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Veröffentlicht am 21.04.2020

Blick auf das Heimatland

Heiter bis wolkig
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An dieses Fotobuch wurde ich durch das Vorwort von dem Romanautor Frank Goosen angelockt. Goosens Romane sind sehr humorvoll, auch dieser Text hat Ironie. Insgesamt verstehe ich den Text aber als ein Plädoyer ...

An dieses Fotobuch wurde ich durch das Vorwort von dem Romanautor Frank Goosen angelockt. Goosens Romane sind sehr humorvoll, auch dieser Text hat Ironie. Insgesamt verstehe ich den Text aber als ein Plädoyer für Nüchternheit und Sachlichkeit im Umgang mit Deutschland als Heimatland.
Damit gehe ich konform! Hitzige Gefühle führt schnell zum Nationalismus.

Es folgen viele erstaunliche Bilder von 3 verschiedenen Fotografen. David Carreño Hansen, Sven Stolzenwald, Christian A. Werner.
Die Fotos können Merkmale für Deutschland sein. Es könnte aber 3 andere Fotografen auch ganz andere Deutschlandbilder erzeugen.

Zu jedem Foto gibt es durchnummeriert eine Anmerkung, bestehend aus einem Satz oder Zitat. Oft herrscht auch hier Ironie vor! Daraus entsteht ein geschicktes Spiel mit Deutschlandklischees.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Dramatisch

American Dirt
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Um das Buch gibt es viel Wirbel, aber damit will ich mich nicht weiter beschäftigen.
Ich sehe den Roman eigentlich als ganz normalen Thriller wie es viele gibt.
Man muss der Autorin zugestehen, dass sie ...

Um das Buch gibt es viel Wirbel, aber damit will ich mich nicht weiter beschäftigen.
Ich sehe den Roman eigentlich als ganz normalen Thriller wie es viele gibt.
Man muss der Autorin zugestehen, dass sie Spannungsmomente aufbauen kann und eine vielversprechende Ausgangsposition schafft. Die Spannung bleibt auch kontinuierlich aufrechterhalten. Jedenfalls beinahe, denn das Finale empfand ich schon als langgezogen.

Jeanine Cummins schreibt zwar routiniert, aber der Plot ist mir doch zu konstruiert, die Figuren zu blass. Dabei hätte man aus der Hauptfigur Lydia und ihrem kleinen Sohn Luca mehr machen können. Auf der Flucht vor den Mördern der Familie müssen sie alles wagen. Vielleicht nimmt das den Raum weg, der nötig wäre, um die Figuren weiter zu entwickeln.

Es wundert mich nicht, dass der Roman verfilmt werden soll, eigentlich ist er in vielen Szenen schon so angelegt. Auch die Dramatik passt.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein sympathisches Buch

Aufgetaut
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David Safiers neuer Roman Aufgetaut ist harmlos, aber amüsant und warmherzig. Die Figuren sind liebevoll gestaltet. Das gilt sowohl für die Steinzeitfrau Urga und ihre Mini-Mammut als auch Kapitän Lövskar, ...

David Safiers neuer Roman Aufgetaut ist harmlos, aber amüsant und warmherzig. Die Figuren sind liebevoll gestaltet. Das gilt sowohl für die Steinzeitfrau Urga und ihre Mini-Mammut als auch Kapitän Lövskar, Felix und seiner Tochter Maya.
Die kleine Maya ist meine Lieblingsfigur. Sie ist altklug und naseweis, aber auch wirklich ganz schön clever.

Es gibt auch nicht so positiv besetzte Figuren, wie die egoistische Amanda und ihre Soldaten sowie Felix größenwahnsinniger Vater. Sie sind hinter Urga her, um sie für die Kryonik zu erforschen.
Doch Felix und die anderen versuchen der aufgetauten Urga zu helfen und es kommt zu einigen temporeichen Szenen. Der Roman ist nicht gerade langweilig. Nebenbei werden noch zeitgenössische Themen behandelt wie der Klimawandel, Patchworkfamilie u.a.

Es hat Spaß gemacht, den Roman zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Die Geschichte der Wolgadeutschen

Wir selbst
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Gerhard Sawatzkys großer Roman über Wolgadeutsche in den zwanziger/dreißiger Jahren kann man auf verschiedenen Ebenen lesen. Einerseits die Geschichte an sich, in der zum Teil Kinder und Jugendliche im ...

Gerhard Sawatzkys großer Roman über Wolgadeutsche in den zwanziger/dreißiger Jahren kann man auf verschiedenen Ebenen lesen. Einerseits die Geschichte an sich, in der zum Teil Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen, andererseits kann man den historischen Kontext und die Entstehungsgeschichte mit lesen. Beides ist im umfassendes Anhang nachzulesen. „Wir selbst“ wurde knapp vor der Veröffentlichung 1938 zu einem verbotenen Buch.
Die Urfassung wurde jetzt von Carsten Gansel herausgegeben.

Es ist eine harte Zeit, in der die Protagonisten des Romans aufwachsen. Elly, Heinrich, Christian, Bärbel. Man begleitet sie über einige Jahre.
Diese Figuren wachsen einem beim Lesen ans Herz.

Obwohl etwas überfrachtet, habe ich den Roman gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Das Gegenteil von Rechtsextremismus ist Nicht-Rechtsextremismus

Deutschland schafft mich
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Den Journalist und Moderator Michel Abdollahi kennt man z.B. durch seinen Fernsehbeitrag über das Nazidorf Jamel und seinen Auftritten „Ich bin Muslim-was wollen Sie wissen?“

Mit Deutschland schafft mich ...

Den Journalist und Moderator Michel Abdollahi kennt man z.B. durch seinen Fernsehbeitrag über das Nazidorf Jamel und seinen Auftritten „Ich bin Muslim-was wollen Sie wissen?“

Mit Deutschland schafft mich hat er er jetzt ein großartiges, kluges Buch über Auswüchse und Folgen des Rassismus in Deutschland geschrieben.

Michel Abdollahi, der 1986 als Kind aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist, schöpft aus eigenen Erfahrungen und Beobachtungen, liefert aber insbesondere eine umfassende Bestandsaufnahme des Zustands in aller Deutlichkeit. Diese Deutlichkeit macht den Wert des Buches aus.

Dafür, dass das Buch so gut lesbar ist, ist es erstaunlich konzentriert.
Ich kann es nur sehr empfehlen!

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