Profilbild von sasa_moon9

sasa_moon9

Lesejury Star
offline

sasa_moon9 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sasa_moon9 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2022

Bewusstes Augenzwinkern zwischen den Seiten

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
0

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

"Her heart may be broken, but her brain was doing just fine.“ (S. 307)

Zwischen diesen Buchdeckeln versteckt sich so viel mehr als eine alleinige ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

"Her heart may be broken, but her brain was doing just fine.“ (S. 307)

Zwischen diesen Buchdeckeln versteckt sich so viel mehr als eine alleinige Liebesgeschichte. Wer Unterhaltung, Leichtigkeit und niedliche Momente sucht, wird hierbei definitiv nicht enttäuscht. Doch dieser Liebesroman besticht besonders durch seinen Charme. Es tauchen einige bekannte Muster in der Geschichte auf – doch man verzeiht es der Geschichte mit einem lächelnden Augenrollen. „The Love Hypothesis“ garantiert gute Laune und kann besonders durch starke Charaktere glänzen, die für sich und andere einstehen.

Das Cover: Niedlich, doch ich bevorzuge eher Cover ohne Menschen. Gleichzeitig muss ich jedoch zugeben, dass es perfekt zur liebenswerten Geschichte passt. Hierbei wurde eine Schlüsselszene zwischen Olive und Adam dargestellt, die sich direkt zu Anfang abspielt, sodass sie nicht zu sehr spoilert.

Die Handlung: Olive möchte das Liebesglück ihrer besten Freundin nicht gefährden und muss daher eine Beziehung vorgaukeln. Um das besonders glaubhaft zu machen, küsst sie den ersten Mann, der zur Stelle ist – bei welchem es sich jedoch um Adam Carlsen handelt. Letzter gilt als Tyrann in Stanford und hat schon so manche wissenschaftliche Studierende zur Verzweiflung getrieben. Doch da Olive sich besser mit Forschungen und chemischen Reaktionen auszukennen scheint, stolpert sie von einer Katastrophe in die nächste – und findet sich schon bald in einer vorgetäuschten Liebesbeziehung mit dem Geküssten wieder.

Meine Meinung: War diese Geschichte fluffig? Ja, sehr! War sie kitschig? Vermutlich ein wenig. Aber was ich umso wichtiger finde: Sie funktioniert und man merkt, dass mit Klischees gespielt wird und gleichzeitig neue Facetten mitgebracht werden. Denn nicht nur die Liebe wird vordergründig behandelt; Olive ist sehr aktiv und mit Herzblut in der Krebsforschung tätig und zudem wird die Benachteiligungen von Frauen in der Wissenschaft thematisiert. Alles genau richtig portioniert! Man fliegt förmlich durch die Seiten; lächelt und feuert die Charaktere an. Jedoch fand ich, dass die äußeren Beschreibungen von Adam doch ein wenig zu häufig betont wurden – ich hatte schon recht schnell verinnerlicht, dass er groß und breit ist, das musste nicht in jedem Kapitel wiederholt werden. Auch war es mir an manchen Stellen doch ein klein wenig zu dramatisch (besonders gegen Ende), aber verglichen mit manch anderen Büchern in seinem Genre fängt es sich gut wieder auf. Insgesamt ein perfektes Buch für zwischendurch!

Die Charaktere: So viel Liebe für diesen Chaoshaufen! Olive, der Sonnenschein, konnte mich direkt mit ihrer guten Laune begeistern. Mit letzterer steckt sie nicht nur ihr gesamtes Umfeld an, sondern schafft auch, dass es sich bei den Lesenden überträgt. Sie ist talentiert, freundlich und kann verdammt nochmal für sich einstehen! Adam, die kleine Gewitterwolke, mag zwar anfangs mit der ruppigen Art abschrecken, doch sein respektvolles Verhalten Olive gegenüber und der unerwartete Humor haben mich schnell hinter seine Fassade blicken lassen. Die beiden begegnen sich auf Augenhöhe und unterstützen sich gegenseitig – das hat mir besonders zugesagt! Doch auch Holden, die wundervolle Anh, und Malcolm haben der Geschichte Leben eingehaucht und würde ich nicht missen wollen.

