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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2025

Magische Süßigkeiten

Der Laden in der Mondlichtgasse
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Nur Menschen, mit großen Sorgen, die ihr Leben in ein gefährliches Ungleichgewicht bringen, können das Jenseits betreten und den Weg zur Mondlichtgasse überhaupt sehen. Dort befindet sich die Confiserie ...

Nur Menschen, mit großen Sorgen, die ihr Leben in ein gefährliches Ungleichgewicht bringen, können das Jenseits betreten und den Weg zur Mondlichtgasse überhaupt sehen. Dort befindet sich die Confiserie Kohaku, die handgefertigte Süßigkeiten mit Zauberkräften verkauft. Der kauzige Inhaber ist der Fuchsgeist Kohaku, der Menschen für amüsante Kreaturen hält, die er studieren möchte.

Erst dachte ich, es würde sich nur um Kurzgeschichten handeln, aber das letzte Kapitel erzählt, wie es zur der „Confiserie Kohaku – lassen Sie sich von uns verzaubern!“ eigentlich kam und diese Geschichte mochte ich am liebsten, weil sie alles miteinander verbindet und ich gleich mehr über Kohaku wissen wollte. Fünf ganz unterschiedliche Menschen besuchen die Confiserie Kohaku und erzählen aus der Ich-Perspektive von ihren Erfahrungen. Dort kaufen sie sonderbares Naschwerk namens Wechselglück-Karamell, Offenherz-Kastanienmonaka oder einen Zauberschein-Liebesapfel, weil sie sich nach Liebe, Selbstbewusstsein, Ehrlichkeit oder Klarheit sehnen. So auch Chika, die gerade Mutter geworden ist und die Liebe ihres Mannes Itsuki vermisst, weil sich seit der Elternschaft vieles verändert hat. Alles Figuren mit glaubhaften Problemen, mit denen man sich identifizieren könnte. Umso wichtiger, dass klar wird, dass es nicht unbedingt Magie braucht, um Erkenntnis zu erlangen. Ein schönes Buch für zwischendurch, bei der mir die Idee mit Potenzial und die angenehme Erzählweise gefallen haben. Am liebsten mochte ich den Fuchsgeist Kohaku oder die Geschichte um den Zauberschein-Liebesapfel und Chikas wunderschönes Leuchten.

Veröffentlicht am 01.12.2025

Knisterndes Chaos

Willow-Falls-Reihe, Band 2 - Stay With Me in Willow Falls
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Zu Paige Freundeskreis in in dem kleinen idyllischen Städtchen Willow Falls gehören auch Ahornfabrikinhaber Jared und Blumenladenbesitzerin Cassie - das Paar, um das es im ersten Band «Take Me Home to ...

Zu Paige Freundeskreis in in dem kleinen idyllischen Städtchen Willow Falls gehören auch Ahornfabrikinhaber Jared und Blumenladenbesitzerin Cassie - das Paar, um das es im ersten Band «Take Me Home to Willow Falls» ging. Nicht nur deshalb stellt sich beim Lesen schnell ein heimeliges Gefühl ein. Die verschworene Clique und der Zusammenhalt sind mit das schönste an der Reihe. Auch die erste Szene enthielt bereits so viele berührende Willow Falls Vibes. Allerdings kann der zweite Band auch unabhängig vom ersten gelesen werden. Paige ist ähnlich liebreizend wie Cassie. In ihrer eigenen Holzwerkstatt namens Woody´s kann sie sich kreativ ausleben und auch sonst hat sie einen klugen, ehrlichen und sanftmütigen Charakter. Ihr Love interest ist Miles Chamberlain, der sich nur vorübergehend wieder in Willow Falls aufhält und damit alte Wunden aufreißt. Denn Paige, ihr Bruder Reese und sein ehemals bester Freund Miles haben eine schmerzhafte Erinnerung gemeinsam. Deshalb geht es in der Story auch um die Bruder-Schwester-Beziehung der beiden. Miles wird daraufhin in Willow Falls nicht freudig empfangen, denn diese eingeschworenen Gemeinschaft ist ziemlich nachtragend. Die Kapitel aus Miles Sicht lassen aber schnell darauf schließen, dass er diesen Groll nicht verdient hat und Paige verzweifelte Suche nach einer geeignet Partner bald vorbei sein wird. „Warum zur Hölle fand ich keinen netten, sympathischen Mann, der sich auch in mich verlieben konnte?“ Es ist eine romantische Geschichte über Schuldgefühle, Versöhnung, Vergebung, Freundschaft und die große Liebe. Ich hätte mir etwas mehr Humor gewünscht und ingesamt hat mir «Take Me Home to Willow Falls» besser gefallen - dort kam auch mehr Herbstatmosphäre auf. Am Ende wurde es mir zu langatmig und der dramatische Teil war mir zu gewollt und vorhersehbar, aber ich wurde über weite Strecken gut unterhalten und vergebe 3,5 Sterne. Was auch immer da zwischen Owen und Reese nach den vielen Andeutungen ist - es ist ziemlich offensichtlich, dass sich ein dritter Teil um die beiden anbahnt.

