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Veröffentlicht am 04.11.2025

Agatha Christie läst grüßen, nur moderner und mit Martini

Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste
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Der Krimi ist ganz im Stil von Agatha Christie: Ein herrschaftliches Anwesen, reiche Gäste, Morde, Geheimnisse und natürlich: ein Schneesturm, der alle einschließt. Klassisches Setting, aber mit modernem ...

Der Krimi ist ganz im Stil von Agatha Christie: Ein herrschaftliches Anwesen, reiche Gäste, Morde, Geheimnisse und natürlich: ein Schneesturm, der alle einschließt. Klassisches Setting, aber mit modernem Twist. Statt Miss Marple ermittelt hier Mimi, 77 Jahre alt, gemeinsam mit ihrer Enkelin Addie, einer Spieleerfinderin. Die Idee, einen Fall wie ein Computerspiel zu lösen, fand ich richtig originell.
Ich mochte den altmodischen Stil, der wunderbar mit Addies moderner Sichtweise harmoniert. Die beiden Hobbydetektivinnen sind ein tolles Duo, sympathisch, witzig und mit Ecken und Kanten. Überhaupt hat das Buch einige sehr humorvolle Momente.
Das Setting ist ebenfalls gelungen: ein altes Herrenhaus mit knarrenden Dielen, dunklen Räumen, Geheimgängen und jeder Menge Verdächtiger da kommt sofort Wohlfühl-Krimistimmung auf. Auch das Cover gefällt mir sehr: stilvoll, ein bisschen verspielt und mit liebevollen Details. Besonders die aufklappbare Innenseite mit den gezeichneten Charakteren fand ich klasse.
Die Auflösung hat mich überrascht, auch wenn sie das Ende für mich nicht ganz retten konnte. Die Geschichte hatte deutlich mehr Potenzial, stellenweise gab es kleine Längen, und manche Nebenfiguren blieben etwas blass.
Alles in allem ist Die Einladung ein charmanter, klassischer Cozy-Krimi mit modernen Elementen. Perfekt für gemütliche Herbsttage auf dem Sofa mit Tee, Decke und vielleicht (wenn man mag) einem Gibson Martini. Für mich ein solider Mittelplatz: unterhaltsam, atmosphärisch und mit viel Herz, auch wenn der große Wow-Effekt am Ende etwas gefehlt hat.
Mein Fazit:
Ein liebevoll gemachter Krimi im Agatha-Christie-Stil mit Witz, Charme und Schneesturm-Feeling. Kein Highlight, aber definitiv gute Unterhaltung für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 27.10.2025

Ein zauberhaftes Wintermärchen voller Mut, Freundschaft und Weihnachtszauber

Tammo Mondgeflüster
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„Tammo Mondgeflüster“ ist ein liebevoll erzähltes Wintermärchen für Groß und Klein und nach „Feline Abendstern“ der zweite Band der wunderschönen Winterdorf-Reihe von Luna Lavendela.
In dieser Geschichte ...

„Tammo Mondgeflüster“ ist ein liebevoll erzähltes Wintermärchen für Groß und Klein und nach „Feline Abendstern“ der zweite Band der wunderschönen Winterdorf-Reihe von Luna Lavendela.
In dieser Geschichte steht Anton im Mittelpunkt. Im Winterwichteldorf leiden die Kinder an Schlaflosigkeit, und am Himmel verschwinden immer mehr Sterne. Als eine geheimnisvolle Frau im Dorf auftaucht, schickt sie Anton und seine beste Freundin Anna auf eine abenteuerliche Reise, um Weihnachten zu retten. Gar nicht so einfach, denn Anton hat Angst vor Pferden und ausgerechnet der Hengst Tammo wird sein Gefährte ins Abenteuer. Wohin die Reise geht? Das möchte ich nicht verraten, aber es wird wichteltastisch
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, eine Geschichte voller Magie, Spannung und Herz zu erzählen. Es geht um Mut, Freundschaft und darum, über sich selbst hinauszuwachsen. Besonders schön finde ich, wie kleine Mutmach-Gedanken ganz natürlich in die Handlung eingebaut sind, fast wie kleine Schneeflocken zwischen den Seiten.
Der Erzählstil ist ruhig, flüssig und dennoch spannend. Viele liebevoll gestaltete Figuren bereichern die Geschichte, mein heimlicher Favorit war übrigens das Eichhörnchen Flitzi. Humor und Warmherzigkeit machen die Geschichte aus, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Ein zusätzliches Highlight: Das Buch ist in 24 Kapitel eingeteilt und eignet sich daher wunderbar als Vorlese-Adventskalender, perfekt für gemütliche Winterabende mit der ganzen Familie.
Ein rundum bezauberndes Leseerlebnis, das den Zauber von Weihnachten und den Glauben an sich selbst auf wunderschöne Weise verbindet.

