Platzhalter für Profilbild

tragalibros

Lesejury Profi
offline

tragalibros ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tragalibros über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Schwierige Bewertung...

AchtNacht
0

Am 08.08. um 20:08 Uhr bricht für Ben die Hölle los. Er wird für ein grausames Spiel auserwählt, das erst mit seinem Tod endet. Demjenigen, der ihn zur Strecke bringt, dem Gewinner der AchtNacht, winken ...

Am 08.08. um 20:08 Uhr bricht für Ben die Hölle los. Er wird für ein grausames Spiel auserwählt, das erst mit seinem Tod endet. Demjenigen, der ihn zur Strecke bringt, dem Gewinner der AchtNacht, winken 10 Millionen Euro.
Ben rennt um sein Leben...

Wer sich den Klappentext durchliest, wird unweigerlich an den Horrorfilm "The Purge" erinnert und dies hat mich veranlasst, das Buch zu kaufen. Fitzek schreibt sogar, dass ihm dieser Film als Inspiration diente.
Leider hat mich die Story nicht zu 100% überzeugen können. Vielleicht lag es daran, dass hier die Handlung in Berlin spielte, in unserem peniblen, gesetzestreuen Deutschland, und so die Geschichte in meinen Augen eher unglaubwürdig erschien. Vielleicht hat es auch daran gelegen, dass in dem Buch eine einzige Nacht beschrieben wird, in der alles passiert, angefangen bei Raub, Schlägereien und Vergewaltigung bishin zu Mord.
Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass dies auch die Spannung und Action im Thriller ausmachte. Trotzdem - ich bin hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Enttäuschung.
Um hier nicht in Kritik von vielen Kleinigkeiten abzudriften, möchte ich nun zum Schreibstil kommen.
Fitzek hat wieder ein rasantes Tempo an den Tag gelegt, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt und keine Längen entstehen. Sprache und Satzlängen sind nicht übermäßig anspruchsvoll und sorgen für einen guten Lesefluss. Auch die Tatsache, dass er geschickt den Drahtzieher der "AchtNacht" bis zum Showdown geheimhalten kann, bringt dem Buch Pluspunkte ein. Allerdings gibt es auch hier wieder einen Kritikpunkt meinerseits. Ich hätte mir gewünscht, besser miträtseln zu können, wer hinter dem perfiden Mord-Spiel steckte. Da das nicht gegeben war, hatte ich am Ende leichte Schwierigkeiten die Auflösung zu akzeptieren, da sie mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen vorkam.
Was die Charakterisierungen der Handelnden betrifft, so konnte ich keine besondere Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Was ihnen passierte, hat mich nicht sonderlich berührt.

Mir fällt es daher sehr schwer, eine Bilanz zu ziehen. Einerseits ist die Geschichte an sich sehr vielversprechend und spannend. Die Idee eines Sozialexpeiments, welches völlig aus dem Ruder läuft, ist faszinierend. Andererseits wirkte die Kulisse nicht überzeugend. Hier in Deutschland kann ich mir eine solche Anarchie nicht vorstellen, da beispielsweise die Waffengesetze deutlich verschärfter sind als in den USA (Handlungsort von "The Purge"). Dort hätte die Handlung wahrscheinlich besser hingepasst.
Ich vergebe daher zweieinhalb Sterne, weil ich zwischen "Sehr gut" und "viel zu überspitzt" schwanke.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Leichte Kriminallektüre

Agatha Raisin und der tote Friseur
0

Nach einem missglückten Selbstversuch im Haarefärben, muss sich Agatha Raisin an den beliebtesten und besten Friseur ihrer Umgebung wenden, um die Katastrophe zu beseitigen. Als der Friseur jedoch einige ...

Nach einem missglückten Selbstversuch im Haarefärben, muss sich Agatha Raisin an den beliebtesten und besten Friseur ihrer Umgebung wenden, um die Katastrophe zu beseitigen. Als der Friseur jedoch einige Tage später ermordet wird, beginnt Agatha erneut zu ermitteln...

Wie die ersten Kriminalromane mit Agatha Raisin, die ich gelesen habe, hat mir auch dieses Buch sehr zugesagt.
Mrs. Raisin ermittelt wieder, diesmal in einem recht verzwickten Fall von Erpressung, Drohungen und Mord.
M.C. Beaton kombiniert britischen, trockenen Humor mit einer sympathischen Protagonistin. Auch wenn dieser Krimi nicht über die Maßen anspruchsvoll ist und auch der Schreibstil eher schlicht bleibt, ist es wieder ein gelungener und netter Unterhaltungsroman für Zwischendurch oder die perfekte Wochenendlektüre.
Die Charaktere sind allesamt sehr amüsant und mit viel Liebe dargestellt, sodass das Lesen unglaublichen Spaß macht.
Auch die angehme Kürze des Buches sorgt dafür, dass keine Längen entstehen und die Handlung nicht ins Langweilige abdriftet.

