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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Spannend und bewegend

Der Schrei des toten Vogels
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Die thailändischen Mädchen Livia und ihre jüngere Schwester Nason werden von ihren Eltern an Menschenhändler verkauft und gelangen so nach Amerika. In einem Hafen werden sie getrennt. Livia wird von einer ...

Die thailändischen Mädchen Livia und ihre jüngere Schwester Nason werden von ihren Eltern an Menschenhändler verkauft und gelangen so nach Amerika. In einem Hafen werden sie getrennt. Livia wird von einer amerikanischen Familie adoptiert, die schafft es sich in dem neuen Land zurechtzufinden, doch die Suche nach ihrer Schwester ist ihr größtes Ziel.

Meine Meinung
Ich habe das Buch am Welt Tag des Buches kostenlos erhalten und hatte daher nicht allzu viel erwartet. Wie ich mich getäuscht habe! Die Story ist zwar stellenweise grausam und brutal, aber immer spannend und sehr mitreißend erzählt. Abwechselnd wird aus Livias Vergangenheit und der Gegenwart erzählt, nach und nach erfährt man so ihre ganze Leidensgeschichte.

Mein Fazit
Eines der spannendsten Bücher die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Der Nachfolger ist schon auf meinem Wunschzettel gelandet und wird definitiv vor dem nächsten Welttag des Buches gelesen!

Veröffentlicht am 23.07.2019

Schöne Momente, aber stellenweise zu hanebüchen mit Tiefpunkt am Ende

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Gladys ist bald 71 Jahre alt, hat mit beginnender Demenz zu kämpfen und muss sich um ihre 15 und 10 Jahre alten Enkel kümmern. Thomas Major muss sich um niemanden mehr kümmern, er ist auf dem Weg zum Mars, ...

Gladys ist bald 71 Jahre alt, hat mit beginnender Demenz zu kämpfen und muss sich um ihre 15 und 10 Jahre alten Enkel kümmern. Thomas Major muss sich um niemanden mehr kümmern, er ist auf dem Weg zum Mars, was dem Misantrophen nur recht ist. Durch einen Zufall kommt ein Telefonanruf von ihm bei Gladys an.

Das Buch hat mir zwar großteils gut gefallen, jedoch habe ich etwas komplett anderes erwartet. Durch die Leseprobe und den Klappentext wird ein positiver Roman, ein Feel-good-Buch suggeriert. Das ist das Buch definitiv nicht. Zwar gibt es unterhaltsame Stellen, die meiste Zeit über ist es aber ernst mit vielen traurigen Schicksalen aus der Vergangenheit. Bis hier hätte ich noch vier Sterne vergeben.

Sehr gestört haben mich aber die Situationen, an denen die Story sehr hanebüchen konstruiert wirkte, ebenso wie die unlogischen Punkte. Keine Raumfahrtbehörde würde jemanden wie Thomas auf diese Mission schicken, nicht mal als PR-Gag. Er befolgt schon auf der Erde keine Anweisungen, bereitet sich auf nichts vor sondern löst lieber Kreuzworträtsel.
Dann bekommt man zum Ende hin auch noch das Gefühl, dass nun plötzlich alles zu einfach geht, plötzlich sind alle Probleme gelöst. Als Krönung dann noch das peinliche Experiment von Thomas, das live übertragen wird. Schade, dass dem Autor dafür nichts sinnvolleres eingefallen ist.

Selten habe ich mich mit einer Bewertung so schwer getan. Das Buch hatte seine wunderbaren Momente, dann aber wieder Stellen die sehr genervt haben. Für mich hat am Ende leider letzteres überwogen.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Kein Lesespaß

Mord am Mandela Square
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Naturwissenschaftler Frank Sattler reist nach Afrika um Pia, der Tochter eines guten Freundes, zu helfen. Pia ist Mitglied einer Organisation, die Obdachlosen helfen möchten und sich dabei scheinbar Feinde ...

