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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2019

Arztserie, Krimi und Fantasy treffen aufeinander!

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Dieser Roman verbindet mehrere Elemente miteinander. Dr. Miles Singer arbeitet als Arzt in einem Veteranenhospital und wird dort auf einen Mord aufmerksam, als ein sterbender Patient ihm auf dem Sterbebett ...

Dieser Roman verbindet mehrere Elemente miteinander. Dr. Miles Singer arbeitet als Arzt in einem Veteranenhospital und wird dort auf einen Mord aufmerksam, als ein sterbender Patient ihm auf dem Sterbebett verrät, dass er vergiftet wurde und dass er ein Geheimnis entlüftet hat. Kurz vor seinem Tod verbindet der sterbende Nick Elliot seine Magie mit der von Miles. Miles versucht nun mit Hilfe des Fremden Tristan Hunter das Geheimnis um den Mord an Nick Elliot zu lüften. Tristan Hunter, der fremde und attraktive Gentleman war derjenige, der Nick Elliot gefunden und zu Dr. Miles Singer gebracht hat. Er bittet Miles darum gemeinsam mit ihm den Mordfall zu ermitteln und widerwillig muss Miles einwilligen, da Tristan nun seine wahre Identität kennt und weiß, dass er Magie wirken kann. In einer Welt, in der Magie nur im verborgenen gewirkt wird, da sie einem sonst ein Verhör und einen Besuch im Sanatorium bringt, kann sich Miles eine Entdeckung nicht leisten. Doch Tristan scheint ganz eigene Pläne zu verfolgen.

In dem Roman geht es außerdem um eine seltsame Infizierung, die alle heimkehrenden Veteranen mitbringen, die aus dem Krieg zurückkehren und schnell muss Miles' feststellen, dass dem allem ein Geheimnis zugrunde liegt, was ihn und Tristan in Gefahr bringen könnte.

Anfangs fand ich es etwas schwierig, mich in die Welt von Aeland einzufinden, mit den unterschiedlichen Rängen der Magier (Sturmsänger, Sekundäre, Hexen, Magier), da wir zwar genauso viel wissen, wie der Ich-Erzähler Miles, der allerdings erst als er einem Fremden von den Strukturen erzählen muss, erklärt, wie die Welt geschaffen ist, sodass es ein etwas holpriger Einstieg in die Welt von Aeland ist.

Sehr gut gefallen haben mir die Charaktere. Alle haben Charakter und verfolgen ihre eigenen Ziele und Pläne. Neben Miles sind das Tristan und Grace, aber sogar der verstorbene Nick Elliot wird zu einem wichtigen Charakter, dessen Motive wir nach und nach nachvollziehen können.

Besondere Empfehlung für Fans von nicht nur Fantasy, sondern auch Krimis!

Veröffentlicht am 08.05.2019

Eine magische Welt voller Illusionen und Heimtücke!

Die Verlobten des Winters
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"Die Verlobten des Winters" ist der erste Roman, den ich von der französischen Autorin Christelle Dabos gelesen habe und ich bin schwer begeistert. Im Juli erscheint der zweite Teil der Spiegelreisende-Reihe ...

"Die Verlobten des Winters" ist der erste Roman, den ich von der französischen Autorin Christelle Dabos gelesen habe und ich bin schwer begeistert. Im Juli erscheint der zweite Teil der Spiegelreisende-Reihe "Die Verschwundenen des Mondscheinpalasts" und ich freue mich schon darauf zu erfahren, wie es mit Ophelia, Thorn, Roseline und Berenhielt weiter geht.