Ich bewerte dieses Buch daher mit fünf Sternen. Wer auch sehr gerne die Romane von Inspector Lewis oder Barnaby liest oder deren Verfilmungen anschaut, kann mit der Reihe um Agatha Raisin nichts falsch machen!
Für Fans der leichten Krimilektüre ein Muss!

Veröffentlicht am 03.05.2018

Nicht die besten Kurzgeschichten von King

Im Kabinett des Todes
0

Um hier nichts von Inhalt der Geschichten preiszugeben, kann ich leider nicht sehr ins Detail gehen. Trotzdem möchte ich versuchen, eine kurze Einschätzung zu schreiben:


Diese Kurzgeschichtensammlung ...

Um hier nichts von Inhalt der Geschichten preiszugeben, kann ich leider nicht sehr ins Detail gehen. Trotzdem möchte ich versuchen, eine kurze Einschätzung zu schreiben:


Diese Kurzgeschichtensammlung besteht leider nicht aus den besten Erzählungen von King. Zwar gibt es hin und wieder die üblichen tollen Gruselstories, vermischt mit teils sogar amüsant anmutenden Geschichten, aber im Großen und Ganzen handelt es sich hier eher um durchschnittliche Lektüre.
Aus diesem Grund fiel es mir dieses Mal recht schwer am Ball zu bleiben und das Buch bis zum Ende zu lesen.

Für das Hörbuch, das ich parallel gehört habe, kann ich allerdings wieder gute Worte finden. Als bekannter Leser der King-Romane hört man auch hier wieder David Nathan zu und er liefert wie gewohnt gut ab.


Daher möchte ich für das "Kabinett des Todes" gute drei Sterne vergeben. Mich hat das Buch leider nicht überzeugt. Schade.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Interessanter Auftakt

Natchez Burning
0

1964 wird der Besitzer eines Musikladens auf grauenhafte Weise getötet. Die Täter, allesamt überzeugte Mitglieder des Ku-Klux-Klan, kommen ungestraft davon und weitere Morde werden vertuscht.
In der Gegenwart ...

1964 wird der Besitzer eines Musikladens auf grauenhafte Weise getötet. Die Täter, allesamt überzeugte Mitglieder des Ku-Klux-Klan, kommen ungestraft davon und weitere Morde werden vertuscht.
In der Gegenwart versucht der Bürgermeister von Natchez, Penn Cage, seinen Vater vom Vorwurf der Sterbehilfe reinzuwaschen und stößt bei seinen Recherchen auf tief verwurzelte Geheimnisse, Rassendiskriminierung und Mord. Der Journalist Henry Sexton kommt ihm bei den Ermittlungen zur Hilfe, doch die beiden ahnen noch nicht annährend, welche Lavine sie mit ihren Fragen ausgelöst haben...

"Natchez Burning" ist bisher der erste Roman, den ich von Greg Iles gelesen habe. Es hat zwar eine Weile gedauert, bis ich dieses Buch zu Hand genommen habe, letztenendes hat es sich aber doch gelohnt.
Der Autor verbindet die Geschichte der Rassendiskriminierung mit fiktiven, aber teils ziemlich oberflächlichen Charakteren. Ich denke hier an die Verlobte des Protagonisten, deren einziges Ziel es ist, einen weiteren Pulitzer-Preis zu ergattern.
Iles schafft mit vielen Fußnoten und Erklärungen einen guten Zusammenhang zu wirklich existierenden Ereignissen und der Fiktion. Leider wurde es hier bei den ein oder anderen Rückblicken auf die Historie des Staates Mississippi etwas langatming, sodass der Lesefluss ins Stocken kam.
Iles hat bei "Natchez Burning" sehr viel Wert auf die Charakterisierung der handelnden Personen gelegt. Auch hier kam das Buch zeitweise leicht ins Stocken, da die Gedankengänge der Protagonisten zum Teil sehr philosophisch anmuteten und sich oft wiederholten, mich aber auch zum Nachdenken angeregt haben.
Trotzdem gibt dies dem Buch den besonderen Touch einer wahren Geschichte.

