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Veröffentlicht am 10.02.2017

Tolles Debüt

Der verlorene Thron
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Große Intrigen finden im Verborgenen des Königreich statt und der amtierende Kaiser wird heimtückisch ermordet. Die ganze Verantwortung lastet nun auf den Schultern seiner zwei Söhne Kaden und Valyn sowie ...

Große Intrigen finden im Verborgenen des Königreich statt und der amtierende Kaiser wird heimtückisch ermordet. Die ganze Verantwortung lastet nun auf den Schultern seiner zwei Söhne Kaden und Valyn sowie auf den Schultern seiner Tochter Adare. Die Geschwister haben sich schon einige Jahr nicht mehr gesehen, da jedes Kind eine andere Ausbildung erhält, um dem Königreich Best möglichst zu dienen. Kaden, der Thronerbe wird in einem Bergkloster unterrichtet und auf seine baldige Rolle als Kaiser vorbereitet. Valyn wird dagegen auf einer Insel zu einem Krieger und Mörder ausgebildet. Nur Adare lebt weiterhin im Palast und ist eine wichtige Ministerin. Die drei Geschwister versuchen die heimtückische Intrige aufzudecken und stoßen auf etwas Unvorstellbares.

Brian Staveley muss sich mit seinen Debütroman,, Der verlorene Thron“ auf keinen Fall verstecken. Er hat eine interessante und vielseitige Welt erschaffen, die mich schon nach den ersten Seiten fesseln und begeistern konnte.
Schnell wird klar, dass es Brian Staveley extrem wichtig ist, dass seine Welt aber auch die Protagonisten detailliert und vielschichtig aufgebaut sind. Der Schwerpunkt bei ,,Der verlorene Thron“ liegt also definitiv beim Aufbau einer facettenreichen Welt und bei abwechslungsreichen Figuren. Er lässt der Welt und seiner Figuren Zeit zu wachsen und so habe ich von Beginn an keine Probleme dem Geschehen oder den Figuren zu folgen. Jedoch kommen durch die detaillierten Beschreibungen erst ab dem letzten Drittel wirklich Spannung auf, dies hat mich aber keineswegs gestört. Geschickt verwebt der Autor zudem alte Märchen und Legenden rundum Adare in die Gegenwart des Landes ein und manche Textabschnitte sind stark durch die beängstigen Legenden geprägt.
Ich habe einen breitgefächerten Einblick über das Land erhalten, da die Geschwister alle samt an verschiedenen Orten aufwachsen und so wächst Kaden z.B. in einer recht bergigen Umgebung auf und Valyn auf einer Insel und so ergibt sich eine Vielzahl von unterschiedlichen und interessanten Schauplätzen.

Vor allem Gewalt spielt eine große Rolle in dem Roman. Ständig kämpfen Leute um ihr Leben, werden wegen Nichtigkeiten hart bestraft oder lernen zu töten. Die Intrigen und Machtspielchen die angedeutet werden, unterstützen die dunkle Grundstimmung des Romans. Der Schreibstil von Brian Staveley passt perfekt zu der dunklen und harten Geschichte und unterstützt die Atmosphäre zusätzlich, da er schnörkellos und nicht zu verspielt ist.
Das Geschehen wird aus den drei Perspektiven der Geschwister geschildert. Die Geschwister versuchen alles, um die Situation zu verstehen und sie möchten unbedingt den Thronfolger Kaden schützen und sich wiederfinden, um sich gegen den Feind zu vereinen.
Vor allem Adare war mir von Anfang an sympathisch. Sie wächst am Hoffe auf und versucht sich gegenüber den Männern zu behaupten und versucht sich in die Politik des Landes einzumischen. Leider liegt das Hauptaugenmerk eher auf den Handlungssträngen ihrer Brüder, sodass man nur wenig von Adares Leben am Hoffe erfährt, dennoch haben mich die wenigen Textpassagen wirklich begeistert. Merkwürdig fand ich jedoch, dass Adare keine Verbündeten zuhaben scheint und komplett auf sich allein gestellt zu sein. Sie verbringt doch schon ihr ganzes Leben am Hoffe ihres Vaters und muss doch wenigstens die ein oder andere Person wenigstens genauer kennen.
Kaden und Valyns Ausbildungen sind vor allem durch Schmerzen und Kämpfe geprägt. Beide wachsen unter extremen Bedingungen auf und dies geht nicht spurlos an den beiden Brüdern vorbei. Kaden ist wesentlich beherrschter als Valyn, der vor allem durch seine Gefühle beherrscht wird.
Brian Staveley hat mich genau an den Lebensumständen der Figuren teilhaben lassen. Ich glaube grade für den weiteren Verlauf der Reihe ist es wichtig zu wissen, durch welche Ereignisse die Protagonisten geprägt worden sind und warum sie so sind wie sie sind.

