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Veröffentlicht am 01.02.2018

Guter Einstieg

Mord in der Provence
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Als Hannah Richter in der Provence ihren ersten Job im Rahmen des europäischen Austauschprogramms antritt, sieht es erst einmal nach einem beruflichen Desaster aus. In Köln arbeitete sie in der Mordkommision, ...

Als Hannah Richter in der Provence ihren ersten Job im Rahmen des europäischen Austauschprogramms antritt, sieht es erst einmal nach einem beruflichen Desaster aus. In Köln arbeitete sie in der Mordkommision, hier wird sie von ihrem Chef mit der Aufklärung von Taschendiebstählen beauftragt.

Als dann im nahegelegen Orange ein ungewöhnlicher Todesfall passiert und Hannah ungewöhnliche Hinweise an der Leiche entdeckt, wird sie von den Kollegen und dem Chef komplett eingebremst.

Hannah beginnt also auf eigene Faust zu ermitteln und lernt dann nach und nach auch endlich privat Freunde kennen, die ihr unter anderem auch bei ihren Recherchen helfen.

Am Anfang habe ich mir ein wenig schwer getan mit dem Buch, alle Protagonisten ausser Hannah waren recht unsymphatisch und mir stellte sich die Frage, wie sie ohne Kontakte irgendetwas ermitteln können sollte.

Allerdings kamen dann doch einige Figuren dazu, die durchaus sympathisch waren und Hannah auf ihre Art unterstützen. Im Laufe der Ermittlungen stellt es sich dann heraus, dass es wohl nicht so einfach sein wird den Mörder zu fassen, bzw. wirklich Gerechtigkeit walten zu lassen.

Insgesamt war es ein interessanter Fall, der deutlich zeigt, dass es in der Polizeiarbeit eben nicht immer nur um schwarz und weiss geht.

Hannahs privates Leben in der Provence nimmt einen erheblichen Anteil des Buches ein, das mag Krimiliebhaber eventuell stören, für mich war es ok. Ermittler haben ja auch ein privates Leben und Hannah möchte das Austauschprogramm ja dazu nutzen Land und Leute kennenzulernen.

Und so begleiten wir sie zu römischen Sehenswürdigkeiten, in Restaurants und durch die Umbegung von Vaison-la-Romaine. Es wird viel gegessen, über Musik und Emanzipation diskutiert und die römische Kultur bewundert.

Mir hat das Buch gut gefallen, die Beschreibungen der Umgebung haben das Kopfkino anspringen lassen und den Flair der Gegend transportiert.
Der Ansatz mal einen deutschen Ermittler ins das französische Polizeisystem zu versetzen, war auch mal etwas neues.

Ein weiteres Buch um Hannah und ihre Freunde würde ich durchaus gerne lesen

Herzlichen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Tolle Geschichte

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Edda wurde als Kind entführt und kommt nach 12 Jahren in Gefangenschaft wieder frei. Langsam versucht sie sich ein normales Leben aufzubauen und merkt irgendwann, dass es keinen Sinn macht dies zu Hause ...

Edda wurde als Kind entführt und kommt nach 12 Jahren in Gefangenschaft wieder frei. Langsam versucht sie sich ein normales Leben aufzubauen und merkt irgendwann, dass es keinen Sinn macht dies zu Hause unter Beobachtung ihrer Mutter zu tun. So entschliesst sie sich für drei Wochen an die Nordsee zu reisen und da an sich und ihren Ängsten zu arbeiten.
Kaum angekommen stellt sich heraus, dass das Ferienhaus aus versehen zweimal vergeben wurde und da genug Platz ist, teilen sich Edda und Sebastian das Haus fürs Erste. Auch Sebastian hat sein Päckchen zu tragen und gemeinsam helfen sie sich bei ihren Problemen.
Die Enkelin der Vermieterin, Mia, verbringt viel Zeit mit Edda und bringt mit ihrer kindlichen Sicht der Dinge viele Dinge für Edda in die richtige Perspektive.

Das Buch ist locker geschrieben, ich war sofort in der Geschichte drin. Eddas Geschichte wird von ihr selbst und teilweise in Rückblenden erzählt. Glücklicherweise war der Entführungsfall nicht ganz so grausam, da Edda von einer Frau entführt und nicht sexuell missbraucht worden war, aber doch noch beklemmend genug. Eddas Ängste und Zweifel waren auf jeden Fall gut nachvollziehbar.

Die Beschreibungen liessen die Landschaft und vor allem die Lichtstimmungen direkt vor meinem inneren Auge entstehen. Teilweise habe ich mit Edda mit gefroren.
Mia fand ich ganz allerliebst, so ein sonniges Kind, auch wenn sie es selbst wirklich nicht leicht hat.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn das Ende vielleicht ein bisschen sehr dramatisch war, aber alles in allem hat es trotzdem gepasst.
Von mir eine Leseempfehlung!

Herzlichen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Tolles Bild der Zeit

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
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Köln im Winter 1947, der Winter ist extrem hart und die Menschen haben mit Nahrungs- und Wohnungsmangel zu kämpfen. In der Eifel wird ein Schwarzmarkthändler ermordet und da in seinen Lagern Bestände der ...

Köln im Winter 1947, der Winter ist extrem hart und die Menschen haben mit Nahrungs- und Wohnungsmangel zu kämpfen. In der Eifel wird ein Schwarzmarkthändler ermordet und da in seinen Lagern Bestände der britischen Armee auftauchen, wird die Military Police eingeschaltet. Richard Davies erhält Unterstützung von Friederike Matheé, Mitglied der weiblichen Polizei, die den Augenzeugen des Mordes zum Sprechen bringen soll.
Sowohl Richard als auch Friederike haben im Krieg einiges durchmachen müssen, wie so viele ihrer Generation. Beate Sauer gelingt es die Dämonen, die die beiden bedrängen, sehr anschaulich darzustellen. Das Misstrauen auf Richards Seiten gegenüber den Deutschen, bei denen er sich immer wieder fragt, wer denn nun ein Nazi war, wer mitgelaufen ist und wer wohl zu leiden hatte.
Und Friederike, die auf ihrer Flucht aus Ostpreussen mehr als nur ihr Hab und Gut verloren hat. Sowie deren Mutter diese Folgen auch durch die andauernde Unterernährung nicht verkraften kann.
Die Aufklärung de Mordes ist sehr interessant beschrieben, die Hintergründe blieben lange unklar. An dieser Stelle werden auch die Vorurteile gegenüber Fremdarbeitern in der Bevölkerung deutlich. Und natürlich das damals schon einsetzende schönreden der Zeit im dritten Reich.
Alles in allem gelingt es Beate Sauer sehr gut ein Bild dieser Zeit zu zeichnen. Hier gibt es keine Schönfärberei, es werden die Mängel und Nöte auf allen Seiten deulich beschrieben.
Mich hat dieses Buch wirklich sehr beeindruckt und ich würde mich auch freuen Friederike Matheé und Richard Davies später noch einmal zu begegnen.
Von mir eine volle Leseempfehlung für dieses sehr beeindruckende Buch!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Tolle Fantasy!

Bird and Sword
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Lark lebt in einer Welt in der magisch Begabte verfolgt werden. Dass sie eine Weissagerin wie ihre Mutter ist, versucht diese zu verbergen. Und doch wird die Magie entdeckt und die Mutter hingerichtet. ...

Lark lebt in einer Welt in der magisch Begabte verfolgt werden. Dass sie eine Weissagerin wie ihre Mutter ist, versucht diese zu verbergen. Und doch wird die Magie entdeckt und die Mutter hingerichtet. Mit ihrem letzten Atemzug belegt sie Lark mit einem Bann, so dass diese nicht mehr sprechen kann und damit mit ihren Worten keine Macht mehr ausüben kann.
Dreizehn Jahre später wird Lark als Geisel an den Königshof mitgenoommen, um ihren Vater an seine Treuepflicht gegenüber König Tiras zu erinnen.
Am Hof von Tiras wird Lark zwar eingesperrt, lernt dort aber lesen und schreiben. Und dmit lernt sie Worte deren Macht sie auch gedacht nutzen kann. Und bald stellt sich heraus, dass auch Tiras über eine Gabe verfügt, die eigentlich verboten ist.
Um das Land vor den angreifenden Volgar zu beschützen müssen Lark und Tiras zusammen ihre Gaben nutzen um das Volk zu retten.

Ich bin bei Fantasy Büchern mittlerweile sehr skeptisch, meistens nehmen mich Bücher dieses Genres nicht mehr mit. Hier war es vollkommen anders, ich war von Anfang an voll in der Geschichte und mochte nicht mehr aufhören zu lesen.
Die Welt von Lark und Tiras entspricht einem mittelalterlichen Setting, nur dass es hier Menschen mit magischen Gaben gibt. Spinner, Wandler, Weissager und Heiler. Doch ist das Ausüben von Magie streng verboten und wird sofort mit dem Tode bestraft.
Dass ausgerechtet die Führer dieser Welt mit Magie bedacht sind, ergibt ein gutes Spannungsfeld. Einerseits sehen Lark und Tiras die Vorzüge ihrer Gaben, andererseits wissen sie, das sie einzusetzen verboten ist.

Die Geschichte wird aus der Sicht Larks beschrieben, die sich nur gedanklich mit wenigen Menschen austauschen kann. Ihre Zweifel was Tiras und seine Gefühle für sie bedeuten waren gut nachzuvollziehen. Schön war auch, dass Lark durch ihre Unfähigkeit zu kommunizieren gelernt hat Menschen anhand ihrer Körpersprache einzuschätzen undsie ganz anders beobachtet. So bekommt man hier immer noch einen zustätzlichen Eindruck von den politischen Intrigen, da die Mitglieder des Rates zwar sehr drauf achten was sie sagen, aber eben nicht so sehr auf ihr restliches Auftreten.

Ich war wirklich sehr begeistert von diesem Buch und freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe, die bereits für Juli angekündigt ist.
Von mir eine klare Leseempfehlung!

Herzlichen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Netter Venedig Krimi

Venezianische Delikatessen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 2)
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Venezianische Delikatessen ist der zweite Fall für Luca Brassoni. Ein Sternekoch wird ermordet und es stellt sich die Frage was denn nun dahinter steckt.
Luca ist mittlerweile glücklich mit Carla der Gerichtsmedizinerin ...

Venezianische Delikatessen ist der zweite Fall für Luca Brassoni. Ein Sternekoch wird ermordet und es stellt sich die Frage was denn nun dahinter steckt.
Luca ist mittlerweile glücklich mit Carla der Gerichtsmedizinerin und wir treffen auch seinen Cousin Stefan "Caruso" wieder.
Die Athmosphäre ist wieder toll und man kann sich Vernedig super vorstellen. Was mich ein wenig gestört hat, war die Beschreibung der Personen. Bei fast jedem Auftritt wird das fehlende, bzw. wallende Haupthaar, die Attraktivität oder sonstige körperliche Merkmale mit eingeflochten. Das war mir ein wenig zuviel, ich hatte die Figuren zu dem Zeitpunkt längst mit eigenen Bildern im Kopf.
Ansonsten hatte ich viel Spaß mit diesem Krimi, er war durchaus spannend und bis zum Ende gab es immer wieder mal eine überraschende Wandlung. Die Balance zwischen Privatem und Beruflichen fand ich gut ausgewogen.

Ich werde wohl nach und nach auch noch die anderen Bücher mit Luca Brassoni und seinen Kollegen lesen.

Herzlichen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.