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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2018

Wunderschön anzuhören

Das Geheimnis des alten Mönches
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Jan-Philipp Sendker nahm mich gleich vom ersten Ton an mit auf eine Reise nach Burma. Seiner Stimme zu lauschen ist einfach nur Entspannung pur. Die Märchen aus diesem mir unbekannten Land sind nicht nur ...

Jan-Philipp Sendker nahm mich gleich vom ersten Ton an mit auf eine Reise nach Burma. Seiner Stimme zu lauschen ist einfach nur Entspannung pur. Die Märchen aus diesem mir unbekannten Land sind nicht nur wunderschön. Sie sind auch traurig, hinterhältig und lebensnah. Sie geben dem Zuhörer zudenken. Sie schaffen es sogar, sein eigenes Handeln und Denken zu hinterfragen. Nicht umsonst heißt es doch, in so manchem Märchen steckt viel Wahrheit.

Dem Hörbuch sind noch 10 Mandala-Karten beigelegt mit stilvollen Motiven, die eine schöne Ergänzung zum Hörgenuss sind.

Der Autor ist mir schon lange bekannt. Seine Romane Das Herzenhören und Herzenstimmen wurden mir auch von einer Kollegin schon wärmstens empfohlen. Warum ich diese bisher noch nicht gelesen habe, ist mir nach diesem herrlich schönem Zuhörgenuss unbegreiflich. Diese Lücke werde ich demnächst definitv füllen müssen!

Mein Fazit:

Ein rundum schönes Hörerlebnis bot sich mir an diesem verschneiten Nachmittag. Jan-Philipp Sendker hat eine so angenehme Stimme, der hätte ich noch stundenlang zuhören können. Von mir eine hundertprozentige Empfehlung!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Politisch und wissenschaftlich interessanter Thriller

Neanderthal
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Tolle Zukunftsperspektiven für die nächste Generation oder? Zivilisationskrankheiten sollen der Vergangenheit angehören. Schönheit ist alles. Menschen mit äußerlichen Makel gibt es fast nicht mehr im Deutschland ...

Tolle Zukunftsperspektiven für die nächste Generation oder? Zivilisationskrankheiten sollen der Vergangenheit angehören. Schönheit ist alles. Menschen mit äußerlichen Makel gibt es fast nicht mehr im Deutschland der Zukunft. Drogen und Alkohol sind verpönt und nur in versteckten Etablissements erhältlich. Gesundheit steht über allem, die Bevölkerung wird mit technischen Mitteln überwacht, damit sich auch jeder daran hält.

Die Geschichte beginnt mit dem eines jungen Mannes, der, im vergleich zu anderen Menschen, ein seltsames Aussehen hat. Während der Ermittlungen stoße Nix und seine Kollegen auf ein Massengrab in Neandertal. Da es sich um einen historisch geschützten Ort handelt, werden Max Stiller und Sarah Weiss an den „Tatort“ gerufen. Sie sind Anthropologen und auf die Spezies Homo neanderthalensis spezialisiert. Im Zuge ihrer Untersuchung fallen den beiden Wissenschaftlern Seltsamheiten an den Überresten auf. Bald schon überschlagen sich die Ereignisse. Stiller, Weiss und alle anderen die mit dem Fall zu tun hatten, werden von der Staatssicherheit abgeführt und an einen geheimen Ort gebracht ……

Mehr über den Science Fiction Thriller möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Die Handlung hat es auf jeden Fall in sich. Eine Zukunftsperspektive, die nicht nur für glückliche zufriedene Menschen sorgt. In der über mehrere Generationen aufgebauten Handlung werden wissenschaftliche Thematiken sehr genau durchleuchtet.

„Gene wirken sich mitunter in mehrerlei Weise auf den Körper aus. Eines, das eine Krankheit auslöst, kann trotzdem auch schützende Wirkung haben. Wenn man es korrigiert, erkauft man sich damit einen Nachteil anderswo.“
Seite 62

Eine Pageturner ist der Thriller nicht, dafür ist der Themenaufbau zu komplex. Spannend ist dies aber allemal. Lügen, Intrigen, Machtmissbrauch, daraus hat der Autor ein gutes Gerüst konstruiert, das sich um Genmanipulation und deren Auswirkungen auf die Menschheit dreht. Sehr vielschichtig, umfassend und gut recherchiert.