Alles in allem ist ,,Der verlorene Thron“ ein wirklich tolles Debüt, denn die Figuren, als auch die Welt, sind komplex und facettenreich. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzungen und hoffe, dass der Autor sein Niveau halten kann.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Enttäuschend

Eversea - Ein einziger Moment
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Wie so oft übernimmt die Kellnerin Keri Ann die Nachtschicht in ihrem Restaurant und zunächst traut sie ihren Augen nicht, denn kein geringerer als der berühmte Schauspieler Jack Eversea bestellt ein Getränk ...

Wie so oft übernimmt die Kellnerin Keri Ann die Nachtschicht in ihrem Restaurant und zunächst traut sie ihren Augen nicht, denn kein geringerer als der berühmte Schauspieler Jack Eversea bestellt ein Getränk bei ihr. Keri Ann ist geschockt und überrascht, denn ihre Heimatstadt Butler Cove ist ein kleines und sehr verschlafenes Städtchen. Jack hat jedoch triftige Gründe, warum er vor seinem turbulenten Leben in Hollywood flieht. Schnell spüren die beiden ein Kribbeln, wenn sie den jeweils anderen sehen. Jedoch stammen sie aus unterschiedlichen Welten und die Frage steht im Raum, ob die Liebe von den beiden überhaupt eine Chance hat.

Als ich das wirklich wunderschöne Cover von ,,Eversea- Ein einziger Moment“ gesehen habe war ich sofort verzaubert und ich hoffte auf einen schönen kurzweiligen Roman für sonnige Tage und wurde leider bitter enttäuscht, denn der Inhalt kann definitiv nicht mit dem Äußeren mithalten. Ich merke einfach immer wieder, dass Liebes bzw. Frauenromane einfach nichts mehr für mich sind, da ich sie im besten Fall als mittelmäßig empfinde. Die Autorin hat einfach ganz tief in die Klischeekiste gegriffen und wartet kaum mit eigenen Ideen auf. Der komplette Roman dreht sich um ein schüchternes Mädchen, dass sich ihrer Schönheit und Intelligenz nicht bewusst ist und erst einen weltgewandten und von sich überzeugten Filmstar benötigt, um zu verstehen, wie toll sie doch eigentlich ist und natürlich wird dem Filmstar auch erst durch ihr bewusst, was er im Leben verpasst und welche Werte wichtig sind. Mir kommt die Geschichte schon nach den ersten Seiten bekannt vor, da ich das schon zu genüge in anderen Romanen gelesen habe. Schon ab den ersten Seiten war mir klar, wie der Roman enden wird und ich frage mich, wie man aus so wenig Inhalt in einen Mehrteiler aufteilen kann, denn ein etwas umfangreicher Roman (Einteiler) würde es auch tun.

Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen, da eine nur sehr leichte und gut verständliche Sprache gewählt wird. Jedoch gelingt es der Autorin nicht mich mit ihrem Schreibstil einzufangen und der Spannungsbogen geht von der ersten bis zur letzten Seite einfach gegen Null.

Nicht nur bei der Geschichte greift die Autorin tief in die Klischeekiste sondern auch bei den Protagonisten, denn die Figuren besitzen weder Ecken und Kanten und wirken einfach zu glatt, sodass ich einfach nicht mitfiebern konnte. Die Entwicklung der Figuren wirkt an den Haaren herbeigezogen und einfach nicht authentisch. Ich habe dadurch viele Entscheidungen oder Handlungen einfach nicht ernst nehmen können. Auch der Versuch der Autorin Jack etwas mehr Leben einzuhauchen, indem sie ihm eine wirklich schlechte Kindheit verpasst schlägt fehl und wirkt einfach zu gezwungen.

