Cover-Bild Lügen
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Spuren
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 29.08.2017
  • ISBN: 9783905752557
Sam Harris

Lügen

Kurze Beine, lange Folgen
Thomas Imboden (Übersetzer)

Lügen, das geht gar nicht. Darüber sind sich im Grundsatz alle einig. Dennoch wird jederzeit und überall beschönigt, vertuscht und gelogen, dass sich die Balken biegen. Warum tun wir uns das an? Sam Harris stellt sich die Frage – und macht es sich mit den Antworten nicht leicht. Anhand vieler praktischer Beispiele aus dem Alltagsleben beleuchtet er das verzwickte Geschehen und dessen weitreichenden Folgen. Scheinbar harmlose Lügenmärchen, die Eltern ihren Kindern erzählen, erscheinen in diesem kurzen Essay neben fetten Lügen, die in Forschung und Politik verbreitet werden. Dazwischen blitzt immer wieder die eine Möglichkeit auf: Ja, es geht. Man kann leben ohne zu lügen, und zwar gut.

Sam Harris ist Neurowissenschaftler und Autor von Bestsellern wie Das Ende des Glaubens, Brief an ein christliches Land und Erwachen – Spiritualität jenseits von Glaube und Religion. Er lebt mit seiner Familie in Los Angeles und veröffentlicht den Waking-up-Podcast: www.samharris.org

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2017

Plädoyer für Ehrlichkeit

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Sam Harris hält hier ein Plädoyer für die Ehrlichkeit – denn Lügen sind seiner Meinung nach sozusagen die Wurzel allen Übels. Egal, ob Ehebruch, Bestechung oder sogar Völkermord, alles Schlechte auf der ...

Sam Harris hält hier ein Plädoyer für die Ehrlichkeit – denn Lügen sind seiner Meinung nach sozusagen die Wurzel allen Übels. Egal, ob Ehebruch, Bestechung oder sogar Völkermord, alles Schlechte auf der Welt wird durch die Bereitschaft zu lügen erst ermöglicht oder zumindest gefördert.

Es gelingt ihm durchaus gut, seinen Standpunkt überzeugend darzustellen, wobei er nicht nur auf theoretische Abhandlungen zurückgreift, sondern auch viele dem richtigen Leben entnommene Beispiele anführt.
Er zeigt, dass so etwas wie harmlose Lügen nicht existiert, gibt Tipps, wie man auch sogenannte Notlügen vermeiden kann und erklärt, dass jede Lüge nicht nur für den Belogenen negative Folgen hat, sondern auch für den Lügner, der oft viel Geisteskraft darauf verwenden muss, sich zu merken, wem er was erzählt hat. Außerdem können Lügen oft bedeutend weitere Kreise ziehen, als beabsichtigt war.
Nur in seltenen Extremsituationen, in die zu geraten für einen normalen Bürger ausgesprochen unwahrscheinlich ist, könnte nach Ansicht des Autors eine Lüge gerechtfertigt sein.

Er vertritt hier also eine ziemlich harte und kompromisslose Haltung.
Trotz der guten Rhetorik und obwohl ich ihm im Ergebnis weitgehend zustimme, fand ich die in benahe missionarischem Eifer vorgetragenen Belehrungen teilweise übertrieben.
Dieser Eindruck wird allerdings sicher auch durch den geringen Umfang dieser Abhandlung begünstigt. Denn auf nur 40 Seiten ist es kaum möglich, ein Thema umfassend mit allem Für und Wider darzustellen. Eine Reihe interessanter Fragen werden daher nur kurz angerissen und zu vielen Punkten hätte mir ausführlichere Erläuterungen gewünscht.
Doch der Aufruf, nie wieder zu lügen, klingt jedenfalls reizvoll und angesichts der Tatsache, wie oft in der Regel Tag für Tag gelogen wird, wäre das Ergebnis eines solchen „Experiments“ sicher spannend.
Es wäre daher sicher lohnend, diesem Thema ein „richtiges“ Buch, das alle Facetten ausleuchtet, zu widmen.