Aufgebaut ist die Geschichte über mehrere Teile, zeitlich springt sie auch mal in die Vergangenheit. Deutschland steht aufgrund dieser „Populationsgesundheit“ Weltweit im Fokus der Kritik. Schlagzeilen, TV-Shows und Interviews erweitern die verschlungene Handlung noch um einiges. Auch das Leben der Neandertaler, vor tausenden von Jahren, ist Teil der Geschichte und schildert auf interessante Weise von deren Leben und Aussterben.
Mein Fazit:

Neanderthal ist definitiv kein klassischer Thriller. Eine Mischung aus Dystopie und Science Fiction würde ich sagen. Sehr spannend, interessant und beängstigend, welche Zukunft der Autor da kreiert hat. Doch entspricht vieles schon der Realität was die Gentechnik betrifft. Für dieses Buch braucht man sicherlich Zeit und dank Internet findet man viel Information zu der Thematik. Lesenswert!

Veröffentlicht am 09.01.2018

Unterhaltsame Lesemomente

Ich bin nicht tot
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Der Einstieg in diesen Thriller war wirklich Spannung pur! Man befindet sich mit dem noch unbekannten Opfer in den Fängen des Täters und fiebert dem Verlauf dieser Szene geradezu entgegen. Was wird passieren, ...

Der Einstieg in diesen Thriller war wirklich Spannung pur! Man befindet sich mit dem noch unbekannten Opfer in den Fängen des Täters und fiebert dem Verlauf dieser Szene geradezu entgegen. Was wird passieren, wie endet diese Episode?


Nach dem wirklich spannenden ersten Kapitel erfährt man die Geschichte von Jude Fontaine. Die Detective ist drei Jahre zuvor von einem Unbekannten entführt worden. Der Fall wurde nie gelöst und Jude Fontaine als tot vermutet. Drei Jahre später gelingt ihr die Flucht. Nichts ist mehr so wie es war. Ihr Freund hat eine andere, ihr Platz bei der Polizei neu besetzt. Doch Jude gibt nicht auf. Sie kämpft sich zurück und arbeitet wieder als Detective. An ihren letzten Fall vor dem Verschwinden kann sie sich nicht recht erinnern. Erst als ein Mädchen tot aufgefunden wird und eine Unbekannte an sie herantritt, fängt sie an in ihrer Vergangenheit zu graben und begibt sich damit in tötliche Gefahr……

Der Thriller ist gut durchdacht, hat so manche spannende Szene zu bieten, hat aber auch einige Schwächen bei der Umsetzung. Gänsehautfeeling kam aber durchaus auch auf.

Die Charaktere passen auch gut zu der Geschichte. Jude Fontain ist nicht die einzige Person in der Handlung, die Schwierigkeiten in ihrem Leben zu meistern hat. Ihr Privatleben nimmt reichlich Platz in dem Thriller ein und ist für die Handlung von Bedeutung. Auch das Leben ihres Partner wird etwas genauer durchleuchtet und füllt den Thriller aus.


Mein Fazit:

Als Ladythriller bezeichne ich Romane wie diesen. Sie weisen eine gute Portion Spannung auf. Verfügen über eine weibliche Protagonistin, der schlimmes wiederfahren ist. Ein paar gute Lesestunden sind garantiert, wenn man diese Art von Thriller mag. Mich hat Ich bin nicht tot bis auf wenige Momente ganz gut unterhalten.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Glücklichsein im Beruf kann man lernen

Die Entdeckung des Glücks
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Ich gebe zu, das Buch ist eigentlich nicht für mich gedacht, denn ich gehöre tatsächlich zu den Menschen die ihren Beruf lieben und glücklich mit ihrer Arbeit sind. Ehrlich! Ungelogen!

Das war aber auch ...

Ich gebe zu, das Buch ist eigentlich nicht für mich gedacht, denn ich gehöre tatsächlich zu den Menschen die ihren Beruf lieben und glücklich mit ihrer Arbeit sind. Ehrlich! Ungelogen!

Das war aber auch nicht immer so. Es gab Zeiten, da war mir einfach alles zuviel. Beruf, Kollegen, die Menschen um mich, dann noch die Familie. Irgendwann war die Freude weg. Ich quälte mich nur noch durch die Tage um abends ins Bett zu fallen ohne abzuschalten. Am nächsten Morgen ging die Leier von vorne los. Ein regelrechter Teufelskreis. Den ich dann zum Glück doch noch durchbrechen konnte, und nun wirklich und warhaftig glücklich bin mit dem was ich tue!

Beruflich und privat ausgeglichen, das vermittelt dieses Sachbuch. Die Autorin gibt anschauliche Tipps wie man aus festgefahrenen Situationen das Beste herausholen kann, ohne gleich den Job zu kündigen.


