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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2017

Spannend

Keks-Mord. Ein Hanseaten-Krimi
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Flensburg in der Adventszeit. Der Vorstand des Tourismusverbandes, Gerth Roggen, wird von seiner Sekretärin tot in seinem Büro aufgefunden. Neben ihm ein Adventsgesteck und Weihnachtskekse, die sehr nach ...

Flensburg in der Adventszeit. Der Vorstand des Tourismusverbandes, Gerth Roggen, wird von seiner Sekretärin tot in seinem Büro aufgefunden. Neben ihm ein Adventsgesteck und Weihnachtskekse, die sehr nach Mandel duften. Die Todesursache ist schnell gefunden: Gift in den Keksen. Bei seinen Ermittlungen merkt Kommissar Frieder, daß für den Mord die verlassene Ehefrau, die Geliebt sowie eine Prostituierte oder die politische Lage in Bezug auf einen umstrittenen Putenmaststall in Frage kommen. Doch auch Frieder´s Privatleben steht im Moment Kopf. Vor kurzem Vater von Zwillingen geworden, die Heizungsanlage müßte dringend saniert werden und er entdeckt in einer Segelzeitschrift eine Yacht, die sehr verlockend ist. Wird ihm der Spagat zwischen Dienst und Privat gelingen? Und wer steckt letztendlich hinter dem Mord?

Dieser Krimi ist eigentlich eher eine Mischung aus Roman und Krimi, wobei der Roman die Vormacht behält. Der Mord selbst spielt nur eine Nebenrolle, hier wird mehr Wert auf das "Drumherum" im Privatleben gelegt. Was aber nicht schlecht ist, man fühlt sich gut unterhalten. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich fließend und leicht zu lesen. Die im Anhang erwähnten Rezepte sind wirklich lesenswert und hören sich sehr lecker an. Auch die Charaktere sind hier sehr unterschiedlich gestaltet, man findet aber Bezug zu ihnen. Besonders schön ist die Beschreibung Flensburgs und Umgebung gelungen. man fühlt sich als Leser direkt in die Landschaft versetzt und beginnt davon zu träumen, wie schön es wäre, jetzt dort zu sein. Ein Roman/Krimi, der sehr gut in die Weihnachtszeit paßt.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Wow

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
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Callum Hunt bekommt von seinem Vater Alastair drei Grundregeln eingebläut:

- Niemals einem Magier trauen

- Unter keinen Umständen das Magisterium betreten

- nie eine magische Prüfung zu bestehen.

Doch ...

Callum Hunt bekommt von seinem Vater Alastair drei Grundregeln eingebläut:

- Niemals einem Magier trauen

- Unter keinen Umständen das Magisterium betreten

- nie eine magische Prüfung zu bestehen.

Doch Callum wird alle brechen.

Als der 12jährige Callum, seit seiner Geburt mit einem lahmen Bein gestraft, zur magischen Prüfung bestellt wird, will er nur eines: Durchfallen. Er tut alles für ein schlechtes Ergebnis, doch die Versuche nutzen ihm nichts. Master Rufus erkennt den Schwindel und nimmt ihn in seine Klasse. Doch Callum lernt das Magisterium zu lieben, versteht gar nicht, warum sein Vater ihn ständig davor gewarnt hat. Der Unterricht macht ihm Spaß und das Beste: zum ersten Mal in seinem Leben lernt er richtige Freunde kennen. Er erfährt vom Makar, dem Feind des Feindes des Todes. Es geschehen merkwürdige Dinge im Magisterium und Callum und seine Freunde Aaron und Tamara müssen viele Abenteuer überstehen, um die Wahrheit über sich selbst zu erfahren....

Zu diesem Buch fällt mir eins ein: Wow. Angefangen beim wirklich wunderschönen Cover, welches ein richtiger Eyecatcher ist, über den wunderbaren kupferfarbenen Buchschnitt, ist dies Buch ein Hammer. Der Schreibstil ist wahnsinnig toll, flüssig, gut zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten. Die Charaktere selbst sind sehr unterschiedlich und machen im Verlauf des Buches eine tolle Entwicklung mit. Callum, vom gehbehinderten Jungen zum Held, seine Klassenkameraden zu richtigen Freunden. Die Handlung entwickelt sich im Laufe des Buches, was in der Natur der Sache liegt, schließlich ist dies der Auftakt einer 5teiligen Serie. Der Leser wird sehr sanft in die Handlung und das Magisterium eingeführt, so daß man hier nicht "ins kalte Wasser geschmissen wird", sondern sich langsam an die Personen, die Umgebung und die Schule gewöhnen kann.

Für mich ein wundervolles Jugendbuch, daß auch von Erwachsenen gelesen werden kann.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Top

Die Entscheidung der Krähentochter
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Schwarzwald während des 30jährigen Krieges. Bernina und ihr Mann Nils leben auf dem Petersthaler Hof und führen ein ruhiges Leben. Doch es taucht ein Fremder auf, der Rätsel aufgibt. Bernina nimmt ihn ...

Schwarzwald während des 30jährigen Krieges. Bernina und ihr Mann Nils leben auf dem Petersthaler Hof und führen ein ruhiges Leben. Doch es taucht ein Fremder auf, der Rätsel aufgibt. Bernina nimmt ihn für eine Nacht auf. Doch am nächsten Morgen der große Schreck: der Fremde ist verschwunden, genauso wie die wertvolle Familienchronik. Bernina begibt sich n Freiburg auf die Suche...