Naturwissenschaftler Frank Sattler reist nach Afrika um Pia, der Tochter eines guten Freundes, zu helfen. Pia ist Mitglied einer Organisation, die Obdachlosen helfen möchten und sich dabei scheinbar Feinde gemacht haben, denn eines ihrer Mitglieder wurde ermordet. Daneben spielen noch eine mächtige Indische Familie, ein Torpedo der deutschen Marine und zwei undurchsichtige Chinesen eine Rolle.

Die Grundidee finde ich nicht schlecht, und auch, dass der Roman im fernen Afrika spielt hat mein Interesse geweckt. Die Beschreibung der Menschen und des Landes ist dann auch recht gut gelungen und hat mir gefallen.

Ausschlaggebend für meine Bewertung waren in erster Linie die hölzernen und unrealistischen Dialoge, sie haben das Buch für mich sehr schwer lesbar gemacht und ich war an mancher Stelle nah dran die Lektüre abzubrechen. So wie die meisten Dialoge geschrieben sind spricht einfach niemand. Da betritt einer der Charaktere ein Büro und wird begrüßt mit den Worten: „Herzlich willkommen, dies hier ist mein Büro“. Vieles würde man auch aus dem Zusammenhang heraus verstehen, doch die Charaktere sprechen es unnötigerweise eben aus. Diese Art der Dialoge zieht sich über das ganze Buch. Anstatt etwas zu erklären fängt Pia beispielsweise einen Satz an mit „Ok, nun will ich es dir aber erklären. ….“ Dadurch ist leider auch kein flüssiges Lesen möglich, immer wieder unterbrechen die holprigen Dialoge.

Dazu kamen noch manche Ungereimtheiten und nicht nachvollziehbare Handlungen, z.B. dass Sattler bei der ersten Möglichkeit mit der Tochter seines Freundes Sex hat.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Bildgewaltig, berührend und stellenweise sehr poetisch

Der Gesang der Flusskrebse
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Darum geht es:
Kya Clark wuchs in einem abgeschiedenen Haus mitten in den Sümpfen Südamerikas auf. Früh von der Mutter und den Geschwistern verlassen bleiben bald nur sie und ihr Vater zurück, und irgendwann ...

Darum geht es:
Kya Clark wuchs in einem abgeschiedenen Haus mitten in den Sümpfen Südamerikas auf. Früh von der Mutter und den Geschwistern verlassen bleiben bald nur sie und ihr Vater zurück, und irgendwann ist Kya dann ganz alleine. Lesen und schreiben hat sie nie gelernt, dafür weiß sie wie man in den Sümpfen überlebt, wie man Fische fängt und wo es die besten Muscheln gibt. Sofern möglich meidet sie den Kontakt zu anderen Menschen, auch Berührungspunkte mit den Einwohnern des nächstgelegenen Ortes hat sie nur selten. Als Chase Andrews tot aufgefunden wird dauert es nicht lange, bis Kya unter Verdacht steht, das Sumpf Mädchen ist den Menschen des Ortes ohnehin unheimlich.

Die Geschichte wird vor allem aus Kyas Perspektive erzählt. Abwechselnd erfährt der Leser mehr über ihre Kindheit und über die Gegenwart. Einzelne Kapitel sind aus der Sicht des Polizeiermittlers geschrieben, der den Tod von Chase Andrews untersucht.


Meine Meinung:
Der Gesang der Flusskrebse ist kein einfaches Buch, nichts das man nebenbei und mit halber Aufmerksamkeit liest. Es ist eines dieser Bücher, die es nicht verzeihen wenn nebenbei der Fernseher läuft oder die Kinder um einen herumspringen. Es fordert den Leser heraus, belohnt ihn aber dafür mit einer berührenden Geschichte, die mit einem wunderbaren Gespür für Worte und Sprache geschrieben ist.

