Cover-Bild Die Arrestzelle
15,39
inkl. MwSt
  • Verlag: tredition
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 488
  • Ersterscheinung: 05.09.2017
  • ISBN: 9783743956902
Serge Liebl

Die Arrestzelle

Die Flüchtlinge sprachen Deutsch
Bild: Fotolia.de (Illustrator)

Berlin 2016: Der Kleinkrimineller Ibrahim Hoffmann wird während einer Razzia festgenommen und in einer seit Jahren unbenutzten Polizeizelle eingesperrt. Als eine Stunde später die Tür des Haftraums aufgeht, kann er erst nicht glauben, dass er sich im Jahr 1766 in der Arrestzelle eines Berliner Infanterieregiments befindet. Dort lernt er Leutnant Georg Brant und Korporal Michael Fischer kennen, die zu diesem Zeitpunkt unter Arrest stehen. In der darauffolgenden Nacht fliehen die drei Männer aus dem Kerker und machen sich auf den Weg nach Lübeck. Auf der Flucht nehmen sie die achtzehnjährige Sophie von Steininger mit, in die Korporal Fischer kopflos verliebt ist. Angekommen in der Hansastadt schließen sie sich den tausenden deutschen Auswanderern an und setzten ihre Reise mit einem Schiff nach Russland fort. In diesem Moment wissen sie noch nicht, dass sich an Bord ein Mann befindet, der im Auftrag Sophies Vater Korporal Fischer töten und die junge Frau nach Preußen zurückbringen soll.
Der Zeitreiseroman basiert auf den realen historischen Ereignissen. In Jahren 1764-1767 folgten über 30 000 Auswanderer dem Ruf der russischen Zarin und flohen von Auswirkungen des Siebenjährigen Krieges, Hunger und Not aus den deutschen Ländern. Diese Menschen liebten und hassten. Unter ihnen waren Helden und Verbrecher. In der Fremde erfuhren sie Gastfreundschaft und Ausländerfeindlichkeit. Sie suchten ein besseres Leben und waren Flüchtlinge, die Deutsch sprachen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2018

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Die Geschichte zieht einen sofort in das Geschehen, man kann sich genau so wenig darauf vorbereiten, wie der Protagonist Ibu. Der glaubt das alles auch erstmal gar nicht, sondern denkt andere würden ihn ...

Die Geschichte zieht einen sofort in das Geschehen, man kann sich genau so wenig darauf vorbereiten, wie der Protagonist Ibu. Der glaubt das alles auch erstmal gar nicht, sondern denkt andere würden ihn reinlegen oder er sei verrückt. Deshalb nimmt er alles anfangs auch ziemlich locker. Doch das Problem dabei ist, dass er auch mit der Zeit nicht ernster wird, er bleibt sehr auf der amüsierten Ebene.
Damit hängt auch seine Sprache zusammen. Er redet sehr im Jugendsprachstil (er ist 25 Jahre alt). An sich wäre es passend und an manchen Stellen auch lustig gewesen, doch seine Art ist übertrieben dargestellt. Das sage ich nicht, weil ich selbst älter bin, ich bin 20 Jahre alt, doch viele der Begriffe würde ich nie sagen oder so oft sagen und einige waren mir sogar fremd. Ich hatte das Gefühl ein fünfzehn jähriger Junge, der mitten in der Pubertät steckt, spricht aus Ibu.

Aber dennoch schafft der Autor eine interessante Geschichte, die die Leben von mehreren Personen verknüpft und die mit der Zeit ineinander überlaufen. Auch die Charaktere sind interessant und nicht alltäglich gestaltet, weshalb einige Aktionen den Leser überraschen und ihn grinsen lassen.

Zusammenfassen dien solides Buch, welches man einmal gelesen haben kann.