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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2024

Richtig gut

Tod im Chiemgau
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Bergführer Toni Hauser kehrt nach einem tragischen Unglück vor 10 Jahren in seinen Heimatort Reit im Winkl zurück. Damals verunglückte sein bester Freund Hans bei einem Sturz in eine Schlucht tödlich. ...

Bergführer Toni Hauser kehrt nach einem tragischen Unglück vor 10 Jahren in seinen Heimatort Reit im Winkl zurück. Damals verunglückte sein bester Freund Hans bei einem Sturz in eine Schlucht tödlich. Doch jemand trachtet nun Toni nach dem Leben, er überlebt einen Mordanschlag nur knapp. Gemeinsam mit Kommissarin Roxana Mayrhofer versucht Toni nun Licht ins Dunkel zu bringen und die Frage zu klären, ob nicht eigentlich er damals hätte sterben sollen...

"Tod im Chiemgau" hat mich von der ersten Seite an begeistert. Matthias Lehmann schafft es auf ganz tolle Art, den Leser sofort abzuholen. Er streut immer wieder Rüclblicke ein, die dem Leser das Geschehen vor dem Unglück näherbringen. So erhält man einen guten Einblick darin, wie fest die Freundschaft war und versteht umso besser, welche Gefühle Toni bis heute plagen. Dadurch erlebt der Spannungsbogen, der ohnehin durch weitere Tote, Anschläge und viele Verdächtige immens hoch ist, noch einen weiteren Push. Auch Roxana wird hier sehr bildhaft dargestellt. Sie muß sich neben den Ermittlungen noch gegen einen Kollegen behaupten, der es kaum erwarten kann, daß sie endlich wieder geht. Trotzdem behält sie den Überblick und wird nicht verbittert, sondern bleibt sympathisch. Was mir sehr gut gefallen hat, sind die wunderbaren Beschreibungen der Region. Landschaft, Bewohner und ihre Sitten und Gebräuche werden hier gut in die Handlung integriert und man bekommt ein Bild dieser Gegend vor Augen, das Lust darauf macht, einmal selbst dorthin zu reisen. Matthias Lehmann läßt diese Beschreibungen aber nicht überhand nehmen, so daß der Schwerpunkt der Kriminalfall bleibt. Dieser Krimi ist ein Highlight und ich hoffe, daß es noch weitere Fälle aus der Krimischmiede von Matthias Lehmann geben wird!

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Spannung, Spaß und gute Laune

Knäckegrab
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Ina hat sich auf dem Tingsmalahof in Schweden gut eingelebt. Mit Svante verbindet sie mehr als Freundschaft. Als Ina in der Werkzeugkiste des Verstorbenen Viggo eine alte Wanderkarte mit einer Markierung ...

Ina hat sich auf dem Tingsmalahof in Schweden gut eingelebt. Mit Svante verbindet sie mehr als Freundschaft. Als Ina in der Werkzeugkiste des Verstorbenen Viggo eine alte Wanderkarte mit einer Markierung findet, kommt ihr der Verdacht, daß dies der Fundort des uralten Schwertes sein könnte. Mit Svante geht sie der Spur nach und findet nicht nur ein Rittergrab, sondern auch eine frische Leiche, die dort so gar nicht hingehört. Da der sonst so eifrige Polizist Lars durch Inas Tochter Paula, die zu Besuch angereist ist, abgelenkt wird, beginnt Ina alleine zu ermitteln. Doch Paula wäre nicht Inas Tochter, wenn sie nicht auch durch ihre Neugier in Schwierigkeiten geraten würde. Das weckt Inas Mutterinstinkt und sie kämpft wie eine Löwin für ihre Tochter.

"Knäckegrab" ist der Nachfolger des Krimis "Knäcketod". Ich finde, man sollte dieses erste Buch unbedingt gelesen haben, um mit dem zweiten glücklich zu werden. Der Autor Björn Berenz hat die beiden Bücher so miteinander verwoben, daß sie zusammen gelesen erst ihren besonderen Charme ausüben können. Dieses Buch ist nämlich wieder ein außergewöhnlicher Schwedenkrimi. Er verbreitet trotz Mord und Verrat gute Laune, denn feiern können die Menschen auf dem Tingsmalahof. Sie wissen, wie man das Leben genießt. Das macht schon ein wenig neidisch und weckt Sehnsucht nach so einem Ort mit freundlichen Menschen. Daß aber nicht alle dort so freundlich sind, wie sie vorgeben, sorgt mal wieder für Spannung und bringt Überraschungen ans Licht. "Kmäckegrab" ist ein toller Krimi mit einer Prise Schweden-Romantik. Perfekt für den Sommer!

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Gelunge Fortsetzung

Azzurro mortale
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Commissario Vito Grassi möchte seinen Urlaub mit Frau und Sohn verbringen, die extra von Rom angereist sind, als in Corniglia eine Leiche angeschwemmt wird. Identität, Fundort und Todesursache sind rätselhaft. ...

Commissario Vito Grassi möchte seinen Urlaub mit Frau und Sohn verbringen, die extra von Rom angereist sind, als in Corniglia eine Leiche angeschwemmt wird. Identität, Fundort und Todesursache sind rätselhaft. Als eine Verbindung zwischen dem Toten und dem Einsturz der Morandi-Brücke in Genua hergestellt wird und es fast zu einem weiteren Mord kommt, wird es für Grassi lebensgefährlich.

