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sam36

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2023

zunehmend monoton

Dein Taxi ist da
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Damani arbeitet als Fahrerin für eine Art Taxi-App und kümmert sich nebenbei um ihre Mutter, die seit dem Tod des Vaters verwirrt ist. Das Geld ist immer knapp und ihre Perspektiven eher schlecht. In der ...

Damani arbeitet als Fahrerin für eine Art Taxi-App und kümmert sich nebenbei um ihre Mutter, die seit dem Tod des Vaters verwirrt ist. Das Geld ist immer knapp und ihre Perspektiven eher schlecht. In der Stadt brodelt es bereits, nun wollen auch Damanis Kollegen die schlechte Bezahlung nicht länger hinnehmen und wollen einen Protest organisieren. Dann verliebt sich Damani Hals über Kopf in eine Kundin.

Das Buch spricht wichtige, gesellschaftskritische Themen an, konnte mich aber nicht wirklich abholen. Damanis Alltag, der sich am Anfang spannend liest, wird zunehmend monotoner. Eine Fahrt, einkaufen, eine Fahrt, nach Mama sehen, eine Fahrt, noch eine Fahrt, einkaufen, ein Fahrt usw. Am Ende geht es zwar Schlag auf Schlag trotzdem bleibe ich mit einen Gefühl zurück: wozu das alles ? Mit Damani selbst konnte ich auch nicht wirklich warm werden. Von mir leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Humor an mir vorbeigegangen

Jetzt ist Sense
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An ihrem 50. Geburtstag klingelt Zino, besser bekannt als Thanatos der Todesengel, an Livs Tür. Zum Glück nur ein Versehen, doch Zino läuft ihr immer wieder über den Weg und möchte sich gar therapieren ...

An ihrem 50. Geburtstag klingelt Zino, besser bekannt als Thanatos der Todesengel, an Livs Tür. Zum Glück nur ein Versehen, doch Zino läuft ihr immer wieder über den Weg und möchte sich gar therapieren lassen. Neben den Gesprächen mit dem Todesengel muss Liv sich um das Wohl ihrer Patienten, ihres Ex-Mannes und Ex-Stieftochter und ihrer besten Freundin samt Familie und Immobilienproblem kümmern. Alles in allem ein rechtes Chaos.

Ich hatte aufgrund des Klappentextes eine Geschichte im Sinne von "meet Joe Black" erwartet, wurde jedoch leider enttäuscht. Anstatt eine tiefgründige Geschichte ist Jetzt ist Sense sehr oberflächig und nimmt das ganze Thema Tod wenig ernst. Leider ist der Humor an mir vorbeigegangen, ich fand viele Dialoge einfach nur absurd. Liv als Protagonistin ist sympathisch auch wenn ihre Entscheidungen oft nicht nachvollziehbar sind. Ihre beste Freundin Connie samt merkwürdigem Ehemann ist schrill und laut. Die Sprache ist sehr einfach gehalten und auch wenn immer wieder Begriff aus der griechischen Mythologie eingestreut werden ist die Story wenig anspruchsvoll. Gut für einen regnerischen Sonntag Nachmittag ohne große Ansprüche.

Veröffentlicht am 03.02.2023

clevere Story und ungemein spannend

Die Herzchirurgin
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Als Herzchirurgin Anna Jones zu Hause ankommt, ist die Babysitterin tot, ihr Sohn entführt und das Haus voller Männer, die Kameras installieren. Sie wird vor die Wahl gestellt: wenn sie ihren kleinen Sohn ...

Als Herzchirurgin Anna Jones zu Hause ankommt, ist die Babysitterin tot, ihr Sohn entführt und das Haus voller Männer, die Kameras installieren. Sie wird vor die Wahl gestellt: wenn sie ihren kleinen Sohn zurücksehen will, muss sie den berühmten Politiker Ahmed Shabir bei seiner anstehenden Herz-OP sterben lassen. In einem zweiten Erzählstrang kämpft Krankenschwester Margot mit horrenden Schulden, beklaut ihrer Kollegen und steht kurz vor der Entlassung.

Die Herzchirurgin hat mich richtig überrascht. Bei einer Ausgangssituation, in der eine Mutter zwischen ihrem Kind und einem Fremden wählen soll, sind die Möglichkeiten wie die Geschichte enden wird, im Grunde begrenzt. Krankenschwester Margot bringt eine zweite Ebene rein, die ich genauso spannend fand und mischt die Dinge ein wenig auf. Im Laufe der Story gibt es einige überraschende Wendungen und die Spannung ist dauerhaft vorhanden, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Anna hat einige Ticks, wodurch ich mit ihr nicht ganz warm geworden bin. Margot andererseits ist eher der Underdog, der versucht von einem vorgegeben Pfad abzuweichen und entpuppt sich als Kämpferin, was ihr trotz ihrem manchmal schwierigen Verhalten, sympathisch erscheinen lässt.