Fazit: Fluffig, unterhaltsam und genau richtig, wenn man eine kurze Flucht aus der Realität braucht. Perfekt für zwischendurch und es wird definitiv den vielen positiven Stimmen gerecht. Von mir gibt es 4/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2022

Wenn Geister ihr Unwesen treiben

Midnight Chronicles - Seelenband
1

„Ich ignorierte meine Furcht, denn sie würde mich nicht retten. Retten konnte ich mich nur selbst.“ (S. 320)

Die Midnight-Chronicles sind Geschichten, die perfekt sind, um den Kopf auszuschalten und sich ...

„Ich ignorierte meine Furcht, denn sie würde mich nicht retten. Retten konnte ich mich nur selbst.“ (S. 320)

Die Midnight-Chronicles sind Geschichten, die perfekt sind, um den Kopf auszuschalten und sich einfach in Geschichten mit paranormalen Elementen fallenzulassen. Die Bücher bieten jedes Mal aufs Neue Unterhaltung pur und lassen sich flüssig lesen. Auf „Seelenband“ hatte ich mich gefreut, da Ella in den vorherigen Bänden bereits sehr sympathisch war und ich mir mehr Einblicke in ihre Aufgaben als Soul Huntress erhoffte.

Das Cover: Trotz der schlichten Aufmachung der Cover, werden sie nicht übersehen. Auch bei diesem Band gibt es einen angenehmen Farbverlauf, der mit der ansprechenden Typographie Hand in Hand geht. In meinen Augen schwingt auf den Covern der letzten Bücher mehr Dramatik mit – eventuell um auch die sich zuspitzende Handlung widerzuspiegeln?

Die Handlung: Ella verließ nach dem schrecklichen Blutbad überstürzt Edinburgh und folgte Shaw und Roxy nach Prag. Doch selbst dort kann sie ihre Schuldgefühle nicht ersticken und versucht mit anstrengenden Patrouillen und schwierigen Geistern die Bilder zu verdrängen. Eines Tages taucht Wayne unangekündigt in Prag auf. Das klärende Gespräch zwischen den beiden muss jedoch warten, da die Geister in Prag noch immer außer Rand und Band sind und eine gewaltigere Bedrohung nur auf sie wartet…

Meine Meinung: Dieses Buch hatte ich innerhalb weniger Tage durch. Endlich bekommt man einen Einblick in die Aufgaben der eher seltenen Soul Hunter und Huntresses. Die paranormalen Wesen, die damit einhergehen, wurden abwechslungsreich und bildlich beschrieben; zudem ergaben sich einige fesselnden Kampfszenen. Ebenso wurde den Charakteren viel Spielraum gegeben – ihren Gedanken wurden Gehör verschafft und man hatte das Gefühl, dass sie mit jeder Seite greifbarer wurden. Beide haben noch immer mit den verheerenden Ereignissen des Blutbads zu kämpfen und in meinen Augen fand ich es realistisch, dass diese Ängste nicht nach drei Seiten abgehandelt wurden, sondern ein ständiger Begleiter blieben. Letzteres wurde realistisch und nachvollziehbar in die Geschichte eingebunden. Das Buch steigert sich zudem stark. Besonders auf den letzten Seiten wurde die Handlung immer dichter, die Gefahren kamen immer näher und einige Überraschungen wurden bereitgehalten. In der ersten Hälfte der Geschichte lag mir der Fokus jedoch ein wenig zu sehr auf der Liebesgeschichte, wofür leider manche Kampfszenen oder Patrouillen übergangen wurden – aber ab der Hälfte empfand ich die Portionierung dieser etwas ausgewogener. An meinen Favoriten „Blutmagie“ ist diese Geschichte nicht ganz herangekommen, dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

Die Charaktere: Ella ist mir besonders sympathisch wegen ihrer Vorliebe für Rock- und Metalmusik (das nur mal nebenbei). Doch hinzu kommt ihr Mut und ihre unerschöpfliche Liebe für ihre Herzensmenschen. Allerding hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich bei Cain einen noch stärkeren Draht aufbauen konnte als bei ihr. Bei Wayne hat es länger gedauert, bis er mir greifbarer wurde, doch gegen Ende der Geschichte konnte ich mich mit ihm anfreunden. Rückblickend denke ich aber, dass ich bei der Liebesgeschichte in diesem Band mehr mitgefiebert hätte, hätte es weniger Szenen mit ihnen gegeben, doch das ist nur mein Empfinden. Besonders gefreut hat mich jedoch das Wiedersehen mit Birdie und Co. aus dem Prager Institut.

Fazit: Mittlerweile fühlt es sich bei vier Bänden schon vertraut an, jedes Mal in ein neues Abenteuer abzutauchen und noch mehr über die Hunter und Huntresses zu erfahren. Auch wenn mir hier die Liebesgeschichte ein wenig zu dominant war, so habe ich die Geschichte gerne gelesen. Ich vergebe 4/5 Sternen und freue mich schon auf den nächsten Band, auf welchen wir nicht einmal mehr lange warten müssen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2022

Wohlfühlgeschichte und Denkanstoß zugleich

Das Mädchen mit dem Drachen
0

„Die alten Gewohnheiten hinter sich lassen, den Alltag, das ganze durchorganisierte Leben. In ihrem stillen Haus, wo jedes Foto, jeder Gegenstand an vergangene Zeiten erinnert, fürchtete sie, im Kummer ...

„Die alten Gewohnheiten hinter sich lassen, den Alltag, das ganze durchorganisierte Leben. In ihrem stillen Haus, wo jedes Foto, jeder Gegenstand an vergangene Zeiten erinnert, fürchtete sie, im Kummer zu erstarren, wie eine Wachsstatue in einem Museum." (S. 27)

Laetitia Colombanis Bücher bestechen durch gefühlvolle Geschichten, die sich einen Platz im Gedächtnis sichern. Sie wühlen verschiedenste Emotionen auf; präsentieren glaubhafte Charaktere und regen zum Nachdenken an. Auch ihr neuster Roman besticht durch eine fesselnde Geschichte, die nach dem Leseerlebnis noch immer präsent ist.

Das Cover: Für mich das schönste Cover ihrer drei Romane, auch, wenn ich im Gesamten die Cover immer ein wenig zu überladen finde. Das Buch ist an vielen Stellen sehr ernst und in meinen Augen hätte das auch auf dem Buchgewand durchscheinen können. Aufgrund der hellen Farbe und den floralen Elementen hätte ich vorweg nicht vermutet, wie traurig diese Geschichte teilweise wird. Dennoch passt es thematisch zum Buch und ist aufgrund des warmen Gelbtons definitiv ein kleiner Leuchtturm in der Buchhandlung.

Die Handlung: Léna hält nichts mehr in Frankreich. Mit Hoffnung auf einen Rückzugsort, der sie nicht an die Gespenster in Frankreich erinnert, reist sie an den Golf von Bengalen. Als sie bei einer morgendlichen Runde im Meer von Preeti, der Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für Frauen, vor dem Ertrinken gerettet wird, erlebt sie Indien aus einem ganz anderen Blickwinkel. Doch ohne Lalita, einem kleinen Mädchen mit Papierdrachen, wäre Preeti nie auf die Ertrinkende aufmerksam geworden. Schon bald entwickelt sich in ihrem Kopf ein Vorhaben, welches sie zusammen mit der ehrgeizigen Preeti in die Tat umsetzen möchte…

