Wie immer spannend
Im neunten Band der Bodensee-Krimireihe rund um Kommissar Max Madlener wurde ich eine düstere und komplexe Geschichte gezogen, die zwei scheinbar unabhängige Handlungsstränge miteinander verwebt:
Ein ...
Im neunten Band der Bodensee-Krimireihe rund um Kommissar Max Madlener wurde ich eine düstere und komplexe Geschichte gezogen, die zwei scheinbar unabhängige Handlungsstränge miteinander verwebt:
Ein missglückter Überfall auf einen Geldtransporter bringt Madlener und seine Kollegin Harriet Holtby auf die Spur des lang gesuchten RAF-Terroristen Jens-Uwe Burkhart, der seit Jahrzehnten mit seiner Komplizin Irmgard Baselitz auf der Flucht war. Die Ermittlungen führen tief in die Vergangenheit und zeigen, dass der Hass auf das System noch immer lebendig ist.
Parallel dazu geschehen in einer Klinik am Bodensee mysteriöse Todesfälle. Eine Krankenschwester scheint sich berufen zu fühlen, sterbenskranken Patienten „Erlösung" zu bringen - eine Form der Sterbehilfe, die sie als göttliche Mission versteht. Als Harriets Tante nach einem Schlaganfall in eben diese Klinik eingeliefert wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Ein komplexes Puzzle entsteht, das tief in die Abgründe menschlicher Überzeugungen und moralischer Grenzbereiche führt.
Die Figuren sind glaubwürdig und vielschichtig, insbesondere die Darstellung der Täterin in der Klinik ist unfassbar und verstörend realistisch.
Gesellschaftlich brisante Themen wie Sterbehilfe und Radikalisierung, Schuld, Verantwortung und die Frage, wie weit Menschen gehen, wenn sie sich im Recht fühlen, haben mich ins Nachdenken gebracht.
Fazit:
Ein intelligenter, atmosphärischer Regionalkrimi, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann.