Cover-Bild Die zitternde Welt
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.08.2020
  • ISBN: 9783709939284
Tanja Paar

Die zitternde Welt

Roman
WELCHER KAMPF TOBT IN DIR, WENN DIE WELT ÜBER DICH HEREINBRICHT? – EINE FRAU UND IHR UNBÄNDIGER DRANG NACH SELBSTBESTIMMUNG UND FREIHEIT.

Neuanfang im Orient: Maria nimmt ihr Leben in die Hand
Maria ist hungrig – lebenshungrig: Sie will spüren, frei sein, lieben. Hochschwanger reist sie 1896 nach Anatolien und überrumpelt damit den werdenden Vater. Wilhelm hat sich heimlich dorthin aufgemacht, um als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn zu arbeiten, die Berlin mit Bagdad verbinden soll. Er, der seine Bleistifte stets streng nach deren Stärken ordnet, ist fasziniert von der eigensinnigen und unberechenbaren Frau. Fernab der trüben Enge des Dorfes, aus der Maria stammt, leben die beiden in der anatolischen Freiheit in wilder Ehe. Maria will ihren Körper nicht in ein Korsett schnüren lassen – sie trägt wallende Reformkleider, blickt in Liebesdingen über den Beziehungsrand hinaus und saugt mit jedem Atemzug genüsslich die fühlbare Weite der Landschaft ein. – Sie ist endlich angekommen.

Eine starke Frau und ihre Familie inmitten der großen Umstürze der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Marias und Wilhelms Kinder wachsen als Bürger des Osmanischen Reiches auf. Türkisch wird zu ihrer Muttersprache, nicht Deutsch. Von der alten Heimat bleibt bald nichts mehr als eine fahle Erinnerung. – Bis der Erste Weltkrieg ausbricht. Geburtsort, politische Grenzen und Allianzen gewinnen plötzlich an entscheidender Relevanz: Was bedeutet der Krieg für die beiden Söhne im wehrpflichtigen Alter? Was bedeutet er für Maria, für die ein Leben außerhalb von Anatolien fernab jeglicher Vorstellungskraft liegt? Droht der Selbstbestimmung und der frei gewählten Heimat nun ein Ende?

Ein Buch über unsere Verletzlichkeit in Zeiten großer Umbrüche. Und über die Kräfte, die dabei in uns erwachen.
Kunstfertig verwebt Tanja Paar den unbändigen Lebensdrang einer Frau und das Schicksal einer Familie mit den Verwerfungen der Weltgeschichte. In ihrem Generationenroman führt sie an blühende und aufregende, aber von Umwälzungen bedrohte Orte: in das Osmanische Reich des Fin de Siècle, ins Istanbul und die junge Türkei unter Atatürk, in den Irak des Ölbooms der 1930er. Ob damals oder heute – Tanja Paar stellt in ihrem aufwühlenden Roman eine Frage, die uns Menschen niemals loslässt: Wer bestimmt, welche Menschen wir werden? Sind es die Umstände? Oder wir selbst?

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Zerbrochene Lebensträume

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Die schwangere Maria bricht 1896 nach Anatolien auf, wo ihr Verlobter Wilhelm als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn arbeitet. Dort leben sie fortan in wilder Ehe und es kommen noch weitere Kinder, die als ...

Die schwangere Maria bricht 1896 nach Anatolien auf, wo ihr Verlobter Wilhelm als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn arbeitet. Dort leben sie fortan in wilder Ehe und es kommen noch weitere Kinder, die als Bürger des Osmanischen Reiches aufwachsen und türkisch sprechen. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Die Söhne sind im wehrpflichtigen Alter. Wie soll es weitergehen? Wo gehört diese Familie eigentlich hin?
Tanja Paar hat einen packenden und poetischen Schreibstil, der mich große Strecken in diese Geschichte hineingezogen hat. Es gibt viele Sprünge in diesem Roman. Doch als dieser merkwürdige Deal mit dem Pascha zustande kommt, hat mich die Geschichte irgendwie verloren und am Ende ging mir dann alles zu abrupt.
Die Charaktere sind sehr gut und interessant beschrieben. Trotzdem wurde ich nicht warm mit ihnen. Wilhelm war zu Hause alles zu eng und die Zukunft sah nicht rosig aus. Daher konnte ich gut verstehen, was ihn nach Anatolien zu diesem Bahnprojekt gezogen hat. Er ist ziemlich pedantisch, lebt für seine Arbeit und passt eigentlich gar nicht zu der freiheitsliebenden Maria. Sie ist eine starke Frau, die sich nicht darum schert, was andere denken oder von ihr erwarten. Sie ist eigensinnig und unberechenbar. Das fasziniert Wilhelm und er sieht über ihre Affären hinweg. Die große Liebe ist es wohl nicht zwischen den beiden. Maria fühlt sich in der Weite Anatoliens angekommen. Daher werden ihre Kinder auch entsprechend erzogen. Sie sprechen türkisch, nicht deutsch.
Alles hätte endlos so weitergehen können, wenn nicht der Krieg den Lebenstraum kaputtgemacht hätte und die Familie darüber zerbrochen wäre.
Eine interessante und ruhige Familiengeschichte, die mich etwas zwiespältig zurücklässt.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Identitätssuche einer Familie

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Tanja Paar hat die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie aufgeschrieben. Offenbar ist es die Geschichte ihrer eigenen Familie – oder zumindest von dieser inspiriert –, denn die Familie trägt den gleichen ...

Tanja Paar hat die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie aufgeschrieben. Offenbar ist es die Geschichte ihrer eigenen Familie – oder zumindest von dieser inspiriert –, denn die Familie trägt den gleichen Nachnamen wie die Autorin.

Das österreichische Paar Maria und Wilhelm lebt um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Anatolien. Dort erleben sie die Umbrüche rund um das Ende des Osmanischen Reiches. Das war durchaus interessant und spannend zu lesen. Anlässlich des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges kehrt die Familie mit ihren drei Kindern nach Österreich zurück. Auch die Identitätssuche zwischen den Kulturen, die alle Familienmitglieder prägt, fand ich sehr interessant.

Insgesamt konnte mich das Buch dennoch nicht restlos überzeugen. Erzählt wird manchmal sehr sprunghaft, sodass ich das Gefühl hatte, dass manches auf der Strecke blieb.