Andrea Bonetto entführt mit seinem zweiten Krimi, "Azzurro Mortale", wieder voller Spannung in das schöne Ligurien. Er vermittelt hier durch seine wunderbar bildhaften Beschreibungen der Landschaft und der Kultur perfektes Urlaubsfeeling. Alles wird sehr atmosphärisch dargestellt, so daß man sich dem Reiz kaum entziehen kann. Dazu trägt auch der immens hohe Spannungsbogen bei, der durch viele überraschende Wendungen stets auf hohem Level angesiedelt ist. Man erfährt Stück für Stück Einzelheiten, die sich zum Schluß zu einem runden Abschluß zusammenfügen. Commissario Grassi ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, dies mag ich ganz besonders. Auch er hat ein Privatleben mit Problemen, jedoch machen diese seinen Charakter interessant und nehmen nicht überhand. Der Schreibstil ist leicht und locker gehalten, immer wieder kommt es zu humorvollen Szenen, die jedoch nie fehlplatziert wirken und gut dosiert sind. Bemerkenswert bei diesem Krimi ist der Realitätsbezug. Der Brückeneinsturz von Genua spielt eine zentrale Rolle und wird somit wieder ins Gedächtnis gerufen. Hier merkt man die sehr gute Recherchearbeit von Andrea Bonetto deutlich.

Mir hat dieser Krimi wieder großen Spaß bereitet!

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Nicht so gut wie die ersten beiden Teile

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 3)
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St. Peter-Ording als Filmkulisse - das zieht die Menschen an! Jedoch erscheint der Hauptdarsteller Titus Frank nicht zur Premierenfeier, er wird nach einem Brand in seinem Ferienhaus tot in der Sauna aufgefunden. ...

St. Peter-Ording als Filmkulisse - das zieht die Menschen an! Jedoch erscheint der Hauptdarsteller Titus Frank nicht zur Premierenfeier, er wird nach einem Brand in seinem Ferienhaus tot in der Sauna aufgefunden. Da die Saunatür von außen verriegelt war, ist klar, daß es sich um Mord handelt. Die Polizisten Ernie und Fred ermitteln, wieder unterstützt von Ernies Schwester Ilva. Doch auch Freds Vater Ede, Kommissar im Ruhestand und gerade auf Urlaub in St Peter-Ording, mischt kräftig mit. Er schleust sich in die Filmcrew ein und entdeckt die erste heiße Spur.

Mit "Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording" hat Tanja Janz ihren dritten Küstenkrimi geschrieben. Dieser hat mir jedoch nicht ganz so gut gefallen wie die ersten zwei Teile. Für mich ermitteln hier zu viele Personen mit, die eigentlich gar keine Internas über die Ermittlungen wissen dürfen. Ilvas Beteiligung war bisher der gewisse Pep der Serie, aber nun ermitteln auch noch Freds Vater und Ilvas Kollegin wird auch noch mit hinein gezogen. Das wurde beim Verfolgen der Spuren schon etwas unübersichtlich und realitätsfern. Tanja Janz bleibt hier ihrem gewohnten Stil treu. Sie schreibt locker und leicht, läßt den Alltag in ihre Handlung einziehen und man wird in das Privatleben der Charaktere förmlich integriert. Ebenso wie man Teil von St. Peter-Ording wird. Hier erlebt man das Nordseedorf sehr bildhaft und fühlt sich direkt an die See versetzt. Der Kriminalfall an sich ist nicht wirklich spannend gehalten, auch wenn es viele Verdächtige und Spuren gibt. Dieser Krimi lebt eher von seinen Charakteren und ihren ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Donald Duck feiert Geburtstag

Alles Gute, Donald!
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"Alles Gute, Donald!", so heißt es hier. Denn Donald Duck wird 90 - man sieht es ihm aber nicht an. Und auch verändert hat er sich in der Zeit nicht. Er bleibt die liebenswerte, vom Pech verfolgte Ente, ...

"Alles Gute, Donald!", so heißt es hier. Denn Donald Duck wird 90 - man sieht es ihm aber nicht an. Und auch verändert hat er sich in der Zeit nicht. Er bleibt die liebenswerte, vom Pech verfolgte Ente, bei der alles schief läuft und es sich doch zum Guten wendet. So auch hier. Donald will seinen Geburtstag mit Daisy am Strand feiern, doch schon morgens steht Onkel Dagobert vor der Tür und Donald muß helfen, dessen Kreuzer zu polieren. Auf dem Weg zum Strand passieren ihm einige unliebsame Dinge und der Tag verläuft ganz anders als geplant. Doch Familie Duck hält zusammen und so erlebt Donald doch noch eine wunderschöne Feier, bei der er zu dem Ergebnis kommt, daß ein Geburtstag mit der Familie das schönste Geschenk ist. Man sieht also, daß dies nicht einfach nur ein Comic ist, sondern hier eine Botschaft vermittelt wird, die die Werte gerade rückt. In der heutigen Zeit kann diese Botschaft gar nicht genug betont werden. Das Buch lebt von seinen traumhaft schönen Zeichnungen, die auf herrliche Weise coloriert sind. Sie wirken lebendig und lassen Erinnerungen an die früheren Comichefte hochkommen! Für mich ist jede Geschichte mit Donald Duck eine Reise in die Vergangenheit, die ich immer wieder sehr genieße!