Dies ist der dritte und letzte Band um Bernina. Und auch diesem Buch fehlt es nicht an Spannung. Der Leser ist von der ersten bis zur letzten Seite an die Handlung gefesselt. Die Spannung braucht sich hier nicht erst aufbauen, nein, sie ist sofort da und läßt den Leser nicht mehr los. Oliver Becker hat einen ganz tollen Schreibstil, der den Leser sofort mit in die damalige Zeit nimmt und vor Augen führt, wie hart das Leben damals war. Man lebt mit den Charakteren und kann sich alles sehr gut vorstellen. Ebenso schafft er es, historisch belegbare Geschehnisse so geschickt in die erfundene Geschichte einzuweben, daß man tatsächlich hier noch ein wenig Geschichte mitnimmt. Besonders gut finde ich, daß im Nachwort erklärt wird, was nun Wahrheit und was Fiktion ist. Durch die kleinen Rückblenden in die vorherigen Bücher kann man diesen dritten Band auch getrost ohne Vorkenntnisse lesen. Was allerdings bei dieser schönen Serie sehr schade wäre!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Langatmig

Das Glück der Worte
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Brianda, von Beruf Lektorin, wird von einem auf den anderen Tag arbeitslos. Sie beschließt, alles hinter sich zu lassen, bricht zu Hause ihre Zelte ab und begibt sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. ...

Brianda, von Beruf Lektorin, wird von einem auf den anderen Tag arbeitslos. Sie beschließt, alles hinter sich zu lassen, bricht zu Hause ihre Zelte ab und begibt sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Auf ihrem Weg durch die spanische Einöde entdeckt sie ein Schild, auf dem ein Nachfolger für ein Antiquariat gesucht wird. Für die Bücherverrückte Brianda eine Verlockung! Der Inhaber, Don Lorenzo, nimmt sie auf. Als sie sich während eines Unwetters auf den Weg macht, um ihren Leihwagen zurück zu bringen, muß sie eine unfreiwillige Pause mit dem ihr unbekannten Tomas in einer einsamen Holzhütte verbringen. Ihre gegenseitige Anziehungskraft ist stärker, als beide gedacht haben. Es kommt, wie es kommen muß, Brianda wird schwanger. Doch wie geht es jetzt mit Tomas und seiner Frau weiter, die seit dem Tod des eigenen Sohnes geistig verwirrt ist?

Dies ist so ziemlich das unglaubwürdigste Buch, was ich je gelesen habe. Die Handlung, vor allem in der Holzhütte, ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Die Charaktere sind, bis auf Don Lorenzo, unnahbar und bekommen einfach kein Eigenleben. Man hat als Leser eine permanente Distanz zu ihnen. Die Autorin schmeißt in diesem Buch mit Zitaten von Autoren um sich, die wohl niemand kennt. Dies wirkt einfach einschläfernd und nervt total. Die Kapitel tragen, neben ihrer Überschrift, noch Leseempfehlungen von Klassikern, aus denen dann auch wieder Zitate in diesem Kapitel zu finden sind. Das ist einfach zu viel. Die Handlung selbst plätschert nur dahin, Spannung kommt überhaupt nicht auf und so richtige Leselust ist hier ein Fremdwort. Auch der Schreibstil ist nicht wirklich überzeugend, das Buch kann auch damit nicht punkten. Alles in allem einfach zu lyrisch!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Bestsellerqualitäten

Die Geheimnisse des schwarzen Turms
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Paris im Jahre 1818. 23 Jahre zuvor ist Kronprinz Louis-Charles angeblich im schwarzen Turm gestorben. Francois Vidocq, vom Sträfling zum Chef der Geheimpolizei emporgestiegen, findet in der Tasche eines ...

Paris im Jahre 1818. 23 Jahre zuvor ist Kronprinz Louis-Charles angeblich im schwarzen Turm gestorben. Francois Vidocq, vom Sträfling zum Chef der Geheimpolizei emporgestiegen, findet in der Tasche eines Mordopfers einen Zettel mit dem Namen Hector Carpentier, einem Medizinstudenten, dem er kurz zuvor begegnet ist. Vidocq zieht ihn in seine Ermittlungen ein, doch Hector ist zunächst wenig begeistert davon. Doch dann nimmt ihn Vidocq mit seinem Wesen gefangen. Bald entdecken sie Charles Rapskeller und die Vermutung, daß es sich bei der Leiche um Marie-Antoinettes Sohn handelt, verdichtet sich. Doch auch Rapskeller wird von Anhängern des geheimnisvollen Monsieur verfolgt. Und die wollen mit aller Gewalt verhindern, daß der Königssohn Ansprüche stellt.....

Dieses Buch beginnt zunächst sehr gemächlich, steigert sich jedoch von Seite zu Seite und bleibt dann bis zum Schluß spannend. Hier ist alles enthalten, was man sich als Leser wünscht: Eine tolle und spannende Handlung, wunderbare Charaktere, die sehr gut beschrieben werden und die Historie ist wunderbar dargelegt. So ist z. B. in der Realität nie klar geworden, was mit Louis-Charles wirklich passiert ist. Hier werden dem Leser nun verschieden Möglichkeiten geboten, die auch nach Beendigung des Buches noch zum Nachdenken animieren.

Ein besonderes Schmankerl ist die Zeittafel sowie der Stammbaum der Bourbonen am Ende des Buches, so daß auch der geschichtlich eher nicht so gewandte Leser hier verfolgen kann, wie der Verlauf damals war.

Für mich ein tolles Buch, das Beachtung verdient!