Meine Meinung: Diese Geschichte lebt von Kontrasten. Sie lässt sich flüssig und zügig lesen – bleibt jedoch nach dem Lesen sehr präsent. Es geschehen schmerzvolle Momente im Laufe der Handlung – und dennoch verliert diese Geschichte nie ihre Leichtigkeit. Mich faszinierten diese Gegensätze sehr und schafften für mich ein gelungenes Buch. Es wurden nie die ernsten Untertöne vergessen, die Umstände nicht verschönert und gleichzeitig wurde der Hoffnung genug Raum zum Entfalten gelassen. Doch aufgrund der wirklich tragischen Ereignisse, war das Ende in meinen Augen sehr schön, doch der Weg dahin nicht ganz stimmig. Ebenso hätte die Geschichte besonders gegen Ende noch ein paar Seiten mehr vertragen, da der Schluss doch etwas gehetzt eingeleitet wurde. Vielleicht hätte ich am liebsten auch noch mehr Momente in der Geschichte verbracht. Vermutlich beides.

Die Charaktere: Allesamt sind mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen. Sie waren greifbar und zu keiner Zeit überzeichnet. Man konnte ihre Freude spüren und gleichzeitig die Ecken und Kanten verstehen. Die Solidarität zwischen der zusammengewürfelten Gruppe war so herzerwärmend, dass sich mir regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht stahl. Zudem begeisterte mich der Mut und die Aufopferung, die Preeti und ihre selbstlose Gruppe von jungen Frauen, jeden Tag in einer so aufgeheizten Gesellschaft aufrechterhielten.

Fazit: Eine eindrucksvolle Geschichte, die ich nur empfehlen kann. Laetitia Colombani hat hier erneut ihr Talent unter Beweis gestellt. Ich würde definitiv dazu raten „Der Zopf“ im Vorfeld von ihr zu lesen, da die Vorgeschichte einer wichtigen Person dort bereits erzählt wird. Man kann sie jedoch auch ohne Vorwissen lesen, da diese kurz und knapp zusammengefasst wird. Gegen Ende hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht, doch das ist nur mein Empfinden. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen und eine große Empfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2022

Wenn man eine Umarmung in Buchform benötigt

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
0

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

"[…] Mr. Baker, what’s written in those files are nothing but bones, and we are more than just our bones, are we not?“ (S.113)

Ich würde es als Wunder ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

"[…] Mr. Baker, what’s written in those files are nothing but bones, and we are more than just our bones, are we not?“ (S.113)

Ich würde es als Wunder bezeichnen, wenn man um dieses Buch herumgekommen ist. Noch vor dem Erscheinen der deutschen Übersetzung hatte ich es mir geholt und dann stand es unendlich lange bei mir im Regal herum. Derweil wurde es auf etlichen Plattformen gelobt, als Lieblingsbuch betitelt und einfach nur geliebt. Selbstverständlich wurde ich neugierig, was es mit dieser Wohlfühlgeschichte auf sich hatte, die so ziemlich alle begeistern konnte. Nun habe ich endlich dazu gegriffen und ich müsste lügen, würde ich sagen, dass mich die hohen Erwartungen nicht etwas beeinflusst haben.

Das Cover: Niedlich und mit angenehmen Farben. Es wirkt von der Farbpalette her sehr ausgewogen und erinnert mich auch teilweise etwas an einen Disneyfilm. Hierfür jedoch sehr passend, da die Geschichte in etwa eine ähnliche Atmosphäre kreiert, die an solche Filme erinnert.

