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Veröffentlicht am 31.07.2018

Die Stadt am Meer

Wenn wir wieder leben
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1963: Wanda trifft auf Andras. Erst durch ihn fängt sie an zu hinterfragen, was ihre Mutter in der Kriegszeit gemacht hat, auf welcher Seite sie gestanden hat, hat sie auch Schuld auf sich geladen? Eine ...

1963: Wanda trifft auf Andras. Erst durch ihn fängt sie an zu hinterfragen, was ihre Mutter in der Kriegszeit gemacht hat, auf welcher Seite sie gestanden hat, hat sie auch Schuld auf sich geladen? Eine Antwort bekommt Wanda von ihr nicht, im Gegenteil, ihre Fragen stoßen auf Schweigen und lösen etwas aus, dass sie nicht gewollt hat. Wanda begibt sich selbst nach Sopot, dem ehemaligen Zoppot bei Gdansk/Danzig in Polen. Doch auch hier stößt sie nur auf Schweigen.

Gundi lebt in den 1920er-Jahren in Zoppot. Gemeinsam mit ihren Freunden Juliius und Erik und ihrer Halbschwester Lore gründen sie eine Band und nach langer Durststrecke kommt ihr Durchbruch mit dem Lied "Morgen am Meer". Sie befahren mit dem Luxusschiff "Wilhem Gustloff" die Meere und unterhalten die Gäste. Doch nicht alles ist Gold was glänzt, wie weit gehen die vier für ihren Erfolg? Wie verändert der Erfolg sie?

Es hat ein bisschen gedauert, bis sich der Spannungsbogen im Buch für mich so gesteigert hat, dass ich gefesselt war. Am Anfang braucht es ein bisschen bis ich mit den Protagonisten warm geworden war, bis die Handlung mich fesseln konnte. Allerdings war von Anfang an die Ortsbeschreibungen, die Stimmungen, die eher bedrückende Stimmung bei Wanda und die heitere bei Gundi, die sich mit den zwei Zeitsträngen immer wieder abgewechselt hatten, gut beschrieben worden. Man wird fürs Durchhalten auch belohnt, denn immer mehr passiert auch - dramatisches bei Wanda, Rivalitäten bei Gundi. Und dann nähern wir uns auf Gundis Seite auch immer mehr dem Krieg und den Auswirkungen. Hier wird es auch emotionaler.
Das Ende ist überraschend - ganz anders als man geglaubt hat, eine tolle Wendung.

Charlotte Roth hat die Protagonisten - wie in ihren anderen Romanen - wieder sehr authentisch geschaffen, ihnen Leben eingehaucht, die Szenerie, das Ambiente und die Zeiten sehr gut beschrieben, so dass man beim Lesen Eintauchen konnte und sich alles sehr gut vorstellen konnte. Hier besonders hervorheben möchte ich die Beschreibungen um die Stadt Danzig, und des Seestädtchens Zoppot angefangen von den 20er Jahren bis hin zu den 60er Jahren.
"Wenn wir wieder leben" ist ein Roman, über den man auch nach dem Auslesen noch eine Weile nachdenkt und der mir trotz mancher Längen gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Abwechslungsreiche Erfahrungsberichte

Träume kennen kein Alter
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Das Buch ist kein Roman, sondern es besteht aus Lebensberichten, Ausblicken, Rückblicken, Erfahrungen, es berichtet über Gefühle und Ängsten von ganz verschiedenen Frauen. Es sind ganz unterschiedliche ...

Das Buch ist kein Roman, sondern es besteht aus Lebensberichten, Ausblicken, Rückblicken, Erfahrungen, es berichtet über Gefühle und Ängsten von ganz verschiedenen Frauen. Es sind ganz unterschiedliche Autorinnen, die jeweils in kurzen Kapiteln aus ihrer Sicht erzählen. Frauen schreiben für Frauen und machen ihnen Mut auch postiiv auf die zweite Lebenshälfte zu blicken.
Das schöne daran ist, dass jede Geschichte so individuell ist, so verschieden, aber dass trotz aller Unterschiede, trotz aller verschiedenen Ausgangspunkte oder Zielsetzungen eines bei allen gleich ist: den Mut weiterzugeben nicht aufzugeben, neue Wege einzuschlagen, die Möglichkeiten, die sich einem bieten auch zu nutzen.
Die Herausgeberin ist Ellen Nieswiodek-Martin, Chefredakteurin der christlichen Zeitschrift Lydia. Die Erfahrungsberichte der einzelnen Autorinnen werden zumeist getragen vom christlichen Glauben, sie geben Hoffnung und regen zum Nachdenken an. Manch eine passte sehr gut zu meinen Lebensumständen, manche waren einfach nur interessant. Alle zusammen sind eine gelungene Mischung, die mich nicht nur unterhalten hat, sondern mir auch Denkanstösse und Mut gegeben haben.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Fesselnder und gefühlvoller christlicher Roman

Das Meisterwerk
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Grace ist alleinerziehende Mutter eines wenige Monate alten Sohnes. Sie braucht unbedingt eine Arbeit um sich und ihren Sohn zu ernähren. Unterstützung erhält sie bei der Betreuung durch die Familie Garcia, ...

Grace ist alleinerziehende Mutter eines wenige Monate alten Sohnes. Sie braucht unbedingt eine Arbeit um sich und ihren Sohn zu ernähren. Unterstützung erhält sie bei der Betreuung durch die Familie Garcia, allerdings möchte diese den kleinen Samuel am liebsten adoptieren. Grace befindet sich in einer Zwickmühle. Nach vielen Absagen bekommt sie die Chance als Assistentin des berühmten, aber als exentrisch geltenden Malers Roman Valesco arbeiten zu können. Keine ihrer Vorgängerinnen hat es länger als eine Woche bei ihm ausgehalten. Roman ist weder glücklich in seinem ruhelosen Leben noch zufrieden mit seinen Arbeiten. Um sich abzureagieren zieht es ihn immer wieder nachts hinaus um heimlich illegale Spray-Kunstwerke an Fassaden zu hinterlassen.

Grace ist fest im christlichen Glauben verwurzelt. Roman, der an gar nichts und niemanden mehr glaubt, verspürt aber schon schnell, dass ihn Grace fasziniert. Eigentlich sind sich beide sehr trotz allen Unterschieden sehr ähnlich, beide haben eine schlimme Kindheit hinter sich. Doch Romans Vorstellungen einer Beziehung passen nicht zu Grace.

Francine Rivers hat einen mega soghaften Erzählstil. Nicht alles wird gleich verraten, viele dunkle Geheimnisse liegen hinter ihren Protagonisten, die Wege, die sie gehen müssen, sind steinig und hart. Es gibt immer wieder neue Wendungen, gefühlvolle und spannende. Die Personen im Buch entwickeln sich, verändern sich. Und nicht von heute auf morgen, es braucht seine Zeit und in dieser Zeit gibt es immer wieder Überraschungen.

Immer wieder wird der aktuelle Erzählstrang durch Rückblenden unterbrochen, mal wird über Grace, mal über Romans Vergangenheit berichtet. Nicht chronologisch, es wird eher immer ein Schritt weiter zurück gegangen. Dadurch steigt aber der Spannungsbogen, da die wahren Ausmaße erst nach und nach ans Tageslicht kommen.

Francine Rivers schreibt christliche Romane mit klaren Botschaften. Auch dieses Buch ist wieder voll davon - es regt zum Nachdenken und Innehalten ein, es bewegt und fördert den Glauben. Darauf muss man sich einstellen, wenn man dieses Buch lesen möchte. Es ist eine zu herzende gehende Geschichte, die sich um das Thema Liebe und Glaube dreht und dabei viele christliche Themen und Grundsätze und vor allem Werte beleuchtet und in den Mitelpunkt stellt.

Fazit:
Wirklich ein Meisterwerk ! Gefühlvoll, spannend, fesselnd. Ein christlicher Roman der Spitzenklasse.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Einmal ein anderer Blickwinkel

Die Stimme des Schöpfers
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Titus Müller hat sich etliche Geschichten aus dem alten Testament vorgenommen und hat sie etwas anders erzählt. Er hat nicht die Handlung abgewandelt, sondern sich in die einzelnen Figuren hinein gedacht, ...