Wer eine klassische Liebesgeschichte zwischen Ophelia und Thorn erwartet, ist hier an der falschen Adresse. In der Tat verbringen die beiden Verlobten den Großteil des Romans gar nicht zusammen, weil Thorn arbeitet und Ophelia von seiner Tante Berenhielt unter ihre Fittiche genommen und auf den Hof am Pol vorbereitet wird. Denn Ophelia wurde aus ihrer Heimat, Anima, zum Pol gebracht, wo sie den Fremden Adeligen Thorn heiraten soll. Für Ophelia, die die Gesellschaft von Büchern und anderen Museumsgegenständen der der Menschen vorzieht, eine schlimme Vorstellung. Noch dazu scheint auch Thorn sie nicht heiraten zu wollen, sondern die Oberhäupter der Familien scheinen es entschieden zu haben.

Am Pol angekommen, begreift Ophelia schnell, dass hier ganz andere Regeln herrschen als auf Anima. Am Hofe versuchen alle das Familienoberhaupt Faruk zu beeindrucken und dafür gehen die einzelnen Familien über Leichen. Thorn gehört der Familie der Drachen an und Ophelia lernt schnell, dass sie keiner anderen Familie vertrauen kann. Doch kann sie den Drachen überhaupt vertrauen? Und warum wollen sie ausgerechnet Ophelia? Mich hat vor allem die schillernde und doch trügerische Welt am Pol gereizt. Einerseits war sie wunderschön und doch verdorben zugleich. Man fühlte sich ein wenig wie Alice im Wunderland, doch das Wunderland ist grausam.

Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf Teil 2 und wie es mit Ophelia weiter geht, einer Heldin, die selbst der Leser teilweise unterschätzt!

Veröffentlicht am 24.04.2019

Coole Protagonistin in einer spannenden Welt

Waffenschwestern
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Als ich den Klappentext des Romans las war für mich sofort klar: Dieses Buch muss ich lesen. Wie einige andere bereits in ihren Rezensionen geschrieben haben, fühlten sie sich von der Story ein wenig an ...

Als ich den Klappentext des Romans las war für mich sofort klar: Dieses Buch muss ich lesen. Wie einige andere bereits in ihren Rezensionen geschrieben haben, fühlten sie sich von der Story ein wenig an Nevernight von Jay Kristoff erinnert, einen Roman, den ich übrigens auch verschlungen habe. Nona (die Hauptperson) ist jedoch ganz anders als Mia (aus Nevernight). Während Mia in Nevernight die Rote Kirche aufsucht um eine Schülerin zu werden, gerät Nona mehr versehentlich ins Kloster der heiligen Gnade. Doch dort findet sie unerwartete Freunde und ein Zuhause, was sie nie gehabt hat. Trotz der harten Prüfungen und der mysteriösen Nonnen, die die Mädchen unterrichten, erinnert das Kloster fast schon ein bisschen an eine Version von Hogwarts nur für Mädchen. Die Mädchen und ihre Freundschaft steht im Zentrum des Romans.
Teilweise muss ich gestehen, dass ich Nona viel zu jung für die Handlungen und Gedanken empfand, die Marc Lawrence sie ausführen ließ und so hat ihr Charakter gerade zu Beginn etwas Glaubwürdigkeit verloren, allerdings macht Nona eine große Entwicklung durch und man "wächst" quasi mit ihr weiter und so finde ich ihren Charakter gegen Ende gut abgerundet. Ich freue mich auf den zweiten Band dieser Reihe und bin gespannt, ob der mysteriöse Prolog dann auch mehr Sinn macht.
Teilweise war das Buch stellenweise etwas lang, und hat sich in Details über den Alltag im Kloster verloren, aber insgesamt war es sehr spannend.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Ich hatte gehofft es zu lieben!

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Dieser Roman klang nach einer vielversprechenden, abenteuerlichen Piratengeschichte! Ein Piratenkönig auf hoher See, der eine Sirene töten will, die nur als "der Fluch der Prinzen" bekannt ist, ohne zu ...

