Eine berührende Geschichte
Zeit der PfingstrosenNach dem Tod ihrer Großmutter kehrt Lena in deren altes Haus auf dem Land zurück – einen Ort, der nicht nur von Kindheitserinnerungen durchdrungen ist, sondern auch von lange verschwiegenen Wahrheiten. ...
Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt Lena in deren altes Haus auf dem Land zurück – einen Ort, der nicht nur von Kindheitserinnerungen durchdrungen ist, sondern auch von lange verschwiegenen Wahrheiten. Zwischen vergilbten Fotografien, alten Briefen und dem betörenden Duft blühender Pfingstrosen stößt sie auf ein Familiengeheimnis, das nicht nur das Leben der Großmutter, sondern auch ihr eigenes in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Manchmal findet ein Buch genau im richtigen Moment zu uns. Bereits nach wenigen Seiten war ich tief in die Geschichte eingetaucht. Besonders berührt hat mich der feinfühlige Erzählton, der mit leiser Intensität eindrucksvolle Bilder entstehen lässt. Die Sprache von Claudia Romes ist ruhig, poetisch und voller Wärme – dabei stets authentisch und nie kitschig.
Die Naturbeschreibungen wirken beinahe sinnlich: Man hört das leise Summen der Bienen, spürt die Stille des Gartens und meint, den Duft der Pfingstrosen in der Luft zu riechen. Ebenso überzeugend ist die vielschichtige Beschreibung der Figuren – allen voran Lena, deren innere Reise mit großer Empathie erzählt wird. Die Rückblenden in das Leben der Großmutter sind bewegend und fein nuanciert; sie werfen Fragen nach Schuld, Mut und den Entscheidungen auf, deren Folgen über Generationen hinweg spürbar bleiben.
„Zeit der Pfingstrosen“ ist ein leiser, nachdenklicher Roman über das Loslassen und das Ankommen – im eigenen Leben, in der eigenen Geschichte. Eine berührende Lektüre für stille Stunden – und für alle, die an die heilende Kraft der Erinnerung glauben.