Auf Spurensuche in die Vergangenheit
Noras Leben ist gerade starken Veränderungen unterworfen. Erst stirbt ihre Großmutter Xanna, dann zieht plötzlich auch noch ihr Mann aus dem gemeinsamen Haus und sie bleibt mit dem kleinen Sohn allein ...
Noras Leben ist gerade starken Veränderungen unterworfen. Erst stirbt ihre Großmutter Xanna, dann zieht plötzlich auch noch ihr Mann aus dem gemeinsamen Haus und sie bleibt mit dem kleinen Sohn allein zurück.
Als sie mit ihrer Mutter das Haus der Großmutter ausräumt, fällt ihr ein kleines Kästchen in die Hände mit einem Davidstern, einem einfachen Ring und einem russischen Dokument. Keiner kann sich den Inhalt erklären, Xanna wurde in Paris geboren und hatte keine Verbindung zu Russland.
Nora fährt nach Paris, findet dort aber keinen Nachweis von Xannas Geburt.
Durch die Vermittlung ihrer Freundin Ella lernt sie den Journalisten Andreas kennen, den diese Geschichte sehr interessiert, und er findet heraus dass das Dokument eine Geburtsurkunde aus Belarus ist. Eines Morgens steht er mit seinem Wagen vor Noras Haus um sich mit ihr auf eine spannende Spurensuche nach dem ersten Leben ihrer Großmutter zu begeben.
Dieser Roman von Astrid Korten ist sehr berührend, die eigene Familie betreffend, voller Tragik – und die Geschichte geht sehr tief. Es wird das Schicksal von Xanna in Belarus aufgedeckt.
Sicher kein Einzelschicksal, und dadurch umso erschreckender weil sich dieses in den heutigen Kriegen ganz ähnlich ereignen könnte.
Astrid Korten schreibt auch dieses Mal mit einem gewissen Spannungsmoment, welches ihr so liegt. Und es passt sehr gut zu diesem Buch mit allem, was nach und nach entblättert wird, bis das Schicksal von Xanna ganz klar vor uns liegt.
Man ist immer mitten im Geschehen, damals wie heute. Der Stil der Autorin mit Gegenwart und Rückblenden zu arbeiten, ist sehr vertraut und sie beherrscht es meisterhaft. Auch Noras Gefühle und ihre Entwicklungssprünge während der Geschichte beschreibt sie sehr realistisch.
Beim Lesen wird man immer wieder emotional gefordert - man fragt sich oft, was kann ein Mensch eigentlich alles aushalten und wie verkraften.
Es ist ein sehr persönliches Buch, und ich bedanke mich bei der Autorin für den Mut, diese Geschichte zu teilen und in die Öffentlichkeit zu bringen. Ich bin sowohl berührt als auch begeistert davon und wünsche dem Roman viel Erfolg – deshalb auch eine unbedingte Leseempfehlung!