Dieser Roman klang nach einer vielversprechenden, abenteuerlichen Piratengeschichte! Ein Piratenkönig auf hoher See, der eine Sirene töten will, die nur als "der Fluch der Prinzen" bekannt ist, ohne zu wissen, dass sie in menschlicher Gestalt an Bord seines Schiffes lauert. Doch leider fand ich die Liebesgeschichte kein bisschen glaubwürdig und die Protagonistin zu bissig. Versteht mich nicht falsch, ich liebe toughe Protagonistinnen, die für sich selbst kämpfen können, aber Lyra war einfach nur grausam, kalt und emotionslos. Klar, teils war das ihrem Dasein als Sirene geschuldet, aber teilweise war sie auch einfach unsympathisch. Elian wiederum war das typische Klischee eines Prinzen, der eigentlich keiner sein will und lieber mit den normalen Menschen herumreist als am Hof zu leben.
Die Charaktere waren sehr flach gezeichnet. So bleiben alle Nebencharaktere, die zur Crew gehören relativ farblos und nebensächlich und die Antagonistin, die Königin, ist einfach grausam und böse und eine perfekte Gegenspielerin ohne besondere Geschichte oder Motiv für ihre Grausamkeit. Sie scheint einfach der Grausamkeit wegen platziert worden zu sein. Teilweise hat sich der Roman an einigen Stellen gezogen, das Ende (vor allem die finale Schlacht) kam dann Schlag auf Schlag und wurde meiner Meinung nach zu einfach gelöst.

Was mir an dieser Geschichte am besten gefallen hat, war tatsächlich das Worldbuilding. Die von Alexandra Christo erschaffene Welt war sehr spannend. Verschiedene Königreiche, eines geheimnisvoller als das andere mit spannenden Herrschern. Ich würde sehr gerne in die Welt zurückkehren und die Geschichte einer der Herrscher verfolgen.
Es war ganz nett zu lesen, hat mich aber leider enttäuscht, da ich durch die Bookstagram-Community und die vielen positiven Reviews einfach andere Erwartungen an das Buch hatte.

Veröffentlicht am 21.04.2019

Spannende Geschichte mit interessantem Protagonisten!

Sohn der Sieben
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Trotz des gewaltigen Umfangs von 800 Seiten habe ich dieses Buch regelrecht verschlungen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass es genau die Art von Fantasy ist, die mir gefällt. Wer die Asassinnen-Kirche ...

Trotz des gewaltigen Umfangs von 800 Seiten habe ich dieses Buch regelrecht verschlungen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass es genau die Art von Fantasy ist, die mir gefällt. Wer die Asassinnen-Kirche in Nevernight und das Krieger-Nonnen-Kloster in Waffenschwestern gemocht hat, wird auch von der Akademie von Chaenbalu in den Bann gezogen werden. Hier trainiert Annev und bereitet sich darauf vor, ein Meisteravatar zu werden: Seine Aufgabe ist es magische Gegenstände ausfindig zu machen und diese in die Akademie zu bringen, um die Menschen vor dunkler Magie zu schützen. Das Problem: Die Akademie verabscheut alle Form von Magie, auch die des Heilens, und Annev führt ein Doppelleben. Nach seinen Unterrichtseinheiten in der Akademie unterrichtet ihn sein Mentor Sodar in der Kunst der Magie. Ein gefährliches Spiel auf das sich Annev einlässt, da das Wirken von Magie mit dem Tode bestraft wird. Trotzdem möchte Annev unbedingt die Ausbildung als Avatar absolvieren, da er nur so Myjun einen Antrag machen kann, die er liebt. Justin Travis Call ist es gelungen mit Annev einen Protagonisten zu erschaffen, mit dem der Leser mitfiebern kann und ihn trotz seiner - teilweise dummen- Entscheidungen nachvollziehen kann. Seine Handlungen sind menschlich und entsprechen der Naivität die teilweise durch sein Alter und seine Erziehung entstanden sind. Die Welt die Justin Travis Call erschaffen hat ist eine spannende und man möchte mehr über die Akademie, Keos' und vor allem Sodar erfahren. Eine Leseempfehlung für alle High-Fantasy-Fans, die keine Angst vor 800 Seiten Abenteuer und einer spannenden, aber auch komplexen Welt haben!