Schonungslos offen
Dieses Buch ist als Krimi deklariert, ich würde aber sagen, dass dies ein Thriller ist. Im Markgräflerland wird auf einem Grillplatz ein toter Sinti gefunden. Ein paar Tage später verschwindet eine Vietnamesin, ...
Dieses Buch ist als Krimi deklariert, ich würde aber sagen, dass dies ein Thriller ist. Im Markgräflerland wird auf einem Grillplatz ein toter Sinti gefunden. Ein paar Tage später verschwindet eine Vietnamesin, dann eine Studentin. Es ist klar, dass hier ein Serienmörder seine Finger im Spiel hat. Kriminalkommissarin Rau und ihr Assistent Rogg ermitteln nonstop, der Täter wird aber nicht gefunden, da er bei seinen Opfern überhaupt keine Spuren hinterläßt und sein Feldzug geht weiter, Der Leser aber erfährt in einzelnen Kapiteln, die als Sitzung gekennzeichnet sind, eine Art Tagebuchaufzeichnung des Täters, wie er seine Taten plant und was er mit seinen Opfern macht. Er scheint ein hochintelligenter Mensch zu sein. Um wenigstens einiges an Informationen zu erhalten, wendet sich das Kripoteam an die Sendung XY. Von da an will sich der Täter auch bei der Kommissarin rächen, läßt sie keine Minute mehr aus den Augen, so dass sie schließlich an sich selbst zweifelt und in ernste Lebensgefahr gerät. Dieser Krimi ist derart gut aufgebaut, die Spannung wird von Kapitel zu Kapitel höher, man spürt die Brutalität, mit der der Täter vorgeht und seine Opfer quält. Uns wird auch die Arbeit des Kommissariats erklärt und die Aussichtslosigkeit, an den Mörder heranzukommen. Die Sprache von Irene Matt ist klar und deutlich, ohne großen Pathos läßt sie uns das Geschehen im Buch miterleben. Die Charaktere der Protagonisten sind wahnsinnig gut herausgearbeitet, man meint, diese Personen persönlich zu kennen. Jedenfalls besteht bis zum Ende des Buches ganz viel Nervenkitzel und man ist dann wirklich erlöst, wenn der Täter zu Fall gebracht wird. Das Cover zeigt eine hölzerne Tür mit einem Riegel davor. Ich persönlich war von dem Buch mehr als fasziniert und konnte es nicht mehr aus der Hand legen.