Obwohl Delia Owens immer wieder lange und verschachtelte Sätze verwendet liest sich die Geschichte sehr flüssig. Das liegt vor allem an der bildgewaltigen Erzählweise, die Autorin schafft es den Leser mitten in die Geschichte zu versetzen und Bilder im Kopf zu erschaffen. Die eindringliche Erzählung ist abwechselnd fröhlich, bedrückend und berührend. Dazwischen ist es eine Hommage an die Natur, die auch in einem unwirtlichen Sumpfgebiet wunderbares erschaffen hat. Viel Action darf man nicht erwarten, das Buch beginnt mitreißend, zur Mitte hin nimmt das Tempo ab, um zum Ende des Buches wieder Fahrt aufzunehmen. Ich habe das Lesen sehr genossen.

Fazit:
Ein wunderbares Buch. Die Landschaft ist wie die Menschen dort: das Karge wechselt sich mit dem wunderbaren ab; es gibt viel Licht und Schatten, gleichsam Freundlichkeit und Gewalt.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Ein wunderbares Buch für einen gemütlichen, verregneten Nachmittag auf der Couch

Ghom
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Darum geht's
Im Königreich vom kleinen König Horst ist nicht besonders viel los. Gut, dass eines Tages der Erzähler Leoula vor seiner Tür steht und ihm für ein Dach über dem Kopf eine Geschichte anbietet. ...

Darum geht's
Im Königreich vom kleinen König Horst ist nicht besonders viel los. Gut, dass eines Tages der Erzähler Leoula vor seiner Tür steht und ihm für ein Dach über dem Kopf eine Geschichte anbietet. Es ist die Geschichte des Junker Jonas, der aus Neugierde und Abenteuerlust in ein gläsernes Schloss eindringt. Dass daraus eine lange Reise mit vielen Abenteuern resultieren sollte hätte er sich nicht gedacht. Nun muss er die magische Stadt Ghom finden, um einen Fluch zu brechen.

Meine Meinung
Die Erzählweise von „Ghom“ ist etwas Besonderes, denn das Buch besteht aus vielen einzelnen Geschichten die alle miteinander verwoben sind. Der Hauptstrang erzählt natürlich die Reise und die Abenteuer des Junker Jonas. Auf seiner Suche nach der Stadt Ghom begegnet er aber immer wieder anderen Charakteren, die ihm dann verschiedene Geschichten erzählen. Der Leser erfährt so mehr über die einzelnen Völker und die Welt selbst. Von Zwergen über Riesen, bis hin zu einem verzauberten Wald ist alles dabei. Herausgekommen ist ein spannendes Buch, das den Leser schnell in seinen Bann zieht. Schon nach wenigen Seiten hat man vergessen, dass man ja eigentlich nur einer Geschichte lauscht die Leoula dem König Horst vorträgt.

Die Story ist durchdacht und ohne Logiklücken. Trotz der vielen verschachtelten Geschichten ist alles sehr flüssig erzählt. Man fühlt sich stellenweise an eine klassische Heldenreise erinnert, wo Protagonist mehrere Aufgaben lösen muss um zu beweisen, dass er würdig ist sein Ziel zu erreichen. Dabei spürt man stets die Liebe zum Detail mit der der Autor seine Welt erschaffen hat. Auch die Charaktere konnten mich überzeugen, sie sind gut ausgearbeitet, abwechslungsreich und interessant. Die Dialoge sind an einzelnen Stellen zwar etwas abgehakt, insgesamt aber sehr überzeugend. Einzig beim Ende hätte ich mir noch ein kurzes Kapitel gewünscht, in dem erzählt wird was in der Zukunft aus den Charakteren geworden ist. Angedeutet wird es zwar, für mich hätte ein Zeitsprung, z.B. 2 Jahre in die Zukunft, das Buch aber abgerundet.

Mir hat das Buch dennoch sehr gut gefallen, es hat mich an meine Kindheit mit vielen Märchen und Erzählungen erinnert.

Meine Wertung:
5/5 – Ein tolles Buch, klare Leseempfehlung!
Ein wunderbares Märchen aus einer faszinierenden Welt. Wer „Der kleinen Prinz“ gerne gelesen hat, wird auch hier auf seine Kosten kommen.