Profilbild von thereadingowl

thereadingowl

Lesejury Profi
offline

thereadingowl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit thereadingowl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2025

Guter Auftakt mit Luft nach oben

Terror at the Gates
3

Terror at the Gates hat mich zu Beginn sofort abgeholt. Die Welt ist düster, bedrückend und gleichzeitig so spannend, dass ich direkt neugierig war, was hinter all den Regeln, Traditionen und Machtspielen ...

Terror at the Gates hat mich zu Beginn sofort abgeholt. Die Welt ist düster, bedrückend und gleichzeitig so spannend, dass ich direkt neugierig war, was hinter all den Regeln, Traditionen und Machtspielen steckt. Besonders gut hat mir gefallen, wie klar die gesellschaftskritischen Themen eingebaut sind. Frauen, die Magie besitzen, aber trotzdem klein gehalten werden? Das hat richtig Potenzial und funktioniert gerade am Anfang richtig gut.

Lilith fand ich als Figur interessant und vielschichtig. Sie ist mutig, verletzt, dickköpfig und will einfach ihr eigenes Leben führen. Gleichzeitig ist sie aber auch extrem impulsiv und handelt oft ohne nachzudenken. Genau das hat mich zwischendurch etwas gestört. Sie wirkt dabei manchmal eher wie ein trotziges Mädchen als wie die starke Frau, die sie eigentlich sein könnte. Trotzdem wächst sie einem irgendwie ans Herz, gerade weil sie Fehler macht und wieder aufsteht.

Zahariev war für mich ein kleines Highlight. Diese kurzen Einblicke am Ende der Kapitel fand ich richtig gelungen und sie haben ihm sofort Tiefe gegeben. Das Knistern zwischen ihm und Lilith ist von Anfang an da und steigert sich schön langsam, manchmal aber auch ein bisschen zu viel Hin und Her für meinen Geschmack.

Das Worldbuilding beginnt richtig stark, verliert dann aber mit der Zeit an Fahrt. Gerade das Magiesystem, das am Anfang total spannend wirkt, spielt später kaum noch eine Rolle. Das fand ich schade, weil da es wir viel Potenzial hat. Stattdessen rückt die Beziehung zwischen Lilith und Zahariev in den Mittelpunkt, was zwar unterhaltsam ist, aber die anderen interessanten Aspekte ein wenig verdrängt.

Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten. Die Nebenfiguren sind lebendig, die Welt hat richtig viel Potenzial und ein paar unerwartete Wendungen haben mich wirklich überrascht. Das Ende kam unerwartet und lässt viele Fragen offen und obwohl ich nicht komplett überzeugt bin, bin ich neugierig, wie es weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 24.11.2025

Ein Mythos lebendig erzählt

Medea
0

Ich war sofort gefesselt von diesem Buch, weil ich Medeas Geschichte aus der griechischen Mythologie vorher nur grob kannte. Rosie Hewlett erzählt sie hier aus ihrer eigenen Perspektive, und das macht ...

Ich war sofort gefesselt von diesem Buch, weil ich Medeas Geschichte aus der griechischen Mythologie vorher nur grob kannte. Rosie Hewlett erzählt sie hier aus ihrer eigenen Perspektive, und das macht richtig viel aus. Medea wird als junge Frau gezeigt, die mächtig, verletzlich und gleichzeitig clever ist. Sie wächst in einem Umfeld auf, das alles andere als liebevoll ist, und muss früh lernen, sich durchzusetzen. Manche ihrer Entscheidungen sind schwer nachzuvollziehen, aber sie passen zu ihrem Leben.

Besonders spannend fand ich die Beziehung zu Jason. Anfangs wirkt er wie der klassische Held, doch schnell merkt man, dass er nicht so einfach zu durchschauen ist. Die Dynamik zwischen beiden ist komplex, manchmal verletzend, manchmal faszinierend. Es ist keine Liebesgeschichte wie aus dem Lehrbuch, sondern ein echtes Macht- und Gefühlsgeflecht.

Rosie Hewlett schafft es, die mythologische Welt lebendig werden zu lassen. Kolchis wirkt magisch, bedrohlich und gleichzeitig sehr real. Die Nebenfiguren, zum Beispiel Circe, bleiben im Gedächtnis und machen die Geschichte noch runder. Ich mochte besonders, dass Medea nicht einfach als böse Hexe dargestellt wird. Man versteht sie, leidet mit ihr und ärgert sich gleichzeitig über manche Entscheidungen.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und angenehm zu lesen. Man will das Buch kaum aus der Hand legen, weil es spannend bleibt und man immer wissen möchte, wie Medeas Weg weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2025

Nicht unbedingt herbstlich

The Pumpkin Spice Latte Disaster
0

Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an dieses Buch. Der Hype war groß, das Cover wunderschön und ich war total bereit für eine herbstliche Wohlfühlgeschichte mit Kleinstadtflair und vielen Emotionen. Leider ...

Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an dieses Buch. Der Hype war groß, das Cover wunderschön und ich war total bereit für eine herbstliche Wohlfühlgeschichte mit Kleinstadtflair und vielen Emotionen. Leider kam davon nicht so viel an, wie ich mir erhofft hatte.

Die Atmosphäre von Lower Whilby war wirklich süß und hat mir gut gefallen, aber diese versprochenen Herbstvibes, die das Cover so stark andeuten, habe ich beim Lesen überhaupt nicht gespürt. Irgendwie fehlte einfach dieses gemütliche, stimmungsvolle Gefühl, das ich mir so sehr gewünscht hatte.