Titus Müller hat sich etliche Geschichten aus dem alten Testament vorgenommen und hat sie etwas anders erzählt. Er hat nicht die Handlung abgewandelt, sondern sich in die einzelnen Figuren hinein gedacht, hat nicht über sie erzählt, sondern hat sie erzählen lassen. Mit ihren Augen erleben wir nun beim Lesen der einzelnen Abschnitte ihre Erlebnisse mit. Das ist dem Autor sehr gut gelungen.
Angefangen von der Schöpfungsgeschichte, über Adam und Eva und die Vertreibung aus dem Paradies, Kain und Abel, Noah, Moses, Abraham, David, Elias, Jona, sowie vielen weiteren. Auch wenn man natürlich ihre Erlebnisse kennt, bekommt man beim Lesen durch diese neue Sichtweise und den gefühlvollen Erzählstil des Autors doch ein ganz anderes Gefühl für die Ereignisse. Dieser Stil macht aus den Personen von damals Menschen fast "zum Anfassen", man kann den Ereignissen besser nachfühlen. Denn auch sie lebten mit ihren Schwächen, aber natürlich auch mit ihrem Mut und ihrem Glauben.
Dabei wird der eigene Glaube gestärkt.
Der (moderne) Erzählstil, diese emotionale und etwas andere Sichtweise, die sich dennoch eng an die Bibel hält, hat mir sehr gut gefallen.
Mir hat auch gefallen, dass es einige Kapitel mit mir unbekannteren Figuren gab, manchmal auch kleinere Ereignisse ihren eigenen Abschnitt bekamen. Die Mischung von allen ist sehr breit gefächert und abwechslungsreich.
Die verwendeten Bibelstellen sind aus den Büchern Mose, Richter, Samuel, Könige, Daniel, Jona und der Apostelgeschichte. Am Ende des Buches sind sie (zum Nachlesen) noch einmal detailliert gelistet.

Fazit
Eine ganz andere, emotionalere Sicht auf Erzählungen aus dem alten Testament

Veröffentlicht am 13.07.2018

Romantisch und fesselnd

Rocky Mountain Horses
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"Rocky Mountain Horses" ist Band 14 der Rocky Montain Serie.
Das schöne: Jedes Mal steht ein anderes Pärchen im Vordergrund, daher sind die Bände auch unabhängig voneinander zu Lesen.
Diesmal geht es ...

"Rocky Mountain Horses" ist Band 14 der Rocky Montain Serie.
Das schöne: Jedes Mal steht ein anderes Pärchen im Vordergrund, daher sind die Bände auch unabhängig voneinander zu Lesen.
Diesmal geht es um ANNABELLE, die zurück nach Independence kehrt, auf die Stone-Ranch ihres Onkels Tom. Der leidet unter Demenz und kann sie nicht mehr alleine führen. Kurzerhand übernimmt Annabelle die Pferdezucht, ganz zum Leidwesen ihrer Familie, die Onkel Tom lieber ins Altersheim stecken möchte. Annabelle hat mit den Tieren und Onkel Tom genug zu tun, Zeit für Freieit bleibt ihr wenig. Zudem hat sie seit ihrer letzten Beziehung die Nase voll von Männern. Doch ihr Nachbar Jerome geht ihr nicht aus dem Kopf. Auch JEROME ist mit eigener Farm und zusätzlichen Jobs ausgelastet bis zum Anschlag, hinzu kommt, dass auf unerklärliche Weise immer wieder Kühe von seinen Weiden gestohlen werden. Doch seine neue Nachbarin Annabelle zieht ihn magisch an.

Independence ist eine fiktive Stadt in den Rocky Mountains. Die Autorin Virgina Fox hat mit Annabelle + Jerome nun den 13. Band veröffentlicht. Ich freue mich immer wieder über eine neue romantische Geschichte, aber auch darüber, dass die Protagonisten aus den vorherigen Bänden immer wieder als Nebendarsteller auftauchen und man so weiter über ihre Entwicklung informiert wird.

"Rocky Mountain Horses" reiht sich in diese wundervollen romantischen, aber auch spannenden Geschichten wunderbar ein. Es knistert zwischen den Protagonisten gewaltig, man fiebert bei der spannenden Handlung mit und wird dabei auch überrascht von der Entwicklung, die Autorin beschreibt durch vielfältige und abwechslungsreiche Art die Umgebung, das Landleben, die anfallende Arbeit, aber auch die HIntergründe und Gefühle der Beteiligten, die Dialoge sind humorvoll und lebendig.

Die Mischung macht es aus, dass man nur so durch die Seiten fliegt und gerne mehr erfahren möchte über weitere Bewohner des fiktiven Städtchens. Weitere Bände erscheinen zum Glück demnächst.

Fazit:
Liebe + Spannung ! Romantisch und fesselnd. Wieder ein sehr gelungener Band aus der Reihe, der auch unabhängig von den anderen zu Lesen ist.