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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2023

Ein spannender Reiseführer

Kathmandu & ich
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Kathmandu in Nepal als Sehnsuchtsort, eine interessante Idee für eine Freundesclique. Wenn man sonst in den europäischen Bergen wandert und klettert, muss jetzt mal etwas Exotisches her. Falsch ...

Kathmandu in Nepal als Sehnsuchtsort, eine interessante Idee für eine Freundesclique. Wenn man sonst in den europäischen Bergen wandert und klettert, muss jetzt mal etwas Exotisches her. Falsch gedacht, es ist der Traum von Jule und Eric möchte ihn ihr gern erfüllen. Zu zweit geht es nicht, denn sie sind kein Paar, also die ganze Gruppe. Sie haben schon öfter zusammen Urlaub gemacht und es war immer schön mit vielen positiven Erinnerungen. Vier Männer und zwei Frauen, sie kennen sich schon lange und obwohl sie sehr verschieden sind, verstehen sie sich gut. Ein kleines Problem gibt es, Eric ist in Jule verliebt und die hat einen festen Freund, die anderen ahnen etwas, sagen aber nichts zu diesen Thema. So stelle ich mit Freundschaft vor.
Der Einstieg war schon sehr gut, ein Vater erklärt seiner Tochter, dass auch Männer Liebeskummer haben können und dann erzählt er ihr die Geschichte einer Reise nach Nepal.
Der Liebesroman ist dezent im Hintergrund, der Schwerpunkt liegt auf der Reise. Die sehr unterschiedlichen Charaktere empfinden die Umstände sehr unterschiedlich, so bekommt man von allen Seiten einen Eindruck von diesem beindruckenden Trip. Es ist auch ein Reiseführer, nicht in der Art dieses oder jenes muss man gesehen haben, dort kann man gut essen oder schlafen, der Sherpa kostet so viel und als Trinkgeld gibt man diese Summe, nein, es werden Eindrücke, Gefühle und Sichtweisen transportiert. Es ist viel emotionaler, anhand der Begeisterung für dieses Land und mit den Beschreibungen der Hindernisse kann ich für mich schon sehr viel mitnehmen. Denn pure Informationen zeigen nicht ob ich ähnliche Empfindungen haben kann.

Veröffentlicht am 15.04.2023

Viele Sprünge in der Geschichte

Tödlicher Schlaf
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Carl-Jacob Melcher soll einen Fall von Schlafkrankheit untersuchen. Der Kranke ist ein alter Schulfreund von ihm. Er spricht in Rätseln und hat Angst verfolgt zu werden. Da er meistens ohne Bewusstsein ...

Carl-Jacob Melcher soll einen Fall von Schlafkrankheit untersuchen. Der Kranke ist ein alter Schulfreund von ihm. Er spricht in Rätseln und hat Angst verfolgt zu werden. Da er meistens ohne Bewusstsein ist kann Zee -Jott wenig mit diesen Aussagen anfangen. Auch sein anderer Freund der Kriminalbeamte weiß nichts Näheres. Dann ist Ludolf plötzlich tot, so schnell hätte er an seiner Krankheit nicht sterben müssen. Das andere Problem von Melcher ist ein Besuch aus England. Agatha ist die Tochter einer Freundin von Isolde Knudsen bei der Melcher lebt. Eine sehr fortschrittliche Frau die sich auch politisch sehr engagiert. Etwas was in der Hansestadt Hamburg im Jahr 1907 nicht gern gesehen wird.
Die Themen sind sehr spannend, ihre Umsetzung weniger. Der Kolonialismus ist eins davon. Heute wissen wir das es einfach nur Gier war, der mit Machtstreben einher ging. In Hamburg geht es um die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter durch die wenigen reichen Kaufleute, die natürlich auch mit Übersee Geschäfte machen.
Der Schreibstil ist sehr trocken, fast emotionslos. Die Männer sind entweder gutartig und naiv oder bösartig und gierig nach allem von dem sie glauben das es ihnen durch ihren Reichtum zusteht. Einiges wird sehr klischeehaft dargestellt. Das passt stellenweise zu der Zeit, dann aber gibt es moderne Einzelheiten die so gar nicht passen.
Die Figuren blieben farblos auch C. J. er war austauschbar all seine Erlebnisse hätten auch seinem Freund in der gleichen Art und Weise treffen können.
Am meisten hat mich gestört, dass Einzelheiten zu dem Vorgänger Band erzählt wurden. Ich dachte es wäre vielleicht interessant ihn zu lesen um einen besseren Bezug zu den Figuren zu bekommen und dann einen anderen Eindruck auch von diesem Buch. Aber da ich jetzt schon die Lösung weiß, ist es für mich sinnlos.

Veröffentlicht am 13.04.2023

Menschlichkeit

Trümmerkind
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Ein kleiner Junge, allein in den Trümmern von Hamburg 1947. Wie ist er dahin gekommen, warum ist er allein. Hanno hat ihn gefunden, zusammen mit einer Leiche die er nie vergessen wird. Seine Mutter und ...

Ein kleiner Junge, allein in den Trümmern von Hamburg 1947. Wie ist er dahin gekommen, warum ist er allein. Hanno hat ihn gefunden, zusammen mit einer Leiche die er nie vergessen wird. Seine Mutter und später auch sein Vater nehmen den Kleinen an Kindes Statt auf. Jahrzehnte später tauchen Hinweise zu einem Verbrechen in der Nachkriegszeit auf. Es gibt Hinweise das der kleine Junge mit zu den Opfern gehört.
Ein spannender Plot hinreißend erzählt. Das ist das Eine. Das andere ist der Erzählstil. Die Autorin schreibt als ob sie selbst anwesend gewesen sei. Als ob sie alle Beteiligten persönlich kennt. In kleinen Nebensätzen beschreibt sie Situationen die die Ungeheuerlichkeit des Verbrechens deutlich machen. Ein Knopf erzählt eine ganze Geschichte.
Das Nachkriegsdeutschland mit seinen Ängsten, Schrecken aber auch mit seinem Hoffnungsschimmer entsteht beim Lesen. Die Folgen des Krieges sind spürbar.
Aber über allen steht die Frage was macht uns Menschen aus. Das Mitgefühl und die Hilfe die der kleine Junge erfährt, den Mut und die Kraft die aus der Verzweiflung entsteht. Auch die andere Seite wird dargestellt. Selbstsucht die auch vor Mord nicht halt macht. Gier, Rache alles negative Eigenschaften, die sehr überzeugend dargestellt werden.
Es ist kein Buch mit Happy End, trotzdem hat es ein gutes Ende, denn alle Fragen werden beantwortet.

Veröffentlicht am 09.04.2023

Flucht in den Urlaub

Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda
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In Vivianes Leben geht alles schief, ihr Freund betrügt sie, im Job wird sie gemobbt und obwohl sie mehr arbeitet als alle anderen findet sie keine Unterstützung bei ihrem Chef. Wenn ihre Freundin ...

In Vivianes Leben geht alles schief, ihr Freund betrügt sie, im Job wird sie gemobbt und obwohl sie mehr arbeitet als alle anderen findet sie keine Unterstützung bei ihrem Chef. Wenn ihre Freundin nicht wäre, wüsste sie nicht mehr was sie tun sollte. Aber die hat die besten Ideen. Eine längere Auszeit am Gardasee, Urlaub in Italien mit Wellness, vielleicht einen neuen Mann und vor allem viel Zeit um mit sich selber wieder ins Reine kommen. Die Erholung beginnt in der ersten Minute. Die wunderschöne Gegend, das laue Klima, die netten Menschen, eine neue Freundschaft und der Beginn einer neuen Liebe machen aus Viviane eine fast neue Frau. Wenn es da nicht das eine oder andere Problem geben würde.
Eine leichte Sommer Romanze für den Urlaub oder für ein paar freie Stunden zum wegträumen.
Mir war die Figur der Viviane die schon sechsundvierzig Jahre alt sein sollte, einfach zu naiv gestrickt. Zweifel am Mann und am Job werden immer wieder beiseite geschoben, erst die Freundin muss ihr die Augen öffnen und dann helfen die Probleme an zu gehen. Auch das die Männer ihre Probleme mit Lügen lösen, ist für mich ein Klischee das albern wirkt. Es mag Gründe geben warum man erst mal nicht die Wahrheit sagt, aber wenn es dann um die Frau fürs Leben geht dann muss auch genug Vertrauen da sein.
Diese Sprünge in der Geschichte haben mich gestört, nicht gravierend aber genug um für mich zu sagen, es war ein netter Unterhaltungsroman ohne Tiefgang der keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Veröffentlicht am 08.04.2023

Ein Albtraum

Going Zero
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Irgendwie sind wir alle vernetzt. Apps hier, Kundendaten da, Sozial Media überall. Dazu kommen Telefone, Autos die Hilfe rufen, Fitness Tracker, EC oder Kreditkarten und einiges mehr. Was ist ...

Irgendwie sind wir alle vernetzt. Apps hier, Kundendaten da, Sozial Media überall. Dazu kommen Telefone, Autos die Hilfe rufen, Fitness Tracker, EC oder Kreditkarten und einiges mehr. Was ist wenn jemand Zugriff auf diese Daten ohne unser Einverständnis hat? Wird diese Welt dann besser, wenn wir gläsern sind, wenn z.B.: die Polizei zu jeder Sekunde weiß wo wir sind und was wir gerade tun, auch wenn wir nur einkaufen und keine Bank überfallen?
Der Medien Mogul Cy Baxter glaubt es und versucht die CIA von seinem neuesten Projekt zu überzeugen. Als Beweis hat er zehn Probanden aufgefordert sich unsichtbar zu machen, wer es schafft 30 Tage unauffindbar zu sein, bekommt viel Geld.
Kaitlyn ist eine von ihnen, ihre Vorgehensweise steht im Mittelpunkt der Geschichte. Die anderen 9 sind mehr Staffage.
Ich fand das Thema hochspannend und nach älteren Büchern und Filmen war ich wieder mal neugierig wie der Autor neueste Erkenntnisse verarbeitet hat.
Erstmal hoffe ich, dass einiges fiktional war, sonst Gnade uns Gott oder ein anderes höheres Wesen.
Das Buch ist in Zeitabschnitte unterteilt, es wird wie bei einem Countdown runter gezählt. Abwechselnd zu der unsichtbaren Kaitlynn werden die Stories der anderen erzählt, die für die Suchenden, die einfach alle Überwachungs-möglichkeiten haben, sehr sichtbar sind. Privatsphäre ist ein Fremdwort in diesem Buch. My Home is my Castle gibt es nicht mehr.
Bis hier hin fand ich das Buch sehr verstörend aber dann gab es eine Wendung in der Geschichte. Es geht Kaitlynn nicht um das Geld sondern um etwas das in ihren Augen sehr viel wertvoller ist. Auch Cy Baxter hat mehr Geheimnisse als gut ist. Ab dieser Entwicklung, die auch schon im Klappentext angedeutet wird ändert sich das Buch. Was man bis dahin als eine spannende und wichtige Mahnung verstehen konnte, änderte sich in einen ganz normalen Thriller. Das war für mich enttäuschend, weil ich mir diese Überwachung schon vorstellen kann und gerne, wenn auch nur in einem Roman, ein für uns Normalos glückliches Ende der Datenkrake gewünscht hätte. Auch hat mir ein Nachwort mit realen Informationen gefehlt.
Entweder eine Mahnung viel.