Nach einem fesselnden und gleichzeitig grausamen Einstieg in die Handlung, wurde sie, durch die oben erwähnten Fußnoten aus der Geschichte und vielen detailliert geschilderten Überlegungen der Handelnden, etwas langweilig und schwunglos. Ab der Hälfte kam dann aber wieder langsam die gewünschte Spannung auf, doch das Buch entwickelte sich trotzdem nicht ganz zu dem, was es sein sollte. Ein richtiger Thriller ist es nicht.


Im Großen und Ganzen möchte ich diesem Buch eine gute Bewertung geben und verteile drei Sterne.

Mich konnte das Thema doch recht schnell einfangen. Da es weitere Bücher gibt, die auf diesen Band folgen, wird "Natchez Burning" wahrscheinlich nicht das letzte von Greg Iles gewesen sein, das ich mir zu Gemüte führe.
Außerdem erwähnt der Autor in seinem Nachwort das Buch eines Journalisten, Stanley Nelson, der sich der Aufklärung von kalten Fällen in der afroamerikanischen Bevölkerung in den 1960ern widmet und hier schon einige Erfolge verzeichnen konnte. Auch dieses Buch hat meine Neugier geweckt und wird sicher bald in meinem Bücherregal landen.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Nicht unbedingt lesenswert

Die Seelenfischer
0

Renovierungsarbeiten in einer Nürnberger Villa fördern einen sensationellen Fund zutage.
Er ruft den Bischof von Bamberg auf den Plan.
Kurze Zeit später wird dieser bestialisch ermordet aufgefunden. Drei ...

Renovierungsarbeiten in einer Nürnberger Villa fördern einen sensationellen Fund zutage.
Er ruft den Bischof von Bamberg auf den Plan.
Kurze Zeit später wird dieser bestialisch ermordet aufgefunden. Drei Monate später wird in Rom der junge Jesuit Lukas, der Neffe des Ermordeten, zum Generalobersten seines Ordens zitiert. Der erteilt Lukas einen geheimen Auftrag: Er soll für ihn den Inhalt eines Schließfachs holen. Eindringlich weist der Obere Lukas auf die damit verbundenen Gefahren hin und lässt ihn Stillschweigen schwören. Doch bevor Lukas den Auftrag ausführen kann, geschieht ein weiterer Mord...

Wie wurden die Bücher der Autorin angepriesen, wie spannend klingt der Klappentext...
Was den Eindruck eines guten, mitreißenden Thrillers macht, ist nichts weiter als weichgespühltes und langweiliges Geschreibsel, das schon nach den ersten zwei Kapiteln so langweilig wird, dass man das Buch am liebsten genervt in eine Ecke schmeißen möchte.
Die gesamte Story, aus der man wahrscheinlich so viel hätte machen können, wirkt weit hergeholt. Aus jedem Genre werden hier Themen verbaut, sodass die Geschichte überladen und aufgesetzt wirkt.
Bei den Charakteren geht es weiter. Immer wieder werden die gleichen Eigenschaften der Handelnden hervorgehoben. Wenn ich fünfmal lese, wie einfühlsam oder tatkräftig jemand ist, vergesse ich das nicht... Jedenfalls nicht bis zur nächsten Seite.
Zudem hatten die Protagonisten in meinen Augen keinerlei Tiefgang und waren allesamt zu perfekt. Realistische Persönlichkeiten? Fehlanzeige. Sympathie? Fehlanzeige.
Schlimm waren auch die Gespräche zwischen den Protagonisten. Auch hier wirkte alles zu schwülstig, aufgesetzt und unrealistisch.

Was den Schreibstil angeht, habe ich definitiv mehr erwartet, besonders, wenn auf dem Cover ein fetter Aufkleber mit "SPIEGEL Bestsellerautorin" klebt. Beim Lesen habe ich mich an Schulaufsätze erinnert gefühlt.

Die Auflösung der Mordfälle war unbefriedigend und viele Fragen sind offen geblieben. Das Ende hat dem Ganzen dann noch die Krone aufgesetzt... und ich dachte erst, kitschiger und abgedroschener könne es nicht werden!

Fazit:
Nicht lesenswert.
Einzig die Grundidee des Buches ist einen Stern wert, allerdings hätte sich die Autorin eher an das Motto "Weniger ist mehr" halten sollen.

-- (SPOILER) Ein Kirchengeheimnis, das gleichzeitig zu einer geheimen Schatzkarte führt, die wiederum den Weg zu einer verschollenen Inkastadt zeigt? Indiana Jones lässt grüßen. --

Vielleicht hatte ich auch einfach zu viel erwartet, aber ich bin sehr enttäuscht. Von mir gibt es deshalb nur einen Stern.