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silvia1981

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2018

Erwartungen leider nicht ganz erfüllt

Sylt oder solo
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Auf das Buch "Sylt oder solo" von Claudia Thesenfitz hatte ich mich sehr gefreut und es war sogar ein gewähltes Wunschbuch, da ich schon lange wieder auf einen Roman dieser Art gewartet und damit große ...

Auf das Buch "Sylt oder solo" von Claudia Thesenfitz hatte ich mich sehr gefreut und es war sogar ein gewähltes Wunschbuch, da ich schon lange wieder auf einen Roman dieser Art gewartet und damit große Erwartungen darin hatte, mir damit ein paar sehr vergnügliche Lesestunden zu schenken. Erst beim Erhalt des Buches wurde mir bewusst, dass dies der Folgeband zu „Sylt oder Selters“ ist, allerdings hatte ich beim Lesen kein Problem damit, den ersten Teil nicht zu kennen. Trotzdem hat das Buch am Ende meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt...

Das Thema fand ich von Anfang an gut und grundsätzlich fand ich auch die Personen um Nina und deren 8 Jahre jüngeren Freund sympathisch, wenn auch vielleicht manchmal nicht ganz altersgerecht dargestellt, und ihren Lebensstil und ihre Surfschule mit Bistro auf Sylt interessant. Leider stellte sich bei mir jedoch schnell Langeweile bzw. Genervtheit ein, weil der Leser über einen langen Teil damit konfrontiert wird, welchen Beziehungsfrust Nina schiebt, es stört sie sehr viel an Jan, der nörgelt zusätzlich an Ninas Aussehen herum und statt mit ihm darüber zu sprechen und nach wirklich umsetzbaren Lösungen zu suchen, heult sie sich bei ihren Cousinen aus, was Jan natürlich zufällig belauscht. Nur zu verständlich, dass er eine Auszeit und sein Medizinstudium wieder aufnehmen will. Nina leidet daraufhin sehr unter der Trennung, findet aber dadurch trotzdem wieder mehr zu sich selbst und lernt besser zu schätzen, was sie in ihrem Leben hatte.

Das Zusammentreffen mit Ninas Ex hätte ich mir ausschweifender vorgestellt, im Grunde führt er nur eine ganz kleine Nebenrolle. Immerhin konnte mich der Roman zum Ende hin tatsächlich wieder versöhnen, die ersten 100 Seiten dagegen waren für mich einfach nicht gelungen. Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen, das Buch ließ sich flüssig lesen und ist genau die richtige Lektüre für einen entspannten Nachmittag im Liegestuhl. Ich hätte mir mehr Spannung und Tiefe und dafür weniger Nörgelei gewünscht und vergebe deswegen drei Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Spannung vom Anfang bis zum Ende

Alles Begehren
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Der Roman "Alles begehren" von Ruth Jones konnte mich noch mehr in seinen Bann ziehen, als ich es anfangs vermutet hatte. Das Thema Affäre, das Leben auf einen Moment zurück spulen, um eine andere Entscheidung ...

Der Roman "Alles begehren" von Ruth Jones konnte mich noch mehr in seinen Bann ziehen, als ich es anfangs vermutet hatte. Das Thema Affäre, das Leben auf einen Moment zurück spulen, um eine andere Entscheidung zu treffen bzw. nach vielen Jahren nochmal die Wahl zu haben - alleine der Klappentext verspricht schon sehr viel und ich war sehr gespannt darauf, mehr zu lesen.

Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht, denn die Autorin hat es geschafft, tatsächlich über 480 Seiten hinweg Spannung aufzubauen bzw. zu halten, die es dem Leser nicht erlaubt, das Buch zur Seite zu legen und für mich nicht mal eine einzige langatmige Phase darin enthalten war. Der Schreibstil ist sehr angenehm, durch den Wechsel der Erzählungen zum Einen zwischen den Jahren 1985 und 2002, aber auch innerhalb diesen Teilen aus der Sicht verschiedener Personen, hat die Geschichte ein hohes Tempo und man wird richtig gefangen genommen. Den Text würde ich als absolut modern, authentisch, gefühlvoll und nachvollziehbar beschreiben und er regt definitiv zum Nachdenken an, welche Entscheidungen im Leben die Richtigen sind. Die sehr umfassende Geschichte ist, auch mit ihrem Prolog und Epilog im Jahr 2017, absolut stimmig und die Autorin hat ihr ein sehr passendes und befriedigendes Ende gegeben. An zwei Stellen hätte ich mir vielleicht ein paar Sätze oder Seiten mehr gewünscht, nämlich in Bezug auf die weitere Entwicklung von Kate und Callum nach dem Zeitpunkt von Ailsas Unfall und im Epilog, wie Kate ihr Leben weiter verlaufen ist.

Nicht nur das Thema war toll, auch die Personen in der Geschichte wurden von der Autorin wunderbar umgesetzt. Kate ihr Leid kam sehr gut herüber (auch wenn sie manchmal leicht nervig wirkte), welche Probleme und Suchten sie hatte, warum sie sich so sehr in ihren Beruf, die Schauspielerei, hinein gehängt hat, auch der Alltag von Schauspielern wurde immer wieder gut und interessant vermittelt. Und warum sie Callum nie vergessen konnte und bei dem erneuten Treffen nach 17 Jahren alles wieder von vorne begann und welches wahre Gesicht sie auch im Weiteren zeigte. Sehr beeindruckt hat mich auch Callum, seine "Sucht" nach Kate und trotzdem die Liebe zu seiner Frau bzw. Familie, die in ihm zu einem sehr großen Zwiespalt führte, der sehr deutlich spürbar war und mich emotional berühren konnte. Matt und Belinda waren für mich tolle Ehepartner, die ebenfalls in ihren Gefühlen und Handlungsweisen sehr authentisch dargestellt wurden. Und ebenso Hetty hat für mich einen guten Platz in der Geschichte eingenommen.

Zum Inhalt möchte ich gar nichts wiedergeben, weil dies in meinen Augen viel zu viel an Spannung nehmen würde, die hier absolut zum Lesevergnügen mit dazu gehört. Mein einziger Kritikpunkt ist das Cover, das in meinen Augen in keinem Bezug zum Thema steht und mich vermutlich nicht unbedingt dazu bewegen würde, das Buch überhaupt in die Hand zu nehmen. Die Geschichte hätte ein viel aufregenderes, spannenderes Cover verdient gehabt, z.B. in Form eines auffälligen Musters. Trotzdem möchte ich hier fünf Sterne vergeben, weil mich die Geschichte mit ihrer Spannung, ihren Gefühlen und ihrer Stimmigkeit einfach mehr als überzeugt hat. Ich werde das Buch definitiv weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 18.03.2018

Sehr interessant und gut verständlich geschrieben

Das geheime Leben der Seele
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Das Buch "Das geheime Leben der Seele" von Sabine Wery von Limont hatte mich hauptsächlich deswegen angesprochen, weil bei einem Mitglied unserer Familie eine Angststörung vorliegt und ich mir erhofft ...

Das Buch "Das geheime Leben der Seele" von Sabine Wery von Limont hatte mich hauptsächlich deswegen angesprochen, weil bei einem Mitglied unserer Familie eine Angststörung vorliegt und ich mir erhofft hatte, in diesem Buch gute Antworten auf meine vielen Fragen dazu zu finden. Alle wurden natürlich nicht beantwortet, dafür benötigt man dann doch spezielle Fachliteratur, aber die Autorin gibt einen sehr umfassenden allgemeinen Einblick in das Leben der Seele bzw. die Psychologie, den ich sehr interessant fand und sehr froh bin, dieses Buch gelesen zu haben und nun manche Mitmenschen mit ganz anderen Augen sehen zu dürfen. Die Autorin hat zudem einen so interessanten, leicht verständlichen und sympathischen Schreibstil, dass sich dieses Buch nicht wie ein herkömmlicher, trockener und mit Fachbegriffen gespickter Ratgeber, sondern vielmehr wie ein Roman lesen lässt, den man nicht mehr zur Seite legen möchte.

In ihren sehr umfangreichen Erläuterungen bekommt man viele Informationen, die mir viel neues Wissen und Verständnis beigebracht haben. Gerade als Mama war es für mich sehr interessant zu erfahren, inwiefern man seine Kinder im Mutterleib schon prägt und inwieweit das Gehirn bei der Geburt schon ausgebildet ist, wie man die Seele nach der Geburt jedoch noch steuern kann und mit welchen Erziehungsformen man in späteren Jahren Persönlichkeitsstörungen hervor rufen kann bzw. welche Störungen es überhaupt gibt und wie sich Betroffene selbst sehen. Interessant war auch zu erfahren, inwiefern sich die mitunter weit zurück liegende Vergangenheit früherer Generationen auf unser heutiges Leben auswirkt. Aber die Erkenntnisse aus dem Buch reichen noch viel weiter, angefangen vom limbischen System und die Botenstoffe des Gehirns, die der Körper in bestimmten Situationen sendet, über Bedürfnisse, Störungen, Psychosomatik und Therapie. Dies alles erläutert die Autorin fachkundig, aber doch für Laien sehr verständlich und genau im richtigen Umfang, um einen guten ersten Einblick zu gewähren und trotzdem den Leser an der Fülle an Text nicht zu überfordern. Gut fand ich auch die Fallbeispiele, die sehr ausführlich einzelne Fälle erklären. Zudem macht die Autorin Mut, sich einem Therapeuten anzuvertrauen.

Dieses Buch sollte meiner Meinung nach jeder gelesen haben. Man lernt dadurch tatsächlich sich selbst und das Verhalten anderer Menschen mehr zu verstehen und es regt sehr an, sich über das Thema Gedanken zu machen. Auch wenn man sich selbst und andere Menschen nicht ändern kann, schafft es mit Sicherheit mehr Verständnis und ist vielleicht ein erster Schritt, in manchen Situationen umzudenken. Gerade weil seelische Leiden oft als Spinnerei abgetan werden, was sie jedoch keinesfalls sind, und dann lange nicht ernst genommen werden, jedoch bei stärkeren Störungen auch dem restlichen Körper schaden können und Auswirkungen auf das Immunsystem und den Allgemeinzustand haben, sollte sich jeder einmal mit diesem Thema auseinander gesetzt haben. Das Cover finde ich ebenfalls sehr gelungen und die geschwungenen Linien stellen für mich einen guten Bezug zum Thema dar, wenn auch vielleicht statt pinker Schrift z.B. grün hätte gewählt werden können, um auch Männer besser anzusprechen. Von mir gibt es auf alle Fälle fünf Sterne für dieses tolle Werk!

Veröffentlicht am 18.03.2018

Amüsante Erlebnisse zweier großartiger Schwestern

Ziemlich beste Schwestern – Quatsch mit Soße (Ziemlich beste Schwestern 1)
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Über das Buch "Ziemlich beste Schwestern - Quatsch mit Soße" von Sarah Welk habe ich mich sehr gefreut. Das Cover finde ich sehr gelungen und schon in der Leseprobe hat es mich sehr angesprochen. Zudem ...

Über das Buch "Ziemlich beste Schwestern - Quatsch mit Soße" von Sarah Welk habe ich mich sehr gefreut. Das Cover finde ich sehr gelungen und schon in der Leseprobe hat es mich sehr angesprochen. Zudem hat es mich an meine Kindheit mit meiner Schwester erinnert und auch ich habe zwei Mädels, die hoffentlich noch viele schöne Geschichten zusammen erleben werden - wenn auch so manches Erlebnis für die Eltern nicht ganz so erfreulich sein wird wie hier im Buch . Aber das gehört zum Kind sein einfach dazu und so erfreue nicht nur ich mich, sondern wie erwartet auch meine Kinder an den tollen Geschichten von Flo und Mimi und fast jeden Tag muss eine davon vorgelesen werden.

Die Geschichten bauen teilweise aufeinander auf und können trotzdem einzeln auch gut gelesen werden, weil manche Grundfakten zur besseren Verständnis immer wieder wiederholt werden. Am wenigsten überzeugen kann mich Geschichte eins über einen langweiligen Sonntag, weil mir darin einfach zu viele Schimpfwörter vorkommen, auch wenn immer wieder klar gestellt wird, dass man so etwas nicht sagt. Deutlich besser sind Geschichte zwei bis vier um ein paar Mäuse, bei der ich mich köstlich amüsieren konnte und sie immer wieder gerne lese. Ebenso Geschichte fünf um den Riesen-Vulkan-Kuchen hat es uns sehr angetan. Geschichte sechs hingegen finde ich ziemlich überzogen, dass sie jedoch im ebenfalls erschienen Buch "Ziemlich beste Schwestern - So ein Affentheater!", das zeitgleich erschienen ist, ihre Fortsetzung findet, ist ein geschickter Zug der Autorin. Wir haben die beiden Schwestern so sehr lieben gelernt, dass wir unbedingt auch dieses Buch noch kaufen werden!

Die Schriftgröße finde ich für Leseanfänger angenehm. Die Geschichten haben eine angenehme Länge und sind kindgerecht verständlich geschrieben. Die Illustrationen gefallen uns sehr gut, wenngleich auch manchmal die eine oder andere Illustration mehr schön gewesen wäre, denn teilweise hat der junge Leser hier schon eine Durststrecke zu überwältigen, wo über drei Doppelseiten nur Text zu finden ist. Alles in allem ist es für uns ein sehr gelungenes Kinderbuch, woran wir sicher noch lange Freude finden werden!

Veröffentlicht am 21.10.2017

Mensch, Mädel...

Man lernt nie aus, Frau Freitag!
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Die Bücher von Frau Freitag kannte ich bisher nur vom "Hörensagen". Auf Grund einer sehr positiven persönlichen Empfehlung habe ich ihr neues Buch, "Man lernt nie aus, Frau Freitag - Eine Lehrerin in der ...

Die Bücher von Frau Freitag kannte ich bisher nur vom "Hörensagen". Auf Grund einer sehr positiven persönlichen Empfehlung habe ich ihr neues Buch, "Man lernt nie aus, Frau Freitag - Eine Lehrerin in der Fahrschule des Lebens", das nebenbei ein witziges und ansprechendes Cover hat, gelesen. Leider kann ich den positiven Eindruck aber nicht teilen und nur eine mittelmäßige Bewertung dafür vergeben.

Frau Freitag, um die 50 und selbst Lehrerin, möchte den Führerschein machen, um z.B. im Urlaub mobiler zu sein und nicht immer nur auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Sie lebt in Berlin und hat deswegen den Führerschein bisher nicht zwingend benötigt. Und so geht sie eines Tages in die Fahrschule in ihrer Straße und meldet sich an. Von ihrem ersten Fahrlehrer Harald wird sie sofort mit Vorurteilen konfrontiert was ihr Alter anbelangt und ihr eine lange Ausbildung in Aussicht gestellt. Er verkompliziert alles maßlos und ist der Unsympath in Person. Daraufhin wechselt Frau Freitag die Fahrschule und in Mike findet sie einen neuen Fahrlehrer, der endlich positive Stimmung in die Geschichte bringt. Aber nachdem dieser kurz darauf Fahrschule verlässt landet sie bei Mensch-Mädel-Dieter, der nicht wirklich besser ist als Harald, nur nörgelt, ihr ebenso vorhält, dass sie wegen ihres Alters noch einen langen Weg vor sich hat... Aber Frau Freitag kämpft sich am Ende doch erfolgreich durch die Fahrschule des Lebens, um dann festzustellen, dass sie eigentlich lieber weiterhin U-Bahn fährt...

Ich fand die Geschichte relativ langatmig und die nörgelnden Fahrlehrer haben leider keine positive Stimmung in das Buch gebracht. Man sieht wie entscheidend es ist, auf welche Menschen man trifft, und wie stark davon Erfolg und Misserfolg abhängen. Nicht nur mit den Fahrlehrern, auch bei den Prüfern brauchte Frau Freitag schließlich Glück. Ihre größte Lehre aus ihrer Erfahrung ist, wie wichtig Loben ist. Ohne Lob keine Motivation und ohne Motivation kein Lernerfolg, insofern man keinen Ehrgeiz entwickeln kann, dem anderen es erst recht zeigen zu wollen. Das Buch macht deutlich wie wichtig es ist, Dinge in jungen Jahren zu lernen, ob es im Alter wirklich so schwierig wird kann ich selber noch nicht beurteilen. Aber dass man sich als junger Mensch mehr zutraut und sich viel leichter auf das Autofahren einlässt, das wird definitiv so sein.