Cover-Bild Der talentierte Mr. Ripley
Band 1 der Reihe "Ripley"
(2)
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 27.06.2003
  • ISBN: 9783257234046
Patricia Highsmith

Der talentierte Mr. Ripley

Paul Ingendaay (Herausgeber), Melanie Walz (Übersetzer)

Unbeschwerte Dolce Vita: Das ist das Leben, von dem Tom Ripley in seinem New Yorker Kellerloch träumt und das sein Schulfreund Dickie Greenleaf führt. Dickies Vater, ein reicher Reeder, bittet Tom, nach Italien zu fahren und seinen verlorenen Sohn nach Amerika zurückzuholen: ein Traumauftrag für einen armen Nobody wie Tom. Noch ahnt niemand, wie weit Ripley gehen wird, um für immer zu Dickies Welt zu gehören.
40 Jahre nach René Cléments Kultverfilmung mit Alain Delon ( Nur die Sonne war Zeuge ) drehte Oscar-Preisträger Anthony Minghella 2000 ein Remake ( Der talentierte Mr. Ripley ) mit Matt Damon."

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 214 - Klassiker der Weltliteratur

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Wieder mal einen Klassiker beendet - diesmal ein guter Griff, hat mir sehr gefallen und habe ihn recht flott verschlungen.
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Tom Ripley ist ein ehrgeiziger smarter Lebemann, der durch einen Zufall vom ...

Wieder mal einen Klassiker beendet - diesmal ein guter Griff, hat mir sehr gefallen und habe ihn recht flott verschlungen.
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Tom Ripley ist ein ehrgeiziger smarter Lebemann, der durch einen Zufall vom reichen Mr. Greenleaf beauftragt wird, dessen Sohn wieder zurück in die Staaten zu bringen. Dickie Greenleaf ist in ein kleines italienisches Dorf ausgewandert und lebt dort seinen Traum: reich, jung und unabhängig.. Oder besser: er lebt Toms Traum. Als Tom nach Italien kommt und Dickie kennen lernt, nehmen die Dinge eine unerwartete Wendung.
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Ich habe mir irgendwie etwas anderes vorgestellt - z.B. einen Roman über das Leben eines mathematisch hochbegabten Briten aus der Arbeiterschicht. Das Buch ist jedoch ein höchst durchdachter und tief gehender Thriller, birgt so manch überraschende Wendung und gibt viel Grund zu Schmunzeln.
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Tom Ripleys Gefühls- und Gedankenwelt trägt die Geschichte. Getrieben von seinen Träumen - oder eher von seiner Habgier - bringt er sich in eine brisante Lage. Man erlebt seine Sorgen, seine Paranoia, seinen emotionalen Bezug zu einzelnen Situationen und Personen. Seine Gedanken sind oftmals irgendwie abstoßend, aber irgendwie nachvollziehbar und wirken dadurch anziehend.
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Die subjektive Erzählweise wirft jedoch auch so manche Frage auf, hinterlässt so manche Ungereimtheit. Und ob der Fortlauf der Handlung tatsächlich so funktionieren könnte, bleibt für mich auch fraglich. Zu viele Fragezeichen und vor allem zu viel Glück. Oder die Menschen sind oftmals tatsächlich so blind und verschließen die Augen vor dem Offensichtlichen.
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Zusätzlich fällt mir auf: Ich bin nicht sicher, ob ich Tom mag. Er ist kein sympathischer Hauptcharakter, eher hinterhältig und berechnend. Ich finde seinen Werdegang spannend, verfolge seine Entscheidungen mit hohem Verzücken und bewundere, wie er seinen Hals immer wieder aus der Schlinge zieht - gerne mehr davon. Aber ich mag ihn nicht.
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Große Leseempfehlung, ein sehr gelungenes und durchdachtes Werk!

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Psychologisch ausgefeilter Krimi aus Antagonistensicht

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Einigen dürfte vermutlich die Verfilmung dieses Buches bekannt sein - das war bei mir nicht der Fall, ich wurde auf die Geschichte aufmerksam, als ich in einer Rezension die Beschreibung des "charmanten ...

Einigen dürfte vermutlich die Verfilmung dieses Buches bekannt sein - das war bei mir nicht der Fall, ich wurde auf die Geschichte aufmerksam, als ich in einer Rezension die Beschreibung des "charmanten Antagonisten" gelesen habe. Für solche Geschichten, die psychologisch interessant und glaubhaft gestaltet sind und gleichzeitig das eigene Moralverständnis ins Wanken bringen, kann ich mich sehr begeistern, weshalb ich "Der talentierte Mr. Ripley" unbedingt lesen musste.
Tom Ripley lebt in nicht gerade luxuriösen Verhältnissen in New York und hat seit jeher den Drang zum Kriminellen; als der Vater eines alten Freundes Tom bittet, diesen Freund aus Europa zurück nach Amerika zu holen, wagt Tom diese Reise, da er nichts zu verlieren hat. Für den besagten Sohn Dickie, mit dem er sich in Italien nach und nach anfreundet, entwickelt er eine Art krankhafte Faszination, die schließlich dazu führen, dass Tom sich selbst als den reichen Sohn ausgibt...
Von Anfang an haben mich Tom Ripleys Gedankengänge wirklich gepackt; denn er ist nicht einfach nur ein Krimineller, ein Bösewicht, der niederträchtig handelt - nein, was ihn als Charakter so unglaublich spannend macht, ist seine Intelligenz und sein (wie es der Titel perfekt wiedergibt) Talent. Seine Gefühle wurden so präzise und nachvollziehbar beschrieben, dass ich als Leser wirklich mit ihm sympathisiert habe, obwohl er moralisch komplett verwerfliche Taten begeht. Die anderen Figuren rücken dabei merklich in den Hintergrund, wirken nur wie blasse Verkörperungen von der Suche nach sich selbst, nach Liebe und nach Frieden, und lassen Tom somit als denjenigen erscheinen, der richtig handelt, der hinter Fassaden blickt, der Menschen durchschauen kann.
Der bereits angesprochene Schreibstil hat dieses Leseerlebnis zu einem besonderen werden lassen; jedes noch so kleinste Wort schien eine Funktion zu haben, sodass am Ende nicht nur die Gegenspieler Toms, sondern auch der Leser selbst geblendet werden konnte.
Sehr empfehlenswertes Buch für jeden, der Bösewichte wie den Joker oder auch Joe Goldberg mag und sich für deren Stimmen interessiert!

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