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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2025

Spannend, Theatralisch, Historisch!

Tod bei den Salzburger Festspielen
1

Im Juli 2025 hat die Autorin Sophie Reyer gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Tod bei den Salzburger Festspielen“ herausgebracht. Es handelt sich um einen historischen Kriminalroman. Das ...

Im Juli 2025 hat die Autorin Sophie Reyer gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Tod bei den Salzburger Festspielen“ herausgebracht. Es handelt sich um einen historischen Kriminalroman. Das Cover passt gut zur Geschichte und in das Genre.
In diesem Kriminalroman erzählt die Autorin das Leben von Else Heims. Sie ist Schauspielerin und die erste Frau von dem Regisseur Max Reinhardt. Als aktives Mitglied im Verein der Bremer Theaterfreunde interessiert mich alles, was das Theater angeht. Da ich Sophie Reyer noch nicht kenne und gerne neue Autoren kennen lerne, schlage ich das Buch auf und beginne mit dem Lesen.
Es ist das Jahr 1937. In Salzburg probt Max Reinhardt mit seinem Ensemble für „Jedermann“. Dann geht der Tod um. Der Darsteller, der die Rolle des Todes übernommen hat, stirbt. Max Reinhardt möchte die Premiere nicht absagen. Da wird seine Zweitbesetzung ermordet. Dann ruft er seine Ex-Frau Else Heims zur Unterstützung und ehe Else Heims sich versieht, gerät sie in Lebensgefahr.
Wer einmal die Bühnenluft geschnuppert hat, der kommt nicht wieder davon los. Sophie Reyer erzählt die Geschichte der historischen Persönlichkeit von Else Heims und verbindet sie mit einem Kriminalfall. Mir gefällt das. Es ist keine klassische Biographie und es ist kein klassischer Kriminalfall. Der Krimi ist sauber erzählt. Das Motiv ist passend zur Geschichte und zum Stück gewählt. Am Ende sind meine Fragen beantwortet.
Alles in allem hat Sophie Reyer mit „Tod bei den Salzburger Festspielen“ einen historischen Kriminalfall auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer einen Schwall Theaterluft beim Lesen in seinem Wohnzimmer spüren möchte und wer Lust auf einen Kriminalfall in einer Biographie hat, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 4 Lesesterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2025

Spannend, Humorvoll, Unterhaltsam!

Lorenz Lovis / Tote wohnen besser
1

Die Südtirolerin Heidi Troi hat im September 2025 den Regionalkrimi „Tote wohnen besser“ herausgebracht. Es handelt sich um den 7. Teil mit dem Hobbydetektiv Lorenz Lovis. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen ...

Die Südtirolerin Heidi Troi hat im September 2025 den Regionalkrimi „Tote wohnen besser“ herausgebracht. Es handelt sich um den 7. Teil mit dem Hobbydetektiv Lorenz Lovis. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Luis Lazarri wird ermordet aufgefunden. Unter Verdacht steht sein Sohn Reini. Nur Lovis glaubt an seine Unschuld und ausgerechnet sein Erzfeind Mader hilft ihm bei seinen Ermittlungen.
Von Heidi Troi habe ich schon viele Werke gelesen. Mein persönliches Highlight ist die Reihe mit dem Südtiroler Colombo oder besser: Lorenz Lovis. An diesen Krimis passt einfach alles. Die Autorin beschreibt mit der richtigen Liebe zum Detail die Welt Südtirol. Der Obstbauernhof von Lorenz Lovis ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt der Serie. Mit Angelika hat er eine patente Lebensgefährtin an seiner Seite, die T-Shirts mit lustigen Sprüchen trägt. In diesem Teil wird es für beide persönlich. Sie wollen heiraten, doch Lovis hat Angst, dass er kalte Füße bekommt. Besonders gut gefallen hat mir Hanne. Hanne ist ein Dauerferiengast aus Deutschland auf dem Hof von Lorenz Lovis und spielt ihre Rolle herzerfrischend.
Der Krimistrang empfinde ich beim lesen zu jeder Zeit spannend. Die Autorin geizt nicht mit Hinweisen und löst am Ende sauber auf. Ich hatte zwar eine Idee, aus welcher Ecke der Täter kommt, doch diesen Täter hatte ich nicht im Blick.
Alles in allem hat Heidi Troi mit „Tote wohnen besser“ einen Regionalkrimi aus Südtirol auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer Lust auf sympathische Protagonisten, einen tollen Krimi und ein paar unterhaltsame Lesestunden in Südtirol hat, der wird diesen Krimi lieben.

