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Veröffentlicht am 22.03.2024

Ein Krimi mit Duftnote

Tödlicher Duft
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Die französische Kleinstadt Grasse ist bekannt als Hauptstadt des Parfums. Da ist die Aufregung groß, als der Starparfümeur von Fragonard ermordet aufgefunden wird. Damit ist die Sonntagsruhe für Commissaire ...

Die französische Kleinstadt Grasse ist bekannt als Hauptstadt des Parfums. Da ist die Aufregung groß, als der Starparfümeur von Fragonard ermordet aufgefunden wird. Damit ist die Sonntagsruhe für Commissaire Louis Campanard dahin. Er stürzt sich sofort in die Ermittlungen. Obwohl sein Kleidungsstil etwas außergewöhnlich ist, sollte man Louis Companard nicht unterschätzen. Er hat einen messerscharfen Verstand und so leicht kann ihm niemand etwas vormachen. Er geht oft unkonventionelle Wege, um seine Fälle zu lösen. So auch diesmal. Weil die Herren von Fragonard ihm den Zutritt zu ihren Herstellungsräumen verweigern, schleust er kurzerhand die Polizeipsychologin Linda Delacours dort ein. Für sie ist es der erste Einsatz nach einem traumatischen Erlebnis, das sie noch nicht verarbeitet hat. Doch Campanard glaubt fest an Lindas Können und sie will ihn nicht enttäuschen. Deshalb bringt sie sich in eine große Gefahr, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt.

In seinem Krimi "Tödlicher Duft" geht René Anour ganz neue Wege. Die Krimiserie spielt sich diesmal in Frankreich, genauer in der Parfumhochburg Grasse, ab. Dabei beschreibt er die Düfte dieser kleinen Stadt so intensiv, daß man glaubt, sie zu riechen. Das Thema Parfumherstellung spielt in der Handlung natürlich eine große Rolle. Auch hier geht René Anour sehr akribisch zu Werke. Er erklärt alles ganz genau und der interessierte Leser kann viel lernen. Mit Commissaire Campanard hat René Anour einen Ermittler mit Herz und Verstand ins Leben gerufen. Auch die anderen Charaktere erscheinen sehr menschlich. Man fühlt sich in der Geschichte einfach wohl. Trotzdem ist der Krimi sehr spannend und bis zum Ende offen. Der Fall wird zwar gelöst, aber es bleiben immer noch Fragen zum Vorleben des Commissaire offen. Die klären sich dann hoffentlich im nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Mariamorde

Ave Maria
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Vito Carlucci und Laura Gabbiano von der Kriminalpolizei Florenz bekommen es diesmal mit einem Mörder der besonderen Art zu tun. Er tötete bereits drei Frauen auf langsame Art, die alle den Vornamen Maria ...

Vito Carlucci und Laura Gabbiano von der Kriminalpolizei Florenz bekommen es diesmal mit einem Mörder der besonderen Art zu tun. Er tötete bereits drei Frauen auf langsame Art, die alle den Vornamen Maria trugen. Die Spuren führen zu einem berühmten Pasta - Imperium. Doch wie passen die Morde dorthin?

"Ave Maria" ist der zweite Fall für Gabbiano und Carlucci. Andrea Tozzio läßt sein Ermittlerteam hier Hand in Hand arbeiten, beide haben zusammen gefunden. Nachdem sie sich in Band 1 noch aneinander gewöhnen mußten, sind sie hier ein prima Team, das jeden Sympathiepunkt bekommt. Der Fall ist unendlich spannend. Ich hatte immer das Gefühl, daß Maria aus dem Polizeiteam auch in Gefahr gerät und bangte um sie. Andrea Tozzio schafft es, den Leser immer wieder neue Spuren verfolgen zu lassen und schickt ihn immer neu in die Irre. So bleibt es bis zum Schluß geheimnisvoll, wer hinter den Morden steckt und welches Motiv der Täter verfolgt. Andrea Tozzio hat die Handlung sehr logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Man verliert hier nie den roten Faden. Vom Schreibstil her liest sich dieser Krimi wunderbar leicht, so daß man ihn ziemlich schnell gelesen hat. Wunderschön ist der Schauplatz der Toskana, wodurch hier während des Lesens Urlaubsstimmung aufkommt.

Mich hat auch dieser zweite Fall vollends überzeugt und ich würde mich über noch mehr Fälle für Gabbiano und Carlucci sehr freuen!

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Gute Unterhaltung für Zwischendurch

Meer Zeit für die Liebe
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Nora Hansen und Max sind seit 12 Jahren ein Paar. Nun wollen sie im Sommer endlich heiraten. Doch dann zieht Max bester Freund Jonte zurück nach Sylt. Nora fühlt sich bei dem Gedanken nicht wohl - hütet ...

Nora Hansen und Max sind seit 12 Jahren ein Paar. Nun wollen sie im Sommer endlich heiraten. Doch dann zieht Max bester Freund Jonte zurück nach Sylt. Nora fühlt sich bei dem Gedanken nicht wohl - hütet sie doch seit 12 Jahren ein Geheimnis vor Max. Sie versucht, Jonte aus dem Weg zu gehen, doch ihr Herz gerät wieder ordentlich wegen ihm aus dem Takt.

