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Veröffentlicht am 10.09.2024

Buraki und Shaina zwei faszinierende Frauen

Wie eine Perle im Ozean
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Christina Rey und ihr Buch haben mich entführt auf die Malediven im 16.Jahrhundert. Schon die Erklärungen über die Inseln, daß die Hauptstadt früher ganz anders hieß, daß Leben der Bevölkerung im damaligen ...

Christina Rey und ihr Buch haben mich entführt auf die Malediven im 16.Jahrhundert. Schon die Erklärungen über die Inseln, daß die Hauptstadt früher ganz anders hieß, daß Leben der Bevölkerung im damaligen Sultanat und natürlich Buraki und Shaina haben mich fasziniert. Die Geschichte ist spannend, weckt Sehnsüchte und lotet alles aus. Hexenverfolgung, die Portugiesen, die dabei waren die Inseln zu erobern, schauten mißtrauisch auf die Einheimischen, die lieber ihre alten Gewohnheiten, Götter und Heiler weiter betrieben. Mir hat auch gefallen, daß man sehr viel über das Sultanat erfuhr. Auch die Charaktere fand ich jeden auf seine Art authentisch und spannend.
Um was geht es? Buraki, die Tochter des Sultans und Shaina, die Tochter des Waffenmeisters wuchsen praktisch miteinander auf. Zwei grundverschiedene Mädchen. Buraki als zukünftige Sultanin war schon mächtig selbstbewußt und handelt oft aus diesem Bewußtsein heraus, manchmal unvernünftig und kindisch. So übersieht sie, wer sie wirklich mag und hängt sich an jemanden, der sie praktisch wie eine Puppe tanzen läßt, bis zur tiefsten Demütigung. Shaina, sehr vernünftig hat von Anfang an meine Sympathie. Sie ist in der Heilerausbildung und ihr wird von ihrem Bruder übel mitgespielt. Sie erlebt Kerker,Verbannung, muß ihr Leben einsam auf einer Insel fristen. Sie hat einen Mann, Jahre älter, der hat noch zwei Frauen und quält Shaina mit unregelmäßigen Besuchen. Ein junger Portugiese wird angespült und von da an ändert sich Shainas Leben.
Wie es weitergeht im Leben von Buraki und Shaina wird spannend und mitreißend erzählt. Treffen die zwei Frauen sich nochmal, was erlebt Buraki?
Das müssen sie gelesen haben! Eine unbedingte Leseempfehlung!.

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  • Handlung
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  • Erzählstil
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 25.05.2024

Agneta lebt endlich ihr Leben

Bonjour Agneta
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Herrlich, aus dem Leben gegriffen! Ich denke einige (nicht wenige) Leserinnen erkennen sich in Teilen wieder, zumindest am Anfang.
Sehr authentisch, Agneta könnte ihre Geschichte auch selbst geschrieben ...

Herrlich, aus dem Leben gegriffen! Ich denke einige (nicht wenige) Leserinnen erkennen sich in Teilen wieder, zumindest am Anfang.
Sehr authentisch, Agneta könnte ihre Geschichte auch selbst geschrieben haben, so treffend ist ihre Situation beschrieben.
Mit den anderen Charakteren wird man schnell warm. Einar wird sehr gut beschrieben. Man kann seine Verzweiflung richtig spüren, wenn er merkt, daß er wieder nicht ganz da ist. Genauso süß sind aber auch seine Erinnerungen.
Agnetas Leben ist irgendwie ein Zwischending! Ihr Mann, ebenso ein Mittfünfziger, zieht den gemeinsam erdachten Plan nocheinmal das Leben umstellen alleine durch. Agneta ist wenig begeistert von Diätkost und Sport. Sie liebt alle guten Sachen und hat ihre Verstecke für Wein, Käse, Süßigkeiten. Ihren Mann kümmert es immer weniger was seine Frau so macht. Für die Kinder ist sie nur wichtig wenn sie Geld brauchen. Ihre Arbeit gefällt ihr garnicht. So stößt die eines Tages auf eine seltsame Anzeige. Eine Schwedin zur Betreuung einer Person in Frankreich wird gebraucht. Wichtig sie soll jede Woche einmal in einer Bar sitzen.
Agneta muß nicht lange überlegen. Sie fährt trotz der Spottreden ihres Mannes los und kommt ohne Handy und ziemlich abgebrannt in der Provence an, wo eine Überraschung sich an die andere reiht.
Es wird spannend, es wird geliebt und auch in der Bar gesessen. Warum und was noch alles passiert müssen sie unbedingt lesen. Agneta rennt mit einem Stier. Warum sitzt sie mit wem jeden Freitag in der Bar?
So langsam kann man den schönen Schmetterling erkennen!
Zum Schluß wird sie vor die Wahl gestellt! Wie entscheidet sie sich?
Ich empfehle das Buch von Herzen allen Frauen, es zeigt Möglichkeiten auf, man muß sie nur wagen.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Alte Beziehung, Familie und Herkunft wiederentdeckt

Mühlensommer
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Martina Bogdahn hat es geschafft. Durch ihren intensiven und bildreichen Schreibstil wurde ich gleich zweimal versetzt, in ihre und in meine Kindheit. Ich war dabei, durfte mitspielen, konnte alles fühlen, ...

