sofern ich mich aufraffen konnte ein paar Seiten zu lesen.

So schnell werde ich wohl nichts mehr von ihm lesen und dieses Buch auch nicht wirklich empfehlen, obwohl es sicher viele Anhänger finden wird…

Veröffentlicht am 15.09.2016

Brutal gut und gut brutal

Pretty Girls
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Das Verschwinden der 19-Jährigen Julia vor 24 Jahren zerstörte ihre Familie. Ist sie freiwillig verschwunden oder wurde sie entführt? Lebt sie noch? Die Ungewissheit was mit der Tochter/Schwester geschehen ...

Das Verschwinden der 19-Jährigen Julia vor 24 Jahren zerstörte ihre Familie. Ist sie freiwillig verschwunden oder wurde sie entführt? Lebt sie noch? Die Ungewissheit was mit der Tochter/Schwester geschehen ist, lässt die Familie nicht los. Jetzt ist erneut ein junges Mädchen verschwunden und Claire verliert bei einem Verbrechen ihren Mann. Nach seiner Beerdigung findet sie brutale Pornovideos auf seinem Rechner. Das ist nicht der Mann, den Claire liebte. Was hat er noch alles vor ihr verheimlicht? Wem kann sie trauen?

Slaughter hat einen extrem spannenden Psychothriller vorgelegt, der neben Gänsehaut, Ekel und Wut, selbst ab und an ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Die Brutalität wird sehr plastisch dargestellt, dass beim Lesen Bilder im Kopf entstehen, die echt heftig sind…Das Buch ist daher weniger/nicht für Zartbesaitete geeignet, denn allein schon die Schilderung der Snuff-Movies ist recht extrem…und das ist nur der Anfang. Ständig überlegt man, ob solche Leute sich vielleicht in dem eigenen Umfeld bewegen könnten, ohne dass man etwas davon bemerkt. Ist vielleicht der scheinbar nette Nachbar drei Häuser in Wahrheit ein abgrundtiefer Mensch?

Hätte es die Zeit zugelassen, hätte ich die 400 Seiten auf einen Sitz gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, was da wirklich läuft. Wer ist Täter, Mittäter oder doch ganz und gar unschuldig? Die zweite Hälfte habe ich dann auch quasi durchgelesen, weil die nervenzerreißende Spannung nichts anderes zulässt… Der Schreibstil war ansprechend. Zwischendurch sorgte Slaughter mit dem einen oder anderen Dialog für lustige Szenen, auch wenn man nur halbherzig darüber lachen konnte, weil der Schrecken davor zu groß war und man bangte was noch folgen wird. Ansonsten ist der Stil flüssig, emotional, meist temporeich, gespickt mit überraschenden Wendungen und einfach brutal gut, gut brutal… Die verschiedenen Erzählebenen bringen die Geschichte voran, beleuchten aber auch die Vergangenheit gekonnt. Die Charaktere sind sehr gut getroffen, auch wenn mir nicht jeder sympathisch war, einer konnte das aufgrund seiner Taten auch gar nicht, waren sie zumindest sehr gut dargestellt und voneinander gut zu unterscheiden. Der Showdown war extrem gelungen, das Ende ließ keine Fragen offen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Volltreffer!

Der Pfau
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Lord und Lady leben in einem abgelegenen schottischen Tal mit zwei Angestellten und allerhand Tieren. Sie verdienen ihre Brötchen unter anderem mit der Mietung von recht rustikalen Räumlichkeiten in ...

Lord und Lady leben in einem abgelegenen schottischen Tal mit zwei Angestellten und allerhand Tieren. Sie verdienen ihre Brötchen unter anderem mit der Mietung von recht rustikalen Räumlichkeiten in ihrem Cottage. Alles läuft mehr oder weniger reibungslos, bis eine Gruppe Banker zu einem „Teambuilding“ dort ankommt. Ein Pfau dreht plötzlich durch und attackiert alles was blau ist. Um den reibungslosen Verlauf des Seminars nicht zu gefährden muss das Tier weg. Mit dem Ende des Pfaus setzt sich eine ungeahnte Kette von Ereignissen in Gang, die eine geheimnisumwobene und von schlechtem Gewissen geprägte Stimmung erzeugt, aber keine Sorge, von außen betrachtet wird es genau dadurch zum guten Buch. Missverständnisse, Geheimnisse und Unterstellungen reihen sich aneinander und da niemand offen ist, bleiben die wahren Geschehnisse, die dem Leser bekannt sind, nicht offenbart. Das wäre auch viel zu langweilig, denn so macht sich jeder der Beteiligten ein eigenes Bild der Situation und genug Zeit haben sie dazu, denn die Banker werden eingeschneit und müssen länger bleiben. Der Stil ist spritzig, witzig und stellenweise sehr absurd. Manches ist bewusst übertrieben dargestellt, jedoch (um beim Bild des Pfaus zu bleiben) ohne das Rad zu überdrehen…

Unter dem Strich hatte ich nur ein einziges Problem mit dem mit Lesebändchen äußerst wertig gestalteten Buch! Es war zu kurz und auf einen Sitz gelesen, weil ich einfach wissen musste, ob und wie sich die Situation aufklärt. Ich hätte gerne noch weitergelesen, denn Bogdan hat liebevoll ganz tolle, interessante Figuren geschaffen, denen ich gerne noch etwas länger beim „Eiertanz“ um den Pfau über die Schulter geblickt hätte.

Eine Leseempfehlung für alle, die sich gerne mal „very british“ unterhalten lassen möchten und es gerne etwas humorvoll, ironisch und skurril mögen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Derb, temporeich - ein echter Kracher;)

Old School
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Susan hat erfahren, dass ihr Mann nicht der war, der er vorgab zu sein und sie mit einem Haufen Schulden zurückgelassen hat. Jill ist verzweifelt, weil ihr Enkel dringend eine teurere Operation benötigt ...

Susan hat erfahren, dass ihr Mann nicht der war, der er vorgab zu sein und sie mit einem Haufen Schulden zurückgelassen hat. Jill ist verzweifelt, weil ihr Enkel dringend eine teurere Operation benötigt und Julie hat gerade ihren Job „aufgegeben“. Alle benötigen Geld und Susan hat DIE Idee. Sie wollen eine Bank überfallen und sich so von ihren Geldsorgen befreien. Die älteren Damen planen und begehen ihren Überfall und finden sich dann in einem herrlichen Roadtrip wider. Besonders durch die Seniorin Ethel, welche im Rollstuhl sitzt und kein Blatt vor den Mund nimmt, wurde das Buch für mich zu einem Lesehighlight ;)

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, nämlich herrlich bekloppt. Durch ihr hohes Alter haben sie einiges an Lebenserfahrung, kaum mehr was zu verlieren und die Rückblicke in die Vergangenheit machen die einzelnen Protagonisten noch interessanter. Sie haben nicht alles erreicht, was sie wollten, aber ihrer Meinung haben sie was verdient, und das besorgten sie sich dann einfach.

Derber Witz, kurze Kapitel und eine temporeiche Erzählung lassen den Leser, sofern er alles mit einem Augenzwinkern liest, nur so durch das Buch fliegen. Bei aller Verderbtheit lassen sich trotzdem gut die sozialkritischen Aspekte herauslesen, denn z.B. ohne die Gefahr der Altersarmut, wären die Damen nicht auf ihre irrwitzige Idee gekommen. Ältere Herrschaften können ganz schön pfiffig sein und das „schwächere“ Geschlecht sollte man nicht unterschätzen ;) Die Polizei ist ihnen dicht auf den Fersen, aber mit Glück und überraschenden Wendungen, schaffen die Damen immer wieder ihre Flucht, fragt sich nur, ob das immer so klappen wird…

Nebenbei werden Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Loyalität, bei allen sprachlichen Tiefschlägen unter die Gürtellinie, großgeschrieben – einfach klasse!

Wer gerne auch mal etwas heftigeren, manchmal vulgären Witz mag, sollte unbedingt zugreifen! Ich persönlich hatte beim Lesen ständig ein Schmunzeln im Gesicht und erinnere mich gerne daran zurück ;)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Physikalische Grundlagen spannend verpackt

Frank Einstein - Die Jagd nach dem Blitzfinger
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Frank hat eben erst die Roboter Klink und Klank vor dem bösen Edison gerettet, da plant dieser auch schon seinen nächsten Anschlag. Edison will die Energieversorgung voll unter seine Fittiche bekommen, ...

Frank hat eben erst die Roboter Klink und Klank vor dem bösen Edison gerettet, da plant dieser auch schon seinen nächsten Anschlag. Edison will die Energieversorgung voll unter seine Fittiche bekommen, um richtig reich zu werden, denn ohne Strom läuft heutzutage nichts mehr… Während Edison alle Kraftwerke, bis auf sein Wasserwerk vernichtet, entwickelt Frank jedoch eine kostenlose Ökostromvariante, die alle Pläne zunichtemachen könnte. Das Geschäft seines Lebens will sich Edison nicht nehmen lassen, also müssen Frank und Co ausgeschaltet werden…

Schon auf den ersten Seiten zeigt sich, dass Wissenschaft und Spannung gut miteinander verbunden sind. Die Geschichte um die Energieversorgung, Grundlagen zur Energie, aber auch aktuelle Entwicklungen werden thematisiert. Klingt ja nicht so lustig, oder spannend, aber Frank und seine Freunde verstehen es, dass Geschehen sehr gut aufzulockern ;)Durch die tollen Illustrationen wird nicht nur die Geschichte zusätzlich belebt, sondern auch der eine oder andere technische bzw. wissenschaftliche Aspekt viel deutlicher und nachvollziehbarer. Doch auch der Spaß und das Thema „Freundschaft“ kommen nicht zu kurz! So hat man eine rundum tolle Geschichte, die auch Erwachsenen echte Freude bereiten kann.

Der Autor versteht es sehr gut, quasi ein Sachbuch zu schreiben und eine echte Geschichte darum zu entwickeln, sodass der Sachbuchcharakter zwar vorhanden, aber nicht vordergründig ist. Man kann einige physikalische Experimente zu Hause leicht nachmachen und so das Interesse an der Wissenschaft steigern. Für Eltern besonders bequem: Warum etwas passiert, ist direkt im Buch erklärt und man muss nicht mehr lange überlegen, wie das alles nochmal mit den positiven und negativen Elektronen war ;) Es wird auch nicht zu sehr in die Tiefe gegangen, also bleibt alles gut nachvollziehbar und verständlich, sodass der junge Leser auch allein die physikalischen Grundlagen verstehen wird.

Der zweite Band um Frank Einstein und seine Freunde hat uns sehr gut unterhalten, sodass ein dritter Band definitiv bei uns einziehen würde, zumal Edison und sein Affe Chimp bestimmt wieder eine neue Idee haben werden…