Veröffentlicht am 29.11.2025

Ich habe es geliebt

Die Briefeschreiberin
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Die 73-jährige Sybil van Antwerp gibt eine ganz hervorragende Hauptfigur ab, die sich nicht scheut, ihre Meinung zu sagen. Sie hat einen nicht ganz umgänglichen Charakter, ist streitlustig und eigenbrötlerisch, ...

Die 73-jährige Sybil van Antwerp gibt eine ganz hervorragende Hauptfigur ab, die sich nicht scheut, ihre Meinung zu sagen. Sie hat einen nicht ganz umgänglichen Charakter, ist streitlustig und eigenbrötlerisch, vor allem aber klug, nachdenklich und sie schreibt so galant formuliert, dass ich selbst gern Briefe von ihr erhalten würde. Deshalb habe ich den Briefroman sehr genossen, zumal ich eine Faible für diese Literaturform habe.

„Schreiben fiel mir leichter als Sprechen. Das ist bis heute so geblieben.“

Wie ein Puzzle setzt die Autorin Virginia Evans das Bild von Sybil und ihrem Leben zusammen. Dabei weckt sie nicht ganz unabsichtlich die eigene Lust zum Briefeschreiben, da Sybil schwärmerisch das geschriebene Wort huldigt und viele gute Gründe aufzählt, die ich selbst an der „ursprünglichsten Formen des gesitteten Austauschs“ schätze.
Ich bin vom Hörbuch (ganz großartig gesprochen von Beate Himmelstoß) auf das Buch umgestiegen, da ich besser damit zurecht kam, die Briefe vorzublättern, um zu sehen, wer sie verfasst hat, wenn sie nicht von Sybil stammten. Über viele Jahre Korrespondenz - und es ist erstaunlich, wie viel man den Briefen und Mails entnehmen kann und wie gut diese Erzählweise funktioniert, die ganz ohne Szenen, Dialoge oder Begegnungen auskommt. An einigen Stellen hat mich Virginia Evans auch neugierig gemacht und eine angenehme Spannung erzeugt. Wer ist der anonyme Schreiber mit dem Kürzel DM, der Sybil zunehmend ängstigt? Dann ist da noch die drohende Blindheit und der damit verbundene Verlust ihrer bevorzugten Kontaktpflege. Dieser Satz lässt ahnen, wie sie damit umgeht: „Ich werde wohl eingehen wie ein Fisch, den man aus dem Teich gezogen und auf dem Steg in der prallen Sonne vergessen hat.“ Dann hat mich noch neugierig gemacht, wem Sybil die besonders tiefgründigen und ehrlichen Zeilen schreibt, die sie dann nicht abschickt. Es erweckt den Eindruck eines Tagebuchs und es gibt noch mehr Geheimnisse in Sybils Leben. Ganz besonders mochte ich allerdings die vertrauensvollen Briefe an ihren Adoptivbruder, den sie sehr schätzt und dessen Antworten von Humor gezeichnet sind. Auch ihre Vorliebe, Autoren zu schreiben, fand ich vorzüglich, weil es ihre Leseleidenschaft aufnimmt und ihre klugen Leseeindrücke eine Freude sind. Die Korrespondenzen sind vielfältig und zeigen viele Facetten. Auch die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Mir wurde jedenfalls nicht langweilig. Die Avancen des Nachbarn haben mich schmunzeln lassen und all das zeigt vermutlich schon, wie sehr ich «Die Briefeschreiberin» geliebt habe. Ein Jahreshighlight für mich, dem ich eine große Leserschaft wünsche, die ganz besondere Bücher mit Herz und Humor entdecken möchten.

Veröffentlicht am 22.11.2025

Gruselige Weihnachtsüberraschung

Gespensterjäger und der Weihnachtsspuk (Band 5) - Mit 8 illustrierten Farbseiten
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Das neue Abenteuer legt ein flottes Tempo vor, denn die Familie Tomsky wird mitten in der Weihnachtsvorbereitung von einer besonders perfiden Spukerscheinung überrascht, welches äußerst einfallsreich und ...

Das neue Abenteuer legt ein flottes Tempo vor, denn die Familie Tomsky wird mitten in der Weihnachtsvorbereitung von einer besonders perfiden Spukerscheinung überrascht, welches äußerst einfallsreich und erbarmungslos vorgeht. Für Tom, der Weihnachten eh schon nicht leiden kann, beginnt ein Albtraum. Die Bekämpfung des WBS (WeihnachtsBaumSpuk) erweist sich, aufgrund fehlender Forschungsergebnisse, als besonders schwierig. Kann Kümmelsaft & Co. unter solchen Bedingungen das Weihnachtsfest überhaupt noch retten?

