Cover-Bild Der Reisende
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 23.02.2019
  • ISBN: 9783608981544
Ulrich Alexander Boschwitz

Der Reisende

Roman
Peter Graf (Herausgeber)

Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land. Inmitten des Ausnahmezustands. Er beobachtet die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und auch die eigene Angst.

»Ein wirklich bewegender, aber auch instruktiver Text. Ein großer Gewinn! Für einen Dreiundzwanzigjährigen ein ganz erstaunliches Werk.«
Brigitte Kronauer

Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2023

beeindruckend

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" Der Reisende " von Peter Graf , ist ein Buch, das schon 1938 entstand, jetzt aber wieder neu aufgelegt wurde und beeindruckend ist, ob der Tatsache , dass der Autor erst 23 Jahre alt war, als er es schrieb. ...

" Der Reisende " von Peter Graf , ist ein Buch, das schon 1938 entstand, jetzt aber wieder neu aufgelegt wurde und beeindruckend ist, ob der Tatsache , dass der Autor erst 23 Jahre alt war, als er es schrieb. Mit viel Liebe zum Detail und einer überzeugenden Sprache beschreibt der Autor die Geschichte des Otto Silbermann, eines Berliner Juden, der versucht, kurz nach den Pogromen das Land zu verlassen. Er zeichnet ein realistisches Bild, wie man mit den Juden zu dieser Zeit verfahren ist, sie nicht nur übervorteilt hat, als sie versuchten ihr Habe zu Geld zu machen ,um das Land verlassen zu können, sondern wie ihnen auch nach und nach ihre Ehre genommen wurde und ihr Recht auf ein menschenwürdiges Leben angesprochen wurde.

Freunde wurden zu Feinden, Geschäftspartner zu Kriminellen, wenn es darum ging ihr eigenes Scherflein ins Trockene zu bringen.
Die Atmosphäre dieser Zeit wird fühlbar zwischen jeder Zeile dieses Buch, das die Gedanken und Gefühle des Protagonisten widerspiegelt.

Es ist schon beachtlich, dass ein so junger Autor diese Zeit so intensiv empfunden hat und dies in eine literarische Geschichte packt, die mich mehr als überzeugt hat.

Ein sehr wichtiges Buch, dem ich viele Leser wünsche.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Wichtiges Zeitdokument

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Das Cover ist Schwarz weiss gehalten, und zeigt Menschen von damals, die sich an einem Bahnhof befinden. Das Cover passt sehr gut zum Buch.

Im Buch geht es um den Juden Otto Silbermann, der 1938 nach/ ...

Das Cover ist Schwarz weiss gehalten, und zeigt Menschen von damals, die sich an einem Bahnhof befinden. Das Cover passt sehr gut zum Buch.

Im Buch geht es um den Juden Otto Silbermann, der 1938 nach/ in der Progromnacht seine Wohnung verliert und in einer Nacht und Nebelaktion fliehen muss. Später wird er von seinem Freund übers Ohr gehauen, verliert seine Firma und hat noch ungefair 40 000 Mark über. Damit versucht er ins Ausland zu kommen, am liebsten nach Paris, wo auch sein Sohn ist.

Zuallererst muss ich sagen, es ist ein durchaus lesenswertes Buch. Vorallem da der Autor selber Jude war, und das Buch zum Zeitpunkt geschrieben hat, an dem die Verfolgung Stattfand! Das ist ein grosser Pluspunkt, da es das Buch sehr authentisch macht.
Trotzdem kann ich dem Buch keine volle Punktzahl geben.
Einerseits ist mir Silbermann sehr unsympathisch als Charakter. Ich kann verstehen, dass die Situation für ihn nicht leicht ist, aber immer wieder ist er mit seinem Mitmenschen unzufrieden oder misstraut Ihnen, sogar vom eigenen Sohn denkt er schlecht und meint, dieser müsse sich mehr Mühe geben ihm zu helfen. Das ist mir negativ aufgefallen. Immerhin ist es das eigene Kind, das alles Menschenmögliche versucht um dem Vater aus der Ferne zu helfen!
Der zweite Minuspunkt ist für mich einfach, das Silbermann mir zu "geldgeil" ist. Ich weiss nicht ob es das Jüdische "Klischee" bedienen soll, aber in einer Situation, in der man Angst haben muss zu überleben ist mir doch das Geld erstmal nicht so wichtig! Denke ich zumindest...
Das gleiche habe ich gedacht, als er versucht hat mit einer Dame anzubandeln....da tut man doch nicht in Todesangst....

Insgesamt war es aber eine gute Handlung, die immer wieder aufgezeigt hat, wie schwer es für die Juden damals war, wie wenig Rechte sie hatten. Das Ende hat mich dann doch sehr traurig gestimmt...hat man doch die Resignation zum Schluss sehr deutlich spüren können.

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