Cover-Bild Die gleißende Welt
22,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 24.04.2015
  • ISBN: 9783498030247
Siri Hustvedt

Die gleißende Welt

Uli Aumüller (Übersetzer)

Siri Hustvedt kehrt in diesem Roman in die New Yorker Kunstwelt aus ihrem berühmtesten Buch "Was ich liebte" zurück.
"Die gleißende Welt" ist der Titel eines utopischen Romans von Margaret Cavendish, die im 17. Jahrhundert als eine der ersten Frauen überhaupt unter ihrem eigenen Namen publizierte. Als frühe Universalgelehrte ist sie Vorbild und Idol von Harriett Burden, der Witwe eines einflussreichen New Yorker Galeristen. Nach dessen vorzeitigem Tod in den siebziger Jahren beginnt Harriett - in der öffentlichen Wahrnehmung nichts als die Frau an der Seite des berühmten Mannes, aber in Wahrheit hochtalentiert - ein heimliches Experiment: eine Karriere als Installationskünstlerin, die sich hinter dem angeblichen Werk dreier männlicher "Masken" verbirgt, das in Wahrheit sie selbst erschaffen hat. Doch der Faustische Handel schlägt fehl - einer dieser Maskenmänner, selbst ein bekannter Künstler, durchkreuzt ihr Rollenspiel und setzt sein eigenes dagegen, und es kommt zum Kampf zweier großer Geister.
Das Buch ist ein Konzert widerstreitender Stimmen, eine polyphone Tour de Force über die Macht von Vorurteilen, Begierde, Geld und Ruhm. Es versammelt alle großen Themen Siri Hustvedts aus Literatur, Kunst, Psychologie und Naturwissenschaften. Ein mutiges, schillerndes Meisterstück.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2019

Ein sehr komplexer Roman über die Kunstwelt und Wahrnehmung von Geschlecht und Wert

0

Harriet Burden lebt als Installationskünstlerin in New York. Um auf die Diskriminierung von Frauen in der Kunstszene aufmerksam zu machen, engagiert sie drei männliche Künstler, damit diese Harriets Werke ...

Harriet Burden lebt als Installationskünstlerin in New York. Um auf die Diskriminierung von Frauen in der Kunstszene aufmerksam zu machen, engagiert sie drei männliche Künstler, damit diese Harriets Werke als ihre eigenen ausgeben.
Einer der drei Männer wendet sich jedoch gegen Harriet und durchkreuzt ihre Pläne.

Ich bin sehr schnell in die Geschichte eingestiegen, da ich die Idee fantastisch fand und mich interessierte, wie das Publikum die Kunstwerke beurteilte, wenn diese scheinbar von Männern erstellt waren.

»Bei Frauen wird es immer persönlich«, sagte Harry, »Liebe und der ganze Mist (...)«

Ich musste das Lesetempo aber sehr schnell verlangsamen, da in dem Roman eine Vielzahl von Verweisen auf Psychologie, Philosophie und Kunst vorhanden sind (inkl. langer Fußnoten). Zudem schildert die Autorin Siri Hustvedt keine fortlaufende Handlung, sondern die Geschichte setzt sich aus Tagebucheinträgen Harriets, Besprechungen von Kunstkritikern und Gesprächen mit Angehörigen zusammen.

Es geht um Masken, die Wahrnehmung von Geschlecht und den Kunstbetrieb.

»Rache ist süß, vor allem für Frauen, so Lord Byron. Und ich sage, ja warum wohl Jungs? Warum wohl?«

Ich fand es sehr spannend über Künstlerinnen aus verschiedenen Generationen zu lesen und die Perspektiven aus denen Siri Hustvedt das Selbst, die Persona, beleuchtet, nachzuvollziehen.

Das Buches entfaltet sich in mehreren Ebenen. Bald wußte ich nicht mehr, was real war und was nicht. Wer log und wer erzählte die Wahrheit?

Ein ungewöhnlicher Roman.
Wer Unterhaltung sucht, ist sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.
Wer sich jedoch für die Kunstwelt sowie Philosophie und Psychologie interessiert, wird hier herausgefordert und findet eine Vielzahl von Denkanstößen.