Die Handlung: Linus Baker befolgt Regeln. Besonders die von seinen Vorgesetzten – ganz besonders die! Doch als er unter Vorwand einer streng geheimen Mission zu einem Heim für magisch begabte Kinder geschickt wird, ist er sich noch nicht bewusst, was ihn dort erwarten mag. Dort angekommen ist er so überwältigt, dass er sich nur schwer den Menschen und Kindern annähern kann. Im Hinterkopf noch immer die Regeln seiner Vorgesetzten, versucht er nur seinen Job zu erledigen. Doch da hat er die Rechnung ohne die charakterstarken und liebenswürdigen Begabten gemacht, die seinen eher eintönigen Alltag langsam, aber sicher zum Besseren wenden…

Meine Meinung: Ich gebe es zu, ich hatte sehr hohe Erwartungen an die Geschichte, auch wenn ich solche Einflüsse beim Lesen versuche auszuschalten. Jede Geschichte sollte die gleichen Chancen bekommen, weswegen ich versuchte, unvoreingenommen an das Buch heranzugehen. Der Start ernüchterte mich gleich ein wenig, da ich sehr schwer in die Geschichte hineinkam. Doch der Protagonist, Linus Baker, war bereits auf den wenigen Seiten so liebenswürdig und einfach nur jemand, zu dem man einen Bezug aufbauen konnte, sodass ich weiterlas. Spätestens nachdem unser Protagonist bei den Kindern und Mr. Parnassus angekommen war, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Die Geschichte war zuckersüß! Mit vielen Momenten, in denen man das Buch kurz umarmt, aufgrund der schönen Atmosphäre und der pfiffigen Kommentare der Kinder. Momente, in welchen ich ergriffen war, einfach weil sie kurz das Herz brachen, nur um es auf der nächsten Seite sanft wieder zusammenzusetzten. Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen, auch wenn ich zugeben muss, dass es nicht ganz für ein Highlight gereicht hat – dafür war mir der Anfang zu erschwert gewesen und auch handlungstechnisch war die Geschichte sehr, sehr vorhersehbar. Ebenso muss ich auf die Ideenfindung bzw. Inspiration von TJ Klune eingehen. Letzterer hat seine Idee zur Geschichte öffentlich gemacht und sich dabei von einem traumatischen Ereignis einer Community inspirieren lassen und sie in eine fluffige Fantasygeschichte umgewandelt. Der Autor ruft in der Geschichte mehrmals für mehr Offenheit auf, weswegen ich mir sicher bin, dass er es nicht mit einem diskriminierenden Unterton gemeint hatte. Aber ob es der richtige Umgang mit einem solch sensiblen Thema ist, welches viele Menschen traumatisierte und er eben nicht einer dieser Menschen ist – das sollte man durchaus kritisch hinterfragen. Dazu gibt es mehrere Beiträge, die es deutlich besser zusammenfassen als ich, schaut Euch da gerne mal um.

Die Charaktere: Wundervoll! Man muss sie einfach alle ins Herz schließen! Linus, Arthur, Lucy, Thalia, Theodore, Phee, Sal, Chauncey und Zoe – alle haben ihre Momente zum Scheinen bekommen, eine Chance bekommen, um ihre verletzlichen Seiten zu zeigen und mutig zu sein. Diese waren unangefochten das Highlight der Geschichte. Ebenso hat mich die zarte Liebesgeschichte sehr zum Mitfiebern animiert. Alles in allem einfach nur zuckersüß!

Fazit: Eine Wohlfühlgeschichte mit wundervollen Charakteren, die mein Herz im Sturm eroberten. Diese Geschichte konnte mich zwar nicht vollends von sich überzeugen, aber ich würde sie nicht missen wollen. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2022

Tiefgründiger als erwartet mit einfallsreichen Ideen!

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
2

„Ich mag den Regen. Man sieht die Tränen in ihm nicht […].“(S.501)

Maries Geschichten konnten mich bisher immer begeistern. Umso neugieriger war ich demnach auf den Genrewechsel. Die „Neon-Birds-Trilogie“ ...