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Veröffentlicht am 10.09.2025

Intensiv, Historisch, Lehrreich!

Rabenthron
10

Im August 2025 hat Rebecca Gablé den historischen Roman Rabenthron gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Er ist knapp 900 Seiten stark und besticht auf den ersten Blick mit einem wunderschönen ...

Im August 2025 hat Rebecca Gablé den historischen Roman Rabenthron gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Er ist knapp 900 Seiten stark und besticht auf den ersten Blick mit einem wunderschönen Äußeren. Das Cover passt gut zur Geschichte und in das Genre. Es ist auf den ersten Blick als historischer Roman erkennbar. Der traumhafte Farbschnitt ist das i-Tüpfelchen. Damit hat stehen die Chancen für die Auszeichnung „Cover des Jahres“ gut.

Zu Beginn finde ich eine Karte und ein hilfreiches Personenverzeichnis, mit den wichtigsten Personen. Die historischen Persönlichkeiten sind gekennzeichnet.

Die Zeitspanne der Erzählung liegt zwischen 1013 und 1041. Sie spielt in der Normandie und in England. Es handelt sich um ein Prequel zu den Romanen „Das zweite Königreich“ und „Hiobs Brüder“.

Der Engländer Aelfric of Helmsby bringt den Gefangenen Hakon nach London. Die Stadt liegt in Trümmern. Begleitet wird er von seinem Sohn Penda, der zu diesem Zeitpunkt 6 Jahre alt ist. König Ethelred kann sein Reich nicht gegen die ständigen Überfälle durch die Wikinger schützen. Auf der gefährlichen Reise werden Aelfric of Helmsby und Hakon zu Freunden. Sie geraten bei Hofe in den engsten Beraterkreis um Königin Emma. Emma ist eine faszinierende Persönlichkeit für mich. Sie ist selbstbewusst, stark und liebt die Macht. Rebecca Gablé nimmt sich viel Zeit, die Geschichte aus ihrer Sicht zu erzählen.

Von der ersten bis zur letzten Seite empfinde ich diese Erzählung als sehr spannend. Der Schreibstil lässt sich leicht und locker lesen. Immer wieder bin ich fasziniert von den detailreichen Beschreibungen des Landes, der Leute und des Geschehens. Ganz nebenbei lerne ich viel über die Geschichte. Manches lese ich noch einmal genauer nach und manchmal habe ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht.

Im Laufe der Seiten treffe ich auf eine Vielzahl von Persönlichkeiten. Historische und fiktive. Hier spielt Königin Emma eine große Rolle. Ich begleite sie in ihrer Entwicklung und sehe, wie sie am höchsten Punkt tief stürzt um sich wieder aufzurichten. Ich zolle ihr meine Achtung. Allgemein gehalten sind die Persönlichkeiten gut herausgearbeitet. Manchmal wirken sie leicht überzogen auf mich, so ist Aelfric of Helmsby mir persönlich ein wenig zu gut.

Im Großen und Ganzen hat Rebecca Gablé mit „Rabenthron“ einen hervorragenden historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer Lust auf ein paar spannende, intensive und lehrreiche Stunden über das Mittelalter lesen möchte, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 4,5 verdiente Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Cover
Veröffentlicht am 06.09.2025

Brilliant, Superspannend, Hammer!

Rattenharpyie
1

Im Juli 2025 hat der Autor Helmut Vorndran gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Rattenharpyie“ auf den Büchermarkt gebracht. Das starke Cover mit dem Blick des Raubvogels passt perfekt zur ...

Im Juli 2025 hat der Autor Helmut Vorndran gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Rattenharpyie“ auf den Büchermarkt gebracht. Das starke Cover mit dem Blick des Raubvogels passt perfekt zur Geschichte und in das Genre.

Von diesem Autor habe ich bereits „Die Quokka-Insel“ gelesen und das war großartig. Dementsprechend war meine Erwartungshaltung hoch. Schnell habe ich den Einstieg in die Geschichte gefunden. Ein Mann überrascht eine Einbrecherin in seiner Wohnung und wird von ihr erschossen. Nur wenig später stirbt der Großvater des Opfers. An seinem 100 Geburtstag. In einem Altenheim. Was will der Täter uns damit sagen? Er oder sie ist auf und davon. Kira, Haderlein, Lagerfeld und das Ferkel Pressschwein stehen vor einem Rätsel. Je mehr sie ermitteln, desto rätselhafter werden die Morde. Schnell wird klar, die Lösung liegt tief in der Vergangenheit begraben und schon bald stoßen sie auf ein Verbrechen aus der NS-Zeit. Liegt hier der Schlüssel zur Lösung?

Irrwitzig, leicht und locker, bildhaft und flüssig empfinde ich den Schreibstil von Helmut Vorndran, der es mit „Die Quokka-Insel“ auf Anhieb in den Olymp meiner Lieblingsautoren geschafft hat. Alleine um den Schreibstil einmal zu kennenzulernen, empfehle ich eines seiner Werke zu lesen. Jeder, der Sinn für intelligenten Humor und unerwartete Wendungen an der richtigen Stelle hat, wird seine helle Freude an seinen Texten haben.

Vom ersten bis zum letzten Buchstaben ist dieser Krimi unglaublich spannend. Helmut Vorndran wechselt die Erzählstränge immer dann, wenn ich unbedingt wissen möchte, wie es denn nun weitergeht. Folge ich der Ermittlungsarbeit, wechselt er zu den Ermittlern und erzählt mir eine herrlich amüsante Geschichte mit ihnen. Am besten, und dafür alleine lohnt es sich schon das Buch zu lesen, ist der Austausch zwischen Kira Sünkel und dem Autofahrer an der Benzin-Tankstelle, wo es um den Vergleich von E-Autos zum klassischen Verbrenner geht. Diese Szene ist ein Hit und gehört ausgezeichnet.

Alles in allem hat Helmut Vorndran mit „Rattenharpyie“ einen Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, um den der Leser gar nicht herumkommt. Er ist mörderisch spannend, irrwitzig und sowas von lesenswert, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es jemanden gibt, der dieses Werk nicht lieben wird. Von mir bekommt der Autor 5 blitzeblank polierte Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.08.2025

Frisch, Windig, Spannend!

Mord mit Nordseeblick
1

Die Autorin für Spannungsliteratur Christiane Franke hat Ende Juli gemeinsam mit dem Verlag emons: den Küstenkrimi „Mord mit Nordseeblick“ herausgebracht. Das Cover zeigt eine idyllische Küstenlandschaft. ...

Die Autorin für Spannungsliteratur Christiane Franke hat Ende Juli gemeinsam mit dem Verlag emons: den Küstenkrimi „Mord mit Nordseeblick“ herausgebracht. Das Cover zeigt eine idyllische Küstenlandschaft. Es handelt sich um den 12. Teil der Serie mit den Ermittlern Christine Cordes und Oda Wagner. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Für mich ist es der erste Teil dieser Reihe und der Text auf der Bücherrückseite schürt meine Neugier auf die Geschichte immens.
Die Kommissarin Christine Cordes ist schwanger. Es ist der 7. Monat und sie wünscht sich, ihr Kind bald in den Händen zu halten. Stattdessen wird ihr Ehemann verdächtigt, eine Prostituierte ermordet zu haben. Ihr Mann streitet die Verbindung zu der Dame ab. Dafür scheint er ihre Schwester gut zu kennen. Ihrer Ehe tut das gar nicht gut.
Es hat nur ein paar Sätze gedauert, da habe ich mich in die Geschichte eingelesen. Den Schreibstil der Autorin empfinde ich als leicht und locker. Der Text liest sich flüssig. Die bildhafte Sprache hilft mir, mir die Geschichte im Kopf vorzustellen. Schnell bin ich tief im Krimi versunken und habe fleißig mit der schwangeren Christine ermittelt. Nach und nach lösen wir das Rätsel. Einfach ist es nicht. Die Autorin präsentiert viele Hinweise, gerne auch mal falsche. An den richtigen Stellen sorgt Christiane Franke mit unerwarteten Wendungen für noch mehr Spannung und am Ende ist der Krimi sauber aufgelöst. Meine Fragen sind beantwortet. Zu jeder Zeit habe ich ihn als spannend empfunden. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht und so mit habe ich die ca. 237 Seiten in 2 Abschnitten gelesen.
Mit „Mord mit Nordseeblick“ hat Christiane Franke einen Küstenkrimi auf den Büchermarkt gebracht, mit dem einfach alles richtig ist. Viel Lokalkolorit, ausgezeichnete Persönlichkeiten, eine stimmige Geschichte, ein fieser Plot, Spannung, Spannung und Spannung. Wer Krimis und das Meer liebt, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne.

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