"Meer Zeit für die Liebe" ist der erste Band der "Liebesglück auf Sylt"-Reihe von Nele Blohm. Mit Nora hat sie einen Charakter geschaffen, den ich sehr zwiespältig sehe. Einerseits wirkt sie sympathisch, andererseits finde ich ihr Verhalten unmöglich. Geheimnisse vor dem Partner gehen für mich gar nicht und ihr albernes Versteckspiel bei der Begrüßungsfeier für Jonte war mir zu kindisch. Max ist für meine Begriffe schon zu nett zu ihr. Mein absoluter Liebling in diesem Roman ist Oma Enna. Sie hat den Durchblick, überrascht mit Aussagen, die gar nicht zu ihrem Alter passen und ist einfach nur richtig gut drauf. Einen Roman nur um sie könnte ich mir sehr gut vorstellen. Die Handlung ist natürlich dem Genre entsprechend vorhersehbar und das Ende nicht wirklich überraschend. Nele Blohm schreibt auch hier wieder locker und fröhlich mit einer Prise Humor. Diese Geschichte vor der traumhaften Kulisse Sylts ist perfekt für die Lesezeit zwischendurch.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Eine Prise Nordseeluft inklusive

Der Milchhof – Das Flüstern der Gezeiten
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Im Jahr 1920 versuchen Lina und ihre Tochter Alea die Molkerei der Familie am Laufen zu halten. Linas Söhne Wilko und Ludger sind zwar aus dem Krieg heimgekehrt, aber sie sind körperlich und seelisch verwundet. ...

Im Jahr 1920 versuchen Lina und ihre Tochter Alea die Molkerei der Familie am Laufen zu halten. Linas Söhne Wilko und Ludger sind zwar aus dem Krieg heimgekehrt, aber sie sind körperlich und seelisch verwundet. Ohne den Obermeier Derk Voigt hätte Lina die Molkerei längst aufgeben müssen und auch sonst spielt Derk eine wichtige Rolle in Linas Leben. Die beiden wissen genau, daß sie sich lieben, aber Derk ist mit Talke verheiratet und kann sie nicht verlassen. Als es dem Milchhof durch die Inflation immer schlechter geht, sieht Lina keinen anderen Ausweg, als den wohlhabenden Bankier Wilhelm de Vries zu heiraten. Daß dieser sich der neuen Partei angeschlossen hat und auch bald einen wichtigen Posten bekleidet, redet Lina sich zunächst schön. Doch lange kann sie die Augen nicht verschließen. Sie muß sich entscheiden, ob sie der Strömung der Zeit folgen soll, oder ob sie mutig dagegen ankämpfen will.

Im zweiten Teil der Milchhof-Saga, "Das Flüstern der Gezeiten", beschreibt Regine Kölpin die Zeit von 1920 bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Die Leser bekommen einen beklemmenden Eindruck von dieser Zeit. Regine Kölpin stellt die Personen ihres Romanes so lebendig dar, daß man sofort mit ihnen vertraut ist. Die Arglosigkeit, mit der sich manche von ihnen ködern lassen, ist schon bemerkenswert. Aber auch die anderen, die mit Scheuklappen durch die Welt gehen, kann man nur schlecht verstehen. Daß diese Konflikte sogar oft einen Graben durch Familien ziehen, wird in diesem Buch sehr drastisch dargestellt. Doch wer ein Buch von Regine Kölpin liest, bekommt auch immer eine frische Brise Nordseeluft frei Haus mitgeliefert. Das macht die Bücher von ihr so besonders. Man kommt nicht umhin, sich in diese Region zu verlieben. So ist auch dieses Buch wieder eine gelungene Geschichte über Menschen, die in ihrer Heimat fest verankert sind.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Sehr informativ

Die Sprache der Wale
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Als Tom Mustill einen Zusammenstoß seines Kajaks mit einem Buckelwal nur knapp überlebte, war bei ihm die Faszination für Wale geboren. Er beschäftigte sich intensiv mit ihnen, besuchte Wissenschaftler ...

Als Tom Mustill einen Zusammenstoß seines Kajaks mit einem Buckelwal nur knapp überlebte, war bei ihm die Faszination für Wale geboren. Er beschäftigte sich intensiv mit ihnen, besuchte Wissenschaftler und Experten und sammelte Geschichten über Begegnungen von Mensch und Wal. Er merkte, daß die intelligenten Meeresbewohner noch längst nicht komplett erforscht sind und noch viel Wissen fehlt, um sie zu verstehen. Seine Erkenntnisse hat Tom Mustill in seinem Buch "Die Sprache der Wale" veröffentlicht. Dieses Buch ist wirklich leicht verständlich für jedermann. Es geht um Verhalten und Kommunikation. So erklärt er, wie man durch künstliche Intelligenz den Gesang der Wale in die menschliche Sprache umzuwandeln versucht. Es wäre schon interessant, sollte dies jemals richtig funktionieren. Wer weiß, was diese faszinierenden Tiere uns mitzuteilen haben? Denn ihre Wahrnehmung der Welt ist so ganz anders als die von uns Menschen. Der Autor läßt seine Leser hautnah an seinen Erlebnissen mit Walen teilhaben. Man spürt die Blicke der Wale förmlich, wenn sie ihr gegenüber neugierig beäugen. Tom Mustill hat hier ein Buch geschaffen, das dem Leser anschaulich und bildhaft eine Welt nahe bringt, die für viele unerreichbar ist. Aufgelockert wird der Text durch einige schwarzweiß Fotos, von denen ich gern mehr gehabt hätte.

Dieses Buch ist absolut lesenswert und man denkt noch lange über das Gelesene nach!

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