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Veröffentlicht am 10.12.2021

Eine eigenwillige Prinzessin & ein verschlossener Ritter

Die Mission des Kreuzritters
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Schauplatz des Romans ist Jerusalem, eine erfrischende Abwechslung zu den ganzen Büchern dieses Genres, die in Europa spielen. Im Heiligen Land treffen viele Kulturen und Religionen aufeinander, neben ...

Schauplatz des Romans ist Jerusalem, eine erfrischende Abwechslung zu den ganzen Büchern dieses Genres, die in Europa spielen. Im Heiligen Land treffen viele Kulturen und Religionen aufeinander, neben dem Christentum wird auch der Islam genauer beleuchtet, was die Geschichte noch interessanter gestaltet.

Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven, insbesondere aus der von Melisende und Raol, den beiden Protagonisten. Melisende, eine freiheitsliebende junge Frau, ist die Thronerbin des Königreichs Jerusalem. Um einer erzwungenen Hochzeit zu entkommen, verlässt sie den Hof heimlich. Doch ihre Flucht geht schief und Melisende gerät in die Fänge politischer Gegner - ein aufregendes Abenteuer beginnt. Dass Melisende tatsächlich gelebt hat, macht die Geschichte noch interessanter. Raol, der einigen Lesern auf früheren Werken des Autors bekannt sein wird, zählt zu den Kreuzrittern, die losziehen, um Melisende zu retten.
Von allen Figuren haben mir Maria und Dawud am besten gefallen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die mich zutiefst berührt hat.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, denn der Autor setzt auf bildhafte Beschreibungen und lässt dabei viele zusätzliche Informationen einfließen. Hinter dem Roman steckt auf jeden Fall viel Recherche. Der Spannungsbogen wird während Melisendes gesamter Reise aufrechterhalten, es gibt einige Überraschungen.

Auch das Cover hat mich sehr angesprochen, es gibt also nichts zu bemängeln. :) Ich werde auf jeden Fall noch andere Bücher des Autors lesen!

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Ein Städtchen voller Geheimnisse

Ansuz – Das Flüstern der Raben (1)
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Im Mittelpunkt des Romans steht die siebzehnjährige Anne, die ein sehr ein einsames Leben führt. Sie wurde in dutzenden Pflegefamilien herumgereicht und lebt nun alleine mit ihrem Hund, die Menschen meiden ...

Im Mittelpunkt des Romans steht die siebzehnjährige Anne, die ein sehr ein einsames Leben führt. Sie wurde in dutzenden Pflegefamilien herumgereicht und lebt nun alleine mit ihrem Hund, die Menschen meiden sie. Mit dem neuen Schuljahr ändert sich jedoch alles, Anne findet Freunde und kommt unglaublichen Geheimnissen auf die Spur. Hier gibt es einige überraschende Wendungen. Zugleich versetzt eine Mordserie die Region in Angst und Schrecken.
Die nordische Mythologie spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Großartiges Vorwissen ist hier nicht wichtig, meine bisherigen Kenntnisse stammen aus den Thor-Filmen.
Das Setting gefällt mir sehr. Ich habe bisher keinen Roman gelesen, der in Dänemark spielt, das ist mal was anderes. Auch die ländliche Umgebung mit dem großen Wald fand ich sehr schön und bietet viel Grusel-Potenzial. ;) Denn auch die Krimi/Thriller-Seite des Romans kommt nicht zu kurz, man kann ordentlich miträtseln.
Mit seinen 800 Seiten ist dieser Roman ein ordentlicher Klopper, den man auch zur Selbstverteidigung nutzen könnte. Beim Lesen fällt das jedoch nicht auf, der Schreibstil ist flüssig und leicht, am Ende einer Lesesession hab ich mich immer gefragt, wo die ganzen Seiten denn hin sind. :D
Außerdem ist der Schreibstil unglaublich humorvoll, einige Passagen sind echt zum Wegschmeißen. Die wichtigen Szenen werden jedoch mit der nötigen Ernsthaftigkeit geschildert, hier werden klare Grenzen gesetzt.

Im Laufe der Handlung treten ziemlich viele Figuren auf, die größtenteils auch sehr authentisch geschildert wurden. Am liebsten hatte ich Arthur und Monster, aber auch einigen anderen Figuren kann ich viel Positives abgewinnen. Gar nicht gefallen hat mir allerdings Varnar, der war einfach nur komisch und anstrengend, seinem Charakter hat es einfach an Tiefe gefehlt.

Schwierigkeiten hatte ich auch mit der Lovestory, die Anne betrifft. Es war schnell klar, mit wem sie enden wird und der Weg dahin war ein einziges, super anstrengendes Hin und Her! Da wird einem vor Augen geführt, dass man es eben doch mit einem Jugendroman zu tun hat…

Dennoch ist der Roman wirklich stark und da ich hier keine 4,5 Sterne vergeben kann, wird großzügig auf 5 aufgerundet – wir wollen ja mal nicht so sein. ;)

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Reise nach Koblenz des 14. Jahrhunderts

Das Kreuz des Pilgers
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Im Vergleich zu anderen historischen Romanen geht es hier recht friedlich zu. Aber es müssen ja nicht immer glorreiche Schlachten und brutale Hinrichtungen sein. Historische Romane können auch so spannend ...

Im Vergleich zu anderen historischen Romanen geht es hier recht friedlich zu. Aber es müssen ja nicht immer glorreiche Schlachten und brutale Hinrichtungen sein. Historische Romane können auch so spannend sein, was die Autorin eindrucksvoll beweist.
Zu Beginn des Romans verliert Reinhild ihren Mann, nun ist sie mit ihrem kleinen Sohn auf sich allein gestellt, doch sie kann auf die Unterstützung ihrer Familie zählen. Dennoch ist eine neue Verbindung unausweichlich, womit Reinhild sehr hadert. Mit ihr hat Petra Schier eine starke Frau geschaffen, die trotz einiger Verluste ihren Weg mit erhobenem Kopf geht.
Ein zweiter Handlungsstrang begleitet Palmiro, der sich als Handelsmann etablieren möchte. Seine Reisen führen ihn unter anderem nach Köln, wo er einigen besonderen Menschen begegnet und sein gutes Herz unter Beweis stellt. Der junge Mann hütet einige Geheimnisse, die im Laufe der Handlung ans Licht kommen und ziemlich überraschend sind.
Auch Conlin, Palmiros bester Freund, wird näher beleuchtet. Er stammt aus einer zerrütteten Familie, die er nun zusammenhalten muss, obwohl er am liebsten die Flucht ergreifen möchte.

Im Zentrum der Handlung steht eine große, in Koblenz ansässige, Familie, von mir auch liebevoll "Gang" genannt. ;) Dort ist jeder willkommen, Blutsverwandtschaft ist da zweitrangig. Die Mitglieder dieser Familie begleiten die Autorin schon lange, viele dieser Figuren wurden bereits in vorherigen Werken näher beleuchtet, dementsprechend facettenreich treten sie in "Das Kreuz des Pilgers" auf. Für viele Leser bedeutet das außerdem ein freudiges Wiedersehen mit alten Bekannten. Auf mich trifft das nicht zu, aber ich finde es super, dass man so die Entwicklung der einzelnen Figuren beobachten kann.
Aufgrund der liebevollen Ausarbeitung habe ich alle Figuren auf ihre Weise lieb gewonnen, am meisten haben es mir jedoch Minta und Conlin angetan, dazu fand ich die schlagfertige Dynamik zwischen "Smissi" und Mariana einfach himmlisch.

Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll, er passt hervorragend zur damaligen Zeit, aber ist nicht zu hochgestochen. Dabei schafft sie es auch, ernste Themen anzusprechen und angemessen zu transportieren. So wurden hochemotionale Szenen geschaffen, die den Roman zu etwas besonderem machen.

Ich bin einfach nur begeistert von diesem Werk und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

ein ruhiger Auftakt

Elayne (Band 1): Rabenkind
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Die Protagonistin Elayne führt ein abgeschiedenes Leben auf der Burg ihres Vaters, nur selten bekommt sie ein fremdes Gesicht zu sehen. Da begegnet sie Galahad, einem Barden, der den Winter auf der Burg ...

Die Protagonistin Elayne führt ein abgeschiedenes Leben auf der Burg ihres Vaters, nur selten bekommt sie ein fremdes Gesicht zu sehen. Da begegnet sie Galahad, einem Barden, der den Winter auf der Burg verbringt. Schnell entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, Elayne verliebt sich sogar in ihn. Doch Galahad weist sie konsequent zurück, nicht nur, weil er doppelt so alt ist wie sie - er verbirgt auch etwas.

Elayne ist eine ganz und gar ungewöhnliche Königstochter, ohne jedoch mit ihrer Andersartigkeit zu prahlen. Sie ist ausgesprochen selbstständig für ihre 15 Jahre, eine wahre Führungspersönlichkeit und wird von allen respektiert. Für eine Prinzessin hat sie ausgesprochen viele Freiheiten.
Auch alle anderen Figuren wurden liebevoll gestaltet. Sei es der Großvater, Brisen und ihre Töchter oder der alte und junge Liam - die Bewohner der Burg und des nahe gelegenen Dorfes wirken wie eine große Familie, die Atmosphäre, die der Roman vermittelt, ist sehr harmonisch und friedlich. Generell hat mir der Schreibstil gut gefallen.

Den Verlauf der Handlung kann man nur als "plätschernd" bezeichnen. Zu plätschernd. Über viele Kapitel hinweg passiert kaum etwas und viele Wendungen, die für Spannung sorgen sollten, waren vorhersehbar. Ich bin mir sehr sicher, dass die Folgebände mehr Aktion bereithalten, aber davon hätte ich mir auch mehr in Band 1 gewünscht. So wurde meine Lust aufs Weiterlesen stark gedämpft.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

düstere Welt und starke Protagonisten

Sharièn
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Schauplatz dieser ausgesprochen gut gelungenen Geschichte ist eine Fantasywelt, die mich in ihrer Brutalität und Ungerechtigkeit an den Roman "Blutgöttin" erinnert, der mir ebenfalls wahnsinnig gut gefallen ...

Schauplatz dieser ausgesprochen gut gelungenen Geschichte ist eine Fantasywelt, die mich in ihrer Brutalität und Ungerechtigkeit an den Roman "Blutgöttin" erinnert, der mir ebenfalls wahnsinnig gut gefallen hat. Die Handlung wird aus der Sicht mehrerer Figuren erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Zum einen hätten wir hier Cara, die mit ihrem Volk unter den schlimmsten, undenkbarsten Bedingungen in den Aschedünen lebt, Hunger und Gewalt prägen ihren Alltag. Hier tritt der unglaubliche Schreibstil der Autorin hervor, der dem Leser diese Situation in aller Härte so nahebringt wie ich es selten gesehen habe. Einfach nur heftig! Begleitet wird Cara stets von Hant, der sich zu meiner Lieblingsfigur entwickelt hat.
Das komplette Gegenteil zu Cara bildet Felina, ein Mädchen aus reichem Hause, deren einziges Problem ständige Streitereien mit ihren älteren Schwestern ist. Doch im Laufe der Handlung entdeckt man auch in Felinas Leben weitere Konflikte und Geheimnisse, es gibt so einige überraschende Wendungen.
Generell dominieren Geheimnisse und Überraschungen die Handlung, viele Fragen bleiben bis zum Ende offen oder werden gar nicht geklärt - aber dafür gibt es ja Band 2. ;) Manch einer ist das Rätselraten vermutlich schnell Leid, aber mich hat das total abgeholt. Das muss jeder für sich selber entscheiden.
Dazu wird die Geschichte aus der Perspektive von Maroc, der ganz eigene Ziele verfolgt, und von einem Kommandanten, dessen Identität noch nicht ganz klar ist, erzählt. Auch diese beiden Figuren sind sehr interessant, besonders Maroc mag ich sehr gerne - fast so gerne wie Hant. ;)

Ich bin einfach nur hellauf begeistert von diesem Roman, er zählt definitiv zu meinen Jahreshighlights. Daher empfehle ich ihn von Herzen weiter, dennoch unter dem Disclaimer, dass die Handlung nichts für schwache Nerven ist! Hier ist Vorsicht geboten. Und jetzt hätte ich ganz gerne Band 2, denn auch das Ende von Band 1 hat wieder mit einer Wendung geglänzt.

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