Ein magischer Zauberladen, ein Drache und ein großes Abenteuer
«Gwin und das Herz des Drachen» ist ein fantasievoller Reihenauftakt für Kinder ab 9 Jahren, der von Magie, Freundschaft und Abenteuern erzählt, während man wie in die «Unendliche Geschichte» auf einem ...
«Gwin und das Herz des Drachen» ist ein fantasievoller Reihenauftakt für Kinder ab 9 Jahren, der von Magie, Freundschaft und Abenteuern erzählt, während man wie in die «Unendliche Geschichte» auf einem flauschig aussehenden Drachen fliegt oder wie in den Studio Ghibli-Animes in neue magische Welten eintaucht, die in der realen Welt existieren.
Gwin büxt von zu Hause aus und begegnet dem sprechenden Kater Nerowitz, der sich als Zauberlehrling einer Hexe entpuppt. Gwins Herzenswunsch führt dazu, dass Nerowitz sie in Madame Manous Zauberladen einlädt, indem sich auch ein Café befindet. Schließlich wird sie Aushilfe, bedient die Zauberwesen-Gäste und fühlt sich dort wohl.
Es ist ein Anfang voller Wärme und Glück. Gwin findet Zuflucht an diesem besonderen Ort, voller kreativer und magischer Wunder, an den jedes Kind gern reisen würde - ganz besonders, wenn es kein liebesvolles Zuhause hat. Gwin reagiert authentisch und altersgerecht auf diese Veränderung, denn sie is voller Dankbarkeit und Freude. Überall gibt es für sie etwas Neues zu entdecken und zu lernen. Schließlich eröffnen sich für Gwin ganz neue Möglichkeiten - sie lernt die kleine Flamme Ignatius und den gefräßigen Drachen Jun kennen und kann mithilfe einer Karte an Orte reisen, die sie sich selbst ausmalt. Ab diesem Punkt verändert sich die Stimmung der Geschichte und es wird etwas düsterer. Die Freunde brechen zu einem gefährlichen Abenteuer auf, um Jun zu helfen.
Die Schwarz-Weiß-Illustrationen von Indiana Acosta weisen eine Kombination aus realistischen Elementen und übertriebenen Formen auf. Sie sind sehr atmosphärisch, beeindruckend und dicht dargestellt, wie das Cover beweist, das eine berührende Szene aus dem Buch zeigt.
Verena Maier setzt auf humorvolle Neckereien, ein dialogreiches, feixendes Miteinander und träumerische Beschreibungen: „Der Mond ließ sein schneeweißes Auge über Gwins Welt wandern. Millionen Sterne funkelten wie silberne Nadelköpfe im Kleid der Nacht.“ Ihre kreativen Einfälle sind fantastisch und laden zum Träumen ein, bevor man sich in der altbekannten Heldengeschichte wiederfindet. Es liest sich leicht und kommt ohne komplizierte Wortkreationen aus. Die anfängliche Atmosphäre hat mir besonders gefallen, während die zweite Hälfte des Buches deutlich spannender und wendungsreicher war. Altersgerecht ist zudem die Begrenzung der fantastischen Wesen und handelnden Figuren und das herzerwärmende Ende, welches auf eine Fortsetzung hoffen lässt.