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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

leider enttäuschend

Das zerbrochene Fenster
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Jetzt habe ich das Buch ausgelesen und muß sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Der Klappentext ließ mich leider mehr erhoffen. Zum Inhalt wurde hier schon einiges gesagt, so dass ich das nicht noch ...

Jetzt habe ich das Buch ausgelesen und muß sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Der Klappentext ließ mich leider mehr erhoffen. Zum Inhalt wurde hier schon einiges gesagt, so dass ich das nicht noch mal auflisten möchte.
Mein Eindruck: zum einen hat es mich gestört, dass von der eigentlichen Handlung 2010 ständig zu Tagebucheintragungen aus 2003 zurückgeblendet wurde. Dieses Tagebuch wurde von Philippa geschrieben, der Frau, deren Freund Sean vor 7 Jahren verschwunden ist und nun (2010) von ihr als Mörder verdächtigt wird. (Sie selbst ist nach ihrer Aussage bei der Polizei aber auch verschwunden...). Dieses Tagebuch ist in Handschriftart gedruckt, was für mich den Lesefluß doch gestört hat. Dazu die vielen Nebensächlichkeiten, die im Tagebuch geschildert werden.... Ihre epische Suche nach Sean zu beschreiben war sicher für die Handlung wichtig, haben mich aber genervt.
Darüber hinaus fand ich die handelnden Personen unsympathisch. Für den phobiegeplagten Cedric konnte man noch ein wenig Sympathie empfinden, für die kauf- und medikamentensüchtige Schwester Philippas jedoch keinesfalls. Auch die anderen Personen waren bis auf Ben keine Sympathieträger fand ich. Zum Schluß blieben trotz der Klärung der meisten Fragen doch noch einige offen. Z.B. wer ermordete Lord Darney und warum? Das Ende war zwar logisch, aber weinig spektakulär. Ein Pageturner war dieser Roman leider nicht.

Veröffentlicht am 18.01.2017

tolles Buch

Das Geheimnis der Medica
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Annas Herkunft umgibt ein Geheimnis. Sie wächst unter dem Schutz des Priors und Apothekers Pater Urban als Mönch in einem Kloster auf. Außer dem Pater weiß niemand, dass "Bruder Marian" kein Junge, sondern ...

Annas Herkunft umgibt ein Geheimnis. Sie wächst unter dem Schutz des Priors und Apothekers Pater Urban als Mönch in einem Kloster auf. Außer dem Pater weiß niemand, dass "Bruder Marian" kein Junge, sondern ein Mädchen ist. Sie erlernt als Gehilfe des Infirmarius viel über Heilkunde. Als der Erzbischoff Konrad von Hochstaden überraschend dem Kloster einen Revisionsbesuch abstattet, überschlagen sich die Ereignisse. Pater Urban wird ermordet und Anna als vermeindlich Leprakranke davongejagt. Sie begegnet einem jüdischen Heiler, der sie in die Lehre nimmt. Unter dem Schutz des Grafen praktiziert sie als Medica, mit beachtlichen Erfolgen aufgrund ihrer ungewöhnlichen Methoden. Doch ihre Vergangenheit holt sie bald ein...

Das Buch war sehr spannend und temporeich. Von Anfang an lief das Kopfkino und ich war sofort in die Geschichte eingesogen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, die handelnden Charaktere fand ich authentisch und bis auf die Bösewichte, die wohl in keinem Roman fehlen dürfen, sehr sympathisch. Ich habe mich von Anfang bis Ende gut unterhalten gefühlt und hoffe, dass es vielleicht noch eine Fortsetzung gibt.

Veröffentlicht am 18.01.2017

unterhaltsamer Roman mit historischer Kulisse

Das Leuchten der Purpurinseln
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Die Kaufmannstochter Mirijam wird zusammen mit ihrer verwöhnten Schwester Lucia von ihrem Vater, der im Sterben liegt, nach Spanien gesandt, da Lucia dort heiraten soll. So will der Vater seine Kinder ...

Die Kaufmannstochter Mirijam wird zusammen mit ihrer verwöhnten Schwester Lucia von ihrem Vater, der im Sterben liegt, nach Spanien gesandt, da Lucia dort heiraten soll. So will der Vater seine Kinder gut versorgt wissen, bis sie sein Erbe antreten können. Doch unterwegs wird das Schiff von Piraten überfallen, Lucia Algerien in einen Harem verschleppt und Mirijam als Sklavin verkauft. Zuvor erlebte sie im Kerker Schreckliches, was sie die Stimme verlieren ließ. Sie hat Glück, dass ein Hakim sie kauft, welcher sie gut behandelt und fortan Aziza nennt. Wie eine Tochter wächst sie ihm ans Herz und er unternimmt alles, damit Aziza ihre Stimme wiederfindet. Als Ali el-Mansour erfährt, dass es wohl Jemanden gibt, der den Tod von Mirijam/Aziza wünscht, flieht er mit Mirijam nach Marokko. Dort entfaltet sich für sie ein friedliches, dennoch interessantes und farbenprächtiges (im wahrsten Sinne des Wortes) Leben als starke und selbstbewußte Unternehmerin, wobei aber auch die Liebe nicht zu kurz kommt.