Cornelia Funke ist es gelungen, an all die vergangen Abenteuer der beliebten Gruselreihe anzuknüpfen und die Faszination für die Gespensterjagd wieder neu zu entfachen. Gespensterjäger-Expertin Hedwig Kümmelsaft, Gespensterjäger-Naturtalent Tom Tomsky und das mittelmäßig unheimliche Gespenst Hugo sind zurück, als wären sie nie weggewesen. Es fühlt sich vertraut an und gleichzeitig gibt es genug kleine Hinweise, die keinen Zweifel daran lassen, in welcher Zeit wir uns befinden. Ein ganz besonderes Gefühl, wenn man die alten Bücher noch kennt oder gerade wieder entdeckt hat. Es ist aber auch anders, als die bisherigen Bücher. Diesmal wird es sehr persönlich und Tom begegnet seiner größten Angst.

Humorvoll geschrieben, durchgehend spannend, wunderbar gruselig und natürlich weihnachtlich lässt der Weihnachtsspuk kaum einen Wunsch offen. Ich habe jedenfalls sehr mit Kümmelsaft & Co. mitgefiebert. Die dialogreiche Geschichte lebt vom aufregenden Jagdeifer und den sympathischen Charakteren, die nicht die Hoffnung verlieren und als unschlagbares Team zusammenhalten.

Der mittlerweile fünfte Band der Gespensterjäger-Reihe kann von Groß & Klein mit oder ohne Vorwissen gelesen werden. Es ist die ideale Unterhaltungsmischung aus Halloween und Weihnachtsfreude. Spannend, gefährlich und gruselig! Als Schmankerl enthält das Buch einige Illustrationen und sogar acht farbige Seiten von der Künstlerin Franziska Blinde. Ein tolles Weihnachtsgeschenk für alle Gruselfans.

Veröffentlicht am 22.11.2025

24-tägige Selbsterfahrungsreise

Rauhnächte – Reguliere dein Nervensystem und schaffe die Basis für persönliches Wachstum
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„Denn nicht die Rauhnächte sind magisch, sondern unser Bewusstsein, mit dem wir sie durchschreiten […]: Sie bringt uns zurück in den Moment.“

Es liest sich wie eine verlockende Einladung, die meine Sehsucht ...

„Denn nicht die Rauhnächte sind magisch, sondern unser Bewusstsein, mit dem wir sie durchschreiten […]: Sie bringt uns zurück in den Moment.“

Es liest sich wie eine verlockende Einladung, die meine Sehsucht nach einer wohlverdienten Pause und Rückverbindung noch verstärkt hat. Deswegen empfand ich das erste Drittel mit allen Grundlagen ansprechend und als gute Vorbereitung für die Umsetzung ab dem 8. Dezember. Mehr über die Bedeutung der Wintersonnenwende zu erfahren oder die Speernächte, die als Rückblick und Vorbereitung für die Neuorientierung in den Rauhnächten genutzt werden können, war einen neue Ergänzung für mich, mit der ich mich noch nicht beschäftigt hatte.

Autorin Tanja Suppinger gelingt es gut, die Neugier auf diese 24-tägige Selbsterfahrungsreise zu wecken. Sie macht Lust auf Veränderung, ohne den Fokus auf Ziele zu setzten, sondern auf die bewusste Erfahrung. Diesen sanften Weg ohne Überforderung zu gehen, macht diesen Ratgeber so ideal für Hochsensible und Feinfühlige. Tanja Suppiger ist selbst hochsensibel und hilft in ihren Coachings anderen feinfühligen Menschen ihr volles Potenzial zu leben. Der Ratgeber ist leicht verständlich geschrieben, sehr informativ, wobei Wiederholungen genutzt werden, um die Basis zu vertiefen. Mit Körperprozessen, Ritualen, Reflexionsfragen und Impulsen hilft Tanja Suppiger dabei, dem Körper zuzuhören, zu erfassen, was einen blockiert und sich mit Präsenz und Mitgefühl zu begegnen, neugierig auf das, was sich zeigt.

Ich sehe das durchaus als Herausforderung, in der überreizten Vorweihnachtszeit meinem Nervensystem die Erholung zu schenken, die es dringend benötigt. Deswegen gefällt mir besonders, dass die Übungen einfach und alltagstauglich sind. Alles was ich benötige ist in diesem Buch, das zudem schön aufgemacht ist und viele stimmungsvolle Bilder enthält. Es ist sogar möglich, ein kostenloses Onlineangebot zu nutzen.

Meiner Meinung nach ist der Ratgeber für alle, die wieder ins Fühlen kommen wollen, egal ob hochsensibel oder nicht. Gerade für Einsteiger eignet es sich besonders gut als wiederkehrender Begleiter durch die Sperr- und Rauhnächte.