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Veröffentlicht am 18.10.2025

Berührend, tiefgehend und ganz anders, als ich erwartet hatte

Laurentius' Wunder
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„Laurentius’ Wunder“ habe ich ohne Kenntnis des Klappentextes gelesen, bin also völlig unvoreingenommen und gespannt an dieses Buch gegangen, ohne genau zu wissen, was mich erwartet. Gefunden habe ich ...

„Laurentius’ Wunder“ habe ich ohne Kenntnis des Klappentextes gelesen, bin also völlig unvoreingenommen und gespannt an dieses Buch gegangen, ohne genau zu wissen, was mich erwartet. Gefunden habe ich eine fesselnde Geschichte von Giuliano, der nach einer schweren Kindheit als Bruder Laurentius im Kloster Assisi Zuflucht sucht. Schon früh erlebt er Traumata: Die Mutter verschwindet spurlos, der Vater zeigt keine Empathie, die Stiefmutter ist selbstsüchtig, und in seiner Ausbildung wird er missbraucht. Als er schließlich glaubt, im Kloster Frieden zu finden, wird sein Leben durch ein unglaubliches Ereignis völlig aus der Bahn geworfen: er erfährt ein Wunder, aber kaum jemand will ihm glauben. Irene Matt erzählt in dieser Geschichte von Laurentius Kampf, dieses Wunder den Menschen zu zeigen, und wie weit er dafür geht, welche Hindernisse er überwinden muss
Was mich besonders beeindruckt hat, war die emotionale Tiefe des Romans. Laurentius’ Leid, seine Zweifel und sein unerschütterlicher Glaube sind so eindrücklich beschrieben, dass man nur Mitgefühl mit Laurentius entwickeln kann, obwohl seine Mission schon wahnhafte Züge annimmt. Im Gegenzug schafft es die Autorin immer wieder kleine Lichtblicke einzubauen, kleine Momente von Humor und Wärme, die die Geschichte wieder auflockern.
Die Irene Matt führt uns von Assisi über den Vatikan bis nach Japan. Aktuelle Themen wie Umweltzerstörung und die Corona-Pandemie werden behutsam eingewoben, ohne belehrend zu wirken.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, manchmal aber auch etwas nüchtern. An manchen Stellen hätte man den Text auch etwas straffen können. Trotzdem blieb ich bis zum Ende gespannt dabei, und dieses hat mich wirklich überrascht und nachdenklich zurückgelassen.
Fazit: Ein eindringlicher, klug erzählter Roman über Glaube, Schmerz und Hoffnung. Kein mystischerr Klosterroman, sondern eine Geschichte über das Menschsein und über Wunder, die vielleicht ganz anders sind, als wir sie uns vorstellen.

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Veröffentlicht am 12.10.2025

Die Geschichte um Lucy und ihre Freunde geht spannend weiter

Spellcraft, Band 2 - Die Macht der weißen Sonne
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Der zweite Band geht genauso fesselnd weiter, wie Band 1 endete. Wieder werden Lucy und ihre Freunde in spannende Geschehnisse hereingezogen.
Auf einem Winterfest der Spellcrafter kommt es zu einem Überfall. ...

Der zweite Band geht genauso fesselnd weiter, wie Band 1 endete. Wieder werden Lucy und ihre Freunde in spannende Geschehnisse hereingezogen.
Auf einem Winterfest der Spellcrafter kommt es zu einem Überfall. Lucy kann eine Katastrophe verhindern, da eine innere Stimme sie rechtzeitig warnt. Zusammen mit ihren Freunden Renley, Amanda, Carter und auch dieser inneren Stimme, die sich immer wieder meldet, macht sich Lucy auf, den Hintergrund des Überfalls aufzudecken. Dabei stoßen sie auf gefährliche Geheimnisse und erkennen, dass ihre Welt nicht so perfekt ist, wie es bisher den Anschein hatte.
Spannend ist dabei, die Stimme, die Lucy leitet und warnt. Doch beim Lesen fragt man sich unweigerlich: Will diese Stimme wirklich nur Lucys Bestes oder versucht sie, sie zu manipulieren? Diese geheimnisvolle Vorahnung sorgt für zusätzliche Spannung und hält einem beim Lesen ständig auf Trab.
Überraschend fand ich, dass die Geschichte diesmal politische und gesellschaftskritische Themen anspricht. Das hätte ich nach dem ersten Teil nicht erwartet, trotzdem passt es in die magische Handlung, die sowohl spannend als auch tiefgründig bleibt.
Der Schreibstil ist locker, flüssig und altersgerecht, ideal für Leserinnen und Leser ab 10 Jahren. Gleichzeitig bietet das Buch genügend Tiefe, dass auch Erwachsene sich davon fesseln lassen. Die Mischung aus magischen Abenteuern, starken Freundschaften, unerwarteten Wendungen und anspruchsvollen Themen macht die Geschichte zu einem echten Lesevergnügen.
Zuletzt möchte ich noch das tolle Cover erwähnen, das in Farben und Design wundervoll gestaltet wurde.
Für mich ist Spellcrafter weiterhin eine Leseempfehlung für junge und erwachsene Fans von magischen Geschichten und ich freue mich schon auf Band drei

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Veröffentlicht am 06.10.2025

Ein Wohlfühlroman mit schönen Schauplätzen, aber wenig Überraschungen

Das Kamelienhaus
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Der Einstieg in die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Vor allem die enge Bindung innerhalb von Lucys Familie hat sofort ein wohliges Gefühl bei mir ausgelöst. Auch wenn die vielen Personen, die ...

Der Einstieg in die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Vor allem die enge Bindung innerhalb von Lucys Familie hat sofort ein wohliges Gefühl bei mir ausgelöst. Auch wenn die vielen Personen, die aus der Vorgängerreihe auftauchen, etwas verwirrend sind. Es gibt zwar ein Personenverzeichnis im Buch, aber wer will schon beim Lesen immer hin und her blättern.
Lucy soll in die Familienfirma einsteigen und es wirkte sehr nachvollziehbar, dass sie ihren eigenen Weg gehen und eigene Ideen einbringen möchte. Umso schöner war es, dass sie die Chance bekam, nach Japan zu reisen, auch wenn das Ganze durch ein trauriges Ereignis und ein paar Startschwierigkeiten überschattet wurde. Zum Glück fand sie schnell Trost bei ihrem Reisebegleiter Finn, und die ersten Szenen mit den typischen Tokio-Touri-Zielen haben mich sogar zum Schmunzeln gebracht. Besonders neugierig gemacht hat mich aber, dass Finn so wenig von sich preisgibt und offenbar doch mehr über Japan weiß, als er zugibt.
Die Reise nach Japan bringt anfangs spannende Begegnungen und interessante Konflikte mit sich. Dabei mochte ich vor allem, dass Lucy offen auf andere Menschen zugeht, auch wenn manche Figuren für mich eher anstrengend wirkten. Zum Beispiel Lucys Freundin Lilly. Mit ihr konnte ich mich gar nicht anfreunden, ihr Verhalten empfand ich als kindisch und übertrieben naiv. Das war mir einfach zu viel Drama für eine Frau Ende zwanzig.
Insgesamt lebt das Buch von seinen unterschiedlichen Charakteren und den schönen Schauplätzen, allerdings hat man doch das Gefühl, dass die Autorin ihr gesamtes Wissen über Japan in dieses Buch quetschen wollte.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, allerdings war mir die Handlung insgesamt etwas zu vorhersehbar, und manche Entwicklungen gegen Ende wirkten sehr glatt, plötzlich und unglaubwürdig. Für mich fehlte dadurch ein wenig die Spannung.
Es ist ein Wohlfühlroman, der sich leicht weglesen lässt und genau das richtige Buch, wenn man etwas Entspanntes für zwischendurch sucht. Wer allerdings auf überraschende Wendungen oder leichte Spannung hofft, sollte seine Erwartungen etwas herunterschrauben.

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