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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2025

Spannender Kriminalroman aus Skandinavien

Snø - Ohne jeden Zeugen: Ein Fall für Snø
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Die noch sehr junge Polizistin Sno geht dem Hinweis einer Nachbarin nach, wo im Nachbarhaus eine Frau entdeckt wurde, obwohl die Besitzer in einen längeren Urlaub gefahren sind. Vor Ort kann Sno aber keine ...

Die noch sehr junge Polizistin Sno geht dem Hinweis einer Nachbarin nach, wo im Nachbarhaus eine Frau entdeckt wurde, obwohl die Besitzer in einen längeren Urlaub gefahren sind. Vor Ort kann Sno aber keine ungewöhnlichen Vorkommnisse erkennen und lässt die verängstigt wirkende Nachbarin allein zurück. Kurze Zeit später meldet sich bei Sno das schlechte Gewissen und sie versucht noch einmal nachzufassen, kann sie aber nicht mehr erreichen. Sie scheint spurlos verschwunden zu sein. Ist sie Zeugin eines Verbrechens geworden? Sno versucht nebenbei mehr über das Verschwinden herauszufinden muss sich aber nun auch mit einer Verkettung von mehreren Vermisstenfälle auseinandersetzen. Treibt ein Serientäter sein Unwesen? Gibt es noch Hoffnung für die vermisste Nachbarin?

Unni Lindell ist in ihrem Heimatland Norwegen eine gefeierte Krimiautorin und sie hat mit "Sno - ohne jeden Zeugen" einen aus meiner Sicht sehr spannenden Kriminalroman veröffentlicht. Lindell erzählt die Geschichte in einem enorm temporeichen Schreibstil, bei dem sie mit vielen kurzen Sätzen und Kapiteln arbeitet. Die dadurch laufend auftretenden Perspektivwechsel dramatisieren in vielen Szenen die Handlung, sorgten bei mir aber auch immer wieder für ein wenig Verwirrung. Es war nicht ganz einfach, die Übersicht zu behalten, was das Lesen ein wenig erschwerte. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden der Nachbarin und einem Todesfall gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die Fall wird zunehmend komplexer und nach der anfänglichen Verwirrung entwickelte sich das Buch in der zweiten Hälfte für mich zu einem Page-Turner. Das fulminante Finale rundet die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren und spannenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Sno - Ohne jeden Zeugen" ein aus meiner Sicht gelungener Skandinavien-Kriminalroman, der mich nach anfänglichen Schwierigkeiten über die temperamentvolle Erzählweise und dem gut konzipierten Storyaufbau überzeugen konnte. Ich bin auf einen möglichen Nachfolger gespannt, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2025

Rätselhafte Bilder aus Fernost

HEN NA E - Seltsame Bilder
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Ein mysteriöser Blogeintrag sorgt in Japan für Aufsehen, da der Autor der Nachrichten kurz darauf verstirbt. In dem Blog eher kindlich gehaltene Zeichnungen scheinen ein Rätsel zu beinhalten. In diesem ...

Ein mysteriöser Blogeintrag sorgt in Japan für Aufsehen, da der Autor der Nachrichten kurz darauf verstirbt. In dem Blog eher kindlich gehaltene Zeichnungen scheinen ein Rätsel zu beinhalten. In diesem Zusammenhang werden auch noch Bilder eines Zeichenlehrers entdeckt, die sich dem Betrachter auf dem ersten Blick ebenfalls nicht erschließen. Gemeinsam haben die Bilder, das im Umkreis Menschen sterben. Zwei Journalisten machen sich daran die Rätsel zu lösen, wobei einer von ihnen kurze Zeit später ebenfalls tot aufgefunden wird. Was steckt hinter diesen seltsamen Bildern? Kann das Rätsel gelöst werden und welche Hinweise werden hier verschlüsselt?

Der Kriminalroman "Hen Na E - Seltsame Bilder" ist ein aus meiner Sicht außergewöhnlicher und fesselnder Kriminalroman. Der japanische Autor Uketsu, dessen Identität ebenfalls ein Rätsel ist, da er nur mit weißer Maske in der Öffentlichkeit auftritt, erzählt die Geschichte in einem für mich zumindest völlig neuen Stil. Er bedient sich einer recht einfachen Sprache und verbindet eine kriminalistische Geschichte mit kindlich gehaltenen Bildern, deren wahren Inhalte entschlüsselt werden wollen. Es ist schon fast ein interaktives Lesen, da die Kombination aus Bildern und Text natürlich zum eigenen Kombinieren anregt. Der Spannungsbogen wird mit den rätselhaften Blogeinträgen direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die mehr als ungewöhnlichen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht ständig hohen Niveau gehalten. Gerade der spezielle Erzählstil und die völlig neue Herangehensweise konnten mich an das Buch fesseln, so dass ich es kaum noch aus der Hand legen konnte. Das Finale wartet dann mit der Auflösung aller vorhandenen Rätsel auf und rundet die Geschichte gelungen ab,

Insgesamt ist "Hen Na E - Seltsame Bilder" ein Kriminalroman, der völlig aus der Masse des Genres heraussticht. Mich hat die Kombination aus Bildern und Text begeistert, so dass ich gespannt auf ein weiteres Werk des Autors Ausschau halten werde. Ich empfehle den Krimi daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Spannung
Veröffentlicht am 30.03.2025

Tiefe Verbundenheit

Pearly Everlasting
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Als das Mädchen Pearly Everlasting in einem kanadischen Holzfällercamp geboren wird, findet ihr Vater einen jungen Bären, den er mit nach Hause nimmt. Ab diesem Zeitpunkt wachsen Pearly und Bruno der Bär ...

Als das Mädchen Pearly Everlasting in einem kanadischen Holzfällercamp geboren wird, findet ihr Vater einen jungen Bären, den er mit nach Hause nimmt. Ab diesem Zeitpunkt wachsen Pearly und Bruno der Bär wie Geschwister auf und sind unzertrennlich. Als eines Tages der Vorsteher des Camps tot aufgefunden wird, macht man Bruno für den Tod des Mannes verantwortlich. Er wird fortgeschafft und Pearly macht sich im Alter von 15 Jahren auf die Suche nach ihrem Bruder. Die raue kanadische Landschaft und der strenge Winter sorgen für viele Gefahren auf Pearlys Mission...

Die kanadische Autorin Tammy Armstrong hat mit "Pearly Everlasting" einen schönen und bewegenden Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte des ungleichen Geschwisterpaares in einem bildreichen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der die wilde Natur Kanadas lebendig vor Augen führte. Das Ganze beruht auf eine wahren Begebenheit, was es für mich noch erlebbarer machte. Tammy Armstrong gelingt es aus meiner Sicht sehr gut, ohne große Geschehnisse in den Vordergrund zu stellen, eine fesselnde Story um die Liebe eines jungen Mädchens zu ihrem Bären zu schildern. Sehr viel Augenmerk wird hier auf die unberührte und manchmal auch harte Natur der Region gesetzt, was dem Roman für mich auch den besonderen Reiz verleiht. Die Hauptprotagonistin wird interessant gezeichnet und passt mit ihrer unabdingbaren Liebe und ihrem manchmal naiven Verhalten hervorragend in das Szenario. Ein fesselndes Leseabenteuer bis zur letzten Seite.

Insgesamt ist "Pearly Everlasting" ein aus meiner Sicht sehr gelungener und lesenswerter Roman, der mit einer abenteuerlichen Geschichte, einer sympathischen und aufopferungsvoll kämpfenden Protagonistin und dem Erzähltalent der Autorin aufwarten kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 30.03.2025

Gewissensfrage

Die Vergangenheit kennt kein Ende
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In den Fünfzigern ist die Bevölkerung noch immer von den Kriegsgeschehnissen beeindruckt. Die Entnazifizierung hat schon ein wenig an Schwung verloren und viele der damaligen Täter haben in der neuen Gesellschaft ...

