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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2023

Die Vögel schlagen zurück!

Aufstand der Vögel
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In einer anderen Rezension wird erwähnt, dass es sich hierbei um das Erstlingswerk des Autors handeln soll und ich muss sagen, dass mich das total überrascht hat! Für mich kann dieser Roman locker mit ...

In einer anderen Rezension wird erwähnt, dass es sich hierbei um das Erstlingswerk des Autors handeln soll und ich muss sagen, dass mich das total überrascht hat! Für mich kann dieser Roman locker mit den ganz Großen seines Genres mithalten! Nie hätte ich damit gerechnet, dass dies seine erste Veröffentlichung ist. Allein schon dafür gebührt ihm höchster Respekt!

Im Fokus der Handlung stehen die Arratäer, ein Volk, welches vom Nachbarn Besalien in einem Krieg besiegt und in die Sklaverei gezwungen wurde. Der selbsternannte Kaiser Zoros herrscht mit eiserner Faust und lässt seinem sadistischen Hang zur Grausamkeit freien Lauf, niemand ist vor ihm sicher. Auch die Königsfamilie befindet sich in seiner Gewalt.
Widerstand ist da kaum möglich, dennoch gibt es einige mutige Männer, die das Unmögliche wagen: Die Raben, die Elitekämpfer der Arratäer. Auch das weibliche Pendant dazu, die Spatzen, sind mit von der Partie. Gemeinsam entwickeln sie einen riskanten Plan, um die Königsfamilie zu befreien und das geraubte Land zurückzuerobern. Dabei zeigen sie einen Mut und einen Zusammenhalt, der wahrlich inspirierend ist. Trotz der vergangenen Kriegsjahre haben die Arratäer die Hoffnung noch längst nicht verloren, entschlossen gehen sie gegen das gesamte Kaiserreich vor. Kein Unterfangen ist ihnen zu riskant, kein Opfer zu groß. Hier wurden wirklich großartige Figuren geschaffen!

Die Geschichte ist schonungslos geschrieben, brutale Szenen gibt es zuhauf, verschönert wird hier nichts. Und das ist genau richtig so. Krieg ist schrecklich und die Zeit danach sowieso, jegliche Romantisierung wäre hier deplatziert. Die Handlung bietet eine konstante Spannung, die auch dadurch aufrechterhalten wird, dass sie aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird. Dadurch erhält man einen besseren Überblick über das Gesamtgeschehen, denn die Raben und die Spatzen operieren an vielen Stellen gleichzeitig. Dennoch wird alles genauestens koordiniert, denn jede Aktion dient dem übergeordneten Ziel.

Der Schreibstil des Autors war für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, sein Wortschatz ist ungewöhnlich, doch er passt zur Handlung. Schließlich spielt diese in einer Zeit, die dem Mittelalter ähnelt. Von daher war auch das kein Problem und einen anderen Kritikpunkt habe ich nicht. Dieser Auftakt war bombastisch, noch Tage später hält mich die Story gedanklich gefangen, ich werde definitiv die Folgebände lesen!

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Ein brutaler Mord ohne Motiv

Das Flüstern der Mütter (Thriller)
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„Das Flüstern der Mütter“ war mein erster Roman von Gunnar Schwarz, ich habe den ersten Band nicht gelesen. Dies ist jedoch kein Problem, man kommt trotzdem super in die Geschichte rein. Zu Beginn lassen ...

„Das Flüstern der Mütter“ war mein erster Roman von Gunnar Schwarz, ich habe den ersten Band nicht gelesen. Dies ist jedoch kein Problem, man kommt trotzdem super in die Geschichte rein. Zu Beginn lassen die Figuren die vergangenen Ereignisse Revue passieren, sodass man direkt auf dem aktuellen Stand ist. Das ist wirklich angenehm!
Thriller sind nicht gerade mein Hauptgenre, ich lese alle paar Monate mal einen. Auch unter diesem Gesichtspunkt hat mich dieses Buch überzeugt, ich habe das Lesen wirklich genossen.

Über die Handlung an sich werde ich nicht allzu sehr ins Detail gehen, da ich es gerade bei Thrillern wichtig finde, dass man die Ermittlungen ohne zusätzliches Vorwissen verfolgt, um wirklich mitfiebern zu können. Denn das kann man hier wirklich gut, es bleibt zum Ende spannend und man kann zusammen mit den Ermittlern rätseln, wer hinter allem steckt und welche Motive diese Person verfolgt. Verstärkt wird dies noch mit gelegentlichen Abschnitten aus der Sicht des Täters, die einen noch verwirrter zurücklassen. Aber am Ende wird alles Sinn machen! :D
Das Buch beginnt so ziemlich damit, dass eine Frau ermordet über einem See hängend aufgefunden wird. Dabei handelt es sich um eine Mutter von zwei Kindern, die ausgesprochen beliebt unter ihren Freunden, Bekannten und Verwandten ist. Nun stellt sich die Frage, wer diese augenscheinlich unschuldige Frau so grausam aus dem Leben gerissen hat und welche Motive dazu geführt haben. Außerdem steht die Frage im Raum, ob der Täter noch einmal zuschlagen wird. Eine temporeiche Jagd beginnt, die vor allem das Ermittlerduo Lena & Henning vor ungeahnte Herausforderungen stellt.
Interessant fand ich vor allem die Gründe, die den Täter zu seinen Handlungen bewegt haben. Hier wird die These bedient, dass kein Mensch böse geboren wurde, sondern erst dazu gemacht wurde. Die Abgründe des Menschlichen wurden gut dargestellt, ich bemitleide den Täter in gewisser Weise fast schon. Es ist immer wichtig aufzuzeigen, warum er diese Taten begangen hat.

Das Ermittlerteam, das ich ja ganz neu kennengelernt habe, war mir auf Anhieb sympathisch. Hier hat mir besonders gut gefallen, dass man abseits von den Ermittlungen einen Einblick in deren Privatleben erhält. Jeder von ihnen hat ein Päckchen zu tragen, welches ihr Auftreten bei der Arbeit maßgeblich prägt. Dadurch wurden die Figuren greifbarer, sie haben ihre Ecken und Kanten und verstecken das nicht. So muss das sein!

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Übersichtlich und motivierend

Die ersten Bewerbungen für Schüler und Studierende
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Hauptsächlich richtet sich das Buch an Schüler und Studierende, die ihre ersten Schritte ins Berufsleben wagen. Auch Eltern können sich hier informieren, wenn sie ihre Kinder dabei unterstützen möchten. ...

Hauptsächlich richtet sich das Buch an Schüler und Studierende, die ihre ersten Schritte ins Berufsleben wagen. Auch Eltern können sich hier informieren, wenn sie ihre Kinder dabei unterstützen möchten. Der gesamte Bewerbungsprozess wird ausführlich erläutert und auch grafisch dargestellt. Besser kann man sich gar nicht vorbereiten!

Deshalb bin ich der Meinung, dass der Ratgeber Tipps beinhaltet, von denen auch Personen profitieren können, die ihre ersten Bewerbungen schon hinter sich haben. Für viele ist dieses Thema mit Unsicherheiten verbunden, also kann es nie schaden, sein Wissen aufzufrischen und auszubauen. Außerdem hält gerade der Anfang einige Mutmacher bereit, die für das richtige Mindset sorgen. Denn auch das ist wichtig, um gut durch den Bewerbungsprozess zu kommen!

Abschließend kann ich nur noch einmal betonen, als was für eine Bereicherung ich dieses Buch empfinde! Ich kann es jedem interessierten Leser nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Eine eigenwillige Prinzessin & ein verschlossener Ritter

Die Mission des Kreuzritters
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Schauplatz des Romans ist Jerusalem, eine erfrischende Abwechslung zu den ganzen Büchern dieses Genres, die in Europa spielen. Im Heiligen Land treffen viele Kulturen und Religionen aufeinander, neben ...

Schauplatz des Romans ist Jerusalem, eine erfrischende Abwechslung zu den ganzen Büchern dieses Genres, die in Europa spielen. Im Heiligen Land treffen viele Kulturen und Religionen aufeinander, neben dem Christentum wird auch der Islam genauer beleuchtet, was die Geschichte noch interessanter gestaltet.

Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven, insbesondere aus der von Melisende und Raol, den beiden Protagonisten. Melisende, eine freiheitsliebende junge Frau, ist die Thronerbin des Königreichs Jerusalem. Um einer erzwungenen Hochzeit zu entkommen, verlässt sie den Hof heimlich. Doch ihre Flucht geht schief und Melisende gerät in die Fänge politischer Gegner - ein aufregendes Abenteuer beginnt. Dass Melisende tatsächlich gelebt hat, macht die Geschichte noch interessanter. Raol, der einigen Lesern auf früheren Werken des Autors bekannt sein wird, zählt zu den Kreuzrittern, die losziehen, um Melisende zu retten.
Von allen Figuren haben mir Maria und Dawud am besten gefallen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die mich zutiefst berührt hat.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, denn der Autor setzt auf bildhafte Beschreibungen und lässt dabei viele zusätzliche Informationen einfließen. Hinter dem Roman steckt auf jeden Fall viel Recherche. Der Spannungsbogen wird während Melisendes gesamter Reise aufrechterhalten, es gibt einige Überraschungen.

Auch das Cover hat mich sehr angesprochen, es gibt also nichts zu bemängeln. :) Ich werde auf jeden Fall noch andere Bücher des Autors lesen!

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Reise nach Koblenz des 14. Jahrhunderts

Das Kreuz des Pilgers
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Im Vergleich zu anderen historischen Romanen geht es hier recht friedlich zu. Aber es müssen ja nicht immer glorreiche Schlachten und brutale Hinrichtungen sein. Historische Romane können auch so spannend ...

Im Vergleich zu anderen historischen Romanen geht es hier recht friedlich zu. Aber es müssen ja nicht immer glorreiche Schlachten und brutale Hinrichtungen sein. Historische Romane können auch so spannend sein, was die Autorin eindrucksvoll beweist.
Zu Beginn des Romans verliert Reinhild ihren Mann, nun ist sie mit ihrem kleinen Sohn auf sich allein gestellt, doch sie kann auf die Unterstützung ihrer Familie zählen. Dennoch ist eine neue Verbindung unausweichlich, womit Reinhild sehr hadert. Mit ihr hat Petra Schier eine starke Frau geschaffen, die trotz einiger Verluste ihren Weg mit erhobenem Kopf geht.
Ein zweiter Handlungsstrang begleitet Palmiro, der sich als Handelsmann etablieren möchte. Seine Reisen führen ihn unter anderem nach Köln, wo er einigen besonderen Menschen begegnet und sein gutes Herz unter Beweis stellt. Der junge Mann hütet einige Geheimnisse, die im Laufe der Handlung ans Licht kommen und ziemlich überraschend sind.
Auch Conlin, Palmiros bester Freund, wird näher beleuchtet. Er stammt aus einer zerrütteten Familie, die er nun zusammenhalten muss, obwohl er am liebsten die Flucht ergreifen möchte.

Im Zentrum der Handlung steht eine große, in Koblenz ansässige, Familie, von mir auch liebevoll "Gang" genannt. ;) Dort ist jeder willkommen, Blutsverwandtschaft ist da zweitrangig. Die Mitglieder dieser Familie begleiten die Autorin schon lange, viele dieser Figuren wurden bereits in vorherigen Werken näher beleuchtet, dementsprechend facettenreich treten sie in "Das Kreuz des Pilgers" auf. Für viele Leser bedeutet das außerdem ein freudiges Wiedersehen mit alten Bekannten. Auf mich trifft das nicht zu, aber ich finde es super, dass man so die Entwicklung der einzelnen Figuren beobachten kann.
Aufgrund der liebevollen Ausarbeitung habe ich alle Figuren auf ihre Weise lieb gewonnen, am meisten haben es mir jedoch Minta und Conlin angetan, dazu fand ich die schlagfertige Dynamik zwischen "Smissi" und Mariana einfach himmlisch.

Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll, er passt hervorragend zur damaligen Zeit, aber ist nicht zu hochgestochen. Dabei schafft sie es auch, ernste Themen anzusprechen und angemessen zu transportieren. So wurden hochemotionale Szenen geschaffen, die den Roman zu etwas besonderem machen.

Ich bin einfach nur begeistert von diesem Werk und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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