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Veröffentlicht am 22.09.2024

Das Komplott im Betonkübel

Gefährliches Komplott
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57 / 100
Ich kann mich den überwiegend positiven Rezensionen leider nicht anschließen. Selten habe ich auf knapp fünfhundert Seiten derart wenig substanzielle Handlung gelesen wie in diesem Buch.

Die ...

57 / 100
Ich kann mich den überwiegend positiven Rezensionen leider nicht anschließen. Selten habe ich auf knapp fünfhundert Seiten derart wenig substanzielle Handlung gelesen wie in diesem Buch.

Die Handlung kommt kaum vom Fleck. Das mag der grundsätzlichen Natur von Kriminalgeschichten geschuldet sein, tröstet mich aber nicht über die gefühlt endlose Kette aus „nochmal da hinfahren – nochmal den fragen – nochmal die Suche starten – nochmal die Notiz machen“ hinweg.
Die Charaktere bleiben trotz stellenweiser Entwicklung wenig greifbar für mich, die Geschichte insgesamt betrachtet wahrlich unspektakulär und gleichsam etwas zu fantasievoll und schließlich kommt es zum Showdown und Ende, das wie viele andere prima durch eine Stanzform passt.

Nicht mein Fall, kaum spannend oder thrilling.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Die doppelt dunkle Humorportion

Aus die Maus / Wir sind unfassbar
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65 / 100
Dass Menschen im Falle des Ablebens manchmal mit außergewöhnlichen Traueranzeigen bedacht werden oder die Trauernden in ihrer Wortwahl daneben greifen, geschieht. In diesem Doppelband werden die ...

65 / 100
Dass Menschen im Falle des Ablebens manchmal mit außergewöhnlichen Traueranzeigen bedacht werden oder die Trauernden in ihrer Wortwahl daneben greifen, geschieht. In diesem Doppelband werden die „vergnüglichsten“ Lapsus versammelt präsentiert, wobei ein gewisses Maß an Pietät durchaus erhalten wird.

Mit den begleitenden Kommentaren bin ich nicht besonders warm geworden, aber nun, die Fülle an Traueranzeigen sorgt ausreichend für Gefühlshochs und -tiefs.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Im allgemeinen Bahn-Bashing ein kleiner Segen

Der Lokführer hat den Zug verpasst
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57 / 100
Dass es üblicherweise Heiterkeit erzeugt, wenn sich Zugbegleiter bei ihren Durchsagen nicht an irgendwelche protokolle oder Standardsätze halten, ist kein Geheimnis.

Dieses Buch versammelt ausgewählte ...

57 / 100
Dass es üblicherweise Heiterkeit erzeugt, wenn sich Zugbegleiter bei ihren Durchsagen nicht an irgendwelche protokolle oder Standardsätze halten, ist kein Geheimnis.

Dieses Buch versammelt ausgewählte Schnipsel, die von außen sicher für Gegriene sorgen, auch wenn es vor Ort im Zug wohl meist nur ein kleiner Trost gewesen sein wird.

Leider ist viel Freiraum im Buch und die Substanz wahrlich überschaubar, obwohl auf dem damaligen Twitter-Account unzählige weitere Durchsagen zu finden sind (oder waren, keine Ahnung). Also als Bahn-Toiletten-Lektüre geeignet, aber das war's dann auch.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Ein harter, zerfetzender Aufschlag

Die Wut, die bleibt
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68 / 100
Das Buch bietet eine eskalative Mischung aus verschiedenen Facetten, die ein noch so alltägliches Leben belasten. Gleich auf der ersten Seite passiert der Vorfall, der die Geschichte anstößt und ...

68 / 100
Das Buch bietet eine eskalative Mischung aus verschiedenen Facetten, die ein noch so alltägliches Leben belasten. Gleich auf der ersten Seite passiert der Vorfall, der die Geschichte anstößt und die Spiralen der Wut und Verzweiflung anschiebt.

Während es in der ersten Hälfte des Buchs noch um direkte Trauerbewältigung geht, kippt die zweite Hälfte zu den individuellen Ausfaserungen der Einzelschicksale über. Im Kontext des Feminismus führt die übersaturierte Präsenz der Ungerechtigkeit über den Punkt des Nachvollziehbaren hinaus. So entglitt mir zunehmend jede Sympathie für die Figur der Lola, weil ich als empathiebedürftiger Mensch mit dieser Art des (wenn auch für sich genommen gesunden) Egoismus' nicht zurechtkommen würde. Sicher, in Extremsituationen gelten all diese Gesetze nicht, doch in der Betrachtung von außen sind mir Extremlösungen dennoch fremd.

Die Autorin verwendet immer wieder und stellenweise auch unerwartet derart direkte und bis ins Mark treffende Formulierungen und Gedanken, dass es vor allem in der ersten Hälfte ein sehr intensives Leseerlebnis ist. Leider führt die Geschichte dann weg vom Kernthema, an dem ich sie gern weitergelesen hätte, und so ist mein Eindruck vor allem zum Ende hin eher verwässert als geklärt.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Ein ungutes Gefüh(r)l

Influencer
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70 / 100
Ich stimme zu, dass die Buchinhalte mitunter sehr theoretisch sind, aber wer bei Suhrkamp vergleichsweise einfache Literatur sucht, muss sich ohnehin woanders umsehen.

Und sicher, wer schon mal ...

70 / 100
Ich stimme zu, dass die Buchinhalte mitunter sehr theoretisch sind, aber wer bei Suhrkamp vergleichsweise einfache Literatur sucht, muss sich ohnehin woanders umsehen.

Und sicher, wer schon mal tiefer zum Aspekt des Influencertums recherchiert hat, wird so viel Neues nicht erfahren. Als breitgefächerter Einstieg ins Thema ist das vorliegende Buch aber bestens geeignet und hält plastische Eindrücke bereit, die das hoffentlich zur Reflektion geneigte Publikum aufsehen lassen dürfte.

Ich finde, man sollte sein Weltbild nicht nach einer einzigen Meinung oder einer einzigen Riege an authentisch bis heuchlerisch wirkenden Internetmenschen gestalten. Ein wenig zur eigens wählbaren Pluralität zurückzukehren, bei diesem Vorhaben kann das Buch eine gute Stütze sein.

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