„Ich mag den Regen. Man sieht die Tränen in ihm nicht […].“(S.501)

Maries Geschichten konnten mich bisher immer begeistern. Umso neugieriger war ich demnach auf den Genrewechsel. Die „Neon-Birds-Trilogie“ konnte mich besonders mit ihren nachdenklichen und gesellschaftskritischen Kapiteln begeistern; „Der dunkle Schwarm“ bestach durch die unermüdliche Handlung und „Kernstaub“ durch das unglaubliche Worldbuilding. Nun war ich gespannt, was „Hard Liquor“ bereithielt – und das war überraschend positiv!

Das Cover: Etwas außergewöhnlicher und durchaus ein Blickfang. Dieses wurde dem Etikett einer Wodkaflasche nachempfunden und ziert nun das Gewand von Maries actionreicher Geschichte. Diese Dynamik lässt sich auch auf dem Cover wiederfinden, auch wenn mir eine ruhige Komponente fehlt, um es etwas ausgewogener erscheinen zu lassen. Das Cover zur Fortsetzung sagt mir da etwas mehr zu.

Die Handlung: Vorweg möchte ich sagen, dass der Klappentext zu viel verrät, daher rate ich dazu, diesen nicht zu lesen! Wenn man aber einer Protagonistin, mit deutlichen Ecken und Kanten und nachdenklichen Fantasygeschichten mit realem Bezug nicht abgeneigt ist, sollte diese Geschichte zusagen. Hierbei begleiten wir Tycho, eine Studentin im verschneiten New York, die sich in einer Bar die Unterkunft finanziert und dabei von ihrer Gabe Gebrauch machen kann. Sobald sie Alkohol trinkt, erwachen übernatürliche Kräfte in ihr, welche sie auf ihren nächtlichen Touren gegen übergriffige und kriminelle Menschen einsetzt. Doch nach und nach werden immer mehr Einwohner:innen auf sie aufmerksam und in den Medien wird sie bekannt als „Captain Wodka“ – nur gesehen hat sie noch niemand. Doch nicht alle, die über sie Bescheid wissen, meinen es gut mit ihr…

Meine Meinung: Als ich bei der Ankündigung das erste Mal den Klappentext las, war ich erst etwas zwiegespalten. Das Alkoholthema war doch sehr speziell und ich hatte ein wenig Befürchtungen, dass es doch etwas glorifiziert werden könnte – doch dem war absolut nicht so. Im Verlauf der Geschichte wird immer unterschwellig auf die Nebenwirkungen aufmerksam gemacht und auch Tycho kann nicht nächtelang exzessiv von ihrer Gabe Gebrauch machen. Doch neben all dem hat der Tiefgang mich am meisten begeistern können, besonders was das Thema Mental Health betraf. Hier hat Marie Graßhoff den perfekten Spagat zwischen Spannung und Tiefe/ Emotion geschafft. Diese Geschichte hält so viel mehr bereit als anfangs angenommen, weswegen ich immer noch begeistert an das Buch zurückdenke. Ganz für ein Highlight hat es bei mir nicht gereicht, da ich mir da noch etwas mehr Nähe zu Nebencharakteren gewünscht hätte und einen etwas längeren und Showdown. Zudem blieben mir manche Handlungsstränge zu unbeantwortet.

Die Charaktere: Tycho und Grayson haben mein Herz. Die Interaktionen zwischen den beiden, das Zusammenhalten und Füreinander da sein – das hat mir sehr zugesagt. Beide wiesen so viele Facetten auf, dass man wirklich die geballte Ladung an Emotionen bekam. Die schönen und fröhlichen Momente, wie auch die traurigen und trostlosen Augenblicke – hier wurde nichts ausgelassen. Auch Nebencharaktere wie Logan, Amber, Haruo und viele weitere wurden vorgestellt, wobei ich mir bei manchen wirklich noch etwas mehr Informationen gewünscht hätte. Sie waren allesamt so interessant, dass ich mir da wirklich gerne mehr zu ihnen gewünscht hätte – besonders bei Amber.

Fazit: Für mich eine sehr gelungene Geschichte, die mich nicht nur unterhalten konnte, sondern auch naheging. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung und 4/5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy