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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Juist, 1925

Die Schule am Meer
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Zunächst war ich skeptisch, ob mir dieses Buch gefallen wird. Ich hatte bereits ein paar Romane von Sandra Lüpkes gelesen, die für mich aber eher in die Rubrik "leichte Unterhaltung" fielen. Von daher ...

Zunächst war ich skeptisch, ob mir dieses Buch gefallen wird. Ich hatte bereits ein paar Romane von Sandra Lüpkes gelesen, die für mich aber eher in die Rubrik "leichte Unterhaltung" fielen. Von daher war ich aber auch neugierig, wie sie dieses ernstere Thema wohl behandelt.

Am Anfang habe ich tatsächlich eine Zeit lang gebraucht, um mit dem Buch warm zu werden. Die Atmosphäre im Buch habe ich von Anfang an als eher düster und unheilvoll empfunden.

Die Charaktere werden zum Teil sehr gut herausgearbeitet, bei einigen bleiben aber Motive und Beweggründe teils im Ungewissen, weswegen man teils nicht ganz durchschauen konnte, welche Wendung das Buch eventuell noch nehmen wird.

Das Buch basiert zum Teil auf wahren Gegebenheiten. Man erfährt aus dem Leben des Lehrerehepaars Paul und Anni, die auf Juist gemeinsam mit Kollegen ein Internat gegründet haben. Von Anfang an haben sie dort gegen Widerstände zu kämpfen. Als dann nach und nach selbst die Schüler vom Nationalsozialismus und Antisemitismus eingenommen wurden, bleibt Anni als Jüdin nur die Flucht.

Fakt und Fiktion werden hier zu einem spannenden Roman verknüpft, der sehr deutlich aufzeigt, wie schnell aus Freunden und Kollegen Feinde werden können, wenn Misstrauen und Hetze aufkommen.

In meinem Augen ein tolles Buch, dass die damalige Situation gut schildert und für die heutige Zeit ein mahnendes Beispiel aufzeigt.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Süße Liebe in Paris

Die kleine Patisserie in Paris
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Der dritte Band der Romantic Escapes Reihe hat mir bisher am besten gefallen.

Kurz zum Inhalt: Nina, die irgendwie noch immer keinen richtigen Plan hat, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, geht nach ...

Der dritte Band der Romantic Escapes Reihe hat mir bisher am besten gefallen.

Kurz zum Inhalt: Nina, die irgendwie noch immer keinen richtigen Plan hat, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, geht nach Paris. Dort will sie Sebastian, den besten Freund ihres Bruders unterstützen, der gerade mehrere Restaurants gekauft hat - und leider ein Gipsbein. Irgendwie muss er einen Patisserie-Kurs anleiten. Nachdem Nina als Teenager bereits in ihn verliebt war und ihn geküsst hatte, waren beide erst nicht gut aufeinander zu sprechen - aber er brauchte Hilfe und sie wollte weg von ihrer Familie. Also, auf nach Paris! Dort angekommen, sollte der Kurs in einer recht heruntergekommenen Patisserie stattfinden. Schnell freundet sich Nina mit den anderen Kursteilnehmern an und gemeinsam beginnen sie, hinter Sebastians Rücken die Patisserie zu renovieren, sehr zur Freude von Kellner Marcel.

Mehr will ich zum Inhalt nicht verraten, um nichts vorwegzunehmen. Nun zu den Personen: Nina ist mir sehr sympathisch - ein bisschen planlos und naiv vielleicht, aber hilfsbereit und begeisterungsfähig. Sebastian wirkt auf den ersten Blick eher griesgrämig. Marcel ist irgendwie die gute Seele der Patisserie, was er durch gekonnt arrogantes Auftreten aber zu verbergen weiß. Insgesamt gefallen mir die Personen im Buch sehr gut, man kann sich gut un sie hineinversetzen.

Auch wird eine tolle Atmosphäre geschaffen - man hört schon fast französische Musik im Hintergrund, wenn man sich Nina in der Küche vorstellt. Alles in allem ein tolles Buch, in dem man sich fast verlieren kann. wenn man einmal begonnen hat, es zu lesen.

Deshalb auf jeden Fall 5 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Süße Liebesgeschichte

Die kleine Bäckerei in Brooklyn
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Als Journalistin Sophie angeboten wird, für ein halbes Jahr nach New York zu gehen, will sie erst ablehnen. Sie erfährt jedoch plötzlich vom Doppelleben ihres Freundes James und nimmt dann das Angebot ...

Als Journalistin Sophie angeboten wird, für ein halbes Jahr nach New York zu gehen, will sie erst ablehnen. Sie erfährt jedoch plötzlich vom Doppelleben ihres Freundes James und nimmt dann das Angebot Hals über Kopf an. In New York angekommen, freundet Sophie sich schnell mit ihrer Vermieterin und Cafébesitzerin Bella an. Bella ist die Cousine von Sophies Kollegen Todd, vor dem sie sie immer wieder eindringlich warnt. Doch die beiden verbringen zunehmend Zeit miteinander.

Die Personen im Buch sind auf Anhieb sympathisch und schnell findet man sich mitten in der Geschichte. Bei mir war es so, dass ich fast süchtig nach diesem Buch war - immer wieder passierte etwas neues und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Die Geschichte gefällt mir insgesamt sehr gut und das Buch ist eine angenehm leicht zu lesende Lektüre, die mir vor allem nach Feierabend eine schöne Entspannung bescheren konnte.

Einen Punkt Abzug gebe ich, weil einiges im Buch doch zu leicht vorherzusehen war.

Solide 4 Sterne ist mir das Buch aber auf jeden Fall wert, da es mir viel Spaß gemacht!

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Zwischen Fakt und Fiktion

Die Dame hinter dem Vorhang
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Ich war sehr neugierig auf das Buch, welches das Leben von Edith Sitwell, die wirklich lebte, aus Sicht ihres fiktiven Hausmädchens Jane beschreibt. Edith Sitwell war die Tochter eines Adligen, jedoch ...

Ich war sehr neugierig auf das Buch, welches das Leben von Edith Sitwell, die wirklich lebte, aus Sicht ihres fiktiven Hausmädchens Jane beschreibt. Edith Sitwell war die Tochter eines Adligen, jedoch fanden ihre Eltern sie so hässlich, dass sie mit allerlei Apparaturen versuchten, sie zumindest ansatzweise in ein erwünschtes Aussehen zu bekommen. Von der Familie ungeliebt und mehr oder weniger vor der Außenwelt versteckt, freundet sich Edith bald mit Jane an, die daraufhin ihre Gesellschafterin wird.

Später ziehen die beiden nach London und Paris, wo Jane die treusorgende Haushälterin ist, während Edith sich gemeinsam mit ihrer Freundin Helen der Dichtkunst widmet und gesellschaftliche Verpflichtungen wahrnimmt. Ganz passend zum Titel des Buches spielt fast alles "hinter dem Vorhang", also in Ediths Wohnung - von den Geschehnissen außerhalb erfährt der Leser fast nichts.

Das Buch bietet keine Spannung im herkömmlichen Sinne. Interessant ist es aber doch, die Lebensgeschichte von Edith Sitwell zu verfolgen. Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen, auch wenn es an ein paar Stellen ein wenig eintönig wurde, von Ediths ewig gleichen Marotten zu lesen. Insgesamt ist es ein interessantes Porträt von Edith Sitwell geworden, aber auch die fiktive Person Jane fand ich sehr interessant.

Ich vergebe insgesamt 4 Sterne, da das Buch im Großen und Ganzen meinen Erwartungen entsprochen hat.

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Veröffentlicht am 08.11.2019

Eine Ode an das Leben

Es wird Zeit
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Dies war das erste Buch von Ildiko von Kürthy, das ich gelesen habe - ich kann schon so viel sagen: es wird nicht das letzte gewesen sein!

Mit "Es wird Zeit" ist der Autorin eine wunderbare Ode an das ...

Dies war das erste Buch von Ildiko von Kürthy, das ich gelesen habe - ich kann schon so viel sagen: es wird nicht das letzte gewesen sein!

Mit "Es wird Zeit" ist der Autorin eine wunderbare Ode an das Leben gelungen! Leben und Tod, Lieben und Abschied nehmen, Träume verwirklichen... Das alles sind Themen, die in dem Buch behandelt werden.

Judith steht mit knapp 50 vor dem "Scherbenhaufen" ihres Lebens - so dürfte sich das für sie angefühlt haben, als sie gemerkt hat, dass ihre Ehe nicht mehr so rund läuft, sie als Mutter nicht mehr unbedingt gebraucht wird. Und dann trifft sie auf ihre ehemals beste Freundin, die gegen den Krebs kämpft. Die beiden versuchen, sich in die Vergangenheit zu flüchten, merken aber schnell, worum es im Leben wirklich geht: nämlich um das Leben. Und das im Hier und Jetzt.

Ildiko von Kürthy hat dieses Buch aber auch mit einer ordentlichen Prise Humor gewürzt, so dass selbst die auf den ersten Blick traurigsten Szenen des Buchs einen zum Schmunzeln bringen können.

Dieses Buch hat auch bei mir etwas bewirkt - ich habe es nicht einfach nur gelesen, nein, es hat tatsächlich ein paar Veränderungen verursacht. Denn so gern man es immer wieder verdrängt: das Leben ist endlich, wir wissen nur nicht, wann es endet. Doch die Zeit, die wir haben, sollten wir bewusst nutzen und leben, lieben und lachen. Mir ist beim Lesen immer wieder klar geworden, wie sehr man das im Alltag vernachlässigt. Danke also für dieses tolle Buch!