Alles in allem hat mich der Roman einfach restlos enttäuscht und ich werde erst mal die Finger von diesem Genre lassen. Die Autorin bedient sich einfach jedem Klischee und die Geschichte wirkt dadurch einfach unglaubwürdig und flach.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Atemberaubend

Der Weg der Könige
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Einst wurde die Welt durch übermenschliche Krieger beschützt. Doch dieses Zeitalter liegt lang zurück und die Krieger sind nur noch Legenden und alte Geschichten. Nur die Splitterpanzer und die Spitterklingen ...

Einst wurde die Welt durch übermenschliche Krieger beschützt. Doch dieses Zeitalter liegt lang zurück und die Krieger sind nur noch Legenden und alte Geschichten. Nur die Splitterpanzer und die Spitterklingen sind von dem lang zurück liegenden Zeitalter vorhanden.
Der König von Roschar heimtückisch ermordet und das Reich scheint zu zerbrechen. Dalinar, der Bruder des verstorbenen Königs wird seitdem von unheimlichen und düsteren Visionen heimgesucht. Dalinar versucht fortan das Königreich wieder zu vereinen, denn es steht ihnen allen eine schreckliche Zeit bevor.
Während dessen erlebt der Soldat Kaladin ein Schicksalsschlag nach dem anderen und erscheint die Hoffnung langsam aber sicher aufzugeben.
Shallan versucht dagegen ihre Familie zu retten in dem sie einen schwerwiegenden Diebstahl plant. Und keiner der Drei ist sich wirklich bewusst, wie wichtig sie für das Schicksal des Königreiches sind.

,,Der Weg der Könige“ hat mich schon nach den ersten Seiten vollkommen verzaubert und wehe dem, der mich beim Lesen gestört hat.
Brandon Sanderson ist es gelungen eine wunderbare komplexe und kreative Welt zu erschaffen, die mit keiner anderen, sei es eine fiktive oder die reale Welt, zu vergleichen ist. Der Autor hält sich, wie es grade im Fantasy- Genre gang und gebe ist, nicht an eine mittelalterlich angelehnte Welt sondern verleiht seiner Welt durch viele kreative Ideen etwas sehr individuelles. Schon früh fällt auf, dass sich der Autor wirklich bin ins kleinste Details mit der Welt auseinander gesetzt hat und vieles bedacht hat. Roschar wird regelmäßig von Großstürmen heimgesucht und so haben sich auch die Pflanzen und die Tiere an die äußeren Umstände angepasst. Die Pflanzen wachsen beispielsweise nur in Sturmrichtung und sind sehr biegsam, um den Sturm trotzen zu können.
Brandon Sanderson erschafft aber auch eine ganz neue Art von Magie. So besitzt der Großsturm bestimmte magische Kräfte, die sich verschieden ,,Begabte“ zu nutzen machen können. Sie können mit der Hilfe dieser Energie z.B. peitschen oder durch einen Seelengießer bestimmte Substanzen umwandeln. Zudem verleihen die Splitterpanzer und die Splitterklingen den Träger eine gewisse Stärke und Macht im Kampf. Auch wird die Welt von mysteriösen Wesen bewohnt, die in der Welt als Sprengsel bekannt sind. Ich möchte jedoch nicht näher auf die Magie der Welt eingehen, da ich niemanden etwas vorwegnehmen möchte und jeder diese erfrischend neuen Ideen selbst entdecken sollte.
Auch um eine gut ausgetüftelte und authentisch wirkende Kultur hat sich Brandon Sanderson gekümmert. Das Königreich Roschar ist vereint und doch zerbrochen. Das Königreich wird von einem sehr jungen König regiert und dem König unterstehen jeweils verschiedene Hochprinzen, die ihr eigenes Land regieren. Die Hochprinzen sind jedoch im ständigen Kampf um mehr macht und daher vollkommen zerstritten.
Von den einstigen Geschichten über strahlende Helden sind nur noch die Splitterrüstungen und Klingen übrig geblieben und viele Menschen können sich nicht mehr richtig an die Vergangenheit ihres Landes erinnern. Wer jedoch eine Splitterrüstung oder Klinge sein eigen nennen kann, ist in der Gesellschaft von Roschar hoch angesehen und die Träger werden als Helden verehrt. Zudem wird das Königreich durch ein Kastensystem regiert, denn nur Menschen mit hellen Augen ist es vorbehalten zu herrschen bzw. höhere Stellungen in der Gesellschaft einzunehmen und Menschen mit dunkeln Augen werden als Diener etc. angesehen. Brandon Sanderson verdeutlicht damit einfach, nach welchen willkürlichen Merkmalen man teilweise entschieden wird, wer das Sagen hat und wer nicht.
Zudem fand ich es sehr interessant, dass das Schreiben und die Wissenschaften den Frauen vorbehalten ist und es als unmännlich gilt, wenn ein Mann lesen kann und so steckt hinter jedem erfolgreichen Mann eine gerissene und intelligente Frau.
Trotz der Fülle an Informationen verliert der Autor nie den roten Faden und es gelingt ihm zudem stätig Spannung aufzubauen obwohl die Geschichte sehr weitläufig ist und ich sehr viele Informationen über die Welt und die Figuren erhalten habe. Wenngleich viele Informationen auf mich eingeprasselt sind, habe ich nie den Überblick verloren und ich wollte einfach immer mehr von dieser Faszinierenden Welt aber auch mehr über die Figuren und die Konflikte erfahren.

Ich liebe den Schreibstil von Brandon Sanderson, denn er ist detailreich aber einfach nicht zu überladen und es gelingt ihn immer wieder verschiedene Atmosphären heraufzubeschwören und zu verdeutlichen. Witzige Dialoge lockern die stellenweise sehr ernsten und auch düsteren Textpassgen auf und haben mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht.

Der Autor skizziert sehr ambivalente Figuren ganz nach dem Motto ,,Ohne Licht keinen Schatten“. Jedoch kann man die Beweggründe jeder Figur, durch die wunderbaren Schilderungen des Autors, gut verstehen und auch immer bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen.
Dalinar, der Bruder des ermordeten Königs, setzt alles daran, den Tod des Königs zu rechen. Er wird jedoch langsam des Kämpfens müde und setzt sich andere Prioritäten. So ist es ihm von äußerster Wichtigkeit, sich an den Ehrenkodex ,,Der Weg der Könige“ zu halten und es ist ihm egal, dass er sich in den Augen andere lächerlich macht. Es lässt sich jedoch auch nicht von der Hand weisen, dass er versucht das Königreich in eine bestimmte Richtung zu lenken und er auch nicht davor zurück schreckt seine Rolle als Onkel gegenüber dem amtierenden König geltend zu machen.
Durch widrige Umstände wird Kaladin zu einem Sklaven doch wie durch ein Wunder überlebt er immer wieder aussichtslose Situationen. Er besitzt schon fast einen Krankhaften willen andere vor jedem Leid zu beschützen und versagt dabei leider viel zu oft. Er ist verzweifelt und hoffnungslos und voller innerer Konflikte. Grade er ist mir an Herz gewachsen und ich habe Seite um Seite mit ihm mitgelitten und gehofft, dass es ihm gelingt seine innere Stärke wiederzufinden.
Auch Shallan konnte mich von Anfang an faszinieren, denn sie macht sich auf eine weite Reise, in der Hoffnung das Mündel einer sehr berühmten Wissenschaftlerin zu werden um so die Chance zu erhalten ihre Familie vor dem Sicheren Untergang zu bewahren. Sie wirkt sehr lebendig und hat eine wirklich spitze Zunge und ich musste wegen dem ein oder anderen Spruch herzlich lachen. Zudem kann sie begnadet Zeichnen und der Roman ist mit ihren Zeichnungen versehen, sodass man sich viele ungewöhnliche Pflanzen, Tiere, Gegenstände etc. sogar ansehen kann.

Alles in allem zählt ,, Der Weg der Könige“ definitiv zu meinen Lesehighlights. Der Spannungsaufbau, die grandios ausgearbeitete Welt und auch das Sprachgefühl des Autors haben mich einfach verzaubert.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Solide

Die Lieder der Erde
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Das heilige Buch der Kirche schreibt vor, dass jeder, der Magie wirken kann verbrannt werden soll und so wird ein jeder verfolgt, der Verdächtigt wird Magie wirken zu können und so kommt es das Gair, ein ...