Ich frage mich, ob die Story realistisch ist, aber sie ist clever konstruiert und ungemein spannend, sodass das letztendlich egal ist. Wer auf der Suche ist nach einem gelungenen Thriller, wird hier fündig.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

dicke Empfehlung

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Die 19-jährige Anna tritt nach ihrer Ausbildung als Krankenschwester eine neue Stelle als Obduktionsassistentin an und assistiert gleich an ihrem ersten Arbeitstag bei der Untersuchung der berühmt-berüchtigten ...

Die 19-jährige Anna tritt nach ihrer Ausbildung als Krankenschwester eine neue Stelle als Obduktionsassistentin an und assistiert gleich an ihrem ersten Arbeitstag bei der Untersuchung der berühmt-berüchtigten Schauspielerin Adele Röckl. Diese soll ins Wasser gegangen sein, jedoch glaubt Anna nicht an einen Selbstmord. Skandalreporter Fritz Nachtwey, alias Adliger Friedrich von Weynand, versucht zunächst Anna über die Schauspielerin auszuhorchen, entwickelt dann aber Interesse an Anna selbst.

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und mit dem Bild des damaligen Münchens auch sehr passend für einen historischen Roman. Den Titel "Fräulein Anna Gerichtsmedizin - die Prinzregentenmorde" empfinde ich als sehr sperrig. Ich verstehe, dass man möglichst viele Informationen in den Titel reinpacken möchte und auch auf den doch sehr ungewöhnlichen Beruf Annas hinweisen möchte. Ich kenne keine anderen Bücher oder Bücherreihen, in denen eine junge Dame Anfang des 20. Jahrhunderts in der Gerichtsmedizin arbeitet, daher ist verständlich dass man dieses Alleinstellungsmerkmal hervorheben möchte. Trotzdem wie gesagt ist der Titel sperrig und hätte mir eine flottere Version besser gefallen.

Die junge Anna erscheint mir sehr naiv, was allerdings in 1912 wegen der damaligen Erziehung durchaus normal gewesen sein wird. Kein Wunder, dass sie sofort auf den findigen Reporter Nachtwey hereinfällt. Fritz bzw. Friedrich hat durchaus seine Macken, entpuppt sich aber als guten Ermittler und so etwas wie einen Freund für Anna. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und auch die damaligen politischen Verhältnisse und Sitten werden ausführlich beschrieben. So tritt manchmal die eigentliche Ermittlergeschichte etwas in den Hintergrund, was mich aber nicht weiter gestört hat. Die Geschichte liest sich sehr flott und ist bis zum Ende spannend. Eine dicke Empfehlung für Fans von historischen Krimis, die auch gerne das "Drum Herum" kennenlernen möchten.

Veröffentlicht am 12.11.2022

für Liebhaber von historischen Geschichten

Die Tochter der Hungergräfin
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Nach dem Tod ihres Sohnes wird Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein die Grafschaft streitig gemacht, von sowohl Kurfürsten als auch der eigenen Familie. Vor dem Hintergrund des 30-jährigen Krieges ...

Nach dem Tod ihres Sohnes wird Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein die Grafschaft streitig gemacht, von sowohl Kurfürsten als auch der eigenen Familie. Vor dem Hintergrund des 30-jährigen Krieges kämpft sie mit allen Mitteln um ihr Recht, für sich aber vor Allem für ihre beiden Töchter. Die Geschichte wird aus Sicht von Ernestine, der ältesten Tochter, erzählt.

Ernestine wächst in einer Zeit auf, in der das Wort eine Frau vor Gericht nur halb so viel gilt als das eines Mannes. Trotzdem gelingt es ihrer Mutter sich Respekt und Gehör zu verschaffen und zu gleicher Zeit immer das wohl ihres Volkes im Auge zu haben. In diesem Sinne wird auch Ernestine früh in die Pflichten einer guten Regentin eingeweiht. Der Schreibstil ist etwas distanziert, sodass es teilweise schwer ist sich mit Ernestine zu identifizieren. Der Stil passt anderseits hervorragend zu der damaligen Zeit, in der der Umgang miteinander, sogar in der eigenen Familie, von so vielen Benimmregeln und stetiger Zurückhaltung und eben Distanziertheit bestimmt wird.

Der Spannungsbogen wird gut gehalten und das Ende ist rund, wobei ich persönlich gerne noch ein wenig mehr über den weiteren Verlauf der Geschichte gelesen hätte. Ein zweiter Band wäre durchaus möglich gewesen.

Insgesamt eine spannende Geschichte, basierend auf einer wahren Begebenheit. Eine Empfehlung für Liebhaber von historischen Geschichten, in denen sich ein(e) einsame(r) Protagonist(in) gegen die herrschenden Konventionen durchsetzt.

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