Martina Bogdahn hat es geschafft. Durch ihren intensiven und bildreichen Schreibstil wurde ich gleich zweimal versetzt, in ihre und in meine Kindheit. Ich war dabei, durfte mitspielen, konnte alles fühlen, riechen. War praktisch unsichtbar dabei. Sie hat viele Informationen geliefert. Ein Beispiel, wer weiß denn heute noch, wie es richtig heißt wenn eine Muttersau Ferkel gebärt. Es wurde auch sehr schön über die damalige wirtschaftliche Situation geschrieben, wie Maria versuchte ihre neue Kleidung fürs Gymnasium zu verdienen. Der Humor fehlte auch nicht, die demente Oma trägt einen Teil dazu bei und Marias sehr drastischer Vortrag über die Besamung einer Kuh, bei der der Lehrer einen Kreislaufkollaps erlitt. Rundum eine gelungene Geschichte, bei der ich mich sehr wohlgefühlt habe. Ich fand den Mühlensommer klasse!
Zum Inhalt:
Maria, angestellt in einer Werbefirma, macht sich mit ihren Töchtern bereit für ein Wochende mit einer befreundeten Familie. Den Töchtern ist alles wichtiger Handys, Kopfhörer, Kabel. Am Ziel angekommen, ruft die Mutter sie sofort heim. Der Vater ist schwer verunglückt und jemand muß die Tiere versorgen.
Maria fährt heim und steigt sofort ein. Im Wechsel wird von der Vergangenheit und von der Realität erzählt, in der Maria einiges leisten muß. Man merkt, daß die Bindung immer stärker wird und Maria sich so einiges fragt. Am Ende der Ferien erkennt sie ihre "Handy Töchter" nicht wieder.
Was noch alles passiert, lassen Sie sich überraschen!

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Holland, Hendrik, Cisca und Rike

Nur ein einziger Tanz
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Ich habe ein gefühlvolles, überraschendes, Mut machendes Buch gelesen!

Worum geht's? Henrike, Mitte 50, hat gerade wieder ein Projekt fertiggestellt, sie ist Übersetzerin. Jetzt fühlt sie sich ein bißchen ...


Ich habe ein gefühlvolles, überraschendes, Mut machendes Buch gelesen!

Worum geht's? Henrike, Mitte 50, hat gerade wieder ein Projekt fertiggestellt, sie ist Übersetzerin. Jetzt fühlt sie sich ein bißchen wie ein Fisch, der plötzlich aufs trockene geworfen wurde. Sie plant eine Auszeit!, alleine!

Edgar ihr Freund hat sich fadenscheinig auf längere Zeit verabschiedet. Ein Brief aus Holland ändert alles.

Hendrik, der die Todesanzeige ihrer Mutter gelesen hatte, möchte sie sprechen und hat sie nach Holland eingeladen.

Das ist wie heimkommen für die gebürtige Holländerin!

Sie fühlt sich sehr wohl in Hendriks Wohngemeinschaft und hat erstmal ihre Auszeit in der Bretagne verschoben.

Sie lernt viel in dieser Zeit, über ihre Mutter Cisca, welche Verbindung gab es zwischen ihr und Hendrik? ENdlich versteht sie Teile ihrer Kindheit. Wer ist eigentlich Ian? Dann gibt es noch eine lustige Todesfeier, von wem?

Sie kehrt als andere Frau aus Holland zurück, was als allererstes Edgar erfährt.

Das alles und die lustigen Erlebnisse in der Alten-WG, ergeben ein nachdenklich, liebevolles Buch, einen Lesegenuß.

Vielen Dank, daß ich dabei sein durfte und mich ein klein bißchen in Amsterdam umschauen konnte.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Vicki und ihr Traum

Das Mädchen im Zitronenhain
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Ich bin begeistert und habe mein Lieblingsbuch 2023 gelesen. Antonia Brauer ist eine Entdeckung für mich, habe mir sofort "die Töchter des Geistbeckbauern" bestellt.
Das Buch, die Geschichte um Vicki weiß ...

Ich bin begeistert und habe mein Lieblingsbuch 2023 gelesen. Antonia Brauer ist eine Entdeckung für mich, habe mir sofort "die Töchter des Geistbeckbauern" bestellt.
Das Buch, die Geschichte um Vicki weiß zu begeistern!
Der Schreibstil läßt fließend lesen und ist sehr bildhaft, man sieht die Gegend, das Hotel vor sich. Ein Muß für Gardaseeliebhaber.
Was mir speziell sehr gut gefällt, wenn man die Personen, Orte, die Geschichte "nachgoogeln" kann. Das Hotel werde ich mir bestimmt anschauen.
Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Die von Ideen überschäumende Vicki, die konservativen und später so stolzen Eltern, die Freundin, Antonio und seine anfänglich der Schwiegertochter gegenüber so mißtrauischen Eltern.
Die Geschichte startet in München 1955 und man kriegt wechselweise Einblick unter welch schwierigen Umständen die Familie der kleinen Viktoria um 1944 zurechtkommen musste.
Viel mehr wird nicht verraten, lesen sie die Geschichte, lieben sie Charaktere und sind sie Gast in einem Grandhotel.
Ich bin stolz, eine Zeitlang mit Victoria und ihren Liebsten im Grandhotel zusammen gewesen zu sein.

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