Das heilige Buch der Kirche schreibt vor, dass jeder, der Magie wirken kann verbrannt werden soll und so wird ein jeder verfolgt, der Verdächtigt wird Magie wirken zu können und so kommt es das Gair, ein Novize der Kirche, bezichtigt wird Magie wirken zu können. Doch wie durch ein Wunder, wird er nicht zum Tode verurteilt und er kann der Kirche erstmal entkommen. Auf seiner Flucht trifft er auf die Magie begabten Hüter des Schleiers, die ihn nach und nach in ihre Geheimnis einweihen und ihm helfen die Magie zu beherrschen.

Elspeth Cooper hat das Rad nicht neu erfunden und so dreht sich ihr Roman vor allem um den uralten Kampf Gut gegen Böse. Jedoch trumpft sie mit einer wirklich interessanten Idee bezüglich der Magie auf, denn die Magie manifestiert sich im sogenannten Sang. Die Welt ist von Musik und Farben durchtränkt und nur wenig Begabte können die Melodie der Welt wahrnehmen und verändern.
Wie so oft im Fantasy Genre ist die Welt von ,,Das Lied der Erde“ sehr mittelalterlich angehaucht und die Hexen bzw. Magier Verfolgung spielt eine zentrale Rolle. Die Kirche verurteilt alle Angeklagten zu einem grausamen Tode und kennt keine Gnade. Die Kirche kommt in dem Roman insgesamt nicht gut weg, denn sie ist voller Gegensätze und wiederspricht ihren eigenen Normen und Werte, wenn sie dadurch einen Vorteil für sich herausziehen kann.
Vor allem die Zeit, die Gair in der Akademie verbringt, um seine magischen Fähigkeiten auszubauen, haben mir wirklich gut gefallen. Nach und nach habe ich zusammen mit dem Protagonisten mehr über den Sang und über die verschiedenen Ausprägungen und Fähigkeiten kennengelernt. Zudem mochte ich es, wie die Autorin das Leben in der Akademie beschreibt und Gair sich nach und nach an das Schulleben und an die Leute gewöhnt und auch Freundschaften schließt.

Der Roman zeichnet sich vor allem durch ein sehr gemächliches Tempo und es gibt keine extreme Spannungskurve, dennoch habe ich mich die ganze Zeit über gut unterhalten gefühlt und dank der lebhaften Beschreibung des Schullebens wurde es nie langweilig.
Die Autorin verzichtet auf ,,komplizierte“ und allzu verschachtelte Sätze, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Obwohl die Wortwahl also eher leicht gehalten ist, ist der Schreibstil durchaus Bildgewaltig und ich konnte mir viele Szenen bildlich vorstellen.

Die Geschichte ist in unterschiedlichen Handlungsstränge aufgeteilt, sodass ich einen guten Überblick erhalten habe. Der Fokus liegt jedoch definitiv beim Protagonisten.
Gair kann sehr stur sein und hat ein wirklich extremes durchalte Vermögen, was ihm das ein oder andere Mal auch zugutekommt. Gair wirkt einfach wie ein typischer Held, der sich erst nach und nach bewusst wird, was für Kräfte er besitzt und wie er die Welt damit verändern kann.
Und jetzt kommen wir zu einem Kritikpunkt die ganze Zeit über bleiben mir die Charaktere einfach zu flach und nicht greifbar. Ich hätte einfach gerne mehr Informationen erhalten und grade die Nebencharaktere wirken absolut blass und farblos. Ich habe einfach nur ein grobes Bild von den Figuren erhalten und könnte noch nicht mal eine genaue Beschreibung der einzelnen Figuren abgeben, da man einfach nichts Wichtiges über die einzelnen Charaktere erfährt. Zudem wirken dir Figuren einfach zu stereotypisch auf mich und sind einfach nichts besonders.

