Cover-Bild Die Bank am Rande des Waldes
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: tredition
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Philosophie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 56
  • Ersterscheinung: 01.01.2024
  • ISBN: 9783347987760
Stefan Fourier

Die Bank am Rande des Waldes

Ein Gespräch über Glück und den Sinn des Lebens
Jeder Mensch sucht den Sinn seines Daseins und strebt nach Glück. In Krisen und nach Schicksalsschlägen wird der Wunsch nach Sinn und Glück besonders stark. Um diese Themen kreist das Gespräch zwischen zwei Fremden, die sich auf einer Bank am Rande des Waldes begegnen. Sie finden keine Rezepte für Glück und Sinn, wohl aber Ansätze zum Handeln, Zuversicht und Vertrauen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2023

Was ist der Sinn des Lebens?

0

REZENSION - Ein Gespräch über das Glück und den Sinn des Lebens schildert Autor Stefan Fourier (74) in seinem schmalen Büchlein „Die Bank am Rande des Waldes“, im September beim Verlag tredition erschienen. ...

REZENSION - Ein Gespräch über das Glück und den Sinn des Lebens schildert Autor Stefan Fourier (74) in seinem schmalen Büchlein „Die Bank am Rande des Waldes“, im September beim Verlag tredition erschienen. Auf nur 56 Seiten im handlichen A6-Format verarbeitet der promovierte Physiker und Sachbuch-Autor, inzwischen aber als Romancier, Märchenerzähler und Aphoristiker bekannte Schriftsteller seine im eigenen Leben „auf persönlichen Irrwegen, in beruflichen Höhen und Tiefen und weiteren gemeisterten Schicksalsschlägen“ selbst gemachten Erfahrungen und bringt die daraus gewonnenen Einsichten in einer märchenhaften Geschichte in kurzen Sätzen leicht verständlich und nachvollziehbar auf den Punkt.
In einer depressiven, ihn lähmenden Lebenskrise macht sich der Erzähler auf zu einem Spaziergang in die Einsamkeit des Waldes. „Alles, was mich ausmachte, steht in Frage. Schwerpunkte haben sich verschoben, Freunde und Bekannte schwinden. Jeder folgt seinem eigenen Lebensweg. Meiner ist abgebrochen. Was kommt jetzt?“ Er zweifelt am Sinn seines Daseins und vermisst das Glück, das ihn bisher doch begleitet zu haben schien. Er hatte es zu was gebracht, konnte Ehefrau und Kindern alles bieten, was er meinte, ihnen bieten zu müssen. Doch jetzt ist ihm bewusst: „Geld, Auto, der ganze Besitz machen allein noch keinen Sinn. Irgendwie hat mich das zufrieden gemacht, irgendwie aber auch wieder nicht.“
In einer Wanderpause setzt sich ein alter Mann – ist es Gott, der Schöpfer? – zu ihm auf die Bank und verwickelt ihn in ein philosophisches Gespräch. Es geht darin um die Frage, was im Leben wirklich Sinn macht und was wahres Glück ist. Auch der Alte hat kein Patentrezept für den Erzähler, da jeder für sich selbst definieren muss, was Sinn macht und Glück bedeutet. Aber er weiß anderen Rat. „Mit deinem Tun schaffst du Sinn, nicht mit Grübeln“, fordert ihn der Alte heraus. „Die Frage ist doch, wie viel du bereit bist zu wagen.“ Denn der Erzähler wagte bisher keinen Neuanfang, zweifelte am möglichen Erfolg, zweifelte an sich selbst. „Vielleicht blockiere ich mich dadurch, dass ich sicher sein will, sofort den richtigen Treffer zu landen, gleich die Sache zu finden, die sinnvoll ist, die mich glücklich macht“, bekennt er einsichtig, hoffte er doch bisher immer auf eine Sinn- und Glücksgarantie – ein Charakterzug, der sich bei uns allzu häufig offenbart: Statt etwas Neues zu wagen, wissen viele von uns oft schon vorher, dass es nicht klappen wird und warum es nicht klappen kann. Besser – sinnvoller – wäre es stattdessen, die Sinnsuche als Innovation, die Glückssuche als Entdeckungsreise zu verstehen: „Man versucht etwas Neues, und es kann funktionieren, muss es aber nicht.“ Im negativen Fall wagt man eben etwas anderes.
Im Lauf ihres Gesprächs zeigt der Alte dem Erzähler einige Ansätze zum aktiven, selbstbestimmten Handeln auf. Denn der Weg ist das Ziel. Er ermuntert den am Leben verzweifelnden und in seiner Depression an sich selbst zweifelnden Erzähler, dem der Erfolg abhanden gekommen ist, zu mehr Zuversicht und Vertrauen: „Nicht dem Erfolg sollst du vertrauen. Das ist ein unsicherer Kandidat. Dir selbst musst du vertrauen. Misserfolge kannst du nicht verhindern, aber du kannst sie verkraften, wenn du dir selbst vertraust.“
Fouriers kurze, in nur einer Stunde leicht zu lesende Geschichte macht uns auf märchenhafte Weise Mut. Sie vermag sicherlich Menschen in ähnlicher Situation etwas zu helfen, sie zumindest aufzumuntern und zu hoffnungsvollem Handeln und Neuanfang zu motivieren. Deshalb eignet sich dieser kleine Band nicht nur zum Selbstlesen, sondern auch als Geschenk für gute Freunde und Angehörige, von denen man weiß oder hofft, dass sie für Ratgeber dieser Art empfänglich sind.