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Veröffentlicht am 10.03.2024

Aquacity

Blaues Gold
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Wassermange in Osten der Republik zeichnet sich ab im Jahre 2026 und es wird Zeit das neue Wasserquellen gefunden werden. Das ist genau das, was die Geowissenschaftlerin Leonie Vargas mit ihrem Projekt ...

Wassermange in Osten der Republik zeichnet sich ab im Jahre 2026 und es wird Zeit das neue Wasserquellen gefunden werden. Das ist genau das, was die Geowissenschaftlerin Leonie Vargas mit ihrem Projekt vor der Küste Maltas untersuchen will. Nachdem ihr zweimal hochempfindliche Geräte abhanden gekommen sind, stehen ihre Forschungen auf dem Nullpunkt. In diesem Stadium trifft sie auf Holloway, der Boss von Sharpwater, der ihr das Angebot macht ihn bei dem Bau von Aquacities zu beraten. Und genau auf seiner ersten, der Greifswald in der Ostsee, kommt es zu einer Besetzung durch Terroristen, die sich die Söhne von Enki, nennen. Die Bundesregierung ist in Aufruhr und sie richtet auf dem Regionalflughafen von Rügen, eine Schaltzentrale, unter dem Kommando von Anne Hagen, ein. Diese sollen die Greifswald und ihre Geiseln befreien. Unter ihnen ist auch Holloway und die komplette Führungsriege von Sharpwater. Nach einem gescheiterten Befreiungsversuch wird Holloway vor laufender Kamera erschossen. Leonie, die sich mittlerweile auch als Geisel auf der Plattform befindet, machte eine sehr überraschende und gefährliche Entdeckung.
Das Cover des Thrillers „Blaues Gold“ von Uwe Laub, zeigt ganz eindeutig, was er darunter versteht; Wasser. Das hier in einer großen Welle sich auf der Ostsee fortbewegt. Es ist ein erschreckender Gedanke, dass wir im Jahre 2026 einen so großen Wassermangel erleiden, dass das Trinkwasser reduziert werden wird und neue Wasserquellen aufgetan werden müssen. Interessant, dass das auch durch Bohrplattformen stattfinden soll. Das Szenarium der Wassermangels beschreibt der Autor sehr eindringlich an einer Familie aus dem Bereich Anklam, die sich persönlich und auch für ihre Tiere Wasser braucht. Natürlich ist das Szenarium auf der Aquacity ein sehr dramatisches und diese Beschreibung ist ihm wirklich gelungen. Auch das Zusammenspiel der Charaktere ist ein sehr spannendes. Auf der einen Seite Leonis Vargas und Anne Hagen. Beides Frauen, die sich um die Beendigung des Dramas kümmern und die beide, da sie Frauen sind, nicht immer kritikfrei betrachtet werden. Dann ist da noch der Superreiche Ethan Holloway, der sich nicht an Absprachen hält und für seinen großen Traum ermordet wird. Ein schönes Klischee, das hier aufgebaut wird; der Reiche, dem die Armen egal sind, nur seine Macht. Nun auch der Gegenspieler Atticus ist nicht frei von Machtansprüchen. Denn auch wenn seine noch so hehren Ansprüche an die Rettung der Armen im Vordergrund zu stehen scheinen, ist da noch etwas im Hintergrund, das alles in Frage stellt. Seine Aufteilung der einzelnen kurzen Kapitel erhöht die Spannung, da ja immer wieder der Handlungsart wechselt und dadurch das Weiterlesen angeschoben wird. Der Spannungsbogen, der hier aufgebaut wird und auch in einem sehr überraschenden Ende mündet, ist sehr geschickt aufgebaut und sehr spannend.
Nach „Dürre“ ist dies jetzt das zweite Buch, das ich von Uwe Laub lese und ich muss sagen, die Art und Weise, in der er diese Szenarien aufbaut, finde ich großartig. Seine Sprache ist sehr bildhaft und es gelingt ihm mein Kopfkino anzuwerfen. Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen, deshalb auch eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Altbewährtes Trio

Mond über der Eifel
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Ein weitere Fall, der das Trio um den Journalisten Siggi Baumeister beschäftigt. Ein junges Mädchen wird tot in einem Eifeldorf aufgefunden. Es gibt allerdings keine Anzeichen für ein Fremdverschulden. ...

Ein weitere Fall, der das Trio um den Journalisten Siggi Baumeister beschäftigt. Ein junges Mädchen wird tot in einem Eifeldorf aufgefunden. Es gibt allerdings keine Anzeichen für ein Fremdverschulden. Trotzdem möchte die Polizei wissen, was dort geschehen ist, weil auch kurz danach eine weiterer Toter auftaucht. Hier sind Siggi, Emma und Rodenstock wieder gefordert, um die Geschehnisse aufzuklären.
Auch in diesem Eifelkrimi "Mond über der Eifel" gelingt es Jacques Berndorf wieder, den Leser in die Eifel zu locken. Schon das Cover bietet ein typisches Bild, der Vollmond, der der über der Eifel scheint und die Pfeife, die sicherlich, Siggi Baumeister gehört, an der er genüsslichen rauchend, den Fall klärt. Dieses Mal geht der Ausflug in die Welt der Schamanen und Wunderheiler in der es auch zu mysteriösen Todesfällen kommt. Doch dieses Mal nimmt der Autor auch das Alter der Hauptcharaktere unter die Lupe, denn der Infarkt von Rodenstock zeigt deutlich, dass das Trio nicht jünger wird.
Ich gestehe, ich bin ein Fan der Eifelkrimis und ich mag die Beschreibung der Eifel ebenso wie die Fälle, die sich dort abspielen und die drei Hauptcharaktere sind mir mit der Zeit ans Herz gewachsen. Ich mag diese Art der regionalen Krimis.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Das Kinderbuch

Todesfrist
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• Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und zieht die Kommissarin Sabine Nemetz mit in die Fälle hinein. Er zieht seine Morde als Spiel auf und gibt der Polizei genau 48 Stunden, um die Personen zu retten ...

• Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und zieht die Kommissarin Sabine Nemetz mit in die Fälle hinein. Er zieht seine Morde als Spiel auf und gibt der Polizei genau 48 Stunden, um die Personen zu retten und seine Rätsel zu lösen. Natürlich kommen sie anfangs zu spät, doch als die Mutter der Kommissarin tot aufgefunden wird, nimmt sie das Spiel persönlich. Hilfe bekommt sie von einem sehr skurrilen niederländischen Kripopsychologen Marten S. Snijder. Es ist ein sonderbarer Typ, aber ein hochintelligenter Geist, von einer guten Zusammenarbeit hält er allerdings nichts. Allerdings sehen die beiden bald einen roten Faden und das ist ein Kinderbuch, das Sabine sehr gut kennt und sie ziehen den Kreis dadurch immer enger.
• Schon das Cover der Thrillers "Todesfrist" von Andreas Gruber gibt einen Hinweis auf ein Kinderbuch, der aber im Blut versteckt wird. Ja, so blutig und grausam ist der Thriller von Andreas Gruber, der das auch durch seine sehr drastische Sprache unterstreicht. Es ist ein sehr spannender roter Faden, den der Autor hier legt und es ist alles sehr plausibel und nachvollziehbar, aber auch äußerst grausam. Doch das sind viele der Thriller und Romane des Autors. Wer den Thrill liebt, wird hier nicht zu kurz kommen. Auch seine Hauptcharaktere sind etwas Besonderes. Da ist Sabine Nemetz, die immer wieder Schwierigkeiten als Frau bei der Polizei hat und auch fast überall aneckt. Doch noch schräger kommt der Kripopsychologe Marten S. Snijder daher, auf das S. legt er allergrößten wert, obwohl niemand genau weiß. Er raucht Haschisch, um seine Clusterkopfschmerzen, in den Griff zu bekommen. Als Teamplayer fällt er zu Beginn komplett aus, aber das Team entwickelt sich. Die Idee die Mordserie mit den Geschichten des Kinderbuches der Struwwelpeter zu verknüpfen, finde ich supergut. Der Spannungsbogen wird natürlich bis zum Ende gut entwickelt.
Dieser erste Band des Ermittlerteams Nemetz/Snilder bietet schon eine Menge, was einen guten Thriller ausmacht. Eine sehr gute Empfehlung für alle Thriller Fans.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Der Thronfolger

Ein notwendiges Übel
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• Der Detektiv von Scotland Yard Sam Wyndham soll im Jahr 1920 mit seinem Assistenten Sergeant Banerjee den Mord an dem Thronfolger von Sambalpur aufklären. Da Scotland Yard in dem Fürstentum keine Befugnisse ...

• Der Detektiv von Scotland Yard Sam Wyndham soll im Jahr 1920 mit seinem Assistenten Sergeant Banerjee den Mord an dem Thronfolger von Sambalpur aufklären. Da Scotland Yard in dem Fürstentum keine Befugnisse hat, fährt sam als Begleiter von Banerjee nach Sambalpur. Als Beobachter und Beauftragten des Maharadschas taucht Sam in die familiären Besonderheiten des Fürstentums ein. Die Ermittlungen müssen mit größtmöglicher Diplomatie durchgeführt werden. Bald ist auch schon eine Verdächtige gefasst, doch diese scheint nur ein Bauernopfer zu sein, da sie die Geliebte eines der Söhne des Maharadschas war. Die Aufklärung des Falles liegt allerdings noch in weiter Ferne, da Intrigen des Fürstenhauses und die politische Situation sehr komplex für Sam sin, aber er wühlt sich in dieses Gemenge hinein, um den entscheidenden Faden zu finden.
• Schon das Cover zeigt eine sehr typische Szene aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts in Indien. Ein eleganter Engländer vor einem Palast eines Maharadschas. Ja, es könnte Sambalpur sein und auch der Engländer könnte Sam Wyndham sein. Man kann sehr gut in die Zeit eintauchen, der Autor Abir Mukherjee, sich als sehr guter Rechercheur erweist, der sein Recherchen in eine sehr bildhafte Sprache umgesetzt hat. Das ist eine Stärke dieses Romans, der für mich schon ein Kriminalroman ist, ein historischer, der natürlich auch die Aufgabe hat über die Zusammenhänge zu informieren. Und das passiert. Die Hauptfiguren Sam Wyndham und Sergeant Banerjee sind nicht ganz typisch für diese Zeit, wie ich finde, aber für den Roman gut aufgestellt. Der Engländer Sam, schon in seiner Stellung über Banerjee steht, aber ihn auch sehr oft braucht, um die indischen Verhältnisse besser zu durchschauen und einzuordnen. Sehr interessant war es für mich die Familie des Maharadschas kennenzulernen, mit all seinen Besonderheiten und vor allem auch seinen Strukturen, die doch manchmal nicht so sind wie sie erscheinen.
Ich fand diesen Band sehr spannend. Die Spannung lag für mich in dem Fall und dessen Aufklärung, aber auch in der Sicht auf die Situation Indiens im Jahre 1920. Empfehlung für Menschen, die historische Krimis mögen und die die auch mal damit in Berührung kommen möchten.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Sträter erzählt

Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben
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Man muss Torsten Sträter mögen, dann fäält es einem nicht schwer diese Erzählungen zu lesen und nachzuempfinden. Gleich die erst Story mit dem schönen Namen Fump, hat großes Gelächter bei mir ausgelöst. ...

Man muss Torsten Sträter mögen, dann fäält es einem nicht schwer diese Erzählungen zu lesen und nachzuempfinden. Gleich die erst Story mit dem schönen Namen Fump, hat großes Gelächter bei mir ausgelöst. Ja, ich konnte mir die Szene bildlich vorstellen. Also es sind Stories von unterschiedlicher Güte, aber es ist die Art, die mich angesprochen hat. Als Kind des Ruhrgebiets, und dann auch noch in Dortmund geboren und aufgewachsen, fällt es mir etwas leichter, die Stories zuzuordnen. Ansonsten muss man die Gedankengänge Sträters mögen, sonst verirrt man sich ein wenig und kommt sich manchmal auch verlassen vor, so schräg ist manchmal das Ende.
Trotz alledem, kann ich allen Sträterfans auch dieses Buch empfehlen.

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