Alles in allem hat die Autorin es geschafft, die Bausteine des alt Bekannten gut zusammenzusetzen und eine durchaus solide Geschichte zu erschaffen. Vor allem die Szenen, die in der Akademie spielen konnten mich begeistern. Dagegen konnten mich die Figuren nicht vollkommen überzeugen, da sie einfach zu stereotypisch sind und ihnen einfach das besondere Etwas fehlt. Trotzdem werde ich die Fortsetzung lesen, in der Hoffnung, dass es der Autorin gelingt den Figuren mehr Leben einzuhauchen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Toller Abschluß

Der Erbe des Skorpions
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Nach dem Tod des großen Skorpions entbrennt ein blutiger Bruderkrieg, denn alle Prinzen begehren die Herrschaft und die damit einhergehende Macht. Jarok versucht sich in dieser grausamen Welt durch zuschlagen ...

Nach dem Tod des großen Skorpions entbrennt ein blutiger Bruderkrieg, denn alle Prinzen begehren die Herrschaft und die damit einhergehende Macht. Jarok versucht sich in dieser grausamen Welt durch zuschlagen und kommandiert eine Truppe der Stadtwachen. Er besitzt ein außergewöhnliches Talent, denn er kann so ziemlich jeden Verbrecher aufspüren und merkt, wenn Gefahr naht. Einer der Prinzen wird auf seine Fähigkeiten aufmerksam und Jarok zählt bald zu den obersten Leibwächtern. Schnell merkt er, dass der Prinz ein gewissenloser und skrupelloser Mensch ist, denn der Prinz beginnt die unehelichen Kinder seines Vaters zu ermorden. Doch es scheint so, als ob auch Jarok ein düsteres Geheimnis hat. Kann er sein Geheimnis bewahren?

,,Der Erbe des Skorpions“ spielt in der vertrauten Welt der Schatten Trilogie und ist somit der sechste Band. Erneut erlebt man eine neue Facette der grausamen und gefährlichen Welt. Voller Neugier habe ich angefangen das Buch zu lesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie das Ende des Krieges rund um den großen Skorpion ausgeht und welche Wendungen sich der Autor einfallen lässt. Ich hatte die ein oder andere Idee und ich wurde von Torsten Fink vollkommen überrascht, denn so ein unvorhersehbares und spannendes Ende hätte ich tatsächlich nicht erwartet.

Torsten Fink schreibt in seiner typischen schnörkellosen Schreibstil und konnte mich daher wie gewohnt schon nach wenigen Seiten begeistern. Im Gegensatz zu den anderen Bänden, die in der gleichen Welt spielen steht in diesem Band nur eine Person im Vordergrund und so ist auch nur ein Erzählstrang vorhanden, der stetig voranschreitet. Alle neuen und ungewohnten Situationen erkundet man daher mit dem Protagonisten, so ist mir Jarok super schnell ans Herz gewachsen und ich wollte unbedingt seine Geheimnisse erfahren. Man begleitet Jarok bei seiner Entwicklung und sieht wie er von einem einfach Bauernjungen zum Leibwächter eines Prinzen wird. Schnell befasst sich Jarok mit den Vor- und Nachteile die seine Rolle als Leibwächter mit sich bringen und vor allem moralische Fragen plagen ihn, da er oft nicht mit dem Prinzen übereinstimmt und das Verhalten sogar absolut abstoßen findet. Es gibt wirklich kaum Nebenfiguren und die Geschichte fokussiert den Protagonisten extrem, sodass mit der Sympathie zum Protagonisten die Geschichte steht oder fällt, denn ich kann mir sehr vorstellen, dass es sehr schwer ist die Geschichte gespannt mitzuversorgen, wenn man den Dreh und Angel Punkt, also Jarok, nicht mag.

Es gelingt Torten Fink gekonnt, denn Wahnsinn des Prinzen perfekt und wirklich authentisch darzustellen und bis zu einem gewissen Punkt konnte ich den Prinzen sogar verstehen.

Schlussendlich konnte mich auch ,,Der Erbe des Skorpions“ überzeugen und vor allem das überraschende Ende hat mir einfach super gefallen, da sich der Autor einfach etwas getraut hat. Obwohl ,,Der Erbe des Skorpions“ ein einzel Roman ist würde ich empfehlen zunächst die Schatten Trilogie zu lesen, da man in der Trilogie wichtige Hintergrundinformation erfährt.