Cover-Bild Alle, alle lieben dich
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 01.07.2010
  • ISBN: 9783499254253
Stewart O′Nan

Alle, alle lieben dich

Thomas Gunkel (Übersetzer)

Der letzte Sommer eines Lebens
Eine junge Frau verschwindet; irgendwo zwischen dem Strand und dem Diner am Highway, wo sie arbeitet, verliert sich ihre Spur. Anfangs stehen alle zueinander. Familie, Freunde, Polizei – jeder sucht und hofft, dass Kim zurückkommt, oder einfach nur, dass endlich wieder Ruhe einkehrt in Kingsville, damit die eigenen Geheimnisse auch welche bleiben. Denn die meisten, die Kim kannten, haben etwas zu verbergen.
Stewart O’Nan beschreibt eine Familie und eine Kleinstadt im Ausnahmezustand. Ein hochliterarischer Thriller – unaufdringlich anrührend und von beklemmender Präzision.
«Ein grandioser Generationenroman.» Die Zeit

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2021

Authentisch und gefühlvoll

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Stewart O’Nan legt einen Schwerpunkt auf die Charaktere und ihre Entwicklung. Schließlich geht es um ein sehr emotionales und tragisches Thema, daher dreht sich alles um die Figuren. Vor allem die Familienmitglieder ...

Stewart O’Nan legt einen Schwerpunkt auf die Charaktere und ihre Entwicklung. Schließlich geht es um ein sehr emotionales und tragisches Thema, daher dreht sich alles um die Figuren. Vor allem die Familienmitglieder und ihr Miteinander werden genau beleuchtet, nicht nur kurz nach Kims Verschwinden, sondern auch längere Zeit danach. Darüber hinaus wird die gesamte Kleinstadt porträtiert, die Menschen, die mit der Tragödie nicht direkt zu tun haben und trotzdem in irgendeiner Weise davon berührt werden.

Hier liegt auch die Stärke des Romans. Es geht weniger darum, Kims Verschwinden aufzulösen als vielmehr darum, was dieses Verschwinden mit den Menschen macht, die zurückbleiben, wie diese sich verändern, was sie durchstehen müssen. Denn die alltäglichen kleinen Probleme verschwinden nicht, werden aber dennoch ganz anders wahrgenommen als zuvor. Und auch wenn der deutsche Titel nach Kitsch schreit, wird das Thema gefühlvoll, aber nicht reißerisch verarbeitet.

Nachdem Kim verschwunden ist, setzt ihre Familie natürlich alles daran, sie zu finden. Aber hier darf man keine atemlose Spannung und kein Detektivspiel erwarten. Alles, was die Polizeiarbeit ergibt, erfährt man eher beiläufig über die anderen Familienmitglieder. Die Kapitel sind abwechselnd aus deren Blickwinkeln geschrieben.

Deswegen ist der Ausdruck „hochliterarischer Thriller“, mit dem der Verlag für den Roman geworben hat, mehr als unglücklich (mal ganz abgesehen von dem rührseligen deutschen Titel). Es geht nicht darum, den Entführer zu schnappen, und es geht nicht darum, dem Leser am Ende eine überraschende Auflösung zu präsentieren. Das mag für viele Leser unbefriedigend sein, wenn sie sich einen Thriller erhoffen.

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