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Veröffentlicht am 07.06.2025

DER Sommerroman des Jahres!

Umweg zum Sommer
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Kennt ihr „Herr Winter taut auf“ von Stefan Kuhlmann? Mich hat dieser Debütroman vor 2 Jahren absolut begeistert. Nun ist mit „Umweg zum Sommer“ im Rowohlt-Verlag ein neuer Roman des Autors erschienen.

Martin ...

Kennt ihr „Herr Winter taut auf“ von Stefan Kuhlmann? Mich hat dieser Debütroman vor 2 Jahren absolut begeistert. Nun ist mit „Umweg zum Sommer“ im Rowohlt-Verlag ein neuer Roman des Autors erschienen.

Martin ist mit knapp 50 ein erfolgloser Lebenskünstler. Vor 20 Jahren hatte er als Musiker einen erfolgreichen Hit und davon träumt er immer noch. Nun bietet sich die Chance auf ein Comeback bei einem Musikfestival in Portugal. Ausgerechnet jetzt bittet ihn seine Schwester ein paar Wochen auf ihren zwölfjährigen Sohn Karl aufzupassen, da sie zur Reha muss. Klammheimlich macht sich das ungleiche Duo auf den Weg nach Süden. Ihr solltet sie unbedingt dabei begleiten – es lohnt sich! Erlebt, wie die beiden vor der Polizei flüchten, gemeinsam Straßenmusik machen oder einem Flüchtlingskind helfen.

Ein sehr ungleiches Duo bilden der Lebenskünstler Martin und der altkluge Schüler Karl. Ich habe mich köstlich über die beiden gegensätzlichen Charaktere amüsiert, die von Stefan Kuhlmann wirklich außerordentlich gut ausgearbeitet wurden. Vieles ist sehr humorvoll und überspitzt dargestellt, so dass man schmunzeln muss, aber es steckt oft auch eine Portion Tiefgang dahinter. Ganz wunderbar zu beobachten war auch die Entwicklung der Charaktere. Zitat S. 274: „Dieses Gefühl von Verantwortung war immer noch neu für Martin. Aber er nahm es nicht mehr als lästig wahr...Es erfüllte ihn mit Wärme.“

Man darf beim Lesen wirklich die Reise miterleben. Die vielen Örtlichkeiten und Rastpunkte unterwegs wurden so wunderbar beschrieben, dass man beim Lesen alles vor sich sieht. Zitat S. 308: „Portos Altstadt lag in ihrer ganzen Pracht vor ihnen. Die Sonne ließ die Terrakottadächer leuchten….Der Fluss Douro reflektierte den Himmel, und das Wasser glitzerte wie ein Band aus flüssigem Gold.“

Fazit: Ich fand die Geschichte sehr berührend und auch zu Herzen gehend. Und Stefan Kuhlmann ist es wunderbar gelungen witzige und skurrile Situationen mit feinem Tiefgang zu durchsetzen. Das Buch bietet beste Leseunterhaltung, zugleich ist es aber auch ein wenig berührend. Für mich bereits jetzt DER Sommerroman des Jahres!

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Veröffentlicht am 07.06.2025

wunderbarer sommerlicher Wohlfühlroman

Pfotenglück und Sommerwellen
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Bei „Pfotenglück und Sommerwellen“ von Petra Schier handelt es sich um Band 8 der Lichterhaven-Reihe. Alle Bände sind sehr gut einzeln lesbar.

Max hat einen Bauernhof, der leider nicht mehr genügend Ertrag ...

Bei „Pfotenglück und Sommerwellen“ von Petra Schier handelt es sich um Band 8 der Lichterhaven-Reihe. Alle Bände sind sehr gut einzeln lesbar.

Max hat einen Bauernhof, der leider nicht mehr genügend Ertrag bringt. So hat er schon etliche Tiere verkaufen müssen und es sieht nicht gut um den Hof aus. Seine Frau hat ihn verlassen und er muss sich zudem auch ganz alleine um seine beiden kleinen Kinder kümmern. Seine Eltern engagieren heimlich die Influencerin und Unternehmensberaterin Isalie. So kommt es dass Isalie ins beschauliche Lichterhaven kommt. Max ist anfangs alles andere als begeistert.

Ich mag die Wohlfühlromane von Peter Schier sehr. Mit unheimlich viel Herz und Gefühl schafft sie immer ganz wunderbare Protagonisten, mit denen man so richtig mitfühlen kann. Auch diesmal ist wieder eine schöne Liebesgeschichte eingebaut. Und auch ein Hund spielt wieder eine Rolle. Auch ihn muss man sofort ins Herz schließen. Er wird allerliebst dargestellt und man darf auch wieder an seinen Gedanken teilhaben.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Viele Dialoge und Humor sorgen für Unterhaltung und schöne Lesestunden.

Das Setting mit dem beschaulichen Nordseeörtchen Lichterhaven kannte ich schon aus den Vorgängerbänden. So habe ich mich wieder direkt sehr wohlgefühlt. Zitat S. 99: „...dennoch war es hier in Lichterhaven ganz anders. Es war eine für sie völlig neue Stille, entschleunigt und irgendwie sanfter, weicher als alles, was es in der Stadt gab.“

Fazit: Wenn ihr gerne Wohlfühlromane zum Entspannen und Abschalten lest, oder euch an die Nordsee träumen wollt, dann kann ich euch diesen sommerlichenRoman sehr empfehlen!

Zum Abschluss noch ein Zitat von S. 362: „Manchmal weiß das Herz Dinge sofort, für die der Kopf viel länger braucht.“

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Wohlfühlroman für entspannte Lesestunden

Seeliebe und Zeilenflimmern
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Nach ihrer Trennung zieht die Erzieherin Klara zu ihrer Großmutter in das alte Bauernhaus am Weßlinger See. Allerdings war ihr nicht bekannt, dass die Oma noch einen weiteren Untermieter hat. Der Journalist ...

Nach ihrer Trennung zieht die Erzieherin Klara zu ihrer Großmutter in das alte Bauernhaus am Weßlinger See. Allerdings war ihr nicht bekannt, dass die Oma noch einen weiteren Untermieter hat. Der Journalist Anton ist gerade aus Washington nach Deutschland zurückgekehrt und hat eine Stelle als Chefredakteur beim ortsansässigen Tageblatt gefunden. Vorübergehend wohnt er also auch im Bauernhaus der Großmutter. Da er ein absoluter Stadtmensch ist, prallen hier 2 gegensätzliche Charaktere aufeinander. Aber ziehen sich Gegensätze nicht an???

Mit „Seeliebe und Zeilenflimmern“ hat Madita Tietgen hier einen wunderbaren Kurzroman mit 235 Seiten geschrieben. Das bayrische Setting mit dem Weßlinger See ist total schön. Mit ein klein wenig bayrischem Dialekt kommt zusätzlich bayrisches Flair auf. Die Charaktere sind sympathisch dargestellt. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Klara und Anton berichtet, so dass man sich gut in beide einfühlen kann. Mein heimlicher Favorit war allerdings die Großmutter.

Zum Abschluss noch ein schönes Zitat von S. 131: „Es gibt Dinge, die kann man nicht vergessen. Sie brennen sich in dein Gedächtnis. In dein Herz. Deine Seele. Sie lassen dich nie wieder los…“ Hier erkennt man, dass doch mehr Tiefgang enthalten ist, als Cover und Titel vermuten lassen.

Fazit: Ein schöner Wohlfühl- und Liebesroman, der mir entspannte und unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die dieses Genre mögen.

Es handelt sich übrigens um Teil 3 der Reihe Liebe im Fünfseenland. Die anderen Bände der Serie stammen von Sina Junker, Katie Spring, Finny Ludwig und Thore Larsson.

Veröffentlicht am 01.06.2025

so wunderbwar wie das Cover ist das Buch von der ersten bis zur letzten Seite

Das Leuchten zwischen den Zeilen
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Ich mag die Bücher und den Schreibstil von Lotte Römer schon langte. So war ich sehr gespannt auf ihr erstes Buch im Maximum-Verlag. Ja und soviel vorweg: Mit „Das Leuchten zwischen den Zeilen“ hat sie ...

Ich mag die Bücher und den Schreibstil von Lotte Römer schon langte. So war ich sehr gespannt auf ihr erstes Buch im Maximum-Verlag. Ja und soviel vorweg: Mit „Das Leuchten zwischen den Zeilen“ hat sie sich selbst übertroffen.

Das Cover sieht wunderschön aus und macht direkt Lust auf das Buch, auf Sommer, Sonne und Urlaub. Der Roman bietet aber so viel mehr!
„Eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher, das Leben und die Suche nach den eigenen Wurzeln“ – so steht es auf der Coverrückseite. Und dies ist wirklich eine gute Zusammenfassung.

Allein schon das Setting mit dem kleinen Bücherhotel ist einfach traumhaft. Hier landet -eher unfreiwillig- die amerikanische Schauspielerin Lilly. Mit Büchern kann sie nicht viel anfangen. Der junge Buchrestaurator Julius und der buchverrückte Arthur führen gemeinsam das Hotel und sind von dem Besuch von Lilly anfangs alles andere als begeistert.

Das Bücherhotel mit seinen kuscheligen Leseecken, den verschiedenen Bücherzimmern und dem verwunschenen Garten wird absolut traumhaft dargestellt. Beim Lesen hat man Bilder vor Augen und es entsteht eine tolle Wohlfühlatmosphäre. „..die Moose zu fühlen, mal ganz genau hinzuschauen, was im Wald so passiert – das gibt mir gerade total viel Ruhe… (S. 141)

Es ist zwar eine Liebesgeschichte eingebunden, aber in erster Linie geht es um viel mehr. Das Buch liest sich leicht, enthält aber sehr viel Tiefgang. Es geht um Familie, Träume, Lebensinhalte und die Suche nach den eigenen Wurzeln.

Jedem Kapitel ist ein wunderbares Zitat rund um Bücher vorangestellt. Scrollt euch durch die Fotos und ihr bekommt einen kleinen Eindruck davon.

Fazit: Man lernt hier wirklich eine neue Lotte Römer kennen. Das Buch ist sehr berührend und stellenweise richtig emotional. Für mich ist es ein absolutes Jahreshighlight. Ich empfehle es natürlich allen Buchliebhabern, aber auch Garten- und Naturliebhaber und Familienmenschen kommen hier auf ihre Kosten. Ein Wohlfühlroman mit unheimlich viel Herz und Tiefgang. Ganz große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.05.2025

Beeindruckend, berührend, emotional und sehr zu empfehlen!

Zwei Leben
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„...empfinde ich eine seltsame Art von Glück. Nicht das Glück, eine Familie zu haben. Nicht das Glück, zu lieben oder geliebt zu werden….Ein anderes, nicht greifbares, unmöglich in Worte zu fassendes kleines ...

„...empfinde ich eine seltsame Art von Glück. Nicht das Glück, eine Familie zu haben. Nicht das Glück, zu lieben oder geliebt zu werden….Ein anderes, nicht greifbares, unmöglich in Worte zu fassendes kleines Glück“ (Zitat 256)

Auch wenn ich historische Romane nur selten lese, so hat mich der Familienroman „Zwei Leben: Hinter dem Schweigen“ von Astrid Korten unglaublich gefesselt und berührt.

Der Roman spielt in 2 verschiedenen Zeitebenen. Einerseits lernen wir Nora kennen, die 2013 die Trennung von ihrem Mann verarbeiten muss. Als ihre Großmutter stirbt und Nora beim Ausräumen des Hauses hilft, findet sie eine Holzschatulle mit Gegenständen, die Fragen aufwerfen und neugierig machen. Zusammen mit einem Journalisten macht sie sich auf die Reise in die Vergangenheit.
In der zweiten Zeitebene, die den größeren Anteil hat, darf man Hannah durch die Zeiten des Zweiten Weltkriegs begleiten. Lest es unbedingt selbst!

Abwechselnd lässt uns Astrid Korten an den Erlebnissen und Gedanken dieser beiden Hauptprotagonisten teilnehmen. Die Personen sind gut ausgearbeitet und authentisch dargestellt.
Mit Hannah erleben wir eine sehr starke und beeindruckende Frau. Niemand möchte erleben, was sie mitgemacht hat. Die Geschichte selbst hat mich mehr als gepackt. Die Autorin hat das Kriegsgeschehen sehr beeindruckend, aber mit viel Fingerspitzengefühl geschildert. Mich hat das Buch unglaublich berührt und zum Nachdenken angeregt. Ich bedaure es jetzt sehr, dass ich mit meinen Großeltern und Eltern nur so wenig über Kriegszeiten geredet habe. Die Autorin verdeutlicht, dass es ein Thema ist, über welches (zu) viel geschwiegen wird.

Fazit: Ein sehr emotionaler historischer Familienroman, den ich euch mehr als empfehlen kann. Auch wenn die Thematik oft traurig und ernst ist, so ist der Roman doch mit einer gewissen Leichtigkeit geschrieben, so dass er sich sehr gut lesen lässt. Ein Roman, der niemanden kalt lässt und mitten ins Herz trifft. Hier wird ein Stück Geschichte wieder lebendig! Ganz große Leseempfehlung!

Zum Abschluss ein Zitat von S. 106: „Manchmal ist kaum zu erkennen, wo das echte Leben endet, und der Albtraum beginnt“.