Was mir wirklich gefallen hat, war die Chemie zwischen Jude und James. Man spürt total, dass da etwas zwischen ihnen knistert und ich mochte es, wie sie sich näher gekommen sind. Trotzdem hat mich die Geschichte emotional nicht richtig erreicht. Es gab viele Stellen, die sich gezogen haben, und irgendwie hatte ich das Gefühl, einfach nicht richtig voranzukommen. Am Ende war ich ehrlich gesagt froh, dass ich es abschließen konnte.

Mit Jude bin ich nicht richtig warm geworden. Ich mochte ihre direkte Art grundsätzlich, aber oft war sie mir einfach zu viel. Und auch ihre Schwester hat mich ziemlich genervt. Diese Nebenhandlung war für mich komplett überflüssig und hat die Geschichte eher gestört als bereichert. James mochte ich grundsätzlich gern, aber seine starke Körperbezogenheit war echt etwas cringe. So eine Anziehung kann ja spannend sein, aber hier war es mir einfach too much. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass er sich Jude gegenüber mehr öffnet, vor allem was seine Familie betrifft. Das hätte der Geschichte deutlich mehr Tiefe gegeben.

Insgesamt war das Buch für mich okay, aber kein Highlight. Die Idee war schön und die Chemie zwischen den beiden war da, aber es fehlte an emotionaler Tiefe und einem roten Faden, der mich wirklich mitgerissen hätte. Für zwischendurch war es ganz nett, mehr aber leider nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2025

Sabine Schoder vom feinsten

Palace of Ink & Illusions, Band 1 - Der Kuss der Muse
0

Ich liebe den Schreibstil von Sabine Schoder einfach! Schon nach den ersten Seiten war ich wieder komplett in ihrer Welt drin. Dieser Mix aus Humor und Spannung ist einfach unverwechselbar. Ich hatte zwar ...

Ich liebe den Schreibstil von Sabine Schoder einfach! Schon nach den ersten Seiten war ich wieder komplett in ihrer Welt drin. Dieser Mix aus Humor und Spannung ist einfach unverwechselbar. Ich hatte zwar anfangs keine Ahnung, was mich bei einem Autorenwettbewerb auf Korfu erwartet, aber spätestens als Liv aufgetaucht ist, war ich voll dabei.

Liv ist so herrlich chaotisch, schlagfertig und gleichzeitig liebenswert, dass man sie einfach mögen muss. Ihre Art zu denken und zu reden und dieser trockene Humor haben mich wirklich oft laut lachen lassen. Besonders genial fand ich ihr sprechendes Manga-Buch. So eine Idee hab ich wirklich noch nie gelesen, und das hat dem Ganzen eine richtig originelle Note gegeben.

Auch das Setting mit den neun Musen hat mich total überrascht. Ich hab zwar schon einiges über griechische Mythologie gelesen, aber noch nie etwas in dieser Form. Die Musen, die ihre ganz eigene Art haben finde ich richtig klasse. Manche Szenen waren wirklich urkomisch, andere richtig spannend und teilweise sogar gefährlich. Ich mochte es sehr, dass hier Humor und Ernst perfekt ausbalanciert sind.

Und dann ist da natürlich noch diese gewisse Spannung zwischen Liv und Flame. Schon beim ersten Treffen spürt man sofort, dass da etwas in der Luft liegt. Sabine Schoder hat ein unglaubliches Gespür dafür, Romantik mit Humor zu verbinden, was ich jedesmal aufs neue in ihren Büchern liebe.

„Palace of Ink & Illusions“ hat mich total abgeholt. Magisch, lustig und eine richtig spannenden Idee, die was ganzneues ist. Nach diesem Cliffhanger warte ich ganz ungeduldig auf Band zwei, um zu erfahren, wie es weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2025

Ein Hotel voller Geheimnisse

Glory Of Broken Dreams (Devil’s Glory 1)
0

Der Einstieg in Glory of Broken Dreams ist mir sehr leicht gefallen und Charlie fand ich von Anfang an sehr sympathisch. Und auch die Atmosphäre rund um das Hotel Lichtenstein hat mich direkt gepackt.

Charlie ...

Der Einstieg in Glory of Broken Dreams ist mir sehr leicht gefallen und Charlie fand ich von Anfang an sehr sympathisch. Und auch die Atmosphäre rund um das Hotel Lichtenstein hat mich direkt gepackt.

Charlie als Hauptfigur hat mir wirklich gut gefallen. Auch wenn sie mit vielen Selbstzweifeln zu kämpfen hat, stellt sie sich ihren Herausforderungen und gibt nicht so schnell auf. Ich fand es schön zu sehen, wie sie über sich hinauswächst, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, sie würde etwas mehr auf ihre Schwester vertrauen.

Die Nebencharaktere waren ebenfalls spannend und ich freue mich schon darauf, in Band zwei noch mehr über sie zu erfahren. Besonders das Zusammenspiel mit Willem war interessant, auch wenn ich die Verbindung zwischen den beiden nicht immer ganz greifen konnte.

Ich bin gespannt, wie es mit der Geschichte weitergeht, vor allem was die Magie im Hotel wirklich bedeutet.

Für mich insgesamt 3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere