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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mehr Nervenkitzel bitte

Remember Mia
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Selten hat mich eine 30 Seitige Leseprobe so mitgerissen wie bei diesem Buch. Ein Buch, dass ich dann auch unbedingt auf meiner Wunschleseliste markierte. Um so mehr freute ich mich dann, dieses Buch über ...

Selten hat mich eine 30 Seitige Leseprobe so mitgerissen wie bei diesem Buch. Ein Buch, dass ich dann auch unbedingt auf meiner Wunschleseliste markierte. Um so mehr freute ich mich dann, dieses Buch über vorablesen vorab lesen zu dürfen. Herzlichen Dank schon mal an dieser Stelle an den Verlag und an vorablesen. Über das schlechte Wochenende freute ich mich dann regelrecht, denn nun konnte ich mich voll und ganz diesem Spannungsroman widmen. Und es ist für mich definitiv eher ein Spannungsroman mit psychologischen Aspekten denn ein Thriller.

Erzählt wird die Geschichte aus Estelles Sicht und ist in vier Teile segmentiert. Im ersten Abschnitt erfährt man wie die junge Frau gefunden und halbtot in das Krankenhaus gebracht wird. Ihr Erinnerungsvermögen ist getrübt. Sie weiß nicht was sie an den Ort getrieben hat in dem man sie gefunden hat. Sie weiß nur, dass ihre Tochter verschwunden ist. Doch ob sie schuldig oder unschuldig an dem Verschwinden des Kindes ist, das weiß sie nicht. Ihr Mann ist ihr keine Hilfe, denn für ihn ist sie die Schuldige. Sie ist in irgendeiner Weise dafür verantwortlich, dass das Mädchen nicht mehr da ist. Diese Passage der Geschichte fand ich richtig gut gemacht. Denn ich als Leser stellte mir viele Fragen. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Ist Estelle schuldig oder unschuldig? Was ist mit ihrem Mann? Er verhielt sich wirklich seltsam. Will er Estelle los werden weil er weis, was mit dem Kind ist oder wo es sich aufhält? Will er sie in den Wahnsinn treiben? Oder gab es gar kein Kind, oder ist es gar schon früher gestorben und die Mutter leidet an einer Psychose? Fragen über Fragen, deren Antwort mich dazu trieb immer weiter zu lesen.

Im zweiten und dritten Abschnitt befindet sich Estelle in einer Psychiatrischen Einrichtung. Mit Hilfe von Dr. Ari kommen nach und nach Erinnerungen zurück. Sind sie echt oder ihrer Phantasie entsprungen ist nicht immer ganz klar. Doch man erfährt viel aus ihrem Leben. Besonders die Ereignisse aus ihrer Kindheit sind prägend und öffnen eine ganz neue Sichtweise auf die junge Frau. Es wird immer klar, dass sie in Bezug auf ihre Tochter nicht rational Denken und Handeln konnte. Um so mehr ich über Estelle in Erfahrung brachte, um so mehr war ich wütend auf ihren Mann. Er hätte ihr helfen können, sollen und müssen. Aber er hat sie im Stich gelassen, vorverurteilt und einfach in der Klinik abgeliefert. Um so mehr sich Estelle erinnert, um so verrückter und verwirrender wird die ganze Geschichte. Plötzlich dreht sich alles in eine ganz andere Richtung und bekommt eine ganz neue Sichtweise.

Im letzten Teil hat Estelle ihr Gedächtnis wieder. Sie hat die Ereignisse wieder zusammengesetzt wie ein Puzzle und weis nun was mit ihrer Tochter Mia passiert ist. Doch das Hilft ihr nicht, denn sie weis nicht wo das Mädchen geblieben ist. Diesen letzten Abschnitt empfand ich Stellenweise als sehr schmerzhaft. Was muss diese Frau alles erleiden? Angeprangert von den Medien und vorverurteilt von den Menschen muss sie sich täglich durch das Leben quälen, ohne zu wissen wo ihre Tochter ist und wie es ihr geht.

Alles in allem lies sich die Geschichte gut lesen. Sie war flüssig geschrieben, mal langsam im Tempo, mal etwas zu schnell. Die beteiligten Nebencharaktere sind abwechslungsreich und passen sich der Handlung gut an. Ein Schwachpunkt erscheint mir die einseitige Sichtweise der Erzählung. Da man die Ereignisse nur von Estelle geschildert bekommt, hatte ich das Gefühl von Seiten der Polizei wird nicht viel unternommen. Anders ist es mir nicht zu erklären, dass sich Estelle erst an Geschehnisse erinnern musste, die die Polizei sicherlich schon früher heraus finden hätte können. Schade eigentlich, denn die Thematik hätte durchaus Potenzial gehabt, auch ein “Etwas mehr” an Spannung hätte der Geschichte gut getan.

Alexandra Burt ist gebürtige Deutsche und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in den USA. “Remember Mia” ist ihr Debüt. Interessant finde ich, dass sie auf Englisch schreibt und dieses dann ins Deutsche übersetzt wird.

Mein Fazit:

Von der Thematik und vom Ablauf fand ich die Geschichte recht gut durchdacht. Die Möglichkeiten und Kompetenzen hat die Autorin für meinen Geschmack zu wenig ausgeschlachtet. Da hätte durchaus noch mehr an Nervenkitzel und Psychologischer Raffinesse eingebaut werden können. Auch wenn ich die Handlung abschnittsweise etwas langatmig empfand, hatte ich am Ende ein recht gutes, aber auch kurzweiliges Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein leichter Spannungsroman

Herzgift
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Erst mal muss ich sagen, dass mir Natty als Mensch von Beginn an unsympathisch war. Ihre ganze Art und ihr Umgang mit den Kindern und mit ihrem Mann, einfach ihr ganzes perfektionistisches Gehabe, dem ...

Erst mal muss ich sagen, dass mir Natty als Mensch von Beginn an unsympathisch war. Ihre ganze Art und ihr Umgang mit den Kindern und mit ihrem Mann, einfach ihr ganzes perfektionistisches Gehabe, dem konnte ich nichts abgewinnen. Nichts desto trotz tat sie mir doch Leid. Das es Natty regelrecht die Füße unter dem Boden wegzog, ist durchaus verständlich. Keine Frau verdient es so von ihrem Partner hintergangen zu werden. Noch dazu von der scheinbar besten Freundin.

Auch Sean ist mir nicht wirklich sympathisch. Auch wenn das glückliche Zusammenleben der Eheleute eher nach Außen hin mehr Schein als Sein hatte, war er zu schnell bereit sich auf Eve einzulassen. Und Eve hatte natürlich leichtes Spiel. Da brauchte sie gar nicht allzu tief in die weibliche Trickkiste zu greifen. Ein sexy Outfit, etwas Make-up und ein paar nette Worte und voila – sie hatte ihn an der Angel.

Der Ablauf der Geschichte ist gut strukturiert, auch wenn mir die Sinnhaftigkeit einiger Handlungsabläufe nicht ganz klar waren. Die Psychospielchen waren ok, boten aber nicht wirklich Neues. Nattys Zorn und Machtlosigkeit war spürbar und man konnte sich gut in sie hineinversetzen. Doch reagierte sie, die Perfektionistin, die, die alles immer unter Kontrolle hielt mitunter kopflos und überschnell. In diesen Phasen war ihr Eve, auch wenn nur oberflächlich, um einiges überlegen. Als richtig spannend empfand ich die Geschichte nicht. Dafür waren mir die Charaktere zu oberflächlich und die Handlung zu seicht. Zugutehalten muss man der Autorin aber, auch wenn im Ablauf viel vorhersehbar war, sie auch einige Wendungen in die Geschichte brachte, welche für etwas mehr Bewegung und Richtungswechsel sorgten. Grandios fand ich den Schluss. „Liebe Beste Freundin, pass auf wie kaltblütig eine Beste Freundin sein kann, wenn du ihr den Mann ausspannst“, kann ich da nur sagen!

Mein Fazit:

Ein schneller und einfach zu lesender Spannungsroman für zwischendurch. Ein bisschen Sex, ein bisschen Drama, aber wirklich Neues und Tiefgründiges bietet dieser Roman nicht. Für mich ein sogenannter “Ladythriller” den man sich zwischendurch als leichte Lektüre durchaus gönnen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine bezaubernde Lektüre

Die Sehnsucht des Vorlesers
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Das Buch kaufte ich mir bereits im letzten Jahr weil mir das Cover so gut gefiel. Es wirkt so bescheiden einfach und doch schön. Aber ich kann es nicht fassen, das ich Monate verstreichen ließ, bevor ich ...

Das Buch kaufte ich mir bereits im letzten Jahr weil mir das Cover so gut gefiel. Es wirkt so bescheiden einfach und doch schön. Aber ich kann es nicht fassen, das ich Monate verstreichen ließ, bevor ich überhaupt zu lesen begann! Obwohl, die Geschichte ist nichts weltbewegendes, und doch war ich vom ersten Moment an verzaubert. Die Charaktere bodenständig, verschroben, skurril und liebenswert. So französisch, wie man es aus so manchen französischen Filmen kennt. Trotzdem ist der Ton der Erzählung ist einfach, ruhig und ohne Hektik. Alles zusammen macht diese Geschichte aus. Man lacht, man ist traurig und man hat etwas zum Nachdenken, ohne ein wirklich unfassbares Ereignis. Eine Geschichte die gut tut. Entschläunigt und zeigt, dass man auch aus einer scheinbar schlechten Situation etwas gutes machen kann.

Auch wenn das Büchlein gerade mal eine Schnapszahl an Seiten aufweisen konnte, lohnte es sich auch mal innezuhalten, das Gelesene Revue passieren zu lassen und seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grausam, fesselnd....Chris Carter

Die stille Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 6)
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Chris Carter ist sicherlich einer der härtesten Thriller Autoren die ich kenne. Keiner schreibt die Morde so grausam, keiner zeichnet für mich ein klareres Bild eines Psychopaten wie er. Bisher war es ...

Chris Carter ist sicherlich einer der härtesten Thriller Autoren die ich kenne. Keiner schreibt die Morde so grausam, keiner zeichnet für mich ein klareres Bild eines Psychopaten wie er. Bisher war es mir trotz allem immer gelungen Abstand zu seinen bestialischen Mördern und deren Morden zu halten. Diesmal ist mir die Handlung aber richtig unter die Haut gegangen. In diesem neuen Fall seines Romanhelden Robert Hunter hat er Fälle eingebaut die nicht nur seiner Fantasie entspringen. Christ Carter versteht wovon er schreibt. Denn er ist nicht nur Autor, er hat auch forensische Psychologie studiert und auch als Kriminalpsychologe in den USA gearbeitet. Im seinem sechsten Buch mit Profiler Hunter geht er besonders stark auf die Gedankengänge ein. Erst dachte ich ja, mir würden diese Ermittlungen nicht so nah gehen, die Opfer waren schon tot und der Mörder gefasst. Doch die Schilderungen und genauen Bilder der Abartigkeiten und besonders noch die wirren Denkinhalte des Täters sind beängstigend und durch die teils realen Fälle war die Geschichte nicht nur spannend sondern auch beklemmend. “Die stille Bestie” ist nicht nur Robert Hunters persönlichster Fall, sondern auch Chris Carters persönlichstes Buch von den dreien, welche ich bisher aus der Reihe las.

Mein Fazit:

Chris Carter ist und bleibt eine Klasse für sich. Nichts für schwache Nerven und zartbesaitete Gemüter. Seine Erzählungen fesseln und lassen bis zum Ende nicht mehr los. Man durchlebt von Gänsehaus, Ekel bis Angst so ziemlich alles was man während des Lesens so verspüren kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Da passt einfach alles!

Vierundzwanzig Stunden
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Wow, kann ich da nur sagen! Musso hat es wieder getan, und Musso hat es wieder geschafft! Er hat wieder, wie ich finde, eine ganz großartige Geschichte in seinem ganz eigenen Stil erschaffen. Und er hat ...

Wow, kann ich da nur sagen! Musso hat es wieder getan, und Musso hat es wieder geschafft! Er hat wieder, wie ich finde, eine ganz großartige Geschichte in seinem ganz eigenen Stil erschaffen. Und er hat es wieder einmal geschafft mich absolut zu überraschen und für sich und seine Geschichten einzunehmen! Wer Musso kennt, der weiß ja schon, dass er nicht einfach nur Beziehungsromane schreibt. Nein, seine Romane sind immer wie ein Labyrinth oder ein Puzzle. Im ersten Moment scheint der Handlungsablauf recht klar zu sein. Doch dann kommt dieser ganz bestimmte Augenblick, in der die Geschichte plötzlich eine Wendung nimmt. In Vierundzwanzig Stunden ist diese Wendung einfach nur GENIAL!

Arthur Costello ist ein Gefangener der Zeit. Über vierundzwanzig Jahre hat er immer nur vierundzwanzig Stunden an Zeit zur Verfügung. Nur sein Großvater kann ihm dabei helfen, diesen Fluch zu beenden, denn diesen hat das gleiche Schicksal wie ihn ereilt. Mit Hilfe von Lisa gelingt es ihm, den Großvater aus der Anstalt zu befreien. Doch Arthurs vierundzwanzig Stunden sind um, bevor er Lisa alles erklären kann. Jedes Jahr wieder kreuzen sich nun die Wege von Lisa und Arthur. Und immer bleiben ihnen nur vierundzwanzig Stunden Zeit. Trotzdem verlieben sie sich ineinander. Für Arthur vergehen seine Stunden immer zu schnell, für Lisa das Jahr in dem sie auf das Wiedersehen mit Arthur wartet zu langsam. Es wird kompliziert. Kurz bevor die vierundzwanzig Jahr vorbei sind passiert Schreckliches …… Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht!

Richard Barenberg hat mich mit seiner Lesestimme auch total überzeugt. Seine Tonlage verfügt über ein angenehmes Timbre. Da macht das Zuhören noch mehr Spaß! Er setzte Arthur Costello exzellent in Szene. Brachte sanfte Töne ein, wo Sanftheit angebracht war und harte, wo Härte gefragt war. Richtig, richtig gut gemacht!

Mein Fazit:

Dieses Hörbuch ist definitiv das Highlight seit längerem. Einfach alles passte zusammen, die großartige Geschichte und die tolle Präsentation! Das Hörbuch kann ich nur wärmsten empfehlen, aber auch der Roman für sich ist lesenswert!