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Veröffentlicht am 09.09.2021

Eine Museumsmotte

Kunstfresser – Aus dem Leben einer Museumsmotte
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Was ist eigentlich Kunst? Und was ist ein Museum? Diesen Fragen und noch vielen, vielen weiteren geht das Buch „Kunstfresser – Aus dem Leben einer Museumsmotte“ von Christine Ziegler auf den Grund. Wo ...

Was ist eigentlich Kunst? Und was ist ein Museum? Diesen Fragen und noch vielen, vielen weiteren geht das Buch „Kunstfresser – Aus dem Leben einer Museumsmotte“ von Christine Ziegler auf den Grund. Wo fängt man bei diesem großformatigen Buch, welches wunderschön durch Stephanie Marian illustriert wurde, an? Der „Kunstfresser“ ist eine tolle Kombination aus Geschichte, Sachbuch und Mitmach-Buch. Alles wird auf eine kindgerechte Weise erklärt. Das fängt schon bei der Mottenfamilie an, welche uns durch das Buch und natürlich auch durch das Museum führt. Wir bekommen nicht nur die Mottenfamilie vorgestellt, wir erfahren auch etwas über die „richtigen“ Motten. Auch hier wird das zuvor erworbene Wissen gleich spielerisch wieder abgefragt.
Die Sachinformationen werden gut erklärt und sind wohldosiert. Die kleinen Leser*innen erfahren unglaublich viel. Auch, dass es Kunst nicht nur im Museum gibt. Das Buch lebt von den wunderbaren Illustrationen. Sie verdeutlichen den Sachverhalt, lockern auf, laden ein, dass man sich die verschiedenen Sachen genauer anschaut und auch nach längerer Betrachtung immer wieder etwas Neues entdeckt.
Was mir besonders gefallen hat, dass die Kinder mit einbezogen werden. Immer wieder das Angebot aktiv mitzumachen. Es darf gemalt werden, man kann seine Antworten reinschreiben, es dürfen Fehler gesucht werden. Man darf selbst kreativ werden.
Fazit: Eine tolle Geschichte mit den Kunstfressern, ein kindgerechtes Sachbuch zum Thema Museum und viele Angebote an die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Und das alles in einem Buch mit bezaubernden Illustrationen. Zum Vorlesen eignet es sich bereits ab ca. 6 Jahren.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Wabikusa

Karline und der Flaschengarten
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„Doch dann traf ich Karline, Grete, Luca und Imad. Ich erfuhr durch die vier, welch positive Kraft dieser Garten hat. Er bringt alle zusammen, egal wie alt sie sind, welches Geschlecht sie haben, aus welcher ...

„Doch dann traf ich Karline, Grete, Luca und Imad. Ich erfuhr durch die vier, welch positive Kraft dieser Garten hat. Er bringt alle zusammen, egal wie alt sie sind, welches Geschlecht sie haben, aus welcher Kultur sie stammen.“ [214 f.] Das Zitat aus dem Buch „Karline und der Flaschengarten“ von Maike Siebold fasst nicht nur die Themen wie Freundschaft, Toleranz und Liebe zur Natur gut zusammen, sondern es zeigt auch, welch positiven Einfluss so ein Garten nehmen kann. Gerade dann, wenn dieser einer Tankstelle weichen soll und unsere vier Held*innen ordentlich zupacken, erkunden und ein schönes Abenteuer erleben.
Mir gefällt an diesem Buch besonders die Ausgewogenheit, die Warmherzigkeit, die Mischung und das Tempo, mit der die Geschichte startet. Wie ich finde, wird die Geschichte wunderschön durch Karline erzählt. Und durch den Schreibstil lässt sich das Ganze prima lesen/vorlesen.
Kai Schüttler steuert die Illustrationen bei, welche sich in ausreichender Anzahl im Kinderbuch befinden und sehr gut bei den Kindern ankommen.
Positiv für die Eltern sind das Inhaltsverzeichnis, wenn man die Geschichte vorliest und die Anleitung „Bastel dir deinen eigenen Flaschengarten“ am Ende. So kann man nochmals gemeinsam und mit Bezug zum Buch basteln und das Erlebte vertiefen.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Unterhaltung und Tiefgang

Barbara stirbt nicht
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Dass eine Ehe nach Jahrzehnten etwas eingefahren ist und es urplötzlich zu einer eingreifenden Veränderung kommen kann, stellt den Mann von Barbara vor einige Herausforderungen. Herr Schmidt ist anfangs ...

Dass eine Ehe nach Jahrzehnten etwas eingefahren ist und es urplötzlich zu einer eingreifenden Veränderung kommen kann, stellt den Mann von Barbara vor einige Herausforderungen. Herr Schmidt ist anfangs mit den kleinsten Dingen maßlos überfordert. Wie macht man eigentlich einen Kaffee? Doch im Laufe der Geschichte wächst Herr Schmidt über sich heraus, muss er doch kochen, den Haushalt machen und seine Frau pflegen.
„Barbara stirbt nicht“ von Alina Bronsky glänzt wie gewohnt durch den wunderbaren Schreibstil. Garniert mit bissigem Humor, einmaligen Charakteren und einem pointierten Blick gelingt der Autorin ein Roman, der einen bestens unterhält und des Öfteren ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Mich begeistert, dass Bronsky eine relativ normale Geschichte so ansprechend zu den Leser*innen bringt. Das schaffen nicht viele. Es geht in diesem Roman ja nicht nur um die Sonderheiten eines alten Mannes, sondern auch um die Themen Pflege und Abschied.
Der Blick auf die Charaktere, deren verschiedenen Facetten und wie diese agieren wird sehr ansprechend dargestellt. Teils kommen einem die Situationen sehr überspitzt vor. Doch schnell stellt man fest, dass dies sehr den Tatsachen entspricht.
Perfekte Unterhaltung mit Tiefgang und viel Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

viel zu wenig Spannung

Die verschwundenen Studentinnen
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„Die verschwundenen Studentinnen“ von Alex Michaelides lässt sich extrem gut lesen. Dazu tragen die kurzen Kapitel bei, welche einen nur so durch das Buch flitzen lassen. Wow, das macht ganz schön Spaß. ...

„Die verschwundenen Studentinnen“ von Alex Michaelides lässt sich extrem gut lesen. Dazu tragen die kurzen Kapitel bei, welche einen nur so durch das Buch flitzen lassen. Wow, das macht ganz schön Spaß.
Aber dann der Rest des Buches? Die griechische Mythologie taucht nur in Zitaten auf. Das war mir eindeutig viel zu wenig. Was hätte man da nicht alles draus machen können. Die Protagonistin und Trauma-Therapeutin Mariana kam bei mir nicht gut an. Man kauft ihr die Ermittlungsarbeit, mehr schlecht als recht, nicht wirklich ab. Dazu kommen noch sehr lange Rückblenden in ihre persönliche Vergangenheit. Auf der einen Seite erfährt man natürlich etwas über den Charakter und auf der anderen Seite nimmt dies die komplette Spannung aus der Geschichte, welche auch sonst nur spärlich gesät ist. Vieles wirkt auf mich viel zu konstruiert. Auch die Fährte des angeblichen Mörders auf der der Autor die Leser*innen locken möchte.
„Die verschwundenen Studentinnen“ verschwinden nicht wirklich, sondern tauchen lediglich tot wieder auf. Für mich ist der Roman ein netter Ausflug gewesen aber leider halt auch nicht mehr.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

ein toller Auftakt

Tote schweigen nie
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„Das Leben ist zu kurz, Cassandra, um es mit den Toten zu verbringen.“ [394] Gut, dass das Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin, etwas anders sieht. Cassie ist eine sympathische, coole und logisch ...

„Das Leben ist zu kurz, Cassandra, um es mit den Toten zu verbringen.“ [394] Gut, dass das Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin, etwas anders sieht. Cassie ist eine sympathische, coole und logisch denkende Protagonistin, auch wenn sie ein besonderes Verhältnis zu den Leichnamen hat.
Mir hat der Aufbau des Krimi-Falls, die Entwicklung der Geschichte sehr gefallen. Man ist sofort im Geschehen und folgt der Protagonistin durch 52 Kapitel, die es in sich haben. Größtenteils wird aus der Sicht von Cassie geschrieben, wenige Kapitel behandeln die Sichtweise von der Polizistin Phyllida Flyte. Dass sich Flyte und Raven am Anfang nicht ganz unvoreingenommen gegenüberstehen, macht es auch für die Entwicklung der Geschichte spannend.
Der Schreibstil und die Handlung, mit all den kleineren Nebenschauplätzen, machen „Tote schweigen nie“ von A. K. Turner zu einem wahren Lesevergnügen und einen tollen Reihenauftakt.
Wer auf Forensische Medizin steht, darin interessiert ist, der bekommt hier einen toll recherchierten Einblick – gewürzt mit einem Fall, der einen miträtseln lässt, wer als Täter in Frage kommen könnte.

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