"Manchmal ist es Zeit, zu gehen - zu einem neuen Job oder sogar in einen neuen Beruf"

Vieles stellt sie genau so dar, wie ich es selbst gemacht habe um aus diesen - meinen - Teufelskreis rauszukommen. OK, ich hab tatsächlich meinen alten Job gekündigt, hatte aber das Glück eine Tätigkeit zu finden, die mich befriedigt und zufrieden macht. Das große Ganze passt da einfach. Wer das nicht hat, findet mit Hilfe des Buches auch gute Ansätze und Wege, ohne sich gleich eine neue Arbeitstelle oder neuen Beruf suchen zu müssen.

Isabell Prophet plaudert in diesem Sachbuch aus dem Nähkästchen. Schildert von ihren manchmal festgefahrenen Situationen, aber auch von Freunden und Bekannten. Wie sich deren nine to fife Job auf ihr Gemüt schlägt und wie frustriert sie mitunter damit sind. Darin erkennt man sich vielleicht selbst wieder.

"Glücklich sein im Beruf kann man lernen - es hat uns nur noch niemand gezeigt, wie."

Die Entdeckung des Glücks ist eine Mischung aus Fachbuch und Sachbuch. Isabell Prophet gibt gute Tipps, wie man sich das (Berufs)Leben leichter machen kann. Ausgekleidet mit Forschungsergebnissen, Ratschlägen und Mantras kann dieser Ratgeber durchaus helfen, sein eigenes Rollenbild im Beruf zu überdenken und Lösungsansätze zu finden. Nicht immer ist es nämlich die Arbeit, die einen hindert glücklich zu sein, manchmal ist man es vielleicht selbst!
Mein Fazit:
Ein gut strukturierter Ratgeber mit hilfreichen Tipps, die gut umsetzbar sind. Mein persönliches Highlight war das Mantra ziemlich weit hinten in dem Buch. Das kann man in so mancher Situation, sei sie beruflich oder privat, gut einsetzen um wieder in den positiven Flow zu komm

Veröffentlicht am 22.12.2017

Liebe, Krieb, Familienbande

Mit der Flut
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Auswandern, alles hinter sich lassen. Das tut Paul. Er überquert den Atlantik als Blinder Passagier auf einem Dampfer, dessen Kapitän der Vater seines besten Freundes ist. In New York holt ihn erst einmal ...

Auswandern, alles hinter sich lassen. Das tut Paul. Er überquert den Atlantik als Blinder Passagier auf einem Dampfer, dessen Kapitän der Vater seines besten Freundes ist. In New York holt ihn erst einmal die Realität ein. Einwandern in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist doch nicht so einfach wie gedacht. Die Sprache ist nur ein Problem, Geld das Nächste. Als Schreiner schafft es der junge Paul, sich ein neues Leben in der Metropole aufzubauen. Als er dann Antonia, die Tochter italienischer Migranten, kennen und lieben lernt, schein sein Leben perfekt. Doch Paul träumt davon Arzt zu werden. Sich ein Studium zu ermöglichen, scheint durch die hohen Kosten in unerreichbarer Ferne zu liegen. Antonia ihrerseits träumt davon Lehrerin zu werden und Paul zu heiraten. Als Pauls Eltern ihm das Angebot machen, ihm ein Medizinstudium in Hamburg zu finanzieren, kehrt er zurück in seine alte Heimat. Antonia gibt er das Versprechen, sie so bald als möglich nachkommen zu lassen. Doch die Zeiten sind schwierig. Die Nationalsozialisten sind an der Macht, Europa steht vor einem Umbruch. Durch Briefe versucht Antonia Kontakt zu Paul zu halten. Als der Krieg ausbricht, schickt die junge Frau Hilfspakete nach Deutschland um ihrem Liebsten und dessen Familie zu helfen. Nichtsahnend, dass Pauls Gedanken schon lange nicht mehr bei ihr sind. Er indessen wird eingezogen und nach Russland an die Front geschickt. Verwundet kehrt er von dort nach Hause zurück und lernt die Witwe seines Hauptmannes kennen. Seinem Traum Arzt zu sein, hat er immer noch nicht verwirklicht, denn der Krieg kam dazwischen. Als Sanitäter leistet er aber gute Dienste und wird nach seiner Genesung nach Frankreich geschickt. Am Ende des Krieges kommt er in US-Amerikanische Gefangenschaft. Seine Verbindung zu Antonia retten ihn schließlich vor längerer Haft. Nun muss er sich wieder zu ihr bekennen. Antonia – nichts Ahnend ob seiner gemischten Gefühle – setzt alles daran, endlich nach Deutschland reisen zu dürfen und ihren Paul zu heiraten. Inzwischen hat auch Paul seinen Doktortitel erhalten und praktiziert in seinem Heimatort und möchte auch dort bleiben. Doch Antonia ist unglücklich. Als ihre Schwestern in Italien zu besuch sind, beschließt sie, mit ihnen zurück nach Amerika zu reisen um für Paul eine Einreisebewilligung zu erhalten. Es sollten noch Monate vergehen, bis er sich endlich aufmacht, um mit seiner Frau gemeinsam in den USA zu leben. Jahre später bricht die jüngere Tochter seines Bruders auf, um bei Paul und Antonia zu leben. Dort lernt sie einen jungen Deutschen kennen und lieben, nichtsahnend welche Blutsbande sie verbindet ……