In den Fünfzigern ist die Bevölkerung noch immer von den Kriegsgeschehnissen beeindruckt. Die Entnazifizierung hat schon ein wenig an Schwung verloren und viele der damaligen Täter haben in der neuen Gesellschaft Unterschlupf gefunden. Kommissar Manfred Mehringer bekommt es mit einem äußerst brutalen Mord zu tun. Eine Bäuerin und ihr Mann wurden auf dem eigenen Hof kaltblütig und grausam getötet. Die Kollegen von Mehringer versteifen sich schnell auf eine Gruppe Zigeuner, die zu der Zeit in der Region unterwegs war, Mehringer hingegen sieht hier eher ein persönliches Motiv. Seine Recherchen führen ihn zu einem Journalisten, der auf der Spur einer Verbrechensserie ist, die durchaus mit den Morden in Verbindung stehen kann. Je weiter die Beiden der Wahrheit näher kommen, desto größer wird die gefahr, der die Beiden ausgesetzt sind...

Der Autor Wolfgang Schweiger hat mit "Die Vergangenheit kennt kein Ende" einen spannenden Kriminalroman mit Tiefgang veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die damaligen Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Brutalen Überfall auf das Bauern-Ehepaar zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht stets hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefallen hat mir die Einbettung der kriminalistischen Handlung in einen historischen Kontext, der dem Ganzen Tiefgang und Exklusivität verleiht. Die zu der Zeit noch junge Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs ist deutlich in den Menschen zu spüren und die Übeltäter sind noch unter der ganz normalen Bevölkerung zu finden. Eine Dramatik, die mich bis zum fulminanten Finale fesseln konnte, welches mit einer guten und nachdenklich stimmenden Auflösung für eine gelungene Abrundung sorgt.

Insgesamt ist "Die Vergangenheit kennt kein Ende" ein für mich mehr als gelungener Kriminalroman, der gerade mit seiner Moral- und Gewissenfrage zum Nachdenken anregt und so noch lange nachhallt. Ich halte das Buch daher für äußerst lesenswert, empfehle es gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 30.03.2025

Toller Kriminalroman

Brennendes Watt
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In den Fünfzigern ist die Bevölkerung noch immer von den Kriegsgeschehnissen beeindruckt. Die Entnazifizierung hat schon ein wenig an Schwung verloren und viele der damaligen Täter haben in der neuen Gesellschaft ...

In den Fünfzigern ist die Bevölkerung noch immer von den Kriegsgeschehnissen beeindruckt. Die Entnazifizierung hat schon ein wenig an Schwung verloren und viele der damaligen Täter haben in der neuen Gesellschaft Unterschlupf gefunden. Kommissar Manfred Mehringer bekommt es mit einem äußerst brutalen Mord zu tun. Eine Bäuerin und ihr Mann wurden auf dem eigenen Hof kaltblütig und grausam getötet. Die Kollegen von Mehringer versteifen sich schnell auf eine Gruppe Zigeuner, die zu der Zeit in der Region unterwegs war, Mehringer hingegen sieht hier eher ein persönliches Motiv. Seine Recherchen führen ihn zu einem Journalisten, der auf der Spur einer Verbrechensserie ist, die durchaus mit den Morden in Verbindung stehen kann. Je weiter die Beiden der Wahrheit näher kommen, desto größer wird die gefahr, der die Beiden ausgesetzt sind...

Der Autor Wolfgang Schweiger hat mit "Die Vergangenheit kennt kein Ende" einen spannenden Kriminalroman mit Tiefgang veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die damaligen Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Brutalen Überfall auf das Bauern-Ehepaar zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht stets hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefallen hat mir die Einbettung der kriminalistischen Handlung in einen historischen Kontext, der dem Ganzen Tiefgang und Exklusivität verleiht. Die zu der Zeit noch junge Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs ist deutlich in den Menschen zu spüren und die Übeltäter sind noch unter der ganz normalen Bevölkerung zu finden. Eine Dramatik, die mich bis zum fulminanten Finale fesseln konnte, welches mit einer guten und nachdenklich stimmenden Auflösung für eine gelungene Abrundung sorgt.

Insgesamt ist "Die Vergangenheit kennt kein Ende" ein für mich mehr als gelungener Kriminalroman, der gerade mit seiner Moral- und Gewissenfrage zum Nachdenken anregt und so noch lange nachhallt. Ich halte das Buch daher für äußerst lesenswert, empfehle es gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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