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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2017

Ein gutes Buch kann man nur lesen, nicht darüber sprechen

Das Buch der Spiegel
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1987 wird der renommierte Professor Wieder ermordet aufgefunden. Er beschäftigte sich mit dem Phänomen Erinnerung, insbesondere der Analyse verdrängter Erinnerungen. Demnach wären Erinnerungen „eine Art ...

1987 wird der renommierte Professor Wieder ermordet aufgefunden. Er beschäftigte sich mit dem Phänomen Erinnerung, insbesondere der Analyse verdrängter Erinnerungen. Demnach wären Erinnerungen „eine Art Gelatine, die sich in jede beliebige Form bringen lässt“ (Zitat). Und genau darum geht es in dem Buch, die Aufklärung des Mordes ist dabei eher zweitrangig. Hauptsächlich drei Personen begeben sich auf Spurensuche und berichten jeweils aus ihrer Sicht: der Literaturagent mit dem Fragment eines Manuskriptes, ein engagierter Journalist und der damals zuständige Polizist. Jeder bietet nicht nur persönlich Einblicke, sondern auch neue Blickwinkel auf das mögliche Motiv und den möglichen Täter. „Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen.“ (Zitat). Dem Autor gelingt es gekonnt die Puzzlestücke zu verteilen, das Interesse durchweg aufrecht zu erhalten und brilliert mit seinem Schreibstil. Fazit: „Ein gutes Buch kann man nur lesen, nicht darüber sprechen.“ (Zitat)

Veröffentlicht am 20.03.2017

Verzweiflungstat und ihre Aufarbeitung

Sein blutiges Projekt
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Roderick Macrae hat zweifellos drei Menschen getötet. Diese Tatsache versucht er weder zu leugnen noch sich seiner Verantwortung durch Flucht zu entziehen. Er wird eingesperrt und ihm wird der Prozess ...

Roderick Macrae hat zweifellos drei Menschen getötet. Diese Tatsache versucht er weder zu leugnen noch sich seiner Verantwortung durch Flucht zu entziehen. Er wird eingesperrt und ihm wird der Prozess gemacht. Eigentlich eine klare Angelegenheit. Sein Rechtsanwalt versucht mit allen Mitteln ihn vor der Höchststrafe zu bewahren und setzt all seine Hoffnung auf zeitweise Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren. Ein Vorgang wie er tagtäglich bei Gericht vorkommt. Wir sind aber nicht im Jetzt und Heute, sondern im Jahre 1869. Das Buch beruht auf den original Aufzeichnungen von Roderick Macrae und den Prozessunterlagen. Es ist interessant zu sehen mit welchen Methoden und Überlegungen die Kriminalpsychologen der damaligen Zeit, man kann sagen den Pionieren dieser Richtung, sich dem Fall widmen. Ihre Deutungen und Erklärungen sind nebulös und stark subjektiv eingefärbt und zeigen ein Dilemma vor dem heutige Kollegen auch noch oft stehen.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Das fehlte mir noch

The Great Outdoors
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Als praktizierende Outdoor-Fans sind wir nicht nur viel mit dem Wohnmobil unterwegs, sondern auch auf Fahrradtouren und Wanderungen. Natürlich hat man sich im Laufe der Jahre eine gewisse Rezeptsammlung ...

Als praktizierende Outdoor-Fans sind wir nicht nur viel mit dem Wohnmobil unterwegs, sondern auch auf Fahrradtouren und Wanderungen. Natürlich hat man sich im Laufe der Jahre eine gewisse Rezeptsammlung angelegt, aber nun kommt doch endlich wieder einmal etwas Abwechslung. Schon das Durchblättern des Buches macht Lust auf die nächste Tour und schließlich gibt es Rezepte, die zu Hause bereits vorbereitet werden können. Vom Frühstück, der Zwischenmahlzeit, Hautgericht, Süßes bis hin zu Getränken und vegetarischen Gerichten, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch Symbole ob das Rezept gut zu transportierende Zutaten enthält, gar auf kochen verzichtet oder ein / zwei Kochfeuer / Platten benötigt hat mir sehr gut gefallen. Der Clou jedoch ist das Mini-Kochbuch für die Hosentasche mit allen Rezepten zum mitnehmen. Ansprechend aufgemacht, hätte ich mir als einzigen kleinen Kritikpunkt eine größere Schrift gewünscht.

Veröffentlicht am 03.03.2017

The american dream - Gesellschaftsroman-

Das geträumte Land
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Ohne jegliche Perspektive in seiner Heimat Kamerun versucht Jende sein Glück in Amerika. Er schafft es seine Frau und seinen Sohn nachzuholen und bekommt eine tolle Arbeit als Fahrer bei einem Banker. ...

Ohne jegliche Perspektive in seiner Heimat Kamerun versucht Jende sein Glück in Amerika. Er schafft es seine Frau und seinen Sohn nachzuholen und bekommt eine tolle Arbeit als Fahrer bei einem Banker. Alle Träume scheinen in greifbare Nähe zu rücken. Doch das Asylverfahren ist noch nicht abgeschlossen und die Finanzkrise erreicht seinen Chef und somit auch ihn. Ein authentisch geschriebenes Buch mit viel Empathie, das mich in seinen Bann gezogen hat. Hier merkt man deutlich, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt. Ein angenehme Schreibstil und der Perspektivenwechsel gewähren Einblicke in beide Familien. Ein Buch über Träume und Familie , halt das Leben, das in einem Amerika nach Trumps Wahlsieg aktueller kaum sein kann.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Verzweiflungstat und ihre Aufarbeitung

Sein blutiges Projekt
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Roderick Macrae hat zweifellos drei Menschen getötet. Diese Tatsache versucht er weder zu leugnen noch sich seiner Verantwortung durch Flucht zu entziehen. Er wird eingesperrt und ihm wird der Prozess ...

Roderick Macrae hat zweifellos drei Menschen getötet. Diese Tatsache versucht er weder zu leugnen noch sich seiner Verantwortung durch Flucht zu entziehen. Er wird eingesperrt und ihm wird der Prozess gemacht. Eigentlich eine klare Angelegenheit. Sein Rechtsanwalt versucht mit allen Mitteln ihn vor der Höchststrafe zu bewahren und setzt all seine Hoffnung auf zeitweise Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren. Ein Vorgang wie er tagtäglich bei Gericht vorkommt. Wir sind aber nicht im Jetzt und Heute, sondern im Jahre 1869. Das Buch beruht auf den original Aufzeichnungen von Roderick Macrae und den Prozessunterlagen. Es ist interessant zu sehen mit welchen Methoden und Überlegungen die Kriminalpsychologen der damaligen Zeit, man kann sagen den Pionieren dieser Richtung, sich dem Fall widmen. Ihre Deutungen und Erklärungen sind nebulös und stark subjektiv eingefärbt und zeigen ein Dilemma vor dem heutige Kollegen auch noch oft stehen.