Nächstes Jahr in Havanna
Nächstes Jahr in HavannaEin Roman, der in zwei Zeitebenen spielt. Einmal im Jahr 1958 und dann 2017. Elisa wächst mit ihren drei Schwestern in der High Society Havannas auf. Ihr Vater ist der Zuckerbaron Perez. Sie leben in einem ...
Ein Roman, der in zwei Zeitebenen spielt. Einmal im Jahr 1958 und dann 2017. Elisa wächst mit ihren drei Schwestern in der High Society Havannas auf. Ihr Vater ist der Zuckerbaron Perez. Sie leben in einem goldenen Käfig mit all dem Luxus. Dass sich aber die politische Lager langsam ändert, bekommen die Mädchen überhaupt nicht mit. Um aber etwas Spaß zu haben und nicht nur nach den strengen Regeln ihrer Mutter zu leben, schleichen sich die Schwestern manchmal aus dem Haus und gehen auf Partys. Auf einem dieser Ausflüge lernt die 19jährige Elisa den 30jährigen Rebell Pablo kennen. Er ist Verehrer und Mitstreiter von Fidel Castro, der eine Revolution anzetteln will. Heimlich trifft sich Elisa immer wieder mit Pablo, doch dann wird er inhaftiert. Der Familie Perez wird es langsam zu gefährlich in Havanna und sie flüchten in die USA, wo Perez Grundstücke besitzt. Fast 60 Jahre später trifft Marisol in Havanna ein, Sie hat die Asche ihrer Großmutter Elisa bei sich. Ihr Wille war es, dass die Asche in Kuba verstreut wird. Marisol kommt bei Elisas Freundin Ana unter, die ihr ein Kästchen übergibt, das die Geheimnisse der Großmutter enthält u.a.die Briefe von Pablo. Marisol ist von Havanna sehr begeistert, vor allem möchte sie die Geheimnisse erfahren, die um Pablo und ihrer Großmutter herrschten. Dabei kommt Marisol selbst in Gefahr und nicht zuletzt verliebt sie sich auch noch in einen Mann aus Havanna. Das Buch führt uns ohne etwas zu beschönigen in das Kuba der 50 Jahre. Hier die Armut, dort die Plantagenbesitzer mit ihrem unvorstellbaren Reichtum. Das wollte das Volk nicht mehr hinnehmen und so kam ihnen Fidel Castro als Retter vor. Die heimliche Liebe Elisas gibt dem Buch seinen gewissen Reiz. Durch die Lektüre habe ich so einiges neues über das Land erfahren, über die Umwälzungen und aber auch noch über die heutige Lage. Wir alle träumen doch von dem Kuba mit den bunten Häusern und den bonbonfarbenen Caddilacs. Ich habe das fast 500 Seiten umfassende Buch voll genossen, es wurde auf keiner einzigen Seite langweilig und ich liebe diese Bücher, die sich über mehrere Generationen erstrecken. Man spürt hier ganz genau, dass die Autorin selbst Teil einer kubanischen Familie ist, denn so detailliert wie sie über das Leben, das Essen und die Politik dieses Landes schreibt, hätteman nie recherchieren können. Der Einband mit den drei Mädchen am Swimmingpool und den Palmen ist wirklich gut getroffen.