Mir hat der Roman wegen der exotischen Schauplätze und der schönen Sprache sehr gut gefallen, obwohl mir manches Mal ein klein wenig wenig zu ausführlich die Stimmungen, Situationen und Landschaften beschrieben wurden. Dennoch ließt sich das Buch gut weg, man taucht ein in eine farbenprächtige Kulisse und wird somit selbst zum Reisebegleiter. Auch war es interessant, von der Farbherstellung aus Purpurschnecken zu erfahren, darüber hatte man noch nicht viel gelesen. Die Handlung ist zwar nicht umwerfend spannend, aber doch fesselnd, nicht nur durch die hintergründige Gefahr durch dunkle Charaktere, sondern einfach, weil man wissen möchte, wie es mit Mirijam und dem sympathischen Heiler Ali el-Mansour weitergeht. Auch die angekündigte Fortsetzung werde ich daher wohl gerne lesen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Pageturner

Böser Wolf (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 6)
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Puh, gerade fertig geworden. Erst mal durchschnauffen. Das Buch war wieder so super spannend, dass ich es an zwei Tagen „verschlungen“ habe. Es geht um ein schwieriges und unangenehmes Thema in diesem ...

Puh, gerade fertig geworden. Erst mal durchschnauffen. Das Buch war wieder so super spannend, dass ich es an zwei Tagen „verschlungen“ habe. Es geht um ein schwieriges und unangenehmes Thema in diesem Thriller: Kindesmissbrauch. Und das sogar in großem Stil.
Zunächst wird die Leiche eines jungen Mädchens aus dem Main geborgen. Offensichtlich vermisst sie niemand. Sie weist Spuren schwerer Misshandlungen auf. Der Fall erinnert an einen länger zurückliegenden Fall, der auch nicht geklärt werden konnte. Das bekannte Ermittlerteam Pia und Bodenstein tappen lange im Dunkeln. Gibt es Zusammenhänge mit der Entführung und extremen Misshandlung einer Fernsehmoderatorin? Was hat der Mann aus dem Wohnwagen mit der Sache zu tun? Er ist als Pädophiler vorbestraft…
Wie immer hat man es zunächst mit einer Fülle eingeführter Personen zu tun, mit mehreren parallelen Erzählsträngen, deren Fäden erst im Laufe der Handlung zu einem Ganzen zusammengeführt werden. Ich konnte das Buch auch wegen des raschen Szenenwechsels nicht weglegen, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Es gibt immer wieder Überraschungen, auch wenn doch lange vor Schluss klar ist, wer sich hinter dem Bösen Wolf verbirgt. Dennoch ist die Story fesselnd und packend geschrieben, manchmal schonungslos hart und drastisch. Da musste ich schon schlucken. Das Ende ist wieder einmal sehr temporeich, die Seiten flogen nur so dahin. Ich empfand diesen Roman trotz des Themas, das einen unangenehm berührt und gruseln lässt, als bisher bestes Buch von Nele Neuhaus. Übrigens: Nach der Seite mit dem Wort ENDE kommt auf der nächsten Seite doch noch ein Epilog. Den hätte ich beinahe übersehen, da mich die Dankesbezeugungen des Autors ja nicht so interessieren. Also dran denken, Ende ist noch nicht Ende

Veröffentlicht am 18.01.2017

sehr gelungen

Der Dieb der Finsternis
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Nachdem ich die Vorgängerromane um den Meisterdieb Michael St. Pierre gelesen hatte, hab ich mir auch dieses Buch gekauft und schnell verschlungen. Wer noch nichts über den Protagonisten gelesen hat, wird ...

Nachdem ich die Vorgängerromane um den Meisterdieb Michael St. Pierre gelesen hatte, hab ich mir auch dieses Buch gekauft und schnell verschlungen. Wer noch nichts über den Protagonisten gelesen hat, wird sich aber auch schnell in die Handlung einfinden.
Rasant und actionreich geht es gleich los: Michael muss seinen Freund Simon aus einem geheimen Hochsicherheitsgefängnis im nahen Osten befreien, ein Gefängnis hoch auf einen Plateau mit extremer Bewachung und aus dem noch niemand lebend entkommen ist. Das Kopfkino läuft von Anfang an mit und die Spannung ist groß, wechselt aber zum Verschnaufen auch in ruhigere Passagen. Im Verlauf der Handlung geht es um zwei mystische Artefakte, die in Istanbul versteckt sind und hinter denen böse Subjekte her sind. Geraten diese Gegenstände in die falschen Hände, steht die Welt mal wieder am Abgrund. Michael hat in diesem Roman übrigens sein weibliches Gegenstück und damit eine neue Liebe gefunden, was Michael aber auch verletzlich macht. KC und Michael werden erpresst, die beiden Artefakte zu stehlen…
Der Part in Istanbul war streckenweise für meinen Geschmack ein wenig zu viel „Reisebericht“, aber sicher werden manch andere die geschichtlichen Aspekte um die Hagia Sophia und eine Führung durch das heutige Museum interessant finden. Die Kombination von realer Authentizität und phantasiereicher Ausgestaltung hat aber auch seinen Reiz. Actiongeladene Spannung, viel schriftstellerische Fantasie, ein Schuss Mystik , Emotionen, Freundschaft, Vertrauen, Verrat: für Abwechslung in diesem spannenden Thriller ist gesorgt und für meinen Geschmack war der Mix wieder sehr gelungen.