Grundsätzlich fand ich das Hörbuch sehr gut eingesprochen. Nina Petri hat die tolle Zuhörstimme und die passenden Töne für diesen Schmöker gefunden. Paul fand ich zu Beginn richtig sympathisch und ich hab ihn bewundert, wie er die Anfangsjahre in seinem jungen Alter in dem fremden Land gemeistert hat. Ehrgeiz ist gut, treibt einen voran. Doch mit den Jahren wurde er zu einer Person, die ich nicht mochte. Sein Ziel ging ihm über alles. Er nutzte nicht nur Antonia aus, auch andere Frauen hatten in den Jahren das Nachsehen. Antonia mag man als naive Jungfrau bezeichnen, denn sie hielt all die Jahre an ihrer Liebe fest. Doch das lag nicht nur allein an ihrer Naivität. Pauls Bruder hielt ihre Träume, Erwartungen und Hoffnungen auf ein Leben mit Paul aufrecht, ohne dass das Paar davon wusste. Das sich Antonias Erwartungen auf ein gemeinsames Leben so nicht erfüllen würden, war absehbar.

Neben Paul und Antonia gibt es noch zahlreiche andere Mitwirkende. Pauls Mutter, mit ihrem Plattdeutschen Dialekt machte sie es mir nicht leicht. Ihren Charakter konnte man aber doch gut verstehen. Keine Frau war für ihren Paul gut genug. Sie setzte alles daran, ihn in seiner alten Heimat zu halten. Eine Matrone, der nichts gut genug war, außer ihr eigenes Dasein und das von Paul. Pauls Bruder indes verliebt sich etwas in Antonias Fotografie und kann nicht verstehen, dass Paul die Briefe der jungen Frau nicht beantwortet und beschließt, dies an seiner Stelle zu tun. Selbstverständlich ohne dessen Wissen. Nichtsahnend, dass er so die Hoffnungen der jungen Frau, nach einem Happy End ihrer Beziehung zu Paul, schürt. Noch zwei Frauen machen sich Hoffnungen auf Paul, doch beiden bricht er das Herz, denn keine kann seinen Erwartungen entsprechen. Seine Mutter hat ganze Arbeit geleistet. Die dritte Generation in der Geschichte bilden Pauls Nichten, die Töchter seines Bruders. Die ältere gibt nach einem einschneidenden Erlebnis mit einem Mann ihren Traum Musikerin zu werden auf und widmet sich ganz ihrer Mutter, die immer wieder depressive Phasen durchmacht. Und die jüngere versucht ihr Glück bei Paul und Antonia in den USA.

Die Geschichte zieht sich über etwa 4 Jahrzehnte und drei Generationen. Leider ist das Hörbuch gekürzt, manches Gehörte ergibt dann nicht immer Sinn, bzw. hat man das Gefühl einer Lücke. Trotzdem ist es eine gute Erzählung, mit glaubhaften Charakteren, deren Handeln und Taten man gut nachvollziehen kann.

Das Cover passt gut zu der Geschichte. Die Äpfel stehen wohl für die deutsche Heimat und den Hof auf dem Paul aufgewachsen ist. Im Hintergrund kann man die Brooklin Bridge.

Mein Fazit:


Eine wirklich interessante Familiengeschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt. Man erhält einen guten Einblick in die Leben der Menschen vor, während und nach dem Krieg. Schade nur, dass es sich bei dem Hörbuch um eine gekürzte Ausgabe handelt. Beim Ende bin ich mir daher nicht ganz sicher, ob es offen blieb, damit man sich selber etwas zusammenreimen kann. Nina Petri hat mir als Sprecherin sehr gut gefallen. Ihrer Stimme hört man sehr gerne zu. Sie hat es